Ein Early Access Survival/Sandbox Spiel? Das ist heutzutage nichts Besonderes mehr. Doch Rising World möchte an vielen Stellen etwas anders machen als die uns schon bekannten Spiele. Ob Jiw-Games das schafft?
Der Start in eine neue Welt – Das Spiel:
Doch fangen wir erst einmal von vorne an. Den größten Unterschied zu den meisten anderen Sandbox-Spielen sehen wir beim ersten Blick in das Inventar. Eine Axt und Spitzhacke haben wir schon von Anfang an in unserer Tasche. Damit bleibt uns unsinniges Mit-den-Fäusten-auf-Bäume-Einschlagen erspart. Schnell fällt uns etwas Weiteres auf. Das kleine Notizbuch, das uns Tipps und Tricks gibt, ist sehr detailliert und gut geschrieben. In Windeseile haben wir die ersten Ressourcen eingesackt und diese zu einem Werktisch geformt. Auch wenn das Rad damit nicht neu erfunden wurde, ist der Einstieg mit dieser kleinen Hilfestellung schnell und unkompliziert gemeistert – Warum nicht immer so?
Nun geht es darum, ein Haus zu bauen und uns tiefer in die (selbst gegrabenen) Mienen zu begeben. Beim Bau der nächsten Werkbank fällt uns aber das erste mal auf, dass Rising World noch einiges an Feinschliff benötigt. Das Bauen einer Stand-Heizung erscheint doch etwas zu merkwürdig, wenn man bedenkt, dass sonst das gesamte Spiel eher auf ein Mittelalter/Holzhütten-Setting setzt. Leider verliert sich beim Bauen das Spiel selbst in mehreren dieser Absurditäten. Diese mindern zwar nicht den Spaß, machen es uns aber schwer, komplett in diese Welt abzutauchen.
Verbesserungen erwünscht – Die Technik:
Vorweg muss man noch einmal betonen, dass Rising World noch in der Alpha Phase ist und dass Jiw-Games noch am gesamten Spiel arbeitet. Doch auch mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man bei den meisten Animationen nur den Kopf schütteln. So wandert die Axt manchmal komplett von uns weg, wenn wir sie benutzen. Tiere landen unter der Erde und sind unerreichbar geworden und wenn wir andere Spieler bei ihrer Arbeit beobachten, können wir meistens gar nicht erkennen, was genau gerade getan wird.
Die Grafik und Klangkulisse ist dabei aber recht gut gelungen für ein Indie-Spiel in der Alpha Phase. Schaffen die Entwickler es, die Animationen in den Griff zu bekommen, gibt es hier nur wenig zu meckern.
Fazit:
Rising World ist in den meisten Punkten nichts Besonderes. Es hat viele Punkte, die zu einer Stärke werden könnten, diese sind aber noch nicht konsequent durchgesetzt worden. Das Erkunden der Welt macht durchaus Spaß, doch ist es nicht besonders schwer zu überleben. Überall wachsen Tomaten und Wassermelonen, die die Gesundheitsleiste in Windeseile wieder füllen. Die Höhlensysteme enden zu oft in einer Sackgasse und sind einfach nur leer. Ein paar Kisten und Tiere (wie zum Beispiel Fledermäuse) würden diese Höhlen gleich viel spannender machen. Allgemein ist das erkunden eigentlich eher eine Wanderung. Bis auf die Natur an sich gibt es eigentlich nicht viel zu entdecken.
Auch wenn Rising World durchaus seine Momente hat und es gerade im Multiplayer schon annähernd zeigen möchte, was es einmal werden möchte, ist die Entwicklung des Spiels einfach noch nicht weit genug fortgeschritten. Doch Fans des Genres, die über die oben genannten Kritikpunkte hinwegsehen können, dürfen ruhig einen Blick riskieren. Wenn Jiw-Games diesem Spiel etwas mehr Leben und Glaubwürdigkeit einhaucht, hat Rising World das Potenzial viele Spieler zu begeistern. Derzeit ist es leider nur Mittelmaß.