Hercules Stream 100 – Test/Review

    Für einen qualitativen Livestream sollte man immer seine Audiokanäle im Blick behalten, schließlich sollte das Game nicht die eigene Stimme übertönen. Hierzu bietet Hercules mit dem Stream 100 einen Audiocontroller, mit dem man bis zu acht Audiokanäle (vier gleichzeitig) direkt im Blick behalten und bei Bedarf nachregeln kann.

    Vielen Dank an Hercules für die Bereitstellung des Testmusters.

    Technische Daten:

    Der Audiocontroller Hercules Stream 100 bietet ein 4,3″ großes TFT-Display, auf dem die konfigurierten Audio-Kanäle visualisiert werden. Zum Regeln der einzelnen Kanäle stehen vier Encoder zur Verfügung und zudem gibt es noch vier separat programmierbare Aktionstasten. Über die zugehörige Stream Control App kann der Audiocontroller so programmiert werden, dass bis zu acht Kanäle (Ein-/Ausgänge) überwacht und geregelt werden können.

    Bildschirm 4,3″ TFT
    Steuerelemente 4 Encoder, 4 Aktionstasten, Ein/Aus-Taste für Display
    Verbindung USB 2.0
    Abmessungen 113 x 110 x 90 mm
    Gewicht 252 g

    Über Hercules:

    Bei Hercules dreht sich seit 1982 alles um Innovationen und die Entwicklung der hauseigenen Audio-Lösungen, immer mit einer besonderen Leidenschaft für Musik. Von der ersten Soundkarte für den PC bis hin zum ersten tragbaren DJ-Controller mit Audio-Interface, Hercules hat sich über die Jahre zu einem wichtigen Akteur in der Welt der Unterhaltung entwickelt. Im Jahr 2018 erfolgte eine stärke Fokussierung auf innovative Lösungen zum Erlernen des Mixens und noch leistungsfähigeren Produkten zum Meistern der zentralen Techniken eines DJs. Seit 2021 bietet Hercules, inspiriert durch die zunehmenden Herausforderungen in Bezug auf Urheberrecht und Lizenzgebühren, lizenzfreie Musik und maßgeschneiderte Grafiken. Mit einem besonders kompakten DJ-Controller bietet Hercules sogar ein speziell für die Verwendung mit Smartphones entwickeltes Modell.

    Verpackung und Lieferumfang:

    Die Umverpackung des Hercules Stream 100 zeigt auf der Vorderseite eine Abbildung des Audiocontrollers vor einem lilafarbenen Hintergrund. Die anderen Seiten sind in Schwarz gehalten. Auf der Rückseite findet sich eine weitere Abbildung des Controllers, sowie Hinweise auf die Features.

    Der Lieferumfang besteht aus dem Audiocontroller an sich, einem USB-A-Anschlusskabel, der Bedienungsanleitung und einem Hercules-Stream-Sticker.

    Design und Verarbeitung:

    Die Vorderseite des Hercules Stream 100 wird von dem 4,3″ großen Display und den vier Encodern bestimmt. Das Gehäuse ist so geformt, dass das Display unter einem Winkel von 60° zum Untergrund angestellt ist und so eine angenehme Ausrichtung erhält. Unter den vier Encodern befindet sich jeweils eine beleuchtete Taste, die mit den Zahlen 1-4 beschriftet ist. An der Rückseite überragt das Display leicht die Basis und an der oberen Kante der Basis befindet sich der Micro-USB-Anschluss. Daneben ist noch eine weitere Taste zu finden.
    Das Grundgehäuse ist aus einem mattschwarzen Kunststoff gefertigt. An der Vorderseite ist das Display schwarz hochglänzend gerahmt und auch unterhalb der Tasten ist die Oberfläche hochglänzend gestaltet. Die Tasten und Encoder sind wiederum mattschwarz ausgeführt.

    Hercules Stream Control:

    Essenziell bei der Bedienung des Hercules Stream 100 ist natürlich die Konfiguration mittels der Software Hercules Stream Control. Hier kann man alle gewünschten Belegungen und Konfigurationen vornehmen. Den vier Encodern kann man dabei Funktionen, wie zum Beispiel eine Lautstärkeregelung zuordnen. Durch das Drehen der Encoder regelt man dann die Kanalpegel, durch ein Drücken wird der entsprechende Kanal stummgeschaltet. Auf dem Display wird dann der Kanalpegel und der über die Lautstärkeregelung vorgegebene Bereich angezeigt. Die vier darunter liegenden Tasten können unabhängig von den Encodern konfiguriert werden. Man kann sie zum Beispiel als Medientasten nutzen. Die Belegung wird dann im unteren Bereich des Displays visualisiert. Auf der Rückseite des Audiocontrollers befindet sich eine fünfte Taste. Wenn man diese etwas länger gedrückt hält, schaltet man das Display ein, bzw. aus. Drückt man die Taste nur kurz, kann man die Hintergrundbeleuchtung in drei Stufen dimmen.

    Getestet haben wir mit der Version 1.3.0 von Hercules Stream Control und der Firmware 1.40 des Hercules Stream 100.

    Konfiguration, Bedienung und Erfahrungen:

    Das GUI der Software Hercules Stream Control ist insgesamt sehr übersichtlich gestaltet. Auf der rechten Seite des Programmfensters befindet sich ein Vorschaubild des Audiocontrollers. Per Drag & Drop kann man hier die einzelnen Verknüpfungen erstellen. Je nach zugewiesener Funktion kann man noch die Anzeigefarbe, das Symbol und/oder eine Benennung bearbeiten. Konfigurieren kann man insgesamt zwei Seiten, man muss dann lediglich eine Taste mit der Weiterblättern-Funktion belegen. Wir haben uns zum Beispiel dafür entschieden, die Funktion auf die untere rechte Taste zu legen. Möchte man einzelne Spiele einem Encoder zuordnen, um separat die Lautstärke regeln zu können, muss man das Spiel einmal starten, damit es in der Auswahl erscheint. Neben einzelnen Programmen oder Spielen kann man einem Encoder auch einen konkreten Audio Ein- bzw. Ausgang zuordnen. So kann man beispielsweise konkret die Lautstärke eines Kopfhörers oder Mikrofons regeln und per Drücken stummschalten. Ein interessantes Feature, um beispielsweise zwischen einzelnen Mikrofonen zu wechseln und diese nachregeln zu können.

    Den vier Tasten unterhalb der Encoder kann man natürlich mehr Aufgaben zuordnen, als nur die Weiterblättern-Funktion. Man kann sie zum Beispiel zur Mediensteuerung nutzen, einzelne Kanäle/Quellen stummschalten, Audiolevel setzen, Tastatur-Makros hinterlegen, das Aufrufen einzelner Webseiten zuweisen und vieles mehr. Auch hier ergeben sich viele interessante Möglichkeiten für Content Creator.

    Das Aussehen der Pegelanzeigen und der Tastenbelegungen im unteren Bereich des Displays kann man noch über die Einstellungen variieren. Auch das Hintergrundbild kann man anpassen. Hier gibt es ein paar grundlegende Bilder zu Auswahl, man kann aber auch eigene Fotos importieren. Es wird allerdings immer nur das zuletzt importierte Bild gespeichert. Auch die Symbole für die Kanäle kann mit eigenen Symbolen ergänzen. Bei vielen Programmen wird das Programm-Icon automatisch importiert.

    OBS und Streamlabs:

    Neben den ganzen oben gezeigten Funktionen bietet Hercules Stream Control auch eine native Unterstützung für OBS Studio und Streamlabs. Um eine Verbindung mit OBS Studio herstellen zu können, muss der WebSocket-Server in den Einstellungen von OBS Studio aktiviert werden, die dort generierten Zugangsdaten hinterlegt man dann in Hercules Stream Control, schon sind beide Programme verbunden. In Streamlabs muss man die Serverkonfiguration unter Remote Control vornehmen und dann ebenfalls die Daten hinterlegen.

    Sind die Programme verbunden und OBS Studio bzw. Streamlabs aktiv, erscheinen die Optionen in Hercules Stream Control. So kann man bei OBS Studio beispielsweise die Lautstärke über einen Encoder regeln oder einer Taste Funktionen wie Szenenwechsel, das Abspielen von Audiodateien, das ein-/ausschalten von Filtern und vieles mehr zuweisen.

    Funktionsumfang:

    Wie in den beiden vorherigen Abschnitten beschrieben bietet die Software Hercules Stream Control viele Möglichkeiten, die Encoder und Tasten in den eigenen Bedienungsworkflow einzubinden. Sehr schön ist, dass man alle Audiokanäle und Programme frei positionieren und ansteuern kann. Auch die direkte Einbindung von OBS Studio und Streamlabs ist sehr gelungen und deckt so sicherlich die Anforderungen der meisten Streamer und Content Creator ab.

    Darüber hinaus bietet der Audiocontroller noch viel Potenzial für die Integration weiterer Programme. So könnte man hier noch sehr gut spezielle Bedienfeatures für Videoschnitt-Software, wie Davinci Resolve, hinterlegen. Auch eine Integration von Zoom Meetings wäre interessant, denn für die Bedienung dieser Software bietet der Hercules Stream 100 genau die passende Anzahl an Bedienelementen. Darüber hinaus könnte man bei den Aktionsverknüpfungen für die einzelnen Tasten zum Beispiel auch das direkte Starten einzelner Programme hinterlegen. Hier bieten einige Mitbewerber aktuell noch einen höheren Funktionsumfang, aber den Funktionsumfang von Software kann man immer gut weiterentwickeln, schließlich ist der Audio-Controller auch erst seit kurzer Zeit verfügbar. Alle zentralen Funktionen und auch einiges darüber hinaus ist hier aber vorhanden.

    Fazit:

    Mit dem Stream 100 bietet Hercules einen wirklich vielfältigen Audiocontroller. Die Verarbeitung ist qualitativ ausgeführt und auch die Bedienelemente bieten eine angenehme Haptik. So sind die Encoder sehr feinfühlig und präzise zu drehen. Das Display bietet eine hohe Auflösung und gute Helligkeit sowie Farbwiedergabe. Die zugehörige Software Hercules Stream Control ist übersichtlich aufgebaut und bietet viele Konfigurationsmöglichkeiten, doch darauf sind wir im vorherigen Abschnitt schon genauer eingegangen.

    Der Audiocontroller eignet sich nicht nur für Streamer und Content Creator, auch am normalen Gaming-PC ist er eine komfortable Ergänzung. Allerdings sollte man nicht zu viele Kanäle gleichzeitig überwachen und regeln müssen. Denn so kann man immer seine einzelnen Kanalpegel im Überblick behalten und schnell nachregeln, wenn der Kollege im Voice mal wieder zu leise ist. Besonders die Kombination aus Encodern und Tasten bietet viele Möglichkeiten.

    Laut idealo.de ist der Hercules Stream 100 aktuell (Stand: 26.02.2024) zu einem Preis von 128,99 € zzgl. Porto erhältlich. Mit Blick auf die Verarbeitungsqualität, die Konfigurationsmöglichkeiten und die sich dadurch ergebenen Möglichkeiten ein wirklich angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir können den Audiocontroller somit allen Content Creatorn, Streamern und Gamern empfehlen.

    Der Audiocontroller Stream 100 wurde Game2Gether von Hercules für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Herstellerseite ↗

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.