Neben einem guten Rennlenkrad benötigt man für das stilechte Sim-Racing natürlich auch die passenden Pedale. Gemeinsam mit dem Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator (zum Test) haben wir die T-LCM Pedals von Thrustmaster getestet.
Vielen Dank an Thrustmaster für die Bereitstellung des Testmusters.
Technische Daten:
Bei den Thustmaster T-LCM Pedals handelt es sich um ein Multiplattform-Pedalset, das auf ein Load-Cell-Bremspedal (Wägezelle) setzt. Für das Gas- und Kupplungspedal kommt die H.E.A.R.T.-Technologie (HallEffect AccuRate Technology) von Thrustmaster zum Einsatz. Diese kontaktlose Technologie erfasst die Betätigung der Pedale über magnetische Hall-Effekt-Sensoren, die durch eine Auslösung von 16 Bit pro Pedal 65.536 Positionswerte bieten. So werden auch die feinfühligsten Bewegungen sauber erkannt. Die Wägezelle des Bremspedals kann eine Bremskraft von bis zu 100 kg erfassen. Durch einen anpassbaren Federdämpfer bekommt das Bremspedal das Gefühl eines ansteigenden Bremswiderstands. Auch die Position und Anwinklung der Pedale kann angepasst werden. Ein stabiler Aufbau mit viel Metall verleiht den Pedalen eine große Robustheit.
Abmessungen BTH: | 330 x 380 x 220 mm |
Gewicht: | 5,2 kg |
Über Thrustmaster:
Die Geschichte von Thrustmaster begann schon 1990 in den USA. Zentrale Produkte in dieser Zeit waren Joysticks und Schubregler für Flugsimulationen, aber auch bei den Lenkrädern mit Pedalen war Thrustmaster 1996 in einer Pionier-Rolle unterwegs. Seit 1999 gehört Thrustmaster zur Guillemot Corporation und hat so auch mehr Produkte für den Massenmarkt ins Sortiment aufgenommen. Heute umfasst das Portfolio neben Lenkräder und Pedalen sowie Joysticks und Schubregler, auch Gamepads und Headsets. Das Unternehmen hat sich die Kernwerte „Leidenschaft, Qualität und Innovation“ gegeben und bestrebt so Realismus und Tiefgang in Spielwelten zu verbessern. Mit den Produkten möchte man sich so an Gelegenheitsspieler und Videospiel-Enthusiasten gleichermaßen wenden.
Verpackung und Lieferumfang:
Die Umverpackung der Thrustmaster T-LCM Pedals ist überwiegen in Schwarz und Gelb gehalten. Auf der Vorderseite findet sich eine Produktabbildung und auf der Rückseite eine Übersicht über die kompatiblen Rennlenkräder sowie eine detaillierte Darstellung des Federmechanismus. Die beiden anderen Seiten zeigen allerlei technische Details.
Das Pedalset wird durch Styropor-Elemente gut geschützt. Der Lieferumfang besteht neben den Pedalen aus einem Kabel zum Anschluss an den PC und einem Kabel zum Anschluss an einem Rennlenkrad. Darüber hinaus liegen noch Kunststoffplatten als Abstandhalter für die Pedale und weitere Federn zur Anpassung des Widerstands des Bremspedals bei.
Design und Verarbeitung:
Die Thrustmaster T-LCM Pedals verfügen über einen unverkennbaren Motorsport-Look. Die Trittfläche und auch die Pedalarme sind aus Aluminium gefertigt, die Pedalarme sind aus dem Vollen gefräst. Zwischen Pedalarm und Trittfläche sitzen Abstandhalter aus Kunststoff. Auch die Grundplatte des Pedalsets ist aus Metall gefertigt und verfügt über ein Gehäuse aus schwarzem Kunststoff mit einem weißen Thrustmaster-Logo an der Vorderseite. Die Fußfläche vor den Pedalen besteht aus Aluminium in einer Diamond-Plate-Optik. Im Fall des Bremspedals ist das Federpaket für den Bremswiderstand komplett sichtbar. Die Unterseite des Gehäuses verfügt über Antirutsch-Füße aus Gummi und Gewindebohrungen für eine Verschraubung am Sim-Racing-Rig.
Anpassungsoptionen:
Die Thrustmaster T-LCM Pedals bieten einige Anpassungsoptionen. So kann die Position der Pedaltrittflächen variiert werden. Je nach Pedal unterscheiden sich hierbei die Anpassungsmöglichkeiten. Auf diese Weise lässt sich der Abstand und die Höhe der Pedale variieren. Die Pedalarme verfügen über zwei Paare an Bohrungen, die eine Variation der Höhe um etwa einen Zentimeter ermöglichen. Das Brems- und Kupplungspedal bieten zudem je drei Paare an Bohrungen, wodurch sich die Trittfläche um einen Zentimeter nach links und rechts verschieben lässt. Insgesamt gibt es so zwei Optionen bezüglich der Höhe und drei Positionen bezüglich des seitlichen Versatzes. Das Gaspedal bietet noch mehr Anpassungsmöglichkeiten, denn hier sind insgesamt drei Bohrungen in drei Reihen vorhanden. So kann das Pedal um etwa einen Zentimeter von links nach rechts versetzen, aber auch um etwa zwei Zentimeter in der Höhe. Somit lässt sich die Höhe in vier Stufen anpassen und der seitliche Versatz um wieder drei Stufen.
Über weitere Abstandshalter aus Kunststoff kann zudem der Abstand zwischen Pedalarm und Trittfläche verändert werde, sodass sich der Anstellwinkel der Trittflächen ändert und diese näher an den Pedalarm heran oder weiter weg rücken.
Die zentralste Anpassungsmöglichkeit ist aber sicherlich die Austauschbarkeit der Federn des Bremspedals. Standardmäßig sind die Federn für eine mittlere Abstimmung montiert, man kann es jedoch aber auch weicher oder härter einstellen. Insgesamt werden neben der kleinen silbernen Feder noch fünf verschiedene Federn mitgeliefert (die graue und schwarze Feder sind schwierig auseinander zu halten):
Federfarbe | Feder-Widerstand |
Weiß (eine mitgeliefert) | F10 |
Grau (eine mitgeliefert) | F15 |
Schwarz (eine mitgeliefert) | F20 |
Rot (zwei mitgeliefert) | F30 |
Insgesamt gibt es so einige verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, von denen drei in der Bedienungsanleitung vorgeschlagen werden:
Federfarbe | Feder-Widerstand |
Weiß + Grau | weich |
Grau + Schwarz (Standard) | mittel |
Rot + Rot | hart |
Wählt man die weiche Federkombination, lässt sich das Pedal tatsächlich sehr leicht bis zum maximalen Punkt durchtreten. Die harte Abstimmung ergibt einen sehr hohen Widerstand, bei dem man schon sehr kräftig auf die Bremse treten muss. Daher haben wir die mittlere Abstimmung beibehalten. Hier fühlt sich die Bremse sehr natürlich und bietet den üblichen ansteigenden Bremswiderstand. Wünscht man sich eine eher lineare Charakteristik der Bremse, kann man im Bereich der mittleren Feder zwischen die beiden Abstandshalter Unterlegscheiben legen. So werden in erster Linie nur noch die beiden Hauptfedern komprimiert.
Anpassungen mittels TM Sim Pedals Calibration Tool:
Eine weitere Anpassung der Thrustmaster T-LCM Pedals ist mittels des TM Sim Pedals Calibration Tool möglich. Um dieses zu nutzen, muss man die Pedale mittels USB-Kabel mit dem PC verbinden, die Anbindung direkt ans Lenkrad ist hierfür nicht ausreichend. Hier kann man zum einen die Erfassung der Pedalbetätigung überprüfen und die Totzonen konfigurieren. Beim Bremspedal kann man den vorderen Betätigungsweg als Totzone einstellen. Bei der Kupplung- und dem Gaspedal lassen sich sowohl der vordere als auch der hintere Betätigungsweg als Totzone konfigurieren. Wenn man beispielsweise dazu neigt, immer leicht auf den Pedalen zu stehen kann man so eine unbeabsichtigte Auslösung vermeiden. Darüber hinaus kann man natürlich auch den Betätigungsweg verkürzen, um eine direktere Reaktion zu erzielen.
Einmal kräftig durchtreten:
Im Rahmen unseres Tests des Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator (zum Test) haben wir die Thrustmaster T-LCM Pedals direkt mit erprobt. Angeschlossen haben wir die Pedale hierbei direkt am Lenkrad. Weitere Konfigurationen und Anpassungen waren dabei nicht erforderlich. Getestet haben wir mit folgenden Titeln:
- EA SPORTS™ F1® 23
- FORZA HORIZON 5
- THE CREW™ MOTORFEST
- Assetto Corsa Competizione
- Automobilista 2
- NASCAR 21: Ignition
- RaceRoom Racing Experience
- WRC Generations
- Dirt 5
- Dakar Desert Rally
- Expeditions: A MudRunner Game
- SnowRunner
Natürlich ist der Test der Pedale deutlich unabhängiger vom jeweiligen Spieltitel zu sehen, als das beim Rennlenkrad der Fall ist. Hier konnten wir zwischen den verschiedenen Titeln auch keine Unterschiede erkennen. Das Gas- und Kupplungspedal bieten jeweils eine lineare Charakteristik und lassen sich leicht betätigen. Durch die Erfassung der Betätigung mittels Hall-Sensoren erzeugen diese keinen Betätigungswiderstand. Alle Eingaben werden sauber und präzise erfasst.
Das Bremspedal bietet einen gänzlich anderen Aufbau, den wir bereits vorgestellt haben. Hier wird die Kraft über eine Wägezelle gemessen. Dieser Sensor erfasst den Druck auf den Sensor, ohne dabei komprimiert zu werden. Das Federpaket zwischen Pedal und Sensor bildet dabei den sich aufbauenden Betätigungswiderstand eines Bremspedals nach. Im Einsatz bedeutet das, dass ein leichtes, ansteigendes Bremsen über den Pedalweg erfolgt und man danach über kräftigen Druck ohne weiteren Weg die Bremskraft weiter steigert. Ganz so, wie es bei einem echten Bremspedal auch der Fall ist.
Fazit:
Die Thrustmaster T-LCM Pedals bieten weit mehr als eine präzise Erfassung aller Betätigungen. So sind sie zum einen sehr stabil und massiv aufgebaut und lassen sich problemlos auf dem Boden aufstellen oder an einem Rig befestigen. Über die diversen Anpassungsoptionen kann man sie leicht an den jeweiligen Einsatzort und die persönlichen Vorlieben anpassen. Für eine richtige Feinabstimmung kann man hier durchaus etwas mehr Zeit investieren. Ein großes Highlight war für uns jedoch das Bremspedal mit dem anpassbaren Federpaket. Denn hier fühlt sich das Bremsen im Rennspiel genau so an, wie in einem echten Fahrzeug. Egal ob Charakteristik des Pedalwegs oder die Kompression der Bremsflüssigkeit beim Bremspedal. Das Pedalset ist somit der perfekte Begleiter für alle Rennlenkräder, insbesondere für die hochwertigen Modelle.
Aktuell (Stand: 01.04.2024) sind die Thrustmaster T-LCM Pedals laut idealo.de ab 179,00 € erhältlich. Berücksichtigt man die Qualität und die Anpassbarkeit der Pedale, ein wirklich angemessener Preis. Besonders dann, wenn man auf ein hochwertiges Rennlenkrad zurückgreift, sollte man hier nicht an der falschen Stelle sparen. Der Preisunterschied zu dem preisgünstigeren Pedalset von Thrustmaster fällt mit 80 € dann nicht so stark ins Gewicht.
Das Pedalset T-LCM Pedals wurde Game2Gether von Thrustmaster für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.
Quelle: Produktseite