Gaming-Mäuse gibt es heute wie Sand am Meer: die verschiedensten Formen, Hersteller und Preisbereiche. Doch Speedlink hat etwas Außergewöhnliches versucht: eine Maus mit zwei Mausrädern. Wir haben uns die Prime Z-DW einmal näher angeschaut und sagen Euch in diesem Test was an dieser Maus dran ist.
Spezifikationen und Lieferumfang
Die Speedlink Prime Z-DW kommt in einem gewohnten Speedlink-Karton mit einer Front, die sich öffnen lässt und die Maus präsentiert. Alles geöffnet präsentiert sich uns der Lieferumfang.
Dieser setzt sich zusammen aus der Maus, einem Quickstarterguide und der Software-CD.
Die Prime Z-DW weist folgende Spezifikationen auf:
- 8 programmierbare Tasten
- Optischer Sensor mit 3200 dpi
- Profilschalter
- dpi-Schalter
- 1,8, langes, mit Stoff ummanteltes Kabel
- 5 programmierbare Profile
- 2 Mausräder
Eine Gaming-Maus mit zwei Mausrädern?
Das klingt zunächst sehr merkwürdig und man fragt sich möglicherweise: Warum? Die bessere Frage ist eher: wo könnte ich das sinnvoll einsetzen? Und bei dieser Überlegung kommen schon spontan diverse Ideen.
Standardmäßig ist das zweite Mausrad im Windowsbetrieb als Lautstärkeregler für diverse Media-Player eingestellt. Damit können wir mittels Scrollen unsere Lautstärke nach belieben einstellen. Bei einem Druck auf das Mausrad wird der Ton stumm geschalten.
Weitere Anwedungsgebiete finden sich dann in jeweiligen Spielen, die sich über die Steuerungseinstellungen in den Optionen festlegen lassen. So kann das Hauptscrollrad für die Waffenauswahl verwendet werden, während das zweite Rad für den Zoom bei Waffen mit Zielvisier zuständig ist. Oft musste in einem solchen Szenario die Tastatur herhalten und zwei Tasten für den Zoom-In und Zoom-Out belegt werden. Mit einem zweiten Mausrad ist das nicht mehr notwendig.
Das zweite Mausrad ist auch nicht störend, denn die Räder sind so angepasst, dass man ohne Probleme beide bedienen kann. Das zweite Rad ist außerdem etwas härter eingestellt.
Aber es ist nicht nur das zweite Mausrad, das die Maus herausstechen lässt, sondern auch die Form. Anders als bei vielen anderen Mäusen ist es so, als ob sich die Maus der Hand anpasst. Sie liegt wunderbar in der Hand und lässt sich gut bewegen. Auf der rechten Seite sind Auflagen für den kleinen Finger und den Ringfinger. Auf der linken Seite eine große Einbuchtung für den Daumen, der dann ebenfalls optimal anliegt. Jedoch ist die Maus nicht für alle Hände gedacht, denn Personen mit kleinen Händen werden hier auf Probleme stoßen, da die Maus relativ groß ist. Zudem ist sie eine reine Rechtshänder-Maus, also nichts für Linkshänder.
Die Maus selbst ist aber ein wenig leicht, obwohl man von der Größe auf ein höheres Gewicht schließen könnte. Eine Konfiguration über Gewichte ist bei dieser Maus nicht vorgesehen. Das Gewicht bestimmt natürlich auch Gleitfähigkeit und das Gefühl in der Hand. Während unseres Tests ist uns aufgefallen, dass bei einem rauen Mauspad der optische Sensor hin und wieder ins Stocken kommt, während bei einem glatten Pad, etwa dem Gigabyte GP-MP8000, nichts zu bemängeln war. Dennoch hätten wir unser hier einen Lasersensor gewünscht.
Auch das Kabel kommt uns nicht in die Quere, denn dieses ist ziemlich gut. Durch die Ummantelung ist das Kabel geschützt und bietet durch seine Länge von 1,8m sehr viel Spielraum.
Auf der linken Seite haben wir über der Einbuchtung für den Daumen zwei längliche Tasten hintereinander, die heute schon fast nicht mehr wegzudenken sind: im Windowsbetrieb sind das die Tasten zum Vor- und Zurückblättern. Diese können natürlich auch mit anderen Funktionen belegt werden, da sie durch die mitgelieferte Software programmierbar sind. Doch dazu später mehr.
Ebenfalls auf der Daumenseite befindet sich weiter unten noch der Profilschalter, mit dem sich die fünf verschiedenen Profile durchschalten lassen. Für jedes Profil kann eine Farbe in der Software ausgewählt werden. Beim Wechseln der Profile ändert sich dann auch die Farbe des ersten Mausrads zu der, des jeweiligen Profils.
Schließlich haben wir noch an der Seite der linken Maustaste ebenfalls zwei längliche Tasten, die als dpi-Schalter dienen. Einer zum Hoch- und der andere zum Runterschalten. Diese beiden Schalter kennen wir schon von anderen Speedlink-Mäusen. Standardmäßig sind hier vier Stufen eingestellt, die auch durch drei blaue LEDs an der Seite und auf dem Monitor angezeigt werde. Es wird in 800 dpi Schritten durchgeschalten und bei 800 dpi gestartet. So dass auf Stufe vier die vollen 3200 dpi zum Einsatz kommen.
Treibersoftware und Konfiguration
Mitgeliefert wird eine Software-CD, die die Software zur Konfiguration der Maus mit sich bringt. Doch nicht nur das, auch ein „Optimierungsprogramm“ names Simplicheck ist mit an Bord. Von der Installation raten wir aber ab, denn solche Programme gibt es zu genüge und sie können mehr zerstören, als sie verbessern.
Für den Gebrauch der Prime Z-DW sei aber gesagt, dass die Installation der Treibersoftware nicht zwingend notwedig ist. Da es sich um eine USB-Maus handelt, gilt hier Plug&Play und unser Betriebssystem erkennt unsere Maus automatisch. Dennoch empfehlen wir die neueste Version der Treibersoftware zu installieren, da es hier einen Haufen Konfigurationsmöglichkeiten gibt, die zu einer individuellen Maussteuerung beitragen können.
Die Konfiguration der Maus läuft denkbar einfach und schnell ab. Mit einem Klick auf die gewünschte Taste und schon erscheint ein Auswahlfenster mit möglichen Funktionen, die auf die Taste angewendet werden können. Dies kann mit jeder Taste, mit Ausnahme der linken Maustaste, gemacht werden. Das Ganze lässt sich dann noch für vier weitere Profile verändern, sodass anwendungsspezifische Profile entstehen können.
Zusätzlich hierzu können die einzelnen Stufen der dpi-Umschaltung eingestellt werden, um vier favorisierte Abtastraten nach Belieben einstellen zu können. Außerdem gibt es noch einen Makro-Editor mit dem sich verschiedene Makros aufnehmen, konfigurieren und einstellen lassen. Schließlich gibt es noch ein kleines Einstellungsmenü, in dem die USB-Pollingrate (Stadardwert: 500Hz; Maximalwert: 1000Hz), sowie allgemeine Optionen eingestellt werden können.
Fazit
Die Speedlink Prime Z-DW, eine Gaming-Maus mit zwei Mausrädern. Was soll man darüber sagen? Es ist ganz klar, dass Speedlink hier seinen eigenen Weg geht und etwas neues versucht, jedoch ist es fraglich, ob ein Doppelmausrad wirklich gebraucht wird. Auf der anderen Seite kann man sich natürlich fragen, wo man so etwas sinnvoll nutzen kann. Ich denke, dass hier der Mittelweg entscheidet. Der User sollte sich auf etwas neues einlassen und seine Anwendungsgebiete für die Maus finden.
Die Maus selbst macht einen soliden Eindruck, liegt gut in der Hand und bietet für so einen Preis wirklich Punkte auf der Haben-Seite. Die Maus ist nämlich aktuell zu einem Preis von knapp 30€ zu erstehen. Einziges Manko hier wäre nur der Sensor, bei dem wir uns einen Lasersensor gewünscht hätten und vielleicht dickere Füße, denn die Unterseite der Maus ist ziemlich flach. Dennoch gibt es von uns an alle, die gerade eine gute und günstige Maus suchen eine klare Empfehlung.