Noctua NH-D15 G2 – Test/Review

    Kühlleistung:

    Zum Test der Kühlperformance des Noctua NH-D15 G2 wurde der i2-12900K mit Prime95 im Small FFTs Test (maximum power/heat/CPU stress) mit konstanter Belastung gefordert. Er weist zwar nur sechs und nicht acht Kerne, wie der i7 und i9 auf, erreicht aber auch die Turbo-Leistungsaufnahmen der größeren CPUs. Da wir die Temperaturen der Kerne gemittelt vergleichen und die Abwärme über eine vergleichbare Fläche abgeführt wird, sollte das thermische Verhalten vergleichbar ausfallen. Auch wenn es durchaus sein kann, dass bei den größeren CPUs einzelne Kerne höhere Temperatur-Peaks erreichen. Die Tests wurden mit drei Powerlimits gemäß der TDP und PL1/PL2-Limits der Core i7/i9-CPUs durchgeführt: 125 W, 181 W und 253 W. Zusätzlich haben wir auch noch einen Test mit einer Last von 200 W durchgeführt.

    Wir simulieren so einen extremen Dauerlastfall, der im üblichen Einsatz selten bis gar nicht auftritt. Jedoch sollte ein Kühlsystem immer so ausgelegt sein, dass es in der Lage ist, die maximal mögliche Abwärme zu kühlen. Die Gehäuselüfter liefen für einen ausreichenden Luftaustausch mit fester Drehzahl bei 50 % Steuersignal. Bei unserem Testsystem gilt es zu berücksichtigen, dass es sich um ein Air-Flow-Gehäuse handelt. Die Temperaturen fallen somit etwas geringer aus als in Gehäusen mit geschlossener Front.

    Testvorgaben:

    Die angezeigten Lüfterdrehzahlen entsprechen beim Noctua NH-D15 G2 in etwa den Drehzahlen beider Lüfter, da diese aufeinander abgestimmt wurden. Zur Erprobung wurden zunächst folgende Lüfterdrehzahlen festgelegt:

    • 20 % Steuersignal – 300 RPM
    • 34 % Steuersignal – 500 RPM
    • 68 % Steuersignal – 1.000 RPM
    • 100 % Steuersignal – 1.500 RPM

    Die erfassten Temperaturen entsprechen dem arithmetischen Mittelwert aller Kerntemperaturen der P-Cores. Die E-Cores sind unkritisch, da deren Temperatur immer unterhalb derer der P-Cores liegt. Diese wurden mittels HWiNFO64 ausgelesen und aufgezeichnet. Bei den Tests lag die Umgebungstemperatur bei etwa 22-23 °C. Für die einzelnen Messungen haben wir die Umgebungstemperaturen festgehalten und die Ergebnisse auf 22,5 °C Umgebungstemperatur normalisiert.

    CPU-Leistungsaufnahme 253 W:

    Ein Dauerbetrieb der CPU mit einer Leistungsaufnahme von 253 W bringt den Kühler zwar in den Bereich hoher Temperaturen, doch noch nicht an seine Grenzen. Bei voller Drehzahl werden etwa 96 °C erreicht, womit immer noch einige Grad Differenz zur Schwelle der thermischen Drosselung bleiben. Bei einer Reduktion der Drehzahl auf 1.000 RPM steigt die Temperatur um 4 °C an und die CPU läuft weiter ungedrosselt weiter.

    CPU-Leistungsaufnahme 200 W:

    Bei einer Leistungsaufnahme von 200 °C schaut es insgesamt nochmals etwas entspannter aus. So liegt die Temperatur bei maximaler Drehzahl etwa bei 78 °C, für einen Luft-Kühler ein sehr guter Wert. Drosselt man auf 1.000 RPM, ist wieder nur 4 °C wärmer. Deutlich stärker erhöht sich die Temperatur dann, wenn man die Drehzahl auf 500 RPM drosselt. Mit einer Drehzahl von 300 RPM ist kein Dauerlastbetrieb möglich, denn der Kühler läuft in die thermische Drosselung und senkt die Leistung.

    CPU-Leistungsaufnahme 181 W:

    Wie zu erwarten, fällt bei einer Leistungsaufnahme von 181 W die Temperatur natürlich etwas geringer aus. Bei 1.500 RPM pendelt sich diese bei etwa 73 °C ein und liegt bei 1.000 RPM um nur 3 °C höher bei 76 °C.

    CPU-Leistungsaufnahme 125 W:

    Bei einer Abwärme von 125 W rücken die Temperaturen weiter zusammen. Bei einer Lüfterdrehzahl von 1.500 RPM stellen sich etwa 57 °C ein und bei 1.000 RPM liegt diese um 2 °C höher bei 59 °C.

    Vergleich der Leistungsaufnahmen:

    Vergleicht man nun die Temperaturen bei den unterschiedlichen Leistungsaufnahmen miteinander, ergibt sich natürlich ein recht starker Unterschied zwischen 125 W und 253 W. Schließlich liegt zwischen den beiden Werten auch der Faktor 2. Bei maximaler Lüfterdrehzahl liegt die Differenz bei 39 °C und bei 1.000 RPM beträgt sie 41 °C. Man sollte aber bedenken, dass diese Werte alle bei konstanter CPU-Leistung ermittelt wurden und so eine Obergrenze darstellen. Die Temperaturen im Gaming oder üblichen Produkteinsatz werden so entsprechend geringer ausfallen.

    Zusammenfassung der Tests zur Kühlleistung:

    Der Noctua NH-D15 G2 zeigt eine sehr hohe Kühlperformance. Besonders im gedrosselten Betrieb bei 1.000 RPM kann er dabei so mancher AiO (die ebenfalls mit 1.000 RPM läuft) Konkurrenz machen und bleibt dabei sogar noch leiser. Die sehr gute Kühlleistung wird in allen Lagen den Leistungsaufnahmen und der damit verbundenen Abwärme der i5/i7/i9-CPUs gerecht. Jedoch sollte man nicht weiter über das Turbo Power Limit der i7/i9-CPUs von 253 W hinausgehen, aber in diesen Anwendungsbereichen sind auch andere Kühllösungen üblich. Eine Leistung von 253 W ist auch in längeren Dauerlastphasen durchaus stabil zu realisieren.

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.