Police Simulator Patrol Officers – Early Access

    PSPO - Titel

    Lethal Weapon, Stirb langsam, Bad Boys, C.H.I.P’s,  Broklyn Nine-Nine, … nur um ein paar Beispiele zu nenne. Während es viele Filme und Serien aus der Sicht von Polizeibeamten gibt, so spielten diese in Videospielen meist eine Nebenrolle. Entwickler Aesir Interactive geht mit Police Simulator Patrol Officers sogar noch einen Schritt weiter und verfolgt das Ziel uns eine realistische Simulation abzuliefern. Ob das funktioniert hat haben wir für euch im Early Access getestet.

    PSPO - Office
    Merkt euch die Gesichter. Eure Kollegen seht ihr nämlich außerhalb dieser Räume nicht wieder.

    Police Simulator Patrol Officer im Überblick

    Wer hier ein GTA aus Sicht der Polizei erwartet wird herbe enttäuscht werden. Bis wir die ersten Kriminellen verfolgen vergehen mehrere Stunden Spielzeit, die wir vornehmlich mit Verkehrs- und Parkplatzüberwachung verbringen.

    Kurz und knackig zusammengefasst dreht sich in diesem Spiel alles um den ungeschminkten Arbeitsalltag von amerikanischen Officers. Wäre dies kein Spiel sondern ein Hollywoodfilm, dann wären wir die Beamten, denen die Hauptfigur kernige Sprüche zuruft wie: „Alles abriegeln, der Tatort muss gesichert werden.“ Mit anderen Worten, wir spielen keine Helden in Blau, sondern einfache Polizeibeamte, deren größte Waffe der Notizblock ist.

    In Police Simulator Patrol Officers beginnen wir in der fiktiven Stadt Brighton ganz unten in der Nahrungskette. Parksünder aufschreiben. Für richtig ausgestellte Tickets bekommen wir Karrierepunkte hinzu, für falsch ausgestellte bekommen wir Punkte abgezogen. Und so erarbeiten wir uns nach und nach das Recht schwierigere Aufgaben in neuen Stadtvierteln zu übernehmen.

    PSPO - Falschparker
    Hier können wir gleich zwei Tickets ausstellen. Das Taxi steht nicht nur falsch herum, sondern auch zu weit auf der Straße. Immerhin sind Parkuhr und Kennzeichen nicht abgelaufen.

    Aus Fehlern lernen

    Unser größter Kritikpunkt an dem Spiel ist, dass uns unsere Aufgaben nicht ordentlich erklärt werden. Gerade als Europäer waren wir doch oft sehr verwirrt was die Regelungen im amerikanischen Straßenverkehr angehen. In Kombination mit den nicht immer gut platzierten Fahrzeugen sorgt das bsplw. beim Verteilen von Parttickets für Verwirrung. „Steht das Fahrzeug jetzt mit dem Heck zu weit auf der Straße, oder veräppelt mich gerade das Spiel nur?“ Oft hilft nur ein Ticket zu schreiben und so schauen ob man Plus- oder Minuspunkte bekommt.

    PSPO - Inventar
    Allerlei Werkzeuge gibt man uns an die Hand. Auch das Ausstellen von Strafzetteln erfolgt per Tortenmenü.

    Auch wird uns unsere Ausrüstung zu keinem Zeitpunkt erklärt. Eine kleine Einblendung zu Schichtbeginn aller „Du sollst mit der Radarpistole arbeiten. So funktioniert sie und alles was schneller als 35mph in der Innenstadt ist, verpasst du bitte ein Ticket.“; wäre schon eine große Hilfe. Stattdessen werden wir einfach auf die Straße losgelassen. Fehler sind somit vorprogrammiert.

     

    PSPO - Einsatzbewertung
    Am Ende unserer Schicht wird unsere Leistung bewertet. Fehltritte wirken sich somit direkt auf unseren Fortschritt aus.

    Die Spielwelt

    Immersion ist ein Wort, dass den Entwicklern von PSPO nicht fremd scheint, aber dennoch wirkt die Spielwelt eher wie ein Mittel zum Zweck und nicht wie eine reale, lebendige Stadt. Angefangen bei den Fahrzeugen die wirken als würden sie sich wie auf Schienen bewegen, hin zu den Passanten die hölzern durch die Straßen laufen.

    Auch wenn man den Passanten so viele Outfits und äußerliche Unterschiede spendiert hat, dass man zu keiner Zeit denkt „Hey, die Person hab ich doch vorhin schon gesehen.“; hilft das recht wenig wenn sich alle lieblos durch die Welt bewegen. Selbes gilt wie gesagt für die Fahrzeuge. Diese nehmen Kurven mit der Dynamik eines Kettenfahrzeuges mit einem Anfänger hinterm Steuer. Da wird aus einem Bogen ein kantiges, holpriges Etwas.

    PSPO - Abschleppwagen
    In den Screenshots des Entwickler präsentiert sich das Spiel farbenfroh und dynamisch. Das eigentliche Spielerlebnis spiegelt das aber nicht wieder.

    Die Gestaltung der Straßen und Häuser ist zur Abwechslung aber recht angenehm gehalten. Es gibt viel zu schauen und zu entdecken. Und jede Straße sieht immer ein klein wenig anders aus als die vorherige. Aber eine Frage bleibt: Warum sehen wir keine einzige weitere Uniform in den Straßen? Es kommt schnell das Gefühl auf, dass wir wie Batman oder Superman sind. Einzigartig und ganz allein in unserem Kampf für Gerechtigkeit.

    PSPO - Karte
    Die ersten drei Bezirke haben wir schon freigeschaltet. Links im Bild sehen wir, welche Ausrüstung und Aufgaben wir damit freigespielt haben.

    Fazit

    Sieht man von der unterlassenen Hilfeleistung (kleiner Polizeiwitz) für Neueinsteiger und der schwachen K.I. mal ab, so hat man hier doch eine sehr runde Simulation geschaffen. Wir haben uns zumindest immer wieder dabei erwischt wie wir ein kleines, euphorisches „Ja!“ in unseren Notizblock geflüstert haben, wenn wir wieder einen Strafzettel verteilen durften. Zu einer klaren Empfehlung können wir uns dann doch nicht durchringen, da wie erwähnt die Spielwelt doch sehr leblos wirkt. In Kombination mit der K.I. die für die Wegfindung von Passanten und Fahrzeugen zuständig ist und ihren Job mehr schlecht als recht erledigt, kommen wir uns schnell so wie in einem Lehrprogramm für angehende Polizeibeamten und nicht wie in einem Spiel vor. Etwas mehr Liebe zum Detail wäre hier angebracht gewesen.

    Unterm Strich ist Police Simulator Patrol Officers aber eine Simulation die sich nicht vor Genrekollegen verstecken muss. Was die Fehler und Unzulänglichkeiten des Spiels angeht, so hoffen wir dass diese bis zum Verlassen des Early Access Status noch behoben werden.

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    Roland
    Variety Gamer seit rund 20 Jahren. Bei allem zuhause was RPG-Elemente hat oder competitive ist. In der Freizeit auch gerne mal in Gambeson und Kettenhemd auf Larp-Events unterwegs. Allerdings bisher immer auf Seite der Schurken. *diabolisches Händereiben*