Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On – Test/Review

    Sobald man eine Rennlenkradbasis, wie die Thrustmaster T818 besitzt, kann man diese mit diversen Lenkrädern erweitern. Eines davon ist das Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On. Wir haben das Open-Frame-Rennlenkrad gemeinsam mit dem T818 Ferrari SF1000 Simulator (zum Test) und den T-LCM Pedals (zum Test) getestet. Neben dem PC lässt sich das Rennlenkrad auch mit der Xbox und der PlayStation nutzen, vorausgesetzt, die Basis ist kompatibel.

    Vielen Dank an Thrustmaster für die Bereitstellung des Testmusters.

    Technische Daten:

    Das Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On ist eine 1:1-Replika des erfolgreichsten Rennwagens in der Geschichte von Ferrari, dem Ferrari 488 GT3. Es bietet eine zentrale Frontplatte mit einer Verkleidung aus Kohlefaser und einen Durchmesser von 31 cm. Eingabemöglichkeiten gibt es über 11 Aktionstasten, einem D-Pad, zwei Dreh-Encodern und zwei Daumen-Encodern. Angeordnet und beschriftet sind diese entsprechend dem Layout des originalen Lenkrades. Über vier integrierte LEDs können in den beiden Modi GT und Einzelsitzer Renninformationen visualisiert werden. Die Schaltwippen des Lenkrads arbeiten mit Magnetsensoren und lassen sich in ihrer Position anpassen. Durch zwei verschiedene Befestigungselemente ist das Lenkrad sowohl mit dem klassischen Schraubgewinde, als auch mit dem neuen Fast-Release-Anschluss kompatibel. Somit ist es nativ mit allen Thrustmaster-Lenkradbasen einsetzbar.

    Über Thrustmaster:

    Die Geschichte von Thrustmaster begann schon 1990 in den USA. Zentrale Produkte in dieser Zeit waren Joysticks und Schubregler für Flugsimulationen, aber auch bei den Lenkrädern mit Pedalen war Thrustmaster 1996 in einer Pionier-Rolle unterwegs. Seit 1999 gehört Thrustmaster zur Guillemot Corporation und hat so auch mehr Produkte für den Massenmarkt ins Sortiment aufgenommen. Heute umfasst das Portfolio neben Lenkräder und Pedalen sowie Joysticks und Schubregler, auch Gamepads und Headsets. Das Unternehmen hat sich die Kernwerte „Leidenschaft, Qualität und Innovation“ gegeben und bestrebt so Realismus und Tiefgang in Spielwelten zu verbessern. Mit den Produkten möchte man sich so an Gelegenheitsspieler und Videospiel-Enthusiasten gleichermaßen wenden.

    Verpackung und Lieferumfang:

    Die Umverpackung des Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On ist unverkennbar in Ferrari-Rot gehalten. Auf der Vorderseite findet sich eine großformatige Abbildung des Rennlenkrads und auf der Rückseite einige Informationen zu den Kombinationsmöglichkeiten. Weitere Details finden sich an den kurzen Seiten.

    Das Open-Frame-Rennlenkrad wird durch einen Folienbeutel und eine angepasste Kartonage geschützt. Der Lieferumfang besteht neben dem Lenkrad an sich noch aus einer Anschlussplatte für das klassische Schraubgewinde und einer für den neuen Fast-Release-Anschluss.

    Design und Verarbeitung:

    Auffälligstes Designmerkmal des Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On ist neben dem Cavallino Rampante in der Mitte des Lenkrads die Kohlefaser-Grundplatte des Lenkrads, die sich über die gesamte Vorderseite erstreckt. Die Griffflächen rechts und links sind für einen besseren Grip gummiert. Bis auf einige kleine Unterschiede, wie zum Beispiel das D-Pad, sind die Bedienelemente entsprechend dem Original angeordnet und auch passend beschriftet. Die Rückseite des Lenkrades ist, wie auch die Schaltwippen, aus Kunststoff gefertigt. Mittig findet sich eine Öffnung, um die entsprechend der genutzten Basis notwendige Montageplatte anzubringen.

    Anschlussmöglichkeiten:

    Klassisch nutzt Thrustmaster ein Schraubgewinde für die Anbringung des Lenkrads an der Basis. Neuere Modelle, wie die T818, bieten den neuen Fast-Release-Anschluss. Hier wird ein kreuzförmiges Element in eine Öffnung an der Basis gesteckt und dort über einen Klemmhebel fixiert. Der Anschluss ist leichter zu montieren, da man deutlich weniger Kraft benötigt und läuft auch nicht Gefahr sich zu lösen. Zudem ist die Kontaktierung deutlich zuverlässiger, da die Position eindeutig ist, beim Schraubgewinde besteht die Gefahr des nicht zu kräftigen Anziehens. Die jeweils genutzte Montageplatte wird mit vier Schrauben am Lenkrad fixiert, zuvor muss noch ein kleiner Stecker an der Platine des Lenkrads eingesteckt werden. Auswahl der Buchse und Ausrichtung des Steckers ist dabei eindeutig. In der Öffnung auf der Rückseite des Lenkrads findet sich auch ein USB-Typ-C-Anschluss. Diesen benötigen wir, um Firmware-Updates des Lenkrads vornehmen zu können.

    Der Sitz an der Basis:

    Getestet haben wir das Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On an der neuen T818 Rennlenkradbasis. Diese verfügt bereits über den Fast-Release-Anschluss. Ein großer Vorteil des neuen Fast-Release-Anschlusses liegt in der schnellen und einfachen Montage des Lenkrades. Insbesondere das Wechseln wird auch deutlich einfacher. An den neuen Rennlenkradbasen sitzen die Fast-Release-Lenkräder natürlich auch näher dran, als die älteren Modelle, für die man den Quick-Release-Adapter benötigt.

    Firmware-Update und Konfiguration:

    Das Firmware-Update ist leicht durchzuführen. Hierzu muss man einmal den separaten Firmware-Updater starten. Das Rennlenkrad montieren wir hierfür nicht an der Basis, sondern wir lösen die Montageplatte an der Rückseite und verbinden es über den in der Öffnung befindlichen USB-Typ-C-Anschluss mit dem Computer. Der Updater zeigt uns nun an, ob ein Update erforderlich ist. Jetzt startet man den Firmware-Updater und dort das Update auf die aktuelle Firmware. Sobald der Ladebalken durchgelaufen ist und auch ein Haken hinter „Final Check“ erscheint, ist das Update abgeschlossen und kann mit OK bestätigt werden. Abschließend kann man die Montageplatte wieder am Lenkrad verschrauben.

    Eine wirkliche Konfiguration des Lenkrads im Sinne des Button-Mappings erfolgt natürlich in den Spielen direkt. Über die My Thrustmaster App oder das Konfigurationsprogramm des Treibers kann man allerdings überprüfen, welcher Taste welche Nummerierung zugeordnet ist und so auch die Funktion der Tasten prüfen. In einer Übersicht aller Tasten sieht man dann entsprechend die gedrückte Taste aufleuchten.

    Damit die My Thrustmaster App Zugriff auf die Thrustmaster-Produkte erhält, muss sie sich im selben Netzwerk befinden, wie auch der PC mit den angeschlossenen Produkten. Zusätzlich muss auf dem verwendeten PC auch noch ein Plugin installiert werden. Danach kann man die einzelnen Komponenten über die App finden und für die Konfiguration hinzufügen.

    Anpassungsmöglichkeiten:

    Das Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On bietet einige Möglichkeiten, es an die Wünsche des Nutzenden anzupassen. So kann man bei den vier LEDs neben dem voreingestellten GT-Modus auch einen Formula-Modus aktivieren. Um die LED-Konfiguration zu starten, muss man zunächst die Flash-Taste und beide Drehencoder gleichzeitig drücken. Über den rechten Drehencoder kann man nun zwischen den beiden Modi wählen. Darüber hinaus kann man mit dem linken Drehencoder die Helligkeit der LEDs dimmen.

    Auch die Schaltwippen lassen sich anpassen. Über ein Versetzen in eine andere Bohrung kann man die Griffweite ändern. Den Abstand zwischen Lenkrad und Schaltwippe variiert man, indem man einen Abstandshalter entfernt oder verbaut lässt. Über einklebbare Pads kann man zudem die magnetische Empfindlichkeit und die Lautstärke der Schaltwippen ändern.

    Ab ins Rennen:

    Nachdem wir die T818 Rennlenkradbasis im Rahmen unseres Tests des Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator (zum Test) bereits ausführlich erprobt haben, wollen wir uns nun besonders anschauen, wie sich das Handling der beiden Lenkradkränze unterscheidet und welchen Effekt der nähere Sitz an der Basis mit sich bringt. Getestet haben wir mit folgenden Titeln:

    • EA SPORTS™ F1® 23
    • FORZA HORIZON 5
    • THE CREW™ MOTORFEST
    • Dirt 5

    Im grundlegenden Handling zeigen sich schon einige Unterschiede, insbesondere, da das Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On etwas weiter ausgeführt ist. Bis auf die beiden Drehencoder lassen sich alle Bedienelemente problemlos mit den Daumen erreichen und leicht unterscheiden. Die Schaltwippen würden sich noch etwas besser anfühlen, wenn sie aus Metall gefertigt wären, lösen aber dennoch sauber und präzise aus.

    Die gummierten Griffflächen sind sehr griffig und bieten einen sehr guten Halt. Durch die nach oben und unten geschlossenen Griffmulden erhöht sich die Griffigkeit noch weiter. Im Vergleich zum SF1000 bietet das Lenkrad einen etwas weiteren Griff. Da man so ein höheres Drehmoment beim Lenken aufbringen kann, mildert es das Force-Feedback etwas ab, sodass man hier gegebenenfalls etwas korrigieren muss. Die LEDs können je nach Spiel und aktiviertem Modus unterschiedliche Dinge anzeigen. In Forza Horizon 5 zeigen sie beispielsweise automatisch die Drehzahl (grün) und den Schaltzeitpunkt (rot) an.

    Fazit:

    Das Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On zeigt sich in unserem Test als ideale Ergänzung zum Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator und natürlich allen anderen Rennlenkradbasen. Es bietet das bekannte, authentische Ferrari-Design und die gewohnt hohe Verarbeitungsqualität. Durch seine leicht weitere Formgebung ergibt sich zudem ein festerer Griff, besonders angenehm bei höherer Force-Feedback-Aktivität. Ein schönes Feature ist, dass man wahlweise den klassischen Schraubanschluss oder den neuen Fast-Release-Anschluss montieren kann. So sitzt das Lenkrad sowohl an den älteren Rennlenkradbasen als auch an den neuen, wie der T818, direkt nah an der Basis. So wird kein unnötiger Hebelarm zwischen Basis und Lenkrad geschaffen, der entsteht, wenn man den Quick-Connect-Adapter benötigt. Am Lenkrad steht eine große Auswahl an Bedienelementen zur Verfügung, die gut erreichbar positioniert sind. Die Beschriftung im Stil des Ferrari 488 GT3 sorgt dabei direkt für das passende Rennfeeling.

    Aktuell (Stand: 06.04.2024) ist das Rennlenkrad laut idealo.de ab einem Preis von 244,89 € zzgl. Porto erhältlich. Somit zählt es zu den hochpreisigen Rennlenkrädern von Thrustmaster, bietet aber auch einige Vorteile, wie die native Kompatibilität zu der alten und neuen Generation von Rennlenkradbasen. Aber auch der hochwertige Aufbau und Verarbeitung gehen natürlich in den Preis ein.

    Das Rennlenkrad Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On wurde Game2Gether von Thrustmaster für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.