Thrustmaster EVO Racing 32R Leather – Test/Review

    Das EVO Racing 32R Leather ist das neueste Lenkrad für die Rennlenkradbasen von Thrustmaster. Wir haben das neue geschlossene Rennlenkrad gemeinsam mit dem T818 Ferrari SF1000 Simulator (zum Test) und den T-LCM Pedals (zum Test) getestet.

    Vielen Dank an Thrustmaster für die Bereitstellung des Testmusters.

    Technische Daten:

    Durch seinen geschlossenen, runden Aufbau und einen Durchmesser von 32 cm eignet sich das Thrustmaster EVO Racing 32R Leather für einen vielfältigen Einsatz und ist perfekt für Rallye-Simulationen geeignet. Dank der langen, geschwungenen Schaltwippen behält man dabei stets die Kontrolle, egal wie anspruchsvoll die Wertungsprüfung ist. Die verwendeten Magnetsensoren stellen dabei eine präzise Aktivierung sicher. Mit 25 Aktionstasten, zu denen auch 4 Encoder und ein ergonomisches D-Pad zählen, ist die volle Kontrolle über das Fahrzeug sichergestellt. Für die Individualisierung des Handlings lassen sich die Position der Schaltwippen und der Daumenknopf-Module anpassen. Zur Anzeige von Renninformationen und der Motordrehzahl können die 7 integrierten LEDs genutzt werden. Für die Motordrehzahl stehen dabei zwei Modi zur Verfügung, um die Darstellung an die verschiedenen Fahrzeuge anzupassen. Mit den mitgelieferten Aufklebern lässt sich die Nabe noch individuell gestalten. Montieren kann man das Lenkrad sowohl auf dem klassischen Schraubanschluss der Basis, als auch am neuen Fast-Release-Anschluss, wie er bei der T818 zum Einsatz kommt.

    Über Thrustmaster:

    Die Geschichte von Thrustmaster begann schon 1990 in den USA. Zentrale Produkte in dieser Zeit waren Joysticks und Schubregler für Flugsimulationen, aber auch bei den Lenkrädern mit Pedalen war Thrustmaster 1996 in einer Pionier-Rolle unterwegs. Seit 1999 gehört Thrustmaster zur Guillemot Corporation und hat so auch mehr Produkte für den Massenmarkt ins Sortiment aufgenommen. Heute umfasst das Portfolio neben Lenkräder und Pedalen sowie Joysticks und Schubregler, auch Gamepads und Headsets. Das Unternehmen hat sich die Kernwerte „Leidenschaft, Qualität und Innovation“ gegeben und bestrebt so Realismus und Tiefgang in Spielwelten zu verbessern. Mit den Produkten möchte man sich so an Gelegenheitsspieler und Videospiel-Enthusiasten gleichermaßen wenden.

    Verpackung und Lieferumfang:

    Die Umverpackung des Thrustmaster EVO Racing 32R Leather ist in einem schwarz-gelben Design gehalten. Auf der Vorderseite findet sich eine großformatige Abbildung des Rennlenkrads und auf der Rückseite einige Informationen zu den Features und Besonderheiten. Weitere Details finden sich an den kurzen Seiten.

    Das Rennlenkrad wird durch einen Folienbeutel und eine angepasste Kartonage geschützt. Der Lieferumfang besteht neben dem Lenkrad an sich noch aus einer Anschlussplatte für das klassische Schraubgewinde und einer für den neuen Fast-Release-Anschluss sowie noch einiger Sticker für die Button.

    Design und Verarbeitung:

    Zentrum des Thrustmaster EVO Racing 32R Leather ist eine Aluminiumplatte mit gebürsteter, schwarzer Metalloptik. Rund um diese herum sind die verschiedenen Bedienelemente, wie Taster, Encoder und das D-Pad angeordnet. Der Lenkradkranz ist mit einem sehr gleichmäßigen, angenehm griffigen Leder überzogen. Die Nähte sind sauber verarbeitet und mit gelbem Garn mit einem schönen Kontrast abgesetzt. Hinter dem Lenkradkranz befinden sich die großzügig dimensionierten Schaltwippen aus Metall. Mittig findet sich eine Öffnung, um die entsprechend der genutzten Basis notwendige Montageplatte anzubringen.

    Anschlussmöglichkeiten:

    Klassisch nutzt Thrustmaster ein Schraubgewinde für die Anbringung des Lenkrads an der Basis. Neuere Modelle, wie die T818, bieten den neuen Fast-Release-Anschluss. Hier wird ein kreuzförmiges Element in eine Öffnung an der Basis gesteckt und dort über einen Klemmhebel fixiert. Der Anschluss ist leichter zu montieren, da man deutlich weniger Kraft benötigt und läuft auch nicht Gefahr sich zu lösen. Zudem ist die Kontaktierung deutlich zuverlässiger, da die Position eindeutig ist, beim Schraubgewinde besteht die Gefahr des nicht zu kräftigen Anziehens. Die jeweils genutzte Montageplatte wird mit vier Schrauben am Lenkrad fixiert, zuvor muss noch ein kleiner Stecker an der Platine des Lenkrads eingesteckt werden. Auswahl der Buchse und Ausrichtung des Steckers sind dabei eindeutig. In der Öffnung auf der Rückseite des Lenkrads findet sich auch ein USB-Typ-C-Anschluss. Diesen benötigen wir, um Firmware-Updates des Lenkrads vornehmen zu können.

    Der Sitz an der Basis:

    Getestet haben wir das Thrustmaster EVO Racing 32R Leather an der neuen T818 Rennlenkradbasis. Diese verfügt bereits über den Fast-Release-Anschluss. Ein großer Vorteil des neuen Fast-Release-Anschlusses liegt in der schnellen und einfachen Montage des Lenkrades. Insbesondere das Wechseln wird auch deutlich einfacher. An den neuen Rennlenkradbasen sitzen die Fast-Release-Lenkräder mit einem geringeren Abstand, als die älteren Modelle, für die man den Quick-Release-Adapter benötigt. Die nachfolgenden Bilder zeigen den Unterschied beispielhaft anhand des Thrustmaster Ferrari 488 GT3 Wheel Add-On.

    Firmware-Update und Konfiguration:

    Das Firmware-Update ist leicht durchzuführen. Hierzu muss man einmal den separaten Firmware-Updater starten. Das Rennlenkrad montieren wir hierfür nicht an der Basis, sondern wir lösen die Montageplatte an der Rückseite und verbinden es über den in der Öffnung befindlichen USB-Typ-C-Anschluss mit dem Computer. Der Updater zeigt uns nun an, ob ein Update erforderlich ist. Jetzt startet man den Firmware-Updater und dort das Update auf die aktuelle Firmware. Sobald der Ladebalken durchgelaufen ist und auch ein Haken hinter „Final Check“ erscheint, ist das Update abgeschlossen und kann mit OK bestätigt werden. Abschließend kann man die Montageplatte wieder am Lenkrad verschrauben.

    Eine wirkliche Konfiguration des Lenkrads im Sinne des Button-Mappings erfolgt natürlich in den Spielen direkt. Über die My Thrustmaster App oder das Konfigurationsprogramm des Treibers kann man allerdings überprüfen, welcher Taste welche Nummerierung zugeordnet ist und so auch die Funktion der Tasten prüfen. In einer Übersicht aller Tasten sieht man dann entsprechend die gedrückte Taste aufleuchten.

    Damit die My Thrustmaster App Zugriff auf die Thrustmaster-Produkte erhält, muss sie sich im selben Netzwerk befinden, wie auch der PC mit den angeschlossenen Produkten. Zusätzlich muss auf dem verwendeten PC auch noch ein Plugin installiert werden. Danach kann man die einzelnen Komponenten über die App finden und für die Konfiguration hinzufügen.

    Anpassungsmöglichkeiten:

    Das Thrustmaster EVO Racing 32R Leather bietet einige Möglichkeiten, es an die Wünsche des Nutzenden anzupassen. Über eine Tastenkombination lässt sich am Lenkrad direkt eine Anpassung der LED-Beleuchtung in vorkonfigurierten Profilen vornehmen. So lässt sich die RPM-Anzeige in Farbe und Helligkeit anpassen. Auch die Schaltwippen können individualisiert werden. Hier ist ein Verschieben in der Tiefe und der Breite möglich, sodass man auch mit kleinen oder sehr großen Händen problemlos schalten kann. Darüber hinaus lässt sich mittels Klebepads der Auslösewiderstand verändern. Als weitere Anpassungsmöglichkeit ist noch eine Verstellbarkeit der Höhe der Buttons zu nennen.

    Das mittlere Element des Lenkrads bezeichnet Thrustmaster auch als EVO Racing Hub, denn man kann den lederbezogenen Lenkradkranz mittels der Schrauben von der zentralen Aluplatte mit den Tastern und Wippen lösen. Somit kann man den Hub mit anderen Lenkradkränzen ausrüsten. Nach und nach werden hier weitere verschiedene Lenkradkränze erscheinen. Somit muss man nicht mehr komplett neue Lenkräder kaufen, sondern kann einfach nur den Kranz austauschen und den teuren Teil des Lenkrads mit der Mechanik und Elektronik weiterverwenden.

    Ab ins Rennen:

    Das Thrustmaster EVO Racing 32R Leather haben wir gemeinsam mit dem T818 Ferrari SF1000 Simulator (zum Test) und den T-LCM Pedals (zum Test) getestet. Dazu haben wir auf folgende Titel zurückgegriffen:

    • FORZA HORIZON 5
    • WRC Generations
    • Dirt 5
    • Dakar Desert Rally
    • Expeditions: A MudRunner Game
    • SnowRunner

    Der mit Leder bezogene Lenkradkranz beweist sich als sehr griffig, fühlt sich aber dennoch glatt und hochwertig an. Mit einem Durchmesser von 32 cm ist das Lenkrad etwas kleiner als typische Pkw-Lenkräder, Peugeut-Fahrern wird dieses Maß aber durchaus bekannt vorkommen. Da Rennlenkräder in der Regel einen etwas geringeren Durchmesser aufweisen als normale Pkw-Lenkräder, passt dieses Format auch sehr gut zur sportlichen Ausrichtung. Die Ausstattung mit Bedienelementen ist sehr üppig gestaltet. Um auch Ingame problemlos im Menü zu navigieren, ist das D-Pad ein praktisches Detail. Alle Bedienelemente sind gut zu erreichen, auch wenn man gerade am Fahren ist. Die Abstände sind ebenfalls gut gewählt, sodass Fehleingaben unwahrscheinlich sind. Was durchaus etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist die standardmäßige Tastenbelegung, aber hier kann man natürlich auch eingreifen und die Belegung anpassen. Die Schaltwippen sind für durchschnittliche Hände gut positioniert, können aber in ihrer Position auch noch etwas angepasst werden. Dank ihres erhöhten Betätigungswiderstands sind sie etwas strammer, wodurch Fehlbetätigungen vermieden werden.

    Fazit:

    Das Thrustmaster EVO Racing 32R Leather zeigt sich in unserem Test als ideale Ergänzung zum Thrustmaster T818 Ferrari SF1000 Simulator, wenn man auch mal gerne eine Rallye oder Geländefahrt wagen möchte. Aber es passt natürlich auch wunderbar zu allen anderen Rennlenkradbasen und Rennspielen. Durch seine geschlossene Form kann man einen weiteren Einschlagwinkel nutzen, da man hier auch wie im Pkw umgreifen kann. Ein schönes Feature ist, dass man wahlweise den klassischen Schraubanschluss oder den neuen Fast-Release-Anschluss montieren kann. So sitzt das Lenkrad sowohl an den älteren Rennlenkradbasen als auch an den neuen, wie der T818, direkt nah an der Basis. So wird kein unnötiger Hebelarm zwischen Basis und Lenkrad geschaffen, der entsteht, wenn man den Quick-Connect-Adapter benötigt. Am Lenkrad steht eine große Auswahl an Bedienelementen zur Verfügung, die gut erreichbar positioniert sind. Mit den Schaltwippen erfolgen die Gangwechsel schnell und präzise und dank des D-Pads navigiert man problemlos durch alle Menüs.

    Aktuell (Stand: 05.07.2024) ist das Rennlenkrad laut idealo.de ab einem Preis von 299,99 € zzgl. Porto erhältlich. Somit zählt es zu den hochpreisigen Rennlenkrädern von Thrustmaster, bietet aber auch einige Vorteile, wie die native Kompatibilität zu der alten und neuen Generation von Rennlenkradbasen. Aber auch der hochwertige Aufbau und Verarbeitung sowie die Materialien gehen natürlich in den Preis ein.

    Das Rennlenkrad EVO Racing 32R Leather wurde Game2Gether von Thrustmaster für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.