Ein rot ummanteltes, gummiertes Kabel führt vom 3,5mm Klinke Steckplatz des Nexus 5 herauf zu meinem Kopf. Kurz davor wird es in zwei Teile aufgeteilt und an der Stelle prangt das dezente Logo des deutschen Herstellers Teufel. Folgt man den letzten Zentimetern bis zu meinen Ohren wird man den Blick auf eines der stilsichersten In-Ears werfen, die einem über den Weg kommen können.
Das rote Kabel mündet in einer schwarzen Halterung, die ein weißes Case umschließt, welche wiederum schräg angewinkelt die Aufsätze angenehm im Ohr platzieren. Spontan fragt man sich: Wie klingen eigentlich In-Ears von Teufel? Nun… das lest ihr im nachfolgenden Testbericht.
What you see is what you get
Das Teufel Move ist ein sportlich orientiertes In-Ear Headset mit Mikrofon und Steuerungseinheit im Kabel des rechten Ohrsteckers. Die Marke ist seit jeher bekannt für seine Qualität und natürlich bekommt man für den Kampfpreis von 79,99€ genau das was man erwartet: Die Stecker sitzen bequem im Ohr, ansonsten gibt es im Lieferumfang mehrere Aufsätze für die verschiedenen Größen eures Hörorgans. Auf den Klang und die Qualität gehe ich unten näher ein; der Stil ist für jeden Rot-Liebhaber eine eigene Erweckung, der Lieferumfang überraschend.
Letzteres besticht mit erfrischenden Gimmicks: Eine mit einem Netz aufgeteilte Tragetasche für die In-Ears, aus angenehmen Hartgummi mit Reißverschluss, sorgt dafür, dass sie in eurer Tasche Fusselfrei bleiben. Neben dem eingangs erwähnten halbes Dutzend Aufsätzen für die Stecker selbst findet sich noch eine Plastikröhre für die Aufbewahrung und Reinigung jener. Nette Idee – ich selbst habe das Prinzip dahinter noch nicht ausprobiert, doch beim Auspacken musste ich schmunzeln.
Durchdachter Komfort
Ich komme direkt zum Punkt: Sie sitzen unglaublich angenehm im Ohr. Natürlich lässt sich das für viele In-Ears sagen, denn sonst könne man getrost zu Over-Ears und Co greifen. Nein – durch die schräge Haltung der Stecker durch das Case ragt dieses auch nicht zu weit aus dem Ohr heraus und zuppt auch nicht unangenehm am Ohr, wenn man beispielsweise Joggt. Generell lässt sich dem Move sehr schnell seine sportliche Ader anmerken, denn konstante Erschütterungen oder Regen machen ihm nichts aus. Lediglich sitzen die dann nassen Aufsätze nicht mehr gut um Ohr, rutschen gelegentlich raus. Abseits dieser Ausnahmesituation befindet sich der Tragekomfort auf einem ganz hohen Level.
Die 1,5 Meter an Kabel sind mehr als nur lang genug für den Alltaggebrauch und sorgen so dafür, dass die Kopfhörer nicht gespannt im Musikplayer stecken – das übrigbleibende Stück Kabel will jedoch oft zusätzlich in die Hose geschoben werden. Der 3,5mm Klinkenstecker ist abgewinkelt und wird so nicht unnötig in der Hosentasche oder dem Rucksack geknickt. Zusätzlich ist er am Ausgang verlängert und zweifach eingekerbt um so beispielsweise einer dicken Handyhülle entgegen zu kommen. Gut mitgedacht, Teufel!
Saftiger Klang, angenehme Höhen
Das hier ist Game2Gether und was wären wir für ein Gaming-Magazin, wenn wir etwas wie Kopfhörer ohne spieletechnischen Hintergrund bemustern würden? Mit den Teufel Move hört ihr unterwegs in jedem noch so lauten Zug jeden einzelnen Atemzug der Bestie, die ihr beispielsweise auf eurem 3DS in Monster Hunter jagt. Einzelne Düsen eures Schiffes aus Elite: Dangerous lassen sich genau lokalisieren und Musik allgemein klingt angenehm satt.
Das einzig hörbare Manko der In-Ears ist vielleicht die gewisse Basslastigkeit, die jedoch seit jeher Eigenschaft dieser Bauart ist. Auch Höhen werden gut wiedergegeben, wobei hierbei der Ton gelegentlich ins schrille ausbricht – je nachdem welche Lautstärke eingestellt ist.
Nicht mehr ganz dicht?!
So sehr sich das alles nun liest, als sei das Teufel Move DIE deutsche In-Ear Erweckung des Marktes – perfekt ist es nicht. Der größte Kritikpunkt, den es zu üben gibt, ist zweifelsfrei die schlechte Abdichtung nach Außen hin. Natürlich – als Träger höre ich nicht viel meiner Umwelt, doch umgekehrt kann man das nun leider nicht behaupten. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Luftloch (dient dem Druckausgleich vielleicht Schuld an dieser Mieseri ist: Oft wurde ich im Zug gebeten die Lautstärke des Monstercat Dubstep-Tracks herunter zu schalten. Selbst bei wohlklingendem Orchester-Sound wurden hier und da verständnislose Blicke geworfen – dabei achte ich stets auf meine Umwelt?
Das eingebaute Mikrofon, weswegen das Produkt seinen Beinamen trägt, ist leider kaum der Rede wert. Es ist vorhanden, es funktioniert und der Gesprächspartner des Telefonats oder auf dem Teamspeak-Server versteht einen. In keiner sensationellen Qualität, doch es reicht. Auch dürfte das Kabel besser abgeschirmt werden. Vielleicht sogar wie bei mancher Konkurrenz statt mit Gummi lieber mit Glasfaser oder Stoff umwickelt, denn das Move kommt mit einem recht Knick-anfälligen Kabel daher. Doch das ist nun wirklich Meckern auf hohem Niveau. Dabei sticht das Rot des Kabels trotz allem schön hervor. Und die sinnvolle Medien-Steuerung rundet das Bild ab.
Fazit
Ich muss Teufel für die Bereitstellung des Musterexemplars danken. Trotz der ausgangs erwähnten Kritik durfte ich in den letzten 10 Tagen den besten Komfort und Klang der letzten Jahrzehnte in meiner Laufbahn als Unterwegs-Spieler genießen. Auch zu Hause wenn es mal eben am Laptop galt, Piraten aus ihrem Raumschiff zu schießen, war jeder Treffer und jedes Manöver in meiner Diamondback-Scout (Verzeihung.) ein akustischer Höhepunkt. Wenn ihr nicht gerade im strömenden Regen Joggen geht oder zu der Sorte Mensch gehört, die ihre Musik in der Öffentlichkeit grundsätzlich am Anschlag hört, ist das Teufel Move In-Ear Headset eine klare Kaufempfehlung. Über kleinere Makel lassen sich leicht hinwegsehen, der Klang und Stil macht das locker wett.
Hinzu kommt die Möglichkeit der Probe auf 8 Wochen und das satte Paket von bis zu 12 Jahren Garantie. Für 79,99€ kann man meines Erachtens hinsichtlich der Teufel Move zwar nichts falsch machen, doch Probieren geht über Studieren.
Vielen herzlichen Dank an Teufel für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!