In Zeiten immer größer werdender Spiele muss auch der Speicher der Konsole mitwachsen. Zum Glück bietet die aktuelle Konsolengeneration hier die Möglichkeit, den Systemspeicher mit vollwertigen Speichermodulen zu vergrößern. Sony ermöglicht es hier bei der PlayStation 5 eine PCIe4x4-SSD intern nachzurüsten und Seagate bietet mit dem Seagate Game Drive PS5 NVMe SSD hier auch eine speziell lizenzierte Speicherlösung einer Kapazität von 1 TB, 2 TB oder 4 TB. Wir haben das Seagate Game Drive PS5 NVMe SSD mit 1 TB Speicher in unserer PlayStation 5 getestet.
Vielen Dank an Seagate für die Bereitstellung des Testmusters.
Technische Daten:
Das Seagate Game Drive PS5 NVMe SSD 1 TB ist direkt für die Speichererweiterung der PlayStation 5 konzipiert. Somit verfügt diese m.2-SSD über einen Kühlkörper, der an die speziellen Anforderungen des Einbaus in der Konsole angepasst ist. Dieser Low-Profile-Kühlkörper minimiert den wärmebedingten Leistungsabfall und ermöglich so dauerhafte Spitzenleistungen. Dank der hohen Datenraten von über 7.300 MB/s im Lesen und 6.000 MB/s im Schreiben ermöglicht die SSD das Speichern und Spielen von PlayStation-5-Titeln direkt von der SSD. Durch die Kapazitäten von 1 TB, 2 TB oder 4 TB ist eine ordentliche Speichererweiterung sichergestellt.
Formfaktor: | M.2 2280 |
Kapazität: | 1 TB, 2 TB, 4 TB |
Schnittstelle: | PCIe Gen4 x4 |
Sequenzielles Lesen: | 7.300 MB/s (1 TB) |
Sequenzielles Schreiben: | 6.000 MB/s (1 TB) |
Zufällige Lesevorgänge: | 800.000 IOPS (1 TB) |
Zufällige Schreibvorgänge: | 1.000.000 IOPS (1 TB) |
Dauerhaltbarkeit: | 1.275 TBW (1 TB) |
Abmessungen (LBH): | 80,15 x 24,2 x 9,84 mm |
Gewicht: | 47 g |
Garantie: | 5 Jahre |
Über Seagate:
Die Marke Seagate ist untrennbar mit Massenspeichern für PC-Systeme verbunden. Das im Jahr 1979 gegründete Unternehmen präsentierte als erstes Produkt eine 5 MB fassende Festplatte im 5,25-Zoll-Format. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Speichertechnologien stetig weiterentwickelt und das ein oder andere Konkurrenz-Unternehmen übernommen. Sodass bis 2013 zwei Milliarden HDDs verkauft wurden. Neben HDDs finden sich mittlerweile auch SSDs im 2,5-Zoll- und M.2-Format im Programm. Ebenso bietet Seagate spezialisierte Game Drives mit unterschiedlichen Brandings an.
Verpackung und Lieferumfang:
Die Umverpackung des Seagate Game Drive PS5 NVMe SSD 1 TB kommt im unverkennbaren PlayStation-Look daher. Die Vorderseite zeigt leidlich eine Produktabbildung und beziffert die Speicherkapazität sowie die maximale Lesegeschwindigkeit. Auf der Rückseite finden sich nur ein paar zentrale technische Informationen.
Im Inneren wird die m.2-SSD durch einen Kunststoffblister und einen Rahmen aus Schaumstoff vollständig geschützt.
Design und Verarbeitung:
Das Design des Seagate Game Drive PS5 NVMe SSD 1 TB ist sehr schlicht gehalten, aber dabei so elegant, dass es schon fast zu schade ist, die SSD in einem geschlossenen Gehäuse unterzubringen. Kühlrippen sind nicht an geformt, der sehr massige Kühlkörper ist ein großer Quader und schwarz-matt beschichtet. Die elegante, glatte Form wird nur von einem schmalen blauen Streifen unterbrochen. Der Kühlkörper umschließt die SSD vollständig. Die beiden Versionen mit mehr Speicherkapazität sind insgesamt auch etwas dicker.
Leistungstest im PC:
Für die Performance-Tests wurde die NVMe SSD in einem der freien Steckplätze des folgenden Systems verbaut.
CPU: | Intel Core i5-13600K |
CPU-Kühler: | Alphacool Core Storm 360 mm ST30 (zum Test) |
Mainboard: | AsRock Taichi Lite Z790 (zum Test) |
RAM: | Crucial DDR5-4800 2*16 GB Kit @4.800 MT/s |
GPU: | GeForce RTX 3060 VENTUS 3X 12G OC |
PSU: | Xilence XP750R12.ARGB 750 W (zum Test) |
m.2-SSD: | Kingston FURY Renegade PCIe 4.0 NVMe M.2 SSD 2 TB |
Gehäuse: | Jonsbo TB01 Benchtable |
OS: | Windows 11 |
Für die Leistungstests haben wir uns für vier verschiedene Benchmarks entschieden:
- Anvil’s Storage Utilities:
Ein Vergleichstool für SSDs und HDDs. Es zeigt bei den einzelnen Tests nicht nur die Datenraten, sondern auch die Antwortzeiten an. Darüber hinaus wird der Datentransfer nicht nur in MB/s, sondern auch in IOPS erfasst. - AS SSD:
Ein spezielles Benchmark-Tool für SSDs. Dieses erfasst neben den Datenraten auch die Zugriffszeit auf die gesamte SSD. - Atto Disk Benchmark:
Dieses Benchmark-Tool blickt auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurück und eignet sich sowohl für SSDs, als auch für HDDs. - CrystalDiskMark:
Das Geschwister-Tool von CrystalDiskInfo prüft die Leistung von HDDs und SSDs sowohl sequentiell als auch zufällig. Dabei kann die Zusammenstellung der jeweiligen Tests angepasst werden.
Nachfolgend finden sich unsere Testergebnisse zunächst einmal als Screenshot:
Sequentielles Lesen und Schreiben:
Zum besseren Vergleich der Ergebnisse haben wir die Daten für das sequenzielle Schreiben und Lesen in einer Tabelle zusammengefasst.
Seq. Lesen | Seq. Schreiben | |
Herstellerangabe | 7.300 MB/s | 6.000 MB/s |
Anvil’s Storage Utilities | 5.245 MB/s | 5.461 MB/s |
AS SSD | 5.907 MB/s | 5.507 MB/s |
Atto | 6.636 MB/s | 5.591 MB/s |
CrystalDiskMark | 6.992 MB/s | 5.853 MB/s |
Da sich die unterschiedlichen Tools in ihrem Messablauf unterscheiden, zeigt sich hier wieder eine recht starke Streuung der Ergebnisse. Wie zu erwarten, misst insbesondere CrystalDiskMark die höchsten Datenraten und liegt am nächsten an den Ergebnissen der Herstellerangabe.
4K-Test:
Ein für den Alltag durchaus wichtiger Wert ist das Lesen und Schreiben von zufällig ausgewählten 4K-Blöcken. Denn dies entspricht eher einem Zugriff im normalen Einsatz des PCs oder beim Gaming. Hier erreichen wir die folgenden Werte:
4 KB Q1T1 Lesen | 4 KB Q1T1 Schreiben | |
Anvil’s Storage Utilities | 72 MB/s | 269 MB/s |
AS SSD | 74 MB/s | 259 MB/s |
CrystalDiskMark | 78 MB/s | 284 MB/s |
Auch bei den 4-KB-Werten zeigt die SSD eine gute Performance, hier wäre besonders beim Lesen aber noch etwas Luft nach oben.
Kopierbenchmark:
AS SSD bietet auch ein Kopierbenchmark, dieser überprüft das Verschieben von Daten auf der SSD. Hierbei werden drei Szenarien getestet: ein Transfer einer ISO-Datei (zwei große Dateien), eines Programms (kleine Dateien) und eines Spiels (große und kleine Dateien). Hier erreicht die SSD durchweg sehr gute Ergebnisse, bei der ISO-Datei 4.929 MB/s, beim Programm 2.287 MB/s und beim Spiel 4.101 MB/s. Diese Werte sind deutlich realistischer als die Werte für das sequentielle Lesen und Schreiben.
Einbau und Inbetriebnahme:
Bei der PlayStation 5 ist es für den Einbau der SSD erforderlich, das Gehäuse zu öffnen. Hierzu legt man die Konsole am besten auf eine ebene Unterlage, am besten mit etwas Schaumstoff dazwischen. Öffnen müssen wir die rechte Seite, d.h. die Laufwerksseite der PS5. Indem man die untere rechte Ecke der Abdeckung leicht anhebt und zusätzlich an der oberen linken Ecke anfasst, kann man die Abdeckung entfernen. Der SSD-Slot verfügt über eine weitere Abdeckung, die wir zunächst entfernen müssen. Anschließend können wir die m.2-SSD, wie man es vom PC gewohnt ist, einstecken und verschrauben. Die benötigte Schraube ist bereits eingedreht. Nun müssen wir nur noch wieder die Abdeckung des Slots und die Gehäuseseite anbringen.
Beim ersten Start der Konsole nach der Installation der m.2-SSD erscheint die Nachfrage, ob man die SSD formatieren möchte. Natürlich wollen wir das und nach ein paar Sekunden ist dieser Vorgang schon abgeschlossen. Die Konsole zeigt nun auch die ermittelte Lesegeschwindigkeit an. Diese liegt hier natürlich so hoch, dass wir problemlos auch PS5-Spiele von dieser spielen können.
Leistungsfähigkeit:
Sony beziffert die minimale Lesegeschwindigkeit, die eine Erweiterungs-SSD mit sich bringen muss, um auch PS5-Spiele installieren und spielen zu können, mit 5.500 MB/s. Das Seagate Game Drive PS5 NVMe SSD 1 TB erfüllt diese Anforderung problemlos. Die Konsole selber ermittelt hier eine Lesegeschwindigkeit von 6.541 MB/s. Somit sind hier keine Einschränkungen gegeben. Bei einer Geschwindigkeit unterhalb des Grenzwertes kann man von der Erweiterungs-SSD nur PS4-Spiele ausführen oder PS5-Spiele archivieren.
Datentransfer:
Für den Transfer eines etwa 69,1 GB großen Spiels vom Konsolen-Speicher auf die m.2-SSD brauchten wir nur etwa 32 Sekunden. Somit beträgt die durchschnittliche Datenrate für diese Übertragung etwa 2.211 MB/s. Das Verschieben von der m.2-SSD in den internen Speicher dauerte mit 279 Sekunden bedeutend länger, die durchschnittliche Datenrate lag so nur bei 254 MB/s.
Im Spiel:
In der Regel wird man natürlich nicht regelmäßig Daten zwischen der internen SSD und der m.2-SSD nur hin und her transferieren wollen, sondern auch direkt von dieser spielen. Hier konnten wir in den Ladezeiten keine reproduzierbar messbaren Unterschiede feststellen. Es spielt sich von der m.2-SSD genau so, wie von der internen SSD.
Fazit:
Seagate bietet mit dem Game Drive PS5 NVMe SSD 1 TB eine m.2-SSD, die sich wirklich hervorragend für die Speichererweiterung der PlayStation 5 eignet. Denn bei den Speichergrößen aktueller Spieletitel und dem notwendigen freien Speicher, für die regelmäßig ebenfalls großen Updates, führt mittlerweile kaum ein Weg an der Speichererweiterung vorbei, wenn man eine große Spielebibliothek hat. Der Kühlkörper ist so proportioniert, dass die SSD passgenau vom vorgesehenen Montageplatz aufgenommen werden kann und kann durch die große Masse die Wärme gut puffern und verteilen.
Installation und Konfiguration sind problemlos machbar, einziges Hindernis dabei, kann das Demontieren des Seitenteils der PlayStation sein.
Aktuell (Stand: 22.12.2023) kostet die m.2-SSD mit einer Kapazität von 1 TB laut idealo.de ab 111,90 € zzgl. Porto, zuletzt schwankte der Preis durchaus zwischen 98 € und 130 €. Damit kommt sie etwas teurer daher, als die Konkurrenz, bietet aber auch eine leicht bessere Performance. Wir können das Game Drive auf jeden Fall empfehlen. Grade im noch laufenden Weihnachtsgeschäft sind die Preise durch mögliche Verfügbarkeitsverknappungen auch durchaus etwas dynamischer.
Die Game Drive PS5 NVMe SSD 1 TB wurde Game2Gether von Seagate für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.
Quelle: Produktseite Seagate