Test-System
Die Test-Messungen haben wir mit folgendem Setup vorgenommen:
CPU: Intel Core i7-10700K
Mainboard: MSI MPG Z490 Gaming Carbon WiFi
RAM: 2×16 GB Corsair Vengeance RGB Pro
Gehäuse: Phanteks Enthoo Evolv X
Gehäuselüfter: Corsair QL140 (1 vorne, 1 hinten) und Phanteks 140 mm (2 vorne)
Durchführung der Test-Messungen
Den Einfluss der Wärmeleitpasten auf die Kühlleistung betrachten wir mit zwei verschiedenen CPU-Kühlern und daran angepassten CPU-Leistungen. Zum einen dem Noctua NH-U9S mit 125 W CPU-Leistungsaufnahme und zum anderen dem Noctua NH-D15S mit 195 W CPU-Leistungsaufnahme. Als zusätzlichen Vergleich haben wir noch die Thermal Grizzly Kryonaut in den Vergleichstest mit aufgenommen. Die Lüfterdrehzahl der CPU-Kühler stellen wir einmal auf den Maximalwert und einmal auf 1000 RPM ein. Dabei werden die Gehäuselüfter mit einem 50 % Steuersignal betrieben.
Da es immer leichte Unterschiede beim Auftragen der Wärmeleitpaste geben kann, wurde diese jeweils drei Mal aufgetragen (über alle Messungen insgesamt 18 Mal) und die CPU dann für 25 Minuten ein- bis zweimal belastet. Für den Vergleich wird das arithmetische Mittel aller 8 Kerntemperaturen genutzt und dann ein arithmetischer Mittelwert der Messpunkte 400 – 500 aus allen gleichen Messreihen gebildet. Somit wurden ein paar Dutzend Messungen durchgeführt. Durch diese Mittelwertbildung sollten auch Einflüsse der Umgebungstemperatur möglichst ausgeschlossen werden, bei allen Messungen lag diese jedoch recht konstant in einem Bereich von 22 °C bis 23 °C.
Man darf bei allen Messungen allerdings nicht vergessen, dass jeder Sensor eine gewisse Messgenauigkeit aufweist. Diese liegt bei der Temperaturmessung nur bei hochgenau kalibrierten Sensoren unterhalb von ±1 °C (bezogen auf die Einheit von Sensor und Elektronik), meist eher im Bereich von ±2 °C bis ±3 °C. Daher sind geringe Temperaturunterschiede immer mit Vorsicht zu genießen. Führt man jedoch alle Messungen mit dem gleichen Aufbau durch und hält die Umgebungsbedingungen vergleichbar, kann man mit den im Vergleich gebildeten Messungen durchaus arbeiten, beziehen sich diese doch alle auf die gleiche Grundabweichung.
Vergleich der Wärmeleitpasten
Nun schauen wir uns nun die Wärmeleitpasten im Vergleich an. Erwartungsgemäß fallen die Unterschiede allerdings gering aus.
125 W Leistungsaufnahme mit dem NH-U9S
In diesem Testumfeld liegt der gemessene Unterschied zwischen der Noctua NT-H1 und NT-H2 lediglich bei 0,2 °C. Die Differenz ist somit deutlich kleiner als die Genauigkeit der Kerntemperatursensoren. Aus den Differenzen lässt sich dennoch eine Tendenz ableiten. Erwartungsgemäß bietet die NT-H2 eine etwas geringere Temperatur als die NT-H1 und liegt dabei in etwa gleichauf mit der Kryonaut.
125 W, 1000 RPM | 125 W, 2100 RPM | |
Noctua NT-H1 | 87,3 °C | 69,2 °C |
Noctua NT-H2 | 87,1 °C | 69,0 °C |
Thermal Grizzly Kryonaut | 86,9 °C | 69,2 °C |
195 W Leistungsaufnahme mit dem NH-D15S
Bei 195 W steigt der Unterschied zwischen der Noctua NT-H1 und NT-H2 auf 0,6 °C an. Somit liegen wir auch hier unter der Genauigkeit der Temperatursensoren. Dennoch passt auch hier die Tendenz, da sich die NT-H2 etwas stärker absetzen kann. Die Kryonaut ordnet sich hier in der Mitte ein.
195 W, 1000 RPM | 125 W, 2100 RPM | |
Noctua NT-H1 | 84,3 °C | 79,0 °C |
Noctua NT-H2 | 83,7 °C | 78,7 °C |
Thermal Grizzly Kryonaut | 83,8 °C | 79,0 °C |