KIOXIA, ein weltweit führender Anbieter von Flashspeichern und Solid-State-Laufwerken, bietet mit der EXCERIA NVMe SSD einen Speicher für den Mainstream-Markt. Ziel ist hier nicht das Maximum an Übertragungsraten, sondern ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Vielen Dank an KIOXIA für die Bereitstellung des Testmusters.
Über KIOXIA:
Die KIOXIA Europe GmbH ist vielen sicherlich noch unter dem Namen Toshiba Memory Europe GmbH bekannt und ist die europäische Tochter der KIOXIA Corporation. Als einer der weltweit führenden Anbieter von Flashspeichern, Solid-State-Laufwerken und Softwarelösungen bietet KIOXIA eine breite Produktpalette. Es ist ein langjähriges Entwicklungs-Know-How vorhanden, schließlich hat Toshiba den NAND-Flash-Speicher, Basis aller modernen SSDs, im Jahre 1984 erfunden.
Technische Daten:
Die KIOXIA EXCERIA NVMe SSD richtet sich an den Mainstream-Markt und bietet so einen schnellen Speicher zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Durch den M.2-2280-Formfaktor ist die NVMe SSD sowohl mit Desktop-PCs, als auch Notebooks kompatibel. Als Speicher setzt KIOXIA hier auf den hauseigenen BiCS FLASH™ TLC-Speicher, einen hochmodernen 3-D-Flashspeicher. Mit dem zugehörigen SSD-Verwaltungsprogramm lassen sich Wartung, Überwachung und SSD-Einstellungen kontrollieren.
Bei unserem Testmuster handelt es sich um das Modell mit 1 TB Speicherkapazität. Mit einer Schreibkapazität (TBW) von 400 TB ordnet sich die EXCERIA zwischen den direkten Konkurrenz-Modellen ein.
Formfaktor | M.2 Typ 22980-S2-M |
Schnittstelle | PCIe 3.1a, NVMe 1.3c |
Speichertyp | BiCS FLASH™ TLC |
Kapazität | 250 GB, 500 GB, 1.000 GB |
Max. sequenzielle Lesegeschwindigkeit | 1.700 MB/s |
Max. sequenzielle Schreibgeschwindigkeit | 250 GB: 1.200 MB/s 500 GB, 1.000 GB: 1.600 MB/s |
Max. zufällige Lesegeschwindigkeit | 250 GB: 200.000 IOPS 500 GB, 1.000 GB: 350.000 IOPS |
Max. zufällige Schreibgeschwindigkeit | 250 GB: 290.000 IOPS 500 GB, 1.000 GB: 400.000 IOPS |
TBW (Total Bytes Written) | 250 GB: 100 TB 500 GB: 200 TB 1.000 GB: 400 TB |
MTBF | 1,5 Millionen Stunden |
Abmessungen (LBH) | 80,15 x 22,15 x 2,23 mm |
Gewicht | 250 GB: 6,0 g 500 GB, 1.000 GB: 6,9 g |
Betriebstemperatur | 0 °C bis 85 °C |
Leistungsaufnahme | 250 GB: 3,8 W 500 GB: 3,9 W 1.000 GB: 5,3 W |
Verpackung und Lieferumfang:
Die SSD wird in einer schwarz-orangenen Umverpackung geliefert. Diese zeigt auf der Vorderseite eine Produktabbildung und auf der Rückseite die technischen Daten der SSD. Im Inneren wird die SSD durch einen Kunststoffblister geschützt. Ein beiliegender Zettel zeigt, wie man die SSD am besten entnehmen kann.
Design und Verarbeitung:
Die SSD basiert auf einem blauen PCB, welches einseitig mit Speicherchips bestückt ist. Auf dreien befindet sich ein schwarzer Aufkleber mit dem KIOXIA-Logo und der Modellbezeichnung.
Performance:
Für die Performance-Tests wurde die NVMe SSD im unteren Slot unseres wie folgt konfigurierten Testsystems verbaut.
CPU: Intel Core i7-10700K
Mainboard: MSI MPG Z490 Gaming Carbon WiFi
RAM: Corsair Vengeance LPX
GPU: Gigabyte RTX2060 Gaming OC
Gehäuse: Fractal Design Meshify 2 XL (zum Test)
Gehäuselüfter: Fractal Design Dynamic X2 GP-14 (2 vorne, 1 hinten)
Für die Leistungstests haben wir uns für sechs verschiedene Benchmarks entschieden:
- Anvil’s Storage Utilities:
Ein Vergleichstool für SSDs und HDDs. Es zeigt bei den einzelnen Tests nicht nur die Datenraten, sondern auch die Antwortzeiten an. Darüber hinaus wird der Datentransfer nicht nur in MB/s, sondern auch in IOPS erfasst. - AS SSD:
Ein spezielles Benchmark-Tool für SSDs. Dieses erfasst neben den Datenraten auch die Zugriffszeit auf die gesamte SSD. - Atto Disk Benchmark:
Dieses Benchmark-Tool blickt auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurück und eignet sich sowohl für SSDs, als auch für HDDs. - CrystalDiskMark:
Das Geschwister-Tool von CrystalDiskInfo prüft die Leistung von HDDs und SSDs sowohl sequentiell, als auch zufällig. Dabei kann die Zusammenstellung der jeweiligen Tests angepasst werden. - KOXIA SSD Utility:
Die hauseigene Überwachungs- und Wartungssoftware für KIOXIA SSDs, genaueres dazu im Abschnitt „Die Software“. - TxBench:
Ein Benchmark für HDDs, SSDs und andere Speicher. Zusätzlich besteht die Möglichkeit die S.M.A.R.T.-Daten auszulesen.
Nachfolgend finden sich unsere Testergebnisse zunächst einmal als Screenshot:
Zum besseren Vergleich der Ergebnisse haben wir die Daten für das sequenzielle Schreiben und Lesen in einer Tabelle zusammengefasst:
Seq. Lesen | Seq. Schreiben | |
Herstellerangabe | 1700 MB/s | 1600 MB/s |
Anvil’s Storage Utilities | 1507 MB/s | 1536 MB/s |
AS SSD | 1577 MB/s | 1590 MB/s |
Atto | 3174 MB/s | 1546 MB/s |
Crystal Disk Mark | 1762 MB/s | 1629 MB/s |
KIOXIA SSD Utility | 3220 MB/s | 1530 MB/s |
TxBench | 1641 MB/s | 1637 MB/s |
Vergleichen wir nun unsere Testergebnisse zeigen sich je nach Benchmark teilweise stark unterschiedliche Ergebnisse. Am besten decken sich die Ergebnisse von CrystalDiskMark mit den Herstellerangaben. Hier konnten wir leicht höhere Datenraten messen. Dies ist kein Zufall, denn gemäß der Angaben auf der Produktseite wurden die Herstellerwerte ebenfalls mit CrystalDiskMark (Sequenziell, 32 Queues, 1 Thread) ermittelt. Atto und das KIOXIA SSD Utility machen beim sequenziellen Lesen einen interessanten Ausreißer, denn beide Programme messen hier eine fast doppelt so hohe Datenrate von 3.200 MB/s. Mit den anderen Benchmark-Tools ließ sich dieses Ergebnis nicht reproduzieren.
Die Software:
Das SSD Utility ist die hauseigene Wartungs- und Überwachungssoftware von KIOXIA für die EXCERIA SSDs. Die EXCERIA SATA SSD und PLUS SSD der ersten Generation werden hier allerdings nur bis Version 5.1.0014 unterstützt. Bezogen werden kann die Software kann über die Website von KIOXIA.
Die Startseite des SSD Utility gibt einen schnellen Überblick zur Auslastung und zum Zustand der SSD. Hier kann man auch noch genauere Details zur SSD und dem System aufrufen. Auch ein Zugriff auf die S.M.A.R.T.-Daten ist hier möglich.
Über den Reiter Tuner kann man zum einen ein kurzes Benchmark durchführen, zum anderen kann man hier die Partitionen der SSD bearbeiten und ein manuelles Over-Provisioning einstellen. Hierbei wird dem Controller ein bestimmter Anteil der Speicherkapazität als Cache zugewiesen. So kann die SSD effizienter die Daten gleichmäßig verteilen und auch die Garbage Collection effizienter durchführen. Ein großer Vorteil ist aber auch die Erhöhung der SSD-Lebensdauer und eine bessere Performance bei zufälligen 4K-Zugriffen.
Der Reiter Wartung ermöglicht eine Aktualisierung der SSD-Firmware, ein sicheres Löschen der SSD, die Übersicht über ausgelöste Alarme und die Erstellung eines bootfähigen SSD Utility Mediums.
Die beiden letzten Reiter sind für die Einstellung der Software und die integrierte Hilfe.
Fazit:
Mit Blick auf die Datenraten reizt die KIOXIA EXCERIA NVMe SSD die PCIe-Gen3-Schnittstelle natürlich nicht aus und ordnet sich so im unteren Mittelfeld der NVMe SSDs ein. Aber das ist vollkommen in Ordnung. Schließlich ist die SSD von KIOXIA auch bewusst im preisgünstigen Mainstream-Segment positioniert und die vom Hersteller angegebenen Datenraten werden erreicht. In den meisten Fällen wird man in der Anwendung kaum einen Unterschied merken, außer man verschiebt sehr große Dateien oder möchte im Videoschnitt auf 4K-Rohvideomaterial zugreifen.
Laut Geizhals.de ist die NVMe SSD aktuell (Stand: 02.08.2021) ab 87,80 € zzgl. Porto erhältlich. Damit liegt sich preislich passend zu ähnlich schnellen Konkurrenz-Produkten und ist günstiger als die Modelle in der 3000-MB/s-Klasse. Aber viel wichtiger ist der Vergleich mit SATA-SSDs. Hier kann die EXCERIA auf jeden Fall konkurrieren und so zu einem vergleichbaren Preis deutlich höhere Datenraten bieten.
Vorteile: | Nachteile: |
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Die EXCERIA NVMe SSD wurde Game2Gether von KIOXIA für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.
Quelle: KIOXIA Produktseite