LC-Power LC-CC-120-LICO-ARGB – Test / Review

    Kühlleistung:

    Zum Test der Kühlperformance der LC-Power LC-CC-120-LICO-ARGB wurde der i7-10700K mit Prime95 im Small FFTs Test (maximum power/heat/CPU stress) mit konstanter Belastung gefordert. Die Tests wurden sowohl mit aktiviertem Powerlimit bei 125 W und deaktiviertem Powerlimit und OC mit 4,7 GHz auf allen Kernen bei 200 W durchgeführt. Die Gehäuselüfter liefen für einen ausreichenden Luftaustausch, ohne aber einen zu großen Luftstrom auf die CPU zu führen, auf halber Leistung. Dennoch muss man bei unserem Testsystem berücksichtigen, dass es sich um ein großformatiges Air-Flow-Gehäuse handelt. Die Temperaturen fallen somit etwas geringer aus als in Gehäusen mit geschlossener Front.
    Es wurden folgende CPU-Lüfterdrehzahlen erprobt:

    • 25 % Steuersignal – 850 RPM
    • 39 % Steuersignal – 1000 RPM
    • 50 % Steuersignal – 1150 RPM
    • 75 % Steuersignal – 1630 RPM
    • 100 % Steuersignal – 1960 RPM

    Die erfassten Temperaturen entsprechen dem Mittelwert aller CPU-Kerntemperaturen. Diese wurden mittels HWiNFO64 ausgelesen und aufgezeichnet. Bei den Tests lag die Umgebungstemperatur bei etwa 22,5 °C.

    Mit aktiviertem Powerlimit liegt die CPU-Temperatur, je nach Lüfterdrehzahl, bei voller Pumpenleistung zwischen 65 °C und 81 °C. Die Temperaturen bei einer Lüfterleistung von 75 % und 100 % unterscheiden sich lediglich um 2 °C, hier bietet sich ein gutes Potential zur Geräuschreduzierung. Bei 50 % beträgt der Unterschied zur maximalen Drehzahl dann allerdings schon 8 °C. Reduziert man weiter von 50 % auf 25 % steigt die Temperatur auf über 80 °C an und liegt so mehr als 16 °C höher. Die Kurve steigt auch zum Ende der Messung noch weiter an. Ein Indiz dafür, dass bei dieser Lüfterleistung erst bei einer noch höheren Temperatur der Wärmestrom von 125 W stabil abgeführt werden kann.
    Ein Potential zur Optimierung der Lautstärke ist dennoch gegeben, eine Reduzierung auf 75  % ist bedenkenlos möglich.

    Vergleicht man die Leistung der AiO nun bei verschiedenen Leistungseinstellungen der CPU im OC-Betrieb zeigt sich, dass sogar noch eine höhere Kühlleistung als die angegebenen 180 W TDP möglich wäre. Allerdings ist eine CPU-Leistung von 200 W nicht zu empfehlen, denn hier liegt man knapp an der Grenze zur thermischen Drosselung. Bei 190 W hat man schon einen besseren Abstand zur Drosselungsgrenze, ist jedoch mit 88 °C noch sehr heiß unterwegs. Eine Abwärme von 175 W wird schon deutlich besser abgeführt. Die Temperatur beläuft sich auf 82 °C. Zwar auch noch recht hoch, jedoch muss man bedenken das in diesem Test die CPU dauerhaft zu 100 % ausgelastet wurde, was in üblichen Anwendungen eher selten vorkommt. Die AiO liefert auf jeden Fall die angegebene Kühlleistung.
    Berücksichtigt man diese Ergebnisse zeigt sich, dass die AiO insbesondere für Desktop-CPUs bis hin zur Mittelklasse geeignet ist. Leistungsstärkere Modelle, wie ein i7 oder i9 im Powerlimit-Betrieb lassen sich zwar auch kühlen, allerdings nur bei sehr hohen Lüfterdrehzahlen, wenn man geringe Temperaturen sicherstellen möchte. Die Ursache hierfür ist natürlich die kompakte Ausführung der AiO. Nicht umsonst greift man bei den leistungsstärkeren CPUs üblicherweise auch auf AiOs mit Radiatoren-Größen ab 240 mm zurück.
    Eine Sache muss noch erwähnt werden. Im Hinblick auf die Kühlleistung liegen wir hier in einem Bereich in dem die AiO im Vergleich zu großen Luft-Kühlern teilweise schlechter abschneidet. Allerdings verbaut man eine AiO mit 120 mm Radiator bevorzugt in kompakten Gehäusen mit einem eingeschränkten Platzangebot. Genau hier finden natürlich auch große Luft-Kühler keinen Platz und die AiO kann ihre Vorteile ausspielen.

    Variiert man nun die Leistung der Pumpe (im DC-Mode) zwischen 50 % und 100 % (auf 25 % ging die Pumpe leider aus) zeigt sich ein recht interessanter Verlauf. Denn bei 100 % Lüfterleistung gibt es quasi keinen Unterschied. Hier reicht eine Pumpenleistung von 50 % völlig aus. Bei reduzierter Lüfterdrehzahl hingegen wird die CPU bei reduzierter Pumpenleistung um etwa 2 °C wärmer.

    Als letztes haben wir die Lüfter gedreht und vergleichen nun einmal eine Push-Konfiguration, die die von innen nach außen bläst und eine Pull-Konfiguration, die Frischluft von außen anzieht. Hier kommt uns allerdings auch die sehr gute Belüftung des Airflow-Gehäuses des Testsystems zu gute, denn bei voller Lüfterleistung zeigt sich auch hier kein Unterschied. Reduziert man die Leistung der Lüfter jedoch auf 1000 RPM sinkt die Temperatur um 4 °C, wenn man zur Kühlung Frischluft von außen anzieht.

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.