Jeder von uns kennt dieses Problem: man befindet sich irgendwo im Nirgendwo und benötigt dringend Internet.
Man hat zwar sein Handy dabei, welches man als Hotspot nutzen könnte, aber bei mehreren Geräten, die man so mit sich rumträgt, wäre der Akku des Handys wahnsinnig schnell leer.
Oder man befindet sich in einem der weißen Flecken Deutschlands – das sind die Ortschaften, wo man mit dem Handy nichtmal Empfang hätte, wenn man sich in einem dringenden Notfall befindet – wo man zwar ein verfügbares WLAN hat, aber zu faul ist, in jedes seiner Geräte den WLAN-Key einzugeben.
Oder man besitzt noch Geräte ohne WLAN, ODER man hat dort nur einen LAN-Anschluss…man sieht, Möglichkeiten, warum man jetzt Internet über WLAN braucht, aber keins haben kann, gibt es viele.
Aber diesen Problemen kann mit einem mobilen Hotspot Abhilfe geschafft werden, und genau so einen mobilen Hotspot wollen wir jetzt mal unter die Lupe nehmen.
Netgear PR2000 Trek N300 Travel Router und Range Extender
Hinter der ewig langen Bezeichnung verbirgt sich ein feines Stück Technik, welche – wie es der Name bereits verrät – als Router oder als sogenannter Range Extender genutzt werden kann, sollte das vorhandene WLAN-Signal zu schwach sein.
Wenn man die Verpackung öffnet, findet man erstmal das Gerät selbst, ein Micro-USB-Kabel, mehrere gedruckte Anleitungen in verschiedenen Sprachen (nur nicht in Deutsch; diese ist allerdings auf der beigelegten Mini-CD als PDF-Datei zu finden) und einen UK-Stromstecker; diesen benötigen wir in deutschen Gefilden nicht, da sich ein deutscher Stecker bereits im Gerät befindet, den man entfernen kann. Wir haben jetzt die Wahl, ob wir das Gerät in die Steckdose stecken wollen oder per USB versorgen möchten.
Leider hat es Netgear versäumt, für den Falle des „Nur über USB betreibens“ einen Dummy für den Stromanschluss beizulegen, folglich hat man eine offene Stelle im Gehäuse, wenn man das Gerät mit sich herumträgt. Der Funktion tut das aber keinen Abbruch.
Die Installation
Die Einrichtung ist relativ simpel und auch ohne Bedienungsanleitung gut zu bewerkstelligen. Zu allererst wird das Gerät angeschaltet. Der Schalter, der sich gut sichtbar auf der Oberseite des Gerätes befindet, hat 3 Positionen: Wired – Power Off – Wireless.
Power Off bedarf wohl keiner weiteren Erklärung; interessant für uns sind die beiden Funktionen Wired und Wireless.
Im Wired-Modus fungiert das Gerät als ganz normaler Router, wie man ihn auch sonst findet. Nur eben im Miniatur-Format. Man schließt also den Router per LAN-Kabel an die blaue RJ45-Buchse an, und in die gelbe Buchse kommt das entsprechende Gegenstück von unserem Rechner oder Switch.
Im Wireless-Modus ist die Anbindung an den Computer nicht viel komplizierter:
Auf dem Gerät befindet sich auf einem Sticker die WLAN-SSID und der Key. Diesen in unser Notebook/Handy eingeben, und schon ist man im Router eingebunden.
Die Einrichtung
Egal, wie wir unser Gerät nun eingebunden haben, die Einrichtung erfolgt nun entweder über die beigelegte CD oder man verzichtet auf diese und loggt sich über die Adresse
http://www.routerlogin.net
auf dem Router ein.
Als Nutzer nun admin
und password
eingeben, und man ist im Routermenü, welches sehr spartanisch und einfach daherkommt.
Wenn wir – wie in unserem Falle – den Router nun als Range Extender einrichten, können wir den Einstellungen gleichzeitig ein Profil zuweisen, was im Falle eines Standort-Wechsels sehr hilfreich ist.
Nach ungefähr 2 Minuten – nachdem man sich in ein vorhandenes WLAN eingeklinkt hat – ist der Router weiterhin unter den auf dem Sticker vorhandenen Zugangsdaten erreichbar. Diese müssen erst geändert werden. Folglich loggen wir uns nun wieder über http://www.routerlogin.net
und den Standard-Zugangsdaten auf das Gerät ein.
Nach erfolgreichem Login sehen wir nun ein Fenster, welches uns ein paar Anzeigen im vereinfachten Format darlegt.
Wenn man nun auf ERWEITERT
klickt, kommt man an die Einstellungen, die von Bedeutung sind. Hier haben wir nun die Möglichkeit, die SSID zu ändern, den KEY für den Extender, die Zugangsdaten für den Router, im Falle eines LAN-bezogenen Router-Betriebs gar einen dynamischen DNS-Dienst (wie DYNDNS.org und Co.).
Viele Funktionen der Firmware, welche im ERWEITERT
-Menü erscheinen, kennt man sonst nur von großen Routern, wie man sie in Heimnetzwerken kennt; hier hat sich Netgear also nicht lumpen lassen.
Als besonderes Gimmick hat der Router auch eine integrierte USB-Schnittstelle; hier hätte man jetzt sogar die Möglichkeit, einen externe USB-Stick zum Sharen von Dateien und/oder einen Drucker anzuschließen. Letzgenannter benötigt selbstverständlich eine eigene Stromversorgung, und auch eine USB-Festplatte dürfte das Gerät – wenn per USB mit Strom versorgt – vom Verbrauch her überfordern. Allerdings könnte man – zur Not – sogar sein Handy an die USB-Schnittstellen zum Laden hängen, hier wäre dann aber wieder der Anschluss an eine Steckdose anzuraten.
Empfang und Verbindungsstabilität
Nach der Einrichtung war ein Test der Geschwindigkeit natürlich von Nöten, und unser Testmuster hat den positiven Eindruck eindeutig beibehalten. Verbindungsabbrüche gab es – per LAN und im Extender-Modus – keine.
Natürlich hat man im Extender-Modus teilweise einen gewissen Bandbreitenschwund; ein Phänomen, welches sich alle Extender/Repeater teilen.
Aber der hielt sich beim PR2000 absolut in Grenzen und ist für ein mobiles Gerät in Ordnung.
Fazit
„Klein, aber oho“ sagt man, wenn man über kleine Menschen oder Dinge überrascht ist. Und in diesem Falle ist die Überraschung gelungen.
Netgear – bereits seit Jahren bekannt für Router im Home- und Business-Segment – liefert mit dem PR2000 einen mobilen Router der Extraklasse, der genau das tut, was er soll.
Besondere negative Aspekte – bis auf die fehlende deutsche Einrichtungsbroschüre, die sich aber als PDF auf der beigefügten CD befindet – sind uns während des Tests nicht aufgefallen. Da die Einrichtung allerdings auch ohne Anleitung – und auch für Laien – innerhalb weniger Minuten durchgeführt werden kann, ist das ein Punkt, den man verschmerzen kann.
Wünschenswert gewesen wäre eventuell ein eingebauter Akku, um die Zeit ohne Stromversorgung zu überbrücken. Allerdings kann man sich hier für den mobilen Betrieb ja auch mit einem externen Akku behelfen; dieser dürfte in einer ähnlichen Preisklasse liegen wie der PR2000.
Das Signal wird – im Extender-Modus – absolut erstklassig weitergegeben und ist auf jeden Fall geeignet, um ein vorhandenes (und eventuell zu schwaches) WLAN-Signal zu verstärken bzw. zu erweitern. Da man im Endeffekt mehrere Geräte gleichzeitig versorgen kann, kann man sich folglich sein eigenes Heimnetzwerk aus mobilen Geräten irgendwohin mitnehmen und sich in ein WLAN einklinken, mittels der verschiedenen Profile benötigt man auch nicht immer eine Einrichtung. Einmal eingerichtet und sobald man wieder im Bereich des WLANs ist, klingt sich der PR2000 direkt wieder ein.
Auch der Router-Modus ist ein hilfreiches Gimmick; wie oft hat man es schon gehabt, dass zwar das Modem funktioniert hat, aber der Heimrouter im entscheidenden Moment den Geist aufgegeben hat.
Die Möglichkeit, das Gerät per USB fast überall versorgen zu können (zur Not am eigenen Laptop) macht das Gerät für Leute – die einen eigenen Hotspot wollen – zu einem absolut hilfreichen Gadget, welches in keiner Tasche fehlen sollte.