Darkest Dungeon 2 – Preview

    Darkest Dungeon 2 von Entwickler Red Hook Studio verspricht Gothic-Horror vom Feinsten. Wie auch im Vorgänger sollen hier Fans von H.P. Lovecraft und Co auf ihre Kosten und an den Rand des Nervenzusammenbruches kommen. Am 26. Oktober ging das Spiel im Epic Game Store für PC exklusiv in den Early Access. Wir haben uns für euch hinaus in die Finsternis gewagt um euch von diesem Horrorgame der anderen Art berichten zu können

    Das Genre

    Darkest Dungeon 2 ist, genau wie sein Vorgänger, ein Rogue-like RPG in dem man sich in Runden basierenden Kämpfen allerlei Unholden und Demonen entgegenstellt. Wie für das Genre der Rogue-like Spiele üblich, fangt ihr bei Null an und bleibt im Falle eines Ablebens mit nichts als der gewonnenen Erfahrung eurer Helden zurück.

    Stichwort Ableben: Ihr werdet scheitern. Und das nicht nur oft, sondern auch auf nerven zerreibenden Art und Weise. Denn in Darkest Dungeon 2 besteht der Horroranteil im Spiel nicht nur aus den monströsen und abstoßenden Gegnern, sondern vor allem aus den Aspekten der psychischen Belastung eurer Abenteurer. Der Kampf gegen Monster bedeutet Stress. Hohe Trefferzahlen einzustecken bedeutet noch mehr Stress. Und selbst Kleinigkeiten wie den Nebenmann fallen zu sehen können bereits an der Psyche rütteln. Umso gestresster der einzelne Abenteurer, umso leichter legt er sich auch mit seinen Mitstreitern an, was sich wiederum auf den Stress der Gruppe auswirkt. Aus einem kleinen Zwist kann so schnell das Ende eures Ausfluges entstehen.

    Spielablauf

    Anders als in Teil 1, habt ihr kein Dorf dass es auszubauen gilt. Ihr seid mit der Kutsche unterwegs über die holprigen und unheilvollen Straßen auf dem Weg zum Demonenberg, um das Übel bei der Wurzel zu packen. Dazu bekommt ihr in Darkest Dungeon 2 sogar die Kontrolle über die Kutsche.

    Neben direkten Hindernissen auf der Straße müssen wir uns auch immer wieder an Weggabelungen für eine Richtung entscheiden. Jeder Pfad bietet andere Vor- und Nachteile, andere Belohnungen, andere Gefahren. Bei der Wegfindung während der Kutschfahrt hilft uns eine Karte. Auf ihr sehen wir zumindest den groben Verlauf der Wege vor uns. Am Ende jedes Straßenabschnittes wartet immer ein Ereignis auf uns. Das können flüchtende Dorfbewohner sein die Geld benötigen, ein Händler, eine Horde Feinde oder auch ein Ereignis dass die Geschichte einer unsere Helden aufdeckt. Ganz genau wissen wir das erst, wenn wir angekommen sind, oder aber das Glück hatten, auf einen Aussichtsturm zu treffen, der uns die Hindernisse voraus erkennen lässt.

    Die Kämpfe selber finden Zug um Zug und Runde um Runde statt. Ob nun einer eurer Helden oder ein Gegner angreift, bestimmt deren und unsere Geschwindigkeit. Erfahrene Reisende haben immer ein Auge darauf wer als nächstes attackiert, um eventuell einen Feind nieder zu strecken bevor dieser euch noch einmal wertvolle Lebenspunkte abziehen kann.

    Fortschritt in Darkest Dungeon 2

    Wie eingangs erwähnt zählt Darkest Dungeon 2 nicht nur zum Horror, sondern auch zum Rogue-like Genre. Das heißt sobald unsere wackere Gruppe besiegt wurde, beginnt die Reise von vorne. Bei diesem Reset verlieren wir alle Items, egal ob im Inventar, am Helden oder auf der Kutsche. Was bleibt sind die über Ereignisse freigeschalteten Fähigkeiten unserer Helden und die Freischaltungen über euer Accountlevel.

    Am Ende jeder Reise bekommen wird Punkte für die Länge der zurückgelegten Strecke, Anzahl besiegter Monster, gewonnene Kämpfe und vieles mehr. Diese Punkte bringen dann euer Accountlevel voran, womit neue Gegenstände und Abenteurer verfügbar werden. Gab es beim ersten Ausflug von Bauern am Wegesrand z.B. nur einen Tellerschleim im Tausch gegen unser Gold, so bekommen wir mit fortschreitendem Level Brot, Suppen und anderer Leckereien. Das macht nicht nur unsere Reise erträglicher, sondern verlängert diese wieder, was wiederum mehr Punkte gibt. Ihr seht also, dass das Ableben eurer Gruppe mitunter tragisch wirken kann, aber am Ende immer neue Dinge beim nächsten Ausritt mit sich bringen kann.

    Was hat sich seit Teil 1 geändert?

    Grafik

    Hier und da haben wir ja schon ein paar Dinge genannt. Aber natürlich werden sich Fans des ersten Teils fragen, was sich genau in Darkest Dungeon zwei getan hat. Zu aller erst wäre da die Grafik zu nennen. Waren im Vorgänger noch alle Oberflächen, Charaktere und Gegner von Hand gezeichnet, so hat das Teil 2 ein Upgrade in Form von einer 3D-Engine mit Cel Shading Look aller Borderlands bekommen. Nur halt in einer Farbpalette die einen H.P. Lovecraft gnädig stimmen würde.

    Fortschritt und Spielablauf

    Neben der Optik ist die nächste große Änderung die Gewichtung von Gruppenmitgliedern. War ein toter, hochstufiger Abenteurer in Teil 1 noch ein Grund das Spiel wütend zu beenden, so hat man in Darkest Dungeon 2 keinerlei Nachteile durch das Ableben der Abenteurer. Diese stehen nämlich zu Beginn des nächsten Durchlaufes wieder zur Verfügung.

    Apropos Durchlauf. Anders als in Part 1 hab ihr in der Fortsetzung kein Dorf als Basis und somit auch keine Gebäude die es auszubauen gilt um stärkere Reisende anzulocken etc. Das regelt ihr alles über das bereits erwähnte Accountlevel.

    Gruppendynamik

    Spielfiguren sind nicht einfach nur lose zusammen gewürfelte Helden. Sie agieren in diesem Spiel wie eine echte soziale Gruppe. Können sich zwei Helden leiden, dann machen sie sich bei gelungenen Attacken Komplimente, was deren Freundschaft stärkt und zu Sonderaktionen wie zusätzlichen Attacken führen kann. Zicken sich zwei Helden unentwegt an, entstehen Rivalitäten und die beiden lassen keine Chance aus den anderen in die Pfanne zu hauen. All das wirkt sich auf den Stress innerhalb der Gruppe aus und beeinflusst somit maßgeblich den Fortschritt den wir im Spiel erzielen.

    Fazit

    Man hat bei Darkest Dungeon 2 das Gefühl, die Entwickler haben erfolgreich ihre Erfahrungen die sie mit der Entwicklung und Pflege des ersten Teils sammeln konnten, zusammen mit einem nicht unbeträchtlichen Teil der Gewinnen aus dem Verkauf in die Entwicklung und Umsetzung zu diesem Spiel gesteckt. Alles wirkt durchdacht, ausgereift und ist herrlich schaurig anzuschauen. Von Performanceproblemen oder Bugs war in unserem Test keine Spur. Und so können wir allen Freunden der düsteren RPGs und Rogue-likes diesen Titel nur wärmstens empfehlen.

    Pro

    • Das Spiel trieft nur so vor Atmosphäre
    • Hohe Wiederspielbarkeit
    • Gute Grafik
    • Hunderte Stunden an Spielzeit
    • An den Fortschritt angepasst, steigender Schwierigkeitsgrad

    Contra

    • „Frust als Teil des Spielerlebnisses“ ist nicht jedermanns Geschmack.
    • Wer keinen Grind mag wird hier nicht glücklich.
    • Bisher nur in Englisch spielbar

     

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    Weitere Testberichte findet ihr in unserer Kategorie >>PC-Tests<<

    Variety Gamer seit rund 20 Jahren. Bei allem zuhause was RPG-Elemente hat oder competitive ist. In der Freizeit auch gerne mal in Gambeson und Kettenhemd auf Larp-Events unterwegs. Allerdings bisher immer auf Seite der Schurken. *diabolisches Händereiben*