Ergonomie, Handling und Präzision:
Die Höhenverstellung der nerdytec CYKEY ist in drei Stufen möglich. Hierzu finden sich an der Rückseite zwei ein-/ausklappbare Stützen mit zwei Abstufungen. So lässt sich die Tastatur sehr gut an unterschiedliche Höhenanforderungen anpassen. Über eine Handballenauflage verfügt die Tastatur nicht, allerdings passt diese auch weniger in das Konzept einer kompakten Gaming-Tastatur. Allerdings wäre sie für einen Einsatz der Tastatur außerhalb des Gamings eine angenehme Ergänzung.
Wie bereits erwähnt, lässt sich die Kabelführung anpassen. Der eigentliche Anschluss befindet sich nach innen versetzt und darüber befindet sich ein Kanal für das Kabel, durch das man es an drei Stellen hinten aus der Tastatur herausführen kann. Abhängig vom jeweiligen Setup ist so eine etwas ordentlichere Kabelführung möglich.
Wie für lineare Switches üblich, haben die Tasten keinen direkt wahrnehmbaren Druckpunkt. Im Vergleich zu roten Switches spürt man den leicht erhöhten Betätigungswiderstand. Dieser ist jedoch nicht störend und gibt der Tastatur ein etwas strafferes Feeling. Die Bewegung ist dabei sehr angenehm und gleichmäßig. Bei einer vollständigen Betätigung fühlt sich die Endlage leicht gedämpft an. Die Auslösung erfolgt durchgängig zuverlässig.
Der Klang der Tastatur ist sehr angenehm und lässt sich als eher etwas dumpfer beschreiben. Die Switches klingen leicht gedämpft, so ist auch die Lautstärke sehr angenehm, obwohl hier keine Silent-Switches verbaut sind. Natürlich ist die Leertaste etwas lauter als die anderen Tasten. Die Lautstärke reduziert sich natürlich, wenn man die Tasten nicht immer bis zum maximalen Anschlag durchdrückt. Allerdings muss man sich hier natürlich die ausreichende Betätigung angewöhnen, da die linearen Switches über keinen Druckpunkt verfügen. Aber ein gewisses Geräusch gehört bei einer mechanischen Tastatur ja auch zum Feeling dazu.
Ein Ghosting konnten wir in unsere Spieletests nicht feststellen. Von Ghosting spricht man, wenn eine Tastatur beim Drücken von mehreren Tasten gleichzeitig nicht alle Eingaben erfasst. Das kann insbesondere in Shootern passieren, da man hier oft viele Aktionen gleichzeitig durchführen muss. Das N-Key-Rollover der Tastatur funktioniert zuverlässig. Ein N-Key-Rollover ermöglicht es alle Tasten gleichzeitig zu drücken und die Tastatur erfasst jede einzelne Eingabe. Das n steht hierbei als Variable für die Tastenanzahl der Tastatur, denn in der Mathematik nutzt man ein n immer für eine natürliche Zahl (alle Zahlen von 1 bis unendlich ohne Nachkommastellen).
Anpassungen am Layout:
Im Lieferumfang der Tastatur findet sich einiges an Zubehör, um das Layout und die Funktionen anzupassen. So kann rein optisch die Enter- und die ESC-Taste getauscht werden. Mit fünf weiteren Keycaps lässt sich das Layout auch für den Mac anpassen. Dazu tauscht man die Tasten Strg links, Win, Alt, Alt Gr und Strg rechts aus. Per Tastenkombination kann die Tastatur dann auch vom Windows- in den Mac-Modus umgeschaltet werden.
Eine funktionelle Änderung ist mit Blick auf die Drehregler möglich. Wie bereits erwähnt kann der im rechten Viererblock platzierte Drehregler, auch an den Positionen der anderen beiden Tasten platziert werden. Zudem findet sich ein zweiter Drehregler der hier, wenn gewünscht, hinzugefügt werden kann. Die Funktion des Drehreglers ist abhängig von der Position, man sollte jedoch nicht außer Acht lassen, dass für den zweiten Drehregler eine Funktionstaste verloren geht.
Position (von oben) | Funktion |
1 | Drehen: Lauter/Leiser, Klick: Stummschaltung |
2 | Drehen: Bildschirmhelligkeit +/- |
3 | Drehen: Zoom |
4 | Drehen: Desktop wechslen |
Auch die Leertaste lässt sich anpassen, denn hierfür liegt eine Splitspacebar bei. Wenn man diese montiert, kommen auch die beiden zusätzlichen Switches zum Einsatz. Für die Montage entfernt man die Leertaste, zieht den Switch und baut den vorhandenen Halterahmen aus. An dessen Stelle montiert man die Splitspacebar und kann nun insgesamt drei Switches einstecken. Um diese richtig nutzen zu können benötigt man dann auch andere Keycaps, die sich anscheinend nicht im Lieferumfang befinden.
Software:
Zur Konfiguration der nerdytec CYKEY wird keine separate Software benötigt. Hier kommt die webbasierte App VIA zum Einsatz. Dazu muss nur die VIA App über den Browser aufgerufen und Zugriff auf die Tastatur erteilt werden. So muss keine spezielle Software installiert werden und man kann auch an anderen Computern seine Tastatur konfigurieren.
Die Benutzeroberfläche von VIA ist insgesamt recht schlicht gehalten, jedoch gut aufgeteilt. Oben sieht man immer eine Darstellung der Tastatur mit dem entsprechenden Layout. Auf der linken Seite kann man mehrere Unterseiten anwählen, die zur Anpassung der Tasten und Beleuchtung dienen, oben rechts lassen sich noch ein paar Konfigurationsmenüs aufrufen.
Tastenzuweisungen kann man insgesamt in vier Layern konfigurieren. Dabei ist es möglich, die Zuweisung jeder Taste individuell anzupassen. Natürlich kann man auch Makros erstellen und diese einzelnen Tasten zuordnen. Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, kann man die Position und Anzahl der Drehregler anpassen sowie eine Splitspacebar einbauen. Hierzu gibt es auch ein Menü, um diese Änderungen einzustellen. Hier ist der Aufbau an einer Stelle etwas unlogisch, denn über die GUI kann man einstellen, ob sich an einer der vier Positionen ein Drehregler befindet, allerdings ist dieser an der oberen Position voreingestellt, sodass man hier über die GUI die Position aus- und nicht einschaltet.
Die Beleuchtungseffekte der Tastatur lassen sich vielfältig anpassen. Insgesamt umfasst das Menü von VIA über 20 verschiedene Effekte, von der einfarbigen, statischen Beleuchtung über Regenbogen-Lauflicht-Effekte bis hin zu verschiedenen reaktiven Beleuchtungen.
Fazit:
Mit der CYKEY gelingt nerdytec ein sehr gutes Debüt auf dem Markt der Gaming-Tastaturen. Die Tastatur zeigt die Design-Sprache von nerdytec und bietet eine sehr angenehme Haptik und Ergonomie. Sie bietet eine effektvolle Beleuchtung, die jedoch nicht zu übertrieben daherkommt und sehr variabel angepasst werden kann. Sehr schön sind auch die Anpassungsmöglichkeiten der Tastatur bezüglich der Drehregler, aber auch der Mac-Anpassung. Denn grade für den Mac ist die Auswahl an Tastaturen mit dem korrekten Layout sehr übersichtlich und es ist hier doch schöner, wenn man auch wirklich die Tasten wie Crtl, Option usw. auf der Tastatur vorfindet.
Die Konfiguration mittels VIA ist angenehm und einfach durchzuführen. Wobei sich hier sicherlich die Geister scheiden, denn natürlich ist eine Software wie iCUE von Corsair oder CAM von NZXT übersichtlicher und komfortabler. Allerdings sind auch viele froh, wenn sie nicht die nächste separate Konfigurationssoftware installieren müssen. Uns gefiel die Konfiguration mittels VIA auf jeden Fall sehr gut.
Erhältlich ist die CYKEY direkt über den Store von nerdytec zu einem Preis von 129,90 € zzgl. Porto. So fügt sie sich in das übliche Preissegment für eine Tastatur dieser Ausstattung ein. Qualität und Features der Tastatur sind hierzu auch stimmig.
Das gefiel uns besonders gut:
- Hochwertige Verarbeitung und ansprechende Farbkombination.
- Effektvolle ARGB-Beleuchtung der Tastatur.
- Angenehm leises Klickgeräusch der Tasten mit einem eher satten, dumpfen Klang.
- Keine separate Software erforderlich, Konfiguration mittels Web-App.
Das würden wir uns noch wünschen:
- PBT-Keycaps würden die Qualität abrunden.
- Ein paar Anpassungen in der Nutzerführung von VIA.
Die CYKEY wurde Game2Gether von nerdytec für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.
Quelle: Produktseite nerdytec