Druckqualität:
Zur Beurteilung der Druckqualität des ELEGOO Saturn 4 Ultra 16K haben wir verschiedene Testdrucke durchgeführt. Hierfür haben wir das Standard Resin V2 von ELEGOO in der Farbe Grau genutzt. In CHITUBOX war dafür das passende Profil bereits hinterlegt.
Auch beim MSLA-Druck kann es zu einigen Problemen kommen, nachfolgend wollen wir einige kurz vorstellen:
- Hauftungsfehler auf der Bauplatte:
Das Objekt haftet gar nicht (klebt auf der PFA-Folie) oder löst sich während des Druckes teilweise oder vollständig ab. Zur Fehlerbehebung sollte man, je nach Art der Ablösung, entweder die Bauplatte neu ausrichten, Vat-Cleaning starten oder die Bauplatte reinigen. Das Vat-Cleaning härtet eine dünne geschlossene Schicht Resin aus und hilft so kleinere Resinreste von der PEP-Folie zu entfernen. Ist das Problem so noch nicht gelöst, kann man noch die Belichtungszeit der unteren Schicht erhöhen, die Anzahl der unteren Schichten erhöhen, die Wartezeit vorm Anheben erhöhen oder die Verfahrgeschwindigkeiten absenken. - Ablösen der Objektschichten von den unteren Schichten:
Teilweise kann es zu Haftungsproblemen an den länger belichteten unteren Schichten kommen, auch hier gibt es wieder mehrere Hebel, um den Fehler zu beheben. So kann man die Belichtungszeit der unteren Schichten senken (aufpassen, dass es zu keinen Haftungsproblemen kommt), die Belichtungszeit der regulären Schichten erhöhen, die Wartezeit vor dem Anheben erhöhen oder die Hubgeschwindigkeit senken. - Teile des Objektes fehlen:
Bei filigranen Objekten kann es vorkommen, dass Teile des Objektes fehlen. In der Regel bedeutet dies, dass diese nicht richtig am Hauptobjekt haften konnten und nun in der Resinwanne zu finden sind. Ursache ist hier meist eine fehlende oder zu grobe Stützung. Man kann also die Anzahl der Stützen erhöhen oder auch deren Durchmesser und Kontakt. Auch hier kann ansonsten helfen die Wartezeit zu erhöhen und die Verfahrgeschwindigkeit zu reduzieren. - Raue Oberfläche:
Sollte die Oberfläche nicht wie üblich glatt, sondern rau sein, liegt das oft an unterschiedlich guten Aushärtungen. Man kann hier also die Belichtungszeiten anpassen, oder die Wartezeiten erhöhen und die Verfahrgeschwindigkeiten reduzieren. - Löcher im Objekt:
Löcher im gedruckten Objekt können auftreten, wenn Teile unterbelichtet oder Wandstärken zu gering sind. Hohle Bereiche, in denen sich Harz sammelt, können auch zu diesem Fehler führen. Um ihn zu beheben, kann man Ablauflöcher hinzufügen oder das Objekt auf Support setzen. Auch ein Senken der Druckgeschwindigkeit kann hier helfen. - Raging-Defekte:
Es finden sich Reste von ausgehärtetem Harz an den Oberflächen des Objektes. Ursächlich können Haftungsfehler oder eine Bewegung der Bauplätte während der Belichtung sein. Hier kann man die Belichtungszeit erhöhen, die Wartezeit vor dem Anheben senken, die Verfahrgeschwindigkeit senken oder die Stützdicke erhöhen. - Starke Linien-Muster im Modell:
Zeigen sich auf dem Druck deutliche Linienmuster, kann dies an einer wackelnden z-Achse liegen, die man wieder richtig befestigen oder austauschen muss. Auch hier kann man die Belichtungszeit reduzieren, die Wartezeit vor dem Anheben senken, die Verfahrgeschwindigkeit senken oder die Stützdicke erhöhen.
Benchmarks:
Ein bekanntes und beliebtes Benchmark-Objekt ist der Rook (Link zu Thingiverse). Ein kleiner Burgturm, der geschwungen und offene Formen verfügt. In seinem Inneren findet sich eine Wendeltreppe und eine Doppelhelix. Mit diesem Objekt lassen sich feine Oberflächendetails und auch der saubere Druck sehr kleiner Elemente prüfen. Auf dem USB-Stick findet sich, wie üblich, auch eine Datei mit ELEGOO-Saturn-Schriftzug. Im Druck sind hier keine Fehler zu erkennen und alles ist sehr sauber ausgeführt. Besonders die Schriften sind scharfkantig umgesetzt.
Test der maximalen Höhe:
Wie üblich haben wir zum Test über die maximale Druckhöhe ein vom Eifelturm inspiriertes Modell genutzt (Link zu Printables). Denn dieses verfügt über eine sehr feine Struktur mit vielen Überhängen und feinen Streben. Ideal, um die Leistungsfähigkeit des Druckers zu testen. Das Modell haben wir auf die maximale Höhe des Bauraums skaliert, wobei die Höhe vor der Breite einschränkend war.
Um den Drucker zu fordern, haben wir das Modell ohne Stützstrukturen gedruckt. Der gesamte Turm ist nahezu fehlerfrei gedruckt, nur die große flache Fläche der zweiten Etage zeigt von unten ganz leichte Schönheitsfehler. Solche Flächen sollte man im MSLA-3D-Druck eigentlich auch durch leichtes Schrägstellen vermeiden.
Miniaturen:
Als weiteren Tests des Druckers mit Blick auf feine Strukturen haben wir diverse Tabletop-Miniaturen von DM-Stash gedruckt. Diese kann man über MyMiniFactory, Patreon und die Website von DM-Stash beziehen.
Die zugrunde liegenden STL-Dateien sind extrem hochauflösend gestaltet und je nach Figur durchaus mehrere hundert Megabyte groß. Verfügbar sind die Modelle in einer bereits mit Support versehenen Version oder auch ohne vorbereiteten Support. Hier kann der Drucker seine hohe Auflösung eindrucksvoll demonstrieren, insbesondere bei dem größeren Druck zeigen sich wirklich alle feinen Details der verwendeten STL-Datei. In den Testdrucken beweist der Drucker mit extrem feinen Details seine Stärken.
Standard-V2-Resin vs. 8K-Resin:
Aus zeitlichen Gründen haben wir diesen Test nicht mit dem vorliegenden Drucker vorgenommen, sondern greifen hier auf bekannte Erfahrungswerte zurück. Schon das Standard-V2-Resin von ELEGOO ermöglicht hervorragend detaillierte Drucke. Mit dem 8K-Resin werden diese allerdings nochmal eine Stufe besser und besonders die feinen Details erscheinen insgesamt etwas sauberer und schärfer. Jedoch kommt der Detailwirkung auch die dunklere Farbe zugute. Im Druck zeigten die mit dem 8K-Resin gedruckten Modelle auch eine leicht höhere Härte im Vergleich zum Standard-V2-Resin.