ENDORFY Celeris 1800 – Test/Review

    Das 1800-Layout:

    In der Regel setzten kompakte Tastaturen auf ein TKL-Layout, bei dem der NUM-Block entfällt, oder, damit es noch kompakter wird, können auch der Steuerkreuzbereich und/oder die F-Tasten entfallen. Hier geht ENDORFY einen anderen Weg und nutzt das 1800-Layout, das von klassischen Laptop-Tastaturen inspiriert ist. Hier wird das Steuerkreuz etwas nach links gerückt und die Sondertasten oberhalb des Steuerkreuzes finden sich an anderer Stelle wieder. Die Tasten Einfg und Entf befinden sich neben der F12-Taste, Pos1, Ende, Bild auf und Bild ab finden über dem NUM-Block Platz. Print, Rollen und Pause entfallen, diese muss man sich mittels Doppelbelegung selbst platzieren.

    Ergonomie:

    Mit den beiden zweistufig ausklappbaren Stützen kann man die ENDORFY Celeris 1800 leicht schräg anstellen und so 3-fach die Höhe anpassen. Der ideale Winkel hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Eine Handballenablage wird leider nicht mitgeliefert, was für kabellose Tastaturen aber auch nicht untypisch ist.

    Das Anschlusskabel kann über einen kleinen Tunnel auf der Unterseite entweder mittig oder nach links, bzw. rechts versetzt aus der Tastatur geführt werden. Ein kleines Detail, das aber durchaus helfen kann, das Kabelmanagement auf dem Schreibtisch zu optimieren.

    Handling:

    Ein Ghosting konnten wir in unsere Spieletests nicht feststellen. Von Ghosting spricht man, wenn eine Tastatur beim Drücken von mehreren Tasten gleichzeitig nicht alle Eingaben erfasst. Das kann insbesondere in Shootern passieren, da man hier oft viele Aktionen gleichzeitig durchführen muss. Verfügt eine Tastatur über ein 10-Key-Rollover, kann diese somit zum Beispiel 10 gleichzeitig gedrückte Tasten erfassen. Ist ein N-Key-Rollover vorhanden, könnte man alle Tasten gleichzeitig drücken und die Tastatur kann dabei immer noch die Eingaben erfassen. Das n steht hierbei als Variable für die Tastenanzahl der Tastatur, denn in der Mathematik nutzt man ein n immer für eine natürliche Zahl (alle Zahlen von 1 bis unendlich ohne Nachkommastellen).

    Die ENDORFY Yellow Switches by Gateron besitzen eine lineare Charakteristik, aber eine etwas erhöhte Auslösekraft von 49 gf. Sie besitzen ein Dual-Rail-Design und sind bereits werksseitig geschmiert. In Verbindung mit der Basis aus Nylon und den Dämpfungseinlagen in der Tastatur ergibt sich ein warmer, gleichmäßiger und leicht gedämpfter Klang. Dieser ist sehr angenehm und unaufdringlich. Das Auslösen der Tasten erfolgt sehr gleichmäßig und ist nicht spürbar. Die leicht erhöhte Auslösekraft der Switches reduziert die Gefahr von Fehlbetätigungen.

    Auf der linken Seite finden sich Tasten zur Lautstärkereglung (lauter, leiser, Ton aus) und auf der rechten Seite ein Schalter für den Windows- und Mac-Modus sowie ein weiterer Schalter für den Bluetooth, 2,4 GHz und USB-Modus. Die Schalter sind gut zugänglich positioniert, vermeiden aber Fehleingaben.

    Software:

    ENDORFY bietet aktuell noch kein allgemeines Management-Tool für alle Produkte. So muss man auch für die ENDORFY Celeris 1800 wieder eine separate Software installieren. Windows meckert hier, ob man die Datei wirklich ausführen möchte. Dies liegt nicht an einer Unsicherheit der Software sondern an der Häufigkeit mit der sie genutzt wird.

    Effekte und Optionen:

    Die Tastatur verfügt über eine große Auswahl an vorgefertigten Beleuchtungs-Profilen. Aber es ist auch möglich, ein Custom-Profil zu erstellen und so theoretisch jede Taste in einer anderen Farbe zu programmieren. Die vorinstallierten Profile sollten eigentlich für jeden Geschmack etwas bieten. Natürlich gibt es die übliche RGB-Regebogen-Welle, gleichmäßig eingefärbte Farbdurchläufe, reaktive Beleuchtung und vieles mehr. Ein Highlight sind auch die eher außergewöhnlichen und sehr bunten Effekte. Das Profil Cartoon bietet zum Beispiel eine animierte Beleuchtung einzelner Tasten in verschiedenen Farben. Je nach Effekt lassen sich natürlich auch Helligkeit, Geschwindigkeit und Farbe anpassen. Dabei steht zur Farbauswahl das gesamte RGB-Spektrum zur Verfügung.

    Mit der Software ist es auch möglich, jeder Taste eine abweichende Bedeutung, wie einen Mausklick oder Multimedia-Funktionen zuzuordnen. Ein Feature, das durchaus für produktive Anwendungen interessant sein kann.

    Unter dem Reiter Makros lassen sich verschiedene Makros erstellen und abspeichern. Dabei können sowohl Tastatur- als auch Mausinteraktionen aufgezeichnet werden. Auch die genaue Einstellung der jeweiligen Aktivierungs-/Interaktionszeiten ist möglich. Die hier erstellten Makros können dann einzelnen Tasten zugeordnet werden.

    Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Windows-Taste zu sperren und auch die WASD-Tasten mit dem Steuerkreuz zu tauschen. Das N-Key-Rollover lässt sich (de-)aktivieren und auch die USB-Übertragungsrate lässt sich zwischen 125 Hz und 1.000 Hz einstellen. Eine Update-Funktion für die Software und auch die Firmware der Tastatur ist ebenso integriert.

    Fazit:

    Die ENDORFY Celeris 1800 präsentiert sich in unserem Test als solide und hochwertig verarbeitete Tastatur, die auf einen robustern Materialmix setzt. Auch im Hinblick auf die Dämpfungseigenschaften ist sie gut gerüstet. Das Design mit grauer Farbgebung und gelben Akzenten ist auf jeden Fall ein Hingucker. Sehr interessant ist auch das 1800- bzw. 96-%-Layout. Denn hier muss man lediglich auf drei Tasten verzichten, die sich problemlos als Doppelbelegung an anderer Stelle unterbringen lassen. So fällt die Tastatur schon ein gutes Stück kompakter aus, man muss aber nicht auf den NUM-Block verzichten, der gerade im Arbeitsumfeld durchaus wichtig ist. Das die Tastatur mehr als eine reine Gaming-Tastatur ist, erkennt man auch daran, dass sie einen Windows- und Mac-Modus besitzt.

    Die Akkulaufzeit im kabellosen Einsatz ist angemessen und auch die Funkstabilität überzeugt. Dank der integrierten ARGB-Beleuchtung besitzt sie auch einen optisch gelungenen Auftritt, passend zum Design aber eher dezent als knallig.

    Die Tastatur ist Stand heute zu einem UVP von 99 € erschienen, wo sich der Marktpreis einpendelt, wird sich noch zeigen. Somit bietet die Tastatur ein wirklich gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis. Preislich liegt sich natürlich oberhalb von Einstiegsmodellen, richtet sie sich doch auch mehr an Anwendende mit höheren Anforderungen oder speziellen Bedürfnissen.

    Das fanden wir besonders positiv:

    • Sehr gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis.
    • Abdeckung aus einem mit Fiberglas verstärktem Glasfaserlaminiat.
    • Sehr angenehmes Tippgefühl und ebenso angenehme Akustik der ENDORFY Yellow Switches by Gateron.
    • Effektvolle und variable ARGB-Beleuchtng.
    • Integrierte Tasten zur Lautstärkereglung.
    • Benutzerfreundliche Software.
    • N-Key-Rollover.
    • Fester Stand und ergonomische Verstellung.

    Das sehen wir etwas kritisch:

    • Separate Software für die Tastaturen (wenn man auch eine Maus nutzen möchte)
    • Keine Handballenablage im Lieferumfang

    Die Tastatur Celeris 1800 wurde Game2Gether von ENDORFY für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.