Vielen ist PNY insbesondere im Bereich der Grafikkarten ein Begriff, aber auch Speicherlösungen, wie SSDs und RAM gehören zum Produktprogramm. Natürlich gehören auch M.2-SSDs mit PCIe-Gen5-Schnittstelle zum Angebot, eine davon ist die PNY CS2150 M.2 NVMe SSD, die mit einer Kapazität von 1 TB und 2 TB erhältlich ist, wir haben uns die kleinere Version im Rahmen einer Review genau angeschaut.
Vielen Dank an PNY für die Bereitstellung des Testmusters.
Technische Daten:
Die PNY CS2150 M.2 NVMe SSD 1 TB es eine M.2-NVMe-SSD im üblichen 2280-Formfaktor. Dank der PCIe-Gen5-Schnittstelle erreicht sie eine Datenrate von bis zu 10.200 MB/s im sequentiellen Lesen und bis zu 8.300 MB/s im sequentiellen Schreiben. Dank TCG Opal 2.0 ist auch eine Hardware-Verschlüsselung möglich. Die Garantiezeit liegt bei 5 Jahren bzw. dem Erreichen der TBW-Vorgaben. Das von uns getestete Modell besitzt außer einer dünnen Folie keinen Kühlkörper, es gibt aber auch eine Variante mit einem Kühlkörper aus extrudiertem Aluminium.
Formfaktor | M.2 Typ 2280 |
Schnittstelle | PCIe Gen5 x4 |
Kapazität | 1 TB, 2 TB |
Max. sequentielle Lesegeschwindigkeit | 1 TB: bis zu 10.200 MB/s 2 TB: bis zu 10.300 MB/s |
Max. sequentielle Schreibgeschwindigkeit | 1 TB: bis zu 8.300 MB/s 2 TB: bis zu 8.600 MB/s |
Schreibkapazität | 1 TB: 600 TBW 2 TB: 1.200 TBW |
MTBF | 1.500.000 Stunden |
Abmessungen (LBH) | 80 x 22 x 4 mm |
Betriebstemperatur | 0 °C bis 70 °C |
Garantie | 5 Jahre Herstellergarantie oder TBW |
Über PNY:
PNY wurde 1985 gegründet und kann so auf eine 40-jährige Erfahrung im Bereich der Hardware-Produktion für End- und Geschäftskunden sowie OEMs zurückblicken. PNY produziert unter anderem Grafikkarten, USB-Sticks, SSDs und Speicherkarten und ist ein langjähriger Partner von NVIDIA, insbesondere für professionelle Grafiklösungen. Mit Niederlassungen in Nordamerika, Europa, Asien und Lateinamerika ist PNY insgesamt in über 50 Ländern aktiv. Die Europazentrale befindet sich in Bordeaux, Frankreich, und das Unternehmen legt Wert auf umweltfreundliche Produktionsmethoden und nachhaltige Verpackungen.
Verpackung und Lieferumfang:
Geliefert wird die PNY CS2150 M.2 NVMe SSD 1 TB in einem kleinen Blister, der in einem Rahmen aus Karton eingesetzt ist. So ist die Verpackung aufs wesentliche beschränkt. Auf der Vorderseite ist die SSD selbst direkt zu sehen und von der weiß-grau bedruckten Kartonage eingefasst. Rundherum finden sich einige technische Details. Weitere technische Daten finden sich auf der schwarzen Rückseite der Verpackung.
Design und Verarbeitung:
Die SSD verfügt über ein schwarzes PCB, das einseitig auf der Oberseite mit Chips bestückt ist. Über diesen befindet sich ein flächiger, schwarzer Aufkleber. In der Regel sind diese Aufkleber so ausgelegt, dass sie eine gute Wärmeübertragung bieten und so auch die Abwärme des Controllers etwas flächiger verteilen. Entfernen sollte man den Aufkleber jedenfalls nicht, da sonst die Garantie verloren geht.
Performance:
Für die Performance-Tests wurde die NVMe SSD in einem der freien Steckplätze des folgenden Systems verbaut.
CPU: | Intel Core Ultra 7 265KF |
CPU-Kühler: | NZXT Kraken Plus 280 mm (Test folgt) |
Mainboard: | ASUS TUF GAMING B860M-PLUS WIFI (zum Test) |
RAM: | G.Skill Trident Z5 2× 16 GB Kit @6.000 MT/s CL36 |
GPU: | Gigabyte Aorus Master RTX 3070 |
PSU: | Seasonic Prime PX-1000 |
m.2-SSD: | PNY CS2150 SSD 1 TB |
Gehäuse: | NZXT H3 Flow (zum Test) |
OS: | Windows 11 |
Für die Leistungstests haben wir uns für vier verschiedene Benchmarks entschieden:
- Anvil’s Storage Utilities:
Ein Vergleichstool für SSDs und HDDs. Es zeigt bei den einzelnen Tests nicht nur die Datenraten, sondern auch die Antwortzeiten an. Darüber hinaus wird der Datentransfer nicht nur in MB/s, sondern auch in IOPS erfasst. - AS SSD:
Ein spezielles Benchmark-Tool für SSDs. Dieses erfasst neben den Datenraten auch die Zugriffszeit auf die gesamte SSD. - Atto Disk Benchmark:
Dieses Benchmark-Tool blickt auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurück und eignet sich sowohl für SSDs, als auch für HDDs. - CrystalDiskMark:
Das Geschwister-Tool von CrystalDiskInfo prüft die Leistung von HDDs und SSDs sowohl sequentiell als auch zufällig. Dabei kann die Zusammenstellung der jeweiligen Tests angepasst werden.
Nachfolgend finden sich unsere Testergebnisse zunächst einmal als Screenshot:
Sequentielles Lesen und Schreiben:
Zum besseren Vergleich der Ergebnisse haben wir die Daten für das sequenzielle Schreiben und Lesen in einer Tabelle zusammengefasst.
Seq. Lesen | Seq. Schreiben | |
Herstellerangabe | 10.200 MB/s | 8.300 MB/s |
Anvil’s Storage Utilities | 6.244 MB/s | 5.953 MB/s |
AS SSD | 7.852 MB/s | 6.789 MB/s |
Atto | 9.708 MB/s | 7.957 MB/s |
CrystalDiskMark | 10.174 MB/s | 8.219 MB/s |
Da sich die unterschiedlichen Tools in ihrem Messablauf unterscheiden, zeigt sich hier wieder eine recht starke Streuung der Ergebnisse. Wie zu erwarten misst insbesondere CrystalDiskMark die höchsten Datenraten und Anvil’s Storage Utilities die geringsten. Die Werte von CrystalDiskMark entsprechen dabei ziemlich genau der Herstellerangabe. In der Regel werden die Herstellerangaben auch mit diesem Tool ermittelt, manchmal auch mit durchaus angepassten Profilen. Natürlich reizen wir hier die PCIe-Gen5-Schnittstelle nicht aus, liegen aber durchaus ein gutes Stück über den Grenzen eine PCIe-Gen4-SSD. Ein Leistungsplus, das einem, je nach Einsatzzweck, von der schnelleren Performance profitieren lässt.
4K-Test:
Ein für den Alltag durchaus wichtiger Wert ist das Lesen und Schreiben von zufällig ausgewählten 4K-Blöcken. Denn dies entspricht eher einem Zugriff im normalen Einsatz des PCs oder beim Gaming. Hier erreichen wir die folgenden Werte:
4 KB Q1T1 Lesen | 4 KB Q1T1 Schreiben | |
Anvil’s Storage Utilities | 84 MB/s | 244 MB/s |
AS SSD | 80 MB/s | 241 MB/s |
CrystalDiskMark | 93 MB/s | 282 MB/s |
Auch bei den 4-KB-Werten zeigt die SSD eine gute Performance, mit Werten, die in Relation zu den sequentiellen Datenraten passen.
Kopierbenchmark:
AS SSD bietet auch ein Kopierbenchmark, dieser überprüft das Verschieben von Daten auf der SSD. Hierbei werden drei Szenarien getestet: ein Transfer einer ISO-Datei (zwei große Dateien), eines Programms (kleine Dateien) und eines Spiels (große und kleine Dateien). Hier erreicht die SSD bei der ISO-Datei 2.788 MB/s, beim Programm 1.287 MB/s und beim Spiel 2.356 MB/s. Diese Werte sind deutlich realistischer als die Werte für das sequentielle Lesen und Schreiben.
Gaming-Benchmark:
Das beliebte Gaming-Benchmark-Tool 3D-Mark, insbesondere bekannt aus Tests von Grafikkarten, bietet mittlerweile auch einen Benchmark, um SSDs auf ihre Gamingtauglichkeit zu testen. Hier erreicht die SSD einen Punktewert von 2.597. Der Benchmark testen verschiedene Szenarien, beim Laden von Overwatch, Battleflield V und Call of Duty Black Ops 4 schafft die SSD Datenraten von 431 MB/s bis 787 MB/s. Beim Installieren, Speichern und Aufzeichnen eines Spiels sind 205 MB/s bis 244 MB/s möglich und beim Verschieben sogar 1401 MB/s.
Temperaturen:
Bei der SSD lassen sich zwei unterschiedliche Temperaturen auslesen, die allerdings durchgängig identisch sind. Vermutlich wird es sich hierbei um den Controller handeln. Maximal wird eine Temperatur von 80 °C erreicht, danach wird über ein Drosseln ein sofortiger Abfall der Temperatur erreicht. Ohne Kühlkörper haben wir die maximalen Temperaturen nach wenigen Durchläufen vom SEQ1M-Q8T1-Test von CrystalDiskMark erreicht. Man sollte die SSD immer mit einem Kühlkörper betreiben.
Nachfolgend wollen wir mit einem Wärmebild die Temperaturverteilung auf der Oberfläche darstellen. Das ist hier recht gut möglich, da die Oberfläche gleichmäßig schwarz ausgeführt ist. Denn bei der Analyse von Wärmebildern muss man einen zentralen Faktor bedenken, die gemessene Temperatur ist abhängig vom Emissionsgrad einer Oberfläche. Verschiedenartige Oberflächen geben Wärme unterschiedlich gut ab, was die im Wärmebild dargestellten Temperaturen beeinflusst. Auch wenn die Oberflächen eigentlich gleich warm sind, können sie im Wärmebild mit scheinbar unterschiedlichen Temperaturen erscheinen, wenn sich der Emissionsgrad der Oberflächen unterscheidet. Möchte man also aus einem Wärmebild eine Temperatur ablesen, muss man den Emissionsgrad der Oberfläche kennen. Ist dieser nicht bekannt, kann man für gleichartige Oberflächen allerdings immerhin Informationen zur Temperaturverteilung folgern. Aufgenommen wurde das Wärmebild mit einer Flir C5.
Da die SSD überwiegend sehr dunkel gehalten ist, sollte ein Großteil der Oberfläche einen Emissionsgrad im Bereich von 0,9 aufweisen. Die im Bild sichtbaren Strukturen auf der Oberseite der SSD ergeben sich aus der Überlagerung von Wärmebild und Foto. Im Wärmebild zeigt sich sehr gut, dass der Hotspot, der ausgelesenen Temperatur in etwa entspricht und unserer Vermutung, dass diese am Controller anliegt, korrekt zu sein scheint.
Fazit:
Die PNY CS2150 M.2 NVMe SSD 1 TB ist eine solide PCIe-Gen-5-SSD. Natürlich wird hier die Schnittstelle noch nicht ausgereizt, im Alltagseinsatz stellt dies aber kein Hindernis dar. Sie eignet sich sowohl für den Einsatz im Gaming-System, als auch für den Einsatz in Systemen zur Foto- und Videobearbeitung. Ohne Kühlkörper sollte man sie nicht betreiben, doch dies gilt eigentlich schon seit Einführung der PCIe-Gen4-SSDs. Ansonsten verliert man deutlich an Performance.
Laut Idealo.de ist die SSD aktuell (Stand: 01.06.2025) ab 100,13 € zzgl. Porto erhältlich. Somit liegt sie preislich in einem Bereich mit vergleichbaren Modellen, die sich zwischen den besonders schnellen PCIe-Gen5- und den PCIe-Gen4-SSDs positionieren.
Die CS2150 SSD 1 TB wurde Game2Gether von PNY für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.