Kingston FURY Renegade 4TB – Test/Review

    Einleitung:..

    Kingston bietet mit der neuen FURY Renegade nach eigenen Angaben ein Spitzenmodell aus der eigenen Fury Renegade Serie an. Die neue Fury Renegade soll ganz oben mitmischen und der Konkurrenz von Samsung, Western Digital und Seagate ordentlich auf die Pelle rücken. Wie gut der Plan aufgeht, werden wir nun für euch herausfinden. Die Vergleiche werden nur innerhalb von PCI-Express 4.0 stattfinden. Die neue FURY Renegade ist speziell an Gamer- und Hardwareenthusiasten gerichtet.

    An Gamer gerichtet und das ganz ohne RGB Bling Bling schnick Schnack? Gibt es also doch noch Produkte, wo es auf die inneren Werte ankommt? Sachen gibst… aber auch das werden wir im Test gewiss noch herausfinden.

    Über Kingston:..

    Kingston ist für vieles bekannt – von Speicher- und Speicherlösungen wie Solid-State-Laufwerken (SSDs) und verschlüsselten USBs bis hin zu Hochleistungsspeichern. Diese Produkte sind überall zu finden: Zuhause, in Büros, sogar auf Satelliten und darüber hinaus. Neben Speicherlösungen vermarktet Kingston über das HyperX Label noch weitere Produkte die speziell an Gamer gerichtet sind. Doch nicht alle „Gamer-Produkte“ werden über HyperX vermarktet und das beste Beispiel ist nun die FURY Renegade PCI-Express 4.0 M.2 NMVe SSD.

    Technische Daten:..

    Bauform Solid State Module (SSM)
    Formfaktor M.2 2280
    Schnittstelle M.2/M-Key (PCIe 4.0 x4)
    Lesen 7300MB/s
    Schreiben 7000MB/s SLC-Cached
    IOPS 4K lesen/schreiben 1000k/1000k
    Speichermodule 3D-NAND TLC
    TBW 2PB
    Zuverlässigkeitsprognose 1.8 Mio. Stunden (MTBF)
    Controller Phison PS5018-E18, 8 Kanäle
    Cache keine Angabe (DDR4), SLC-Cache
    Protokoll NVMe 1.4
    Leistungsaufnahme 9.9W (maximal), 2.8W (Betrieb), 0.36W (Leerlauf), 0.005W (Schlafmodus)
    Abmessungen 80x22x3.5mm, 80×23.67×10.5mm (mit Kühlkörper)
    Besonderheiten M.2-Kühlkörper
    Herstellergarantie fünf Jahre

    Testsystem:..

    • CASE: Raijintek Paean Premium
    • PSU: be quiet! Dark Power Pro 13 1300W
    • MOB: MSI MPG X670E Carbon Wifi
    • CPU: AMD Ryzen 9 7950X3D
    • GPU: KFA2 GeForce RTX 4090 SG
    • WAT: Alphacool Custom Watercool
    • RAM: Kingston Fury Renegade 64GB @6000MHz @CL30
    • M.2: Crucial T700 1TB @System
    • M.2: Crucial T700 2TB @Gamez
    • M.2: Kingston Fury Renegade 4TB @Filez
    • Audio: Creative Sound Blaster X5

    Verpackung und Lieferumfang:..

    Widmen wir uns noch fix dem Thema „Verpackung und Lieferumfang“ und „Design und Verarbeitung“. Da es hier natürlich um eine M.2 NVMe SSD handelt, fallen die beiden Abschnitte recht kurz aus.

    Die Verpackung macht auf dem ersten Blick einen sehr hochwertigen Eindruck und kommt im Vergleich zu einer Kingston KCXXXX nicht nur in einer Blisterverpackung daher. Auf der Vorderseite sind neben dem Produkt noch die wichtigsten Informationen abgedruckt. So finden wir neben Produktnamen, der Speicherkapazität, der Lesegeschwindigkeit auch den Hinweis, dass es sich hierbei um eine PCI-Express 4.0 NVMe SSD handelt.

    Die Rückseite fällt weniger spektakulär aus und bietet dem Käufer einen ersten Blick auf den verbauten Zustand der Fury Renegade an. WooooW. Darüber hinaus gibt es ein kleines Sichtfenster auf die innere Blisterverpackung und dem Aufkleber der Fury Renegade SSD. Das wohl mit Abstand wichtigste der Rückseite ist der kleine, aber feine Hinweis auf die Garantie, diese gibt Kingston mit 5 Jahre an.

    Gut, dann packen wir die neue Fury Renegade NVMe SSD mal aus und schauen, was uns im Inneren der Verpackung so alles erwartet, vermutlich nicht viel. Folie ab, Karton auf und man kann über eine kleine Lasche den inneren Part einfach und bequem aus der Verpackung ziehen. Was ich an dieser Stelle loben muss, ist der geringe Anteil an Kunststoff für das Blister, denn ich hatte befürchtet, dass der komplette innere Aufbau ein großes Blisterpack ist. Und wie vermutet, liegt kein weiteres Zubehör bei, wozu eigentlich auch.

    Design und Verarbeitung:..

    Bei der Kingston Fury Renegade handelt es sich um eine Doublesided M.2 SSD und gehört somit zu den wenigen Kandidaten im M.2 NVMe Segment wo dies zutrifft. Die meisten Hersteller setzen auf Singlesided. Immerhin haben wir nun ein paar mehr Fotos, da wir uns auch die Rückseite mal genauer anschauen können. Doch Moment mal… beide Seiten sind einfach 1:1 baugleich, denn die Speichermodule sitzen exakt auf den Millimeter genau auch auf der anderen Seite. Ganz schön wild müssen wir an dieser Stelle mal sagen… Das Design in Form vom PCB kommt in einem klassischen und zeitlosen schwarz daher und strotz dank Doublesided Bestückung nur vor Kraft. Eine M.2 über PCI-Express angebunden ist wahrlich ein kleiner Kampfzwerg unter den heutigen Hardwarekomponenten. So viel Leistungspotenzial auf so wenig Fläche findet man eben selten.

    Wir haben uns trotz Aufkleber und Hinweis bezüglich des Verlustes der Garantie nicht nehmen lassen und haben den FURY Aufkleber und die Rückseite abgezogen, denn so konnten wir einen Blick auf das PCB werfen und kann am Ende auf mehr zur Thematik Temperatur schreiben. Denn wir werden die Fury Renegade ohne Kühler und dem M.2 Shield durch den Benchmark-Parkour jagen und mir die Temperaturen einmal genauer anschauen. Dazu später, aber mehr.

    Syntetische Benchmarks:..

    In den nachfolgenden Benchmarks werden wir die Kingston FURY Renegade 4TB durch einen Parkour aus den bekanntesten Benchmarktools jagen um herauszufinden, wo sich die Kingston FURY Renegade 4TB platzieren wird. Die Herstellerangaben werden schließlich nicht immer erreicht. Doch gibt es auch Kandidaten die im Benchmark, höhere Werte erreichen.

    Für die Leistungstests haben wir uns für sechs verschiedene Benchmarks entschieden:

    • Anvil’s Storage Utilities:
      Ein Vergleichstool für SSDs und HDDs. Es zeigt bei den einzelnen Tests nicht nur die Datenraten, sondern auch die Antwortzeiten an. Darüber hinaus wird der Datentransfer nicht nur in MB/s, sondern auch in IOPS erfasst.
    • AS SSD:
      Ein spezielles Benchmark-Tool für SSDs. Dieses erfasst neben den Datenraten auch die Zugriffszeit auf die gesamte SSD.
    • Atto Disk Benchmark:
      Dieses Benchmark-Tool blickt auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurück und eignet sich sowohl für SSDs, als auch für HDDs.
    • CrystalDiskMark:
      Das Geschwister-Tool von CrystalDiskInfo prüft die Leistung von HDDs und SSDs sowohl sequentiell als auch zufällig. Dabei kann die Zusammenstellung der jeweiligen Tests angepasst werden.
    • TxBench:
      Ein Benchmark für HDDs, SSDs und andere Speicher. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die S.M.A.R.T.-Daten auszulesen.

    Nachfolgend finden sich unsere Testergebnisse zunächst einmal als Screenshot:

    Sequentielles Lesen und Schreiben:..

    Zum besseren Vergleich der Ergebnisse haben wir die Daten für das sequenzielle Schreiben und Lesen in einer Tabelle zusammengefasst. Denn je nach Programm und Testmethodik unterscheiden sich die Ergebnisse durchaus. Wir haben die Kingston Fury Renegade 4TB angebunden an CPU- und Chipsatz getestet. Die erste fünf Bilder sind die Ergebnisse als die NVMe SSD über die CPU angebunden war. Die restlichen Bild dementsprechend über den Chipsatz.

    Fury Renegade 4TB @Chipsatz
    Seq. Lesen Seq. Schreiben
    Herstellerangabe 7.300 MB/​s 7.000 MB/s
    Anvil’s Storage Utilities 5.535 MB/s 5.616 MB/s
    AS SSD 5.985 MB/s 6.038 MB/s
    Atto 6.300 MB/s 6.520 MB/s
    CrystalDiskMark 6.961 MB/s 6.755 MB/s
    TxBench 6.933 MB/s 6.707 MB/s

     

    Fury Renegade 4TB @CPU
    Seq. Lesen Seq. Schreiben
    Herstellerangabe 7.300 MB/​s 7.000 MB/s
    Anvil’s Storage Utilities 5.540 MB/s 5.616 MB/s
    AS SSD 6.130 MB/s 5.898 MB/s
    Atto 6.440 MB/s 6.880 MB/s
    CrystalDiskMark 7.379 MB/s 6.911 MB/s
    TxBench 7.336 MB/s 6.925 MB/s

     

    4K-Test:..
    Fury Renegade 4TB @Chipsatz
    4 KB Q1T1 Lesen 4 KB Q1T1 Schreiben
    Anvil’s Storage Utilities 70 MB/s 238 MB/s
    AS SSD 72 MB/s 233 MB/s
    CrystalDiskMark 73 MB/s 254 MB/s
    TxBench 73 MB/s 236 MB/s

     

    Fury Renegade 4TB @CPU
    4 KB Q1T1 Lesen 4 KB Q1T1 Schreiben
    Anvil’s Storage Utilities 79 MB/s 212 MB/s
    AS SSD 80 MB/s 240 MB/s
    CrystalDiskMark 85 MB/s 292 MB/s
    TxBench 82 MB/s 255 MB/s

     

    Kopierbenchmark:..

    AS SSD bietet auch ein Kopierbenchmark, dieser überprüft das Verschieben von Daten auf der NVMe. Hierbei werden drei Szenarien getestet: ein Transfer einer ISO-Datei (zwei große Dateien), eines Programms (kleine Dateien) und eines Spiels (große und kleine Dateien).

    Hier erreicht die FURY Renegade 4TB bei der ISO-Datei 942,85 MB/s, beim Programm 430,57 MB/s und beim Spiel 699,15 MB/s. Diese Werte sind deutlich realistischer als die Werte für das sequentielle Lesen und Schreiben.

    Vergleichsdiagramme:..

    Nachdem wir nun die Kingston FURY Renegade 4TB ausführlich durch unser Benchmarkparkour gezimmert haben, ist es langsam, aber sicher Zeit für die typischen Vergleichsdiagramme. Denn im PCI-E Gen4 Segment haben wir die eine oder andere M.2 NVMe SSD bereits getestet und haben für euch eine kleine Übersicht als Tabelle erstellt.

    Fazit:..

    Die Kingston Fury Renegade 4TB strotzt nur voller Kraft in Form von Bestwerten bei sequenziellen Lese- und Schreibwerten, so wie bei den 4K Q1T1 Tests. Sie konnte in unserem Test deutlich überzeugen.

    Auch in puncto Preis -/- Leistung kann die Kingston Fury Renegade 4TB Pluspunkte sammeln. Folgende Filter habe ich hierfür verwendet… Ab 1.92TB, bis 2TB, M.2 (PCIe), M2 2280, Lesen ab 7000MB/s und Schreiben ab 6500MB/s. Am Ende bekommt man 45 Produkte gelistet und die neue Kingston Fury Renegade sortiert sich im guten und soliden Mittelfeld ein.

    Bisher waren unsere Top-Favoriten eigentlich immer Samsung oder Western Digital Produkte, da dies immer mit ein wenig Abstand oben in der Nahrungskette stand. Wenn Kingston weiterhin mit so guten Produkten und stabilen Leistungswerten in puncto Preis -/- Leistung überzeugen kann, wäre es nun ein weiterer Hersteller, den man sich dauerhaft auf die Liste der engeren Auswahl setzen sollte.

    Weitere Hardware-Reviews findest Du hier -> KLICK

    Die Kingston FURY Renegade 4TB wurde Game2Gether von Kingston für den Test zur Verfügung gestellt und wird nun Teil unseres Projekt_Build. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Patrick
    Nun bin ich knapp 9 Jahre bei game2gether als Autor tätig und berichte über aktuelle Spiele und teste diese auch. Die Projektleitung habe ich vor knapp 6 Jahren übernommen. Mein Hauptaufgabenbereich ist hier die Hardware-Redaktion und das PR-Management. Online erkennt man mich unter dem Pseudonym "eXilitY", "Dr. Radical" oder "RaketenJohnny"