Im neuen Indie-Hit Aloft bekommt „abgehoben“ eine völlig neue Bedeutung. Wie ein Vogel gleiten wir durch die Lüfte und erkunden eine wundervolle Welt voller schwebender Himmels-Inseln. Ob der momentane Hype rund um den Early-Access gerechtfertigt ist, haben wir uns genauer angeschaut.
Story von Aloft
Geweckt von einer kleinen Brise die sich den Weg durch bewachsenen Fels bahnt. So erwachen wir mit unserem zuvor im Editor erstellten Char. Nachdem wir durch kleine einfache Quests die Grundmechaniken des Spiels erlernt haben, bahnen wir uns den Weg aus der Starthöhle hinaus, bis sich vor uns ein grünes endliches Land erstreckt. Die Insel, auf der wir uns befinden, schwebt – wie auch alle anderem am Horizont- durch die Lüfte. Zwischen dem Grün befinden sich vereinzelte Überbleibsel, eines vermutlich früheren Volkes, die ein maritimes Flair versprühen.
Überall ragen Schiffswracks aus dem Boden. Alte Segel und dekorative Elemente wie Laternen oder Windspiele lassen erahnen, wie hier einst andere lebten. Diese Kulisse verleiht dem Spiel eine einzigartige Atmosphäre und lädt direkt dazu ein, die Umgebung und die weiteren Inseln zu erkunden. Als Hilfsmittel soll hier ein Gleiter dienen, den wir uns direkt im Auftrag der nächsten Quest bauen.

Noch können und wissen wir nicht viel. Das Sammeln von verlorenem Wissen, das auf den Inseln verstreut liegt, ist ein wesentliches Ziel in Aloft. Dieses Wissen ist in riesigen Ankern, leuchtenden Wissenssteinen oder Tafeln mit kunstvoller Höhlenmalerei verborgen. Durch das Finden und Entschlüsseln dieser Elemente erhält man neue Baupläne, die entscheidend für die Gestaltung der eigenen Insel sind.
Das Spiel erlaubt es den Spielern, ihre eigene Insel zu beanspruchen und individuell zu gestalten. Die Besonderheit dabei: Mit den richtigen Bauelementen wie Segeln, einem Steuerrad und anderem Zubehör kann die Insel wie ein fliegendes Wohnmobil dahin manövriert werden, wonach einem gerade der Sinn steht. Selbst weite Erkundungsstrecken, sind so also kein Problem, da man danach keine weite Heimreise antreten muss.
Nicht alle Inseln zeigen jedoch die Fülle der Natur, sondern sind verdorrt und vergiftet. Ein rankenhaftes Unheil hat sich in ihrem Herzen ausgebreitet und schafft eine perfekte Umgebung, in der angriffslustige pilzige Monster gedeihen können. Bekämpft man dieses und stellt das Ökosystem wieder her, kann die Insel von neuem erblühen und revanchiert sich mit allerlei Ressourcen.
Die Story von Aloft ist subtil gehalten und wird vor allem durch die Malereien erzählt. Ob dieser Ansatz noch weiter ausgebaut wird, bleibt abzuwarten.

Gameplay & Multiplayer
Das Gameplay ist recht intuitiv und durch die anfänglichen Quests gut zu erlernen. Trotzdem lässt Aloft genug Spielraum manche Mechaniken selbst zu erkunden und den „Aha!“ Moment zu erleben. Obwohl das Game Survival-Aspekte enthält, spielen Grundbedürfnisse wie Nahrung oder Schlaf keine Rolle. Stattdessen können Essen und Trinken als Power-Ups genutzt werden, um zum Beispiel kurzzeitig die Gesundheit zu verbessern.
Das Crafting-System ist ein zentraler Bestandteil des Spiels. Neue Rezepte können durch Experimentieren erlernt werden, indem man verschiedene Zutaten miteinander kombiniert. Einmal gelernt, werden diese Rezepte automatisch im Rezeptbuch gespeichert. Diese Mechanik erinnert an bekannte Genre-Vertreter wie Sons of the Forest oder Minecraft. Neue Rezepte lassen sich außerdem erforschen in dem man bereits Erbautes genauer untersucht und dieses mit Hilfe von Kohle und Papier in ein Notizbüchlein überträgt. Das Erkunden von einzelnen Inseln und ein genauer Blick auf die zerfallenen Gebäude lohnt sich also.

Fehlt es an Ressourcen im unmittelbaren Umfeld, können diese zum Teil auf der eigenen Insel auf passendem Grund angesät werden. Ebenso Tiere können den Heimathafen besiedeln und einem, neben Gesellschaft auch weitere Ressourcen liefern.
Zu Beginn einer Game Session muss eine Welt erstellt oder ausgewählt werden. Das Inventar und die erlernten Fähigkeiten des jeweiligen eigenen Chars bleiben übergreifend erhalten, unabhängig davon, in welcher Welt man sich gerade befindet. So ist es zum Beispiel möglich im Singleplayer zu beginnen und bereits einiges an Rezepten und Fertigkeiten zu erlernen und später bei Freunden zusammen im Multiplayer genau damit weiterzumachen.
In unserem Test lief der Multiplayer nicht ganz problemfrei. Es benötigte einige Anläufe, bis ein Spielen in der gemeinsamen Welt ohne plötzlichen Rausschmiss möglich war. Ist dies gelungen, kann man mit bis zu sieben Mitspielern das Luftreich erkunden. Sogar deren eigene Inseln dürfen in die Welt importiert werden, sofern dies in den Einstellungen genehmigt wurde. Der Ressourcenabbau ist hier allerdings etwas unausgeglichen. Manche Items oder Ressourcen dürfen von allen Mitspielern parallel eingesammelt werden, andere werden wiederum geteilt und sind nach dem Abbau nicht mehr für andere Spieler verfügbar.

Ton & Technik
Musikalisch ist Aloft wunderbar ausgewogen und kommt mit sehr atmosphärischen Klängen daher, die sich je nach Setting anpassen. Neben den leichten gleichmäßigen Klängen und Windes rauschen switcht das Ganze in einen aufgeregten, bedrohlichen Takt, sobald wir vergiftetes Land erreichen. Auch Soundeffekte dürfen nicht fehlen, und so quaken die Frösche bei Nacht während das hämmern der Werkzeuge durch die Luft hallt.
Grafisch rundet Aloft das Gesamtpaket gut mit einem künstlerisch-minimalistischer 3D-Stil ab. Grundsätzlich läuft das Spiel reibungslos. Zu empfehlen ist hier allerdings eine Installation auf einer SSD, da es auf einer HDD gelegentlich zu mittelstarken Rucklern kommen kann. Was ihr an weiteren Anforderungen mitbringen müsst, haben wir kurz zusammengetragen:
Minimale Systemanforderungen
- Betriebssystem: Windows 10+ 64-bit
- Prozessor: Intel Core i5-8600K, AMD Ryzen 5 3600
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafik: Nvidia GeForce GTX 1060 6GB, AMD Radeon RX 580, Intel Arc A750
- Speicherplatz: 12 GB
Empfohlene Systemanforderung
- Betriebssystem: Windows 10+ 64-bit
- Prozessor: Intel Core i7-10700K, AMD Ryzen 7 5700
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafik: Nvidia GeForce RTX 2070, AMD Radeon RX 6700 XT, Intel Arc A770
- Speicherplatz 12 GB
Auf dem Steam Deck lief Aloft zwar, allerdings je nach Inselgröße und Detailgrad äußerst ruckelig, zwischen 10-30 FPS. Das erste Patch ist hierzu allerdings bereits erschienen und bietet ein Grafik Preset für eine bessere Performance. Die Übersetzung ins deutsche ist bereits gut gelungen, allerdings an mancher Stelle noch nicht ganz vollständig. Da bereits eine Woche nach Release zwei Patches erschienen sind, ist hier allerdings mit schneller Behebung zu rechnen.

Fazit zu Aloft
Aloft überzeugt als entspanntes, atmosphärisches Game mit kreativem Fokus und einer wunderschönen kreativ gestalteten Welt. Die Idee die Spielwelt auf vereinzelte Inseln zu verteilen schafft Lust und Laune auf Entdeckung zu gehen ohne den Verdruss eines überladenen Open World Games zu erleben. Wer dies jedoch genießen möchte, sollte auf die entsprechende Hardware achten sowie die Versuche mit dem Steam Deck zunächst unterlassen und auf Performance Patches zu warten. Im Großen und Ganzen wird hier bereits zur Early Access ein gelungenes Spiel präsentiert, was uns gespannt auf kommende Updates blicken lässt.
Aloft ist seit dem 15.01.2025 für PC verfügbar und kostet im Early Access 24,99€. Ihr wollt euch selbst ein Bild vom Game machen? Dann haben wir hier den aktuellen Trailer für euch:
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Wir bedanken uns bei Astrolabe Interactive Inc. und Funcom für die Bereitstellung eines Keys. Eine Beeinflussung seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.