Mintion Beagle V2 – Test/Review

    Smart Devices erobern aktuell alle Bereich der Technik, so auch bei den 3D-Druckern. Da wäre es natürlich auch interessant, vorhandene Drucker mit smarten Funktionen zu versehen. Genau hier setzt die Mintion Beagle V2 an. Mit dieser smarten Kamera wird nahezu jeder 3D-Drucker mit Marlin-Firmware zu einem smarten Drucker.

    Vielen Dank an Mintion für die Bereitstellung des Testmusters.

    Auf unserem YouTube-Kanal findet ihr auch ein Video zu dieser Kamera. Hier zeigen wir euch einige Details zu Bedienung und auch Zeitraffer-Aufnahmen, die wir mit der Kamera erstellt haben.

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    Technische Daten:

    Die Mintion Beagle V2 ist eine Plug&Play fähige Kamera mit 3D-Drucker-Steuerung. Sie ermöglicht eine Fernbedienung und Fernüberwachung der meisten Marlin basierten 3D-Drucker. Neben einer Videoauflösung von 1080p bietet sie die Möglichkeit der manuellen Fokussierung, automatische Zeitrafferaufnahmen und eine WiFi-Anbindung mit 2,4 GHz und 5 GHz. Die Bedienung erfolgt über die Beagleprint-App, die für Android und iOS verfügbar ist. Zur Verbindung mit dem 3D-Drucker findet sich an der Kamera eine USB-Typ-A-Buchse, sodass hier jedes USB-Kabel genutzt werden kann. Zur Videoaufnahme in der Nacht sind auch IR-LEDs integriert. Gespeichert werden die Daten auf einer microSD-Karte.

    Video-Auflösung: 1080p
    Video-Codec: H.264/MJPEG
    Nachtsicht: Schwarz-weiß, mit IR-LED
    Bildrate: 25 fps
    Zeitraffermodi: Clean/Normal/Timer/UV sensor
    WiFi-Anbindung: 2,4 GHz/5 GHz
    Arbeitsspeicher: 1 GB
    Kompatible 3D-Drucker: Marlin basiert (gemäß Liste)
    Verbindung zum 3D-Drucker: USB-Kabel
    Speicher: microSD-Karte (32 GB integriert)
    Stromversorgung: DC 5 V, 1 A

    Über Mintion:

    Mintion ist ein noch junges Unternehmen, dessen Geschichte im Jahr 2022 begann. Gegründet von 3D-Druckt-Enthusiasten, hat sich Mintion zum Ziel gesetzt, leicht zu nutzende und erschwingliche Produkte anzubieten. Dabei ist es das erklärte Ziel, den 3D-Druck zugänglicher und angenehmer zu gestalten. Das Portfolio von Mintion umfasst smarte Kameras für 3D-Drucker und Laser-Engraver.

    Verpackung und Lieferumfang:

    Die Mintion Beagle V2 wird in einer kompakten Umverpackung geliefert, die in Weiß gehalten ist. Auf der Vorderseite zeigt sich eine Abbildung der Kamera und auf der Rückseite finden sich einige relevante Daten, dazu auch die wichtigsten Kontaktadressen. Seitlich weisen Symbole auf die wichtigsten Features hin.
    Der Lieferumfang besteht aus der Kamera an sich, einem Ministativ, einem USB-Netzteil mit dem passenden USB-Typ-A auf Typ-C-Kabel und einem weiteren USB-Kabel zur Anbindung des Druckers. Die 32 GB große microSD-Karte ist bereits in der Kamera eingesteckt.

    Design und Verarbeitung:

    Das Gehäuse der Mintion Beagle V2 ist sehr kompakt gehalten. Es ist überwiegen weiß mit einigen schwarzen Akzenten. Zudem ist auch die Linse schwarz eingefasst. Auf der Vorderseite findet sich zudem auch ein Mintion-Schriftzug. In die Rückseite ist neben einem Lautsprecher auch ein USB-Typ-A-Anschluss integriert, über den der 3D-Drucker an der Kamera angebunden werden kann. Seitlich findet sich an der Kamera ein USB-Typ-C-Anschluss für die Stromversorgung. Auch der microSD-Kartenslot findet sich seitlich. Fertigung und Verarbeitung der Kamera sind sauber und fehlerfrei ausgeführt. Das mitgelieferte Stativ verfügt über einen Kugelkopf und lässt sich über das Anwinkeln der Beine in der Höhe einstellen.

    Unser Testsetup:

    Für unseren Test haben wir die Mintion Beagle V2 mit einem Anycubic Kobra 2 verbunden, den wir bereits vor einiger Zeit gestestet haben. Hierbei handelt es sich um einen der schnellsten 3D-Drucker, die auf eine Marlin-Firmware setzen. Da der Drucker beim Betrieb mit der Kamera von dieser angesteuert wird, konnten wir so auch testen, ob die Kamera die Befehle schnell genug übertragen kann. Eine Liste der kompatiblen Drucker findet sich auf der Produktseite und auch einer Infoseite von Mintion.

    Aufbau und Inbetriebnahme:

    Der Aufbau des Setups ist denkbar einfach. Wir schrauben die Kamera auf das Stativ (Standard Stativ-Gewinde) und verbinden sie mit der Stromversorgung. Der vorgesehene Drucker wird dann mit einem passenden USB-Kabel angebunden. Je nach Generation des Druckers finden sich hier unterschiedliche USB-Anschlüsse. Jetzt können wir die Kamera noch grob positionieren und sind dann schon bereit.

    Für alles Weitere benötigen wir die Handyapp, in der Anleitung findet sich ein QR-Code, für einen schnelleren Download. Über die App können wir die Kamera nun in Betrieb nehmen. Dazu verbinden wir sie mit dem WLAN-Netzwerk und können jetzt fast schon starten. Zunächst werfen wir noch einen Blick auf die Einstellungsseite der App. Hier können wir den Druckertyp hinterlegen und auch die Baudrate für die Kommunikation angeben. Beim Einschalten gibt die Kamera über den integrierten Lautsprecher ein Sprachfeedback, sobald diese mit dem Netzwerk verbunden ist.

    Die Beagleprint-App:

    Mit der Beagleprint-App lassen sich die Kameras von Mintion bedienen und überwachen. Die App kann mit mehreren Kameras gleichzeitig genutzt werden und zeigt diese auf einer Übersichtsseite an. Klickt man eine Kamera an, kommt in die Übersicht und Optionen für eine Kamera mit Drucker.

    Auf der ersten Seite sehen wir hier das aktuelle Kamerabild, können den Druckfortschritt prozentual sowie mit einigen Parametern überwachen und auch den Drucker pausieren oder stoppen. Die zweite Seite widmet sich den Temperaturen. Es werden die aktuellen Werte numerisch und als Graph visualisiert wiedergeben. Man kann hier auch selber Temperaturen vorgeben und so den Drucker manuell. Die nächste Seite ermöglicht das manuelle Bewegen des Druckers. Man kann die Achsen nullen, aber auch jede Achse für sich bewegen. Darüber hinaus kann man den Z-Offset anpassen und ebenfalls den Extruder ansteuern. So kann man entweder manuell Material fördern oder aber den Drucker mit Filament laden und Reste entfernen. Eine weitere Seite bietet eine Übersicht der auf der Kamera gespeicherten Gcodes. Hier können wir über die App neue Gcodes hochladen und auch direkt den gewünschten Druck starten. Da man bei den meisten Druckern, die man mit der Kamera nutzt, ansonsten mit USB-Stick oder Speicherkarte zum Drucker laufen muss, ein sehr gutes Feature. Die nächste Seite zeigt alle bislang aufgenommenen (und nicht gelöschten) Zeitraffer-Videos. Diese können wir hier wiedergeben und in den Speicher des Smartphones laden.

    Viele Optionen:

    Ein umfangreiches Options-Menü ermöglicht eine individuelle Konfiguration der Kamera. Neben grundlegenden Dingen, wie die Zeitzone und die WLAN-Verbindung können wir hier auch die Vorgaben bzgl. Zeitraffer-Videos anpassen. Hier gibt es unterschiedliche Modi, wir können Zeitraffer-Videos zeitgesteuert erstellen oder wir passen die Optionen so an, dass der Druckkopf bei jedem Layerwechsel in eine Parkposition fährt und man so sehr cleane Bilder aufnehmen kann. Die Position können wir manuell anpassen. Letztere Videos wirken immer so, als würde das Objekt gewissermaßen aus dem Nichts entstehen. Es gibt auch noch einen Zeitraffer-Modus speziell für MSLA-Drucker, bei denen die Ansteuerung über einen separat erhältlichen UV-Sensor erfolgt. Weiter Optionen ermöglichen eine Anpassung des Videocodecs, der Nachtsicht und auch Firmware-Updates.

    Erfahrungen im Betrieb:

    Die Arbeit mit der Mintion Beagle V2 war durch die Bank problemlos möglich und alles klappte auf Anhieb. Angefangen bei dem gut geführten Einrichtungsprozess der Kamera und der App, bis hin zu diversen Druckvorgängen. Eine große Workflow-Erleichterung ist hier auch der Import von Gcodes direkt über die App, wodurch man nicht mehr mehrfach zum Drucker laufen muss. Die aufgezeichneten Videos konnten wir problemlos auf dem Smartphone importieren und anschauen. Das beiliegende Stativ ist gut dimensioniert und bietet eine passende Kameraposition bei unserem Kobra 2.

    Die Kamera lässt sich durch einen Weitwinkelanteil der Linse durchaus sehr nah am Drucker positionieren. Besonders der Zeitraffer-Modus Clean hat uns sehr gut gefallen, ergibt er doch wirklich sehr schöne Videos. Hier empfiehlt es sich durchaus manche Settings anzupassen. Denn der Druckkopf fährt bei jedem Layerwechsel für die Bildaufnahme in eine Parkposition. Bei uns zeigte sich so ein erhöhter Stringing-Anteil beim Drucken. Aber auch im normalen Modus haben wir sehr gute Zeitraffer-Videos erhalten. In unserem zugehörigen YouTube-Video findet ihr Beispielaufnahmen, um euch selber ein Bild davon machen zu können.

    Fazit:

    Die Mintion Beagle V2 konnte uns im Test voll überzeugen. So wird aus jedem Marlin-3D-Drucker ein wahrlich smarter Drucker. Wir können den Druckvorgang problemlos via Video und auch mit den übertragenen Werten überwachen und im Zweifelsfall eingreifen. Ein besonders nettes Feature sind die Zeitraffer-Aufnahmen. Egal ob man sie für Social Media nutzen möchte oder man so lediglich den Druckvorgang auf Probleme überprüfen will.

    Neben der guten Verarbeitung der Kamera ist auch die App sehr gut programmiert. Die App ließ sich bei uns auf einem iPhone 11 problemlos installieren und auch die Kamera wurde direkt gefunden. Der gesamte Workflow ist sehr angenehm und leicht zu erlernen.

    Preislich liegt die Mintion Beagle V2 aktuell im Black Friday Sale bei 66,95 € zzgl. Porto. Ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Hier brauch man gar nicht mehr über Eigenbaulösungen mit einem Raspberry Pi nachzudenken.

    Die 3D-Drucker-Kamera Beagle V2 wurde Game2Gether von Mintion für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme der Hersteller oder Händler auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite Mintion

    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.