Gaming-Tastaturen gibt es heute wie Sand am Meer und dazu noch mit dutzenden Features. Groß beworben werden dabei die High-End-Keyboards, die auf mechnische Tasten setzen und dementsprechend auch einen stolzen Preis besitzen. Was ist aber mit den Leuten, die sich das nicht leisten können oder schlichtweg nicht einen dreistelligen Betrag für eine Tastatur zahlen wollen? Da gibt es durchaus Alternativen und dazu gehört die Cougar 300K. Wir haben uns diese Gaming-Tastatur etwas angeschaut und klären in diesem Test was sie taugt.
Lieferumfang und technische Daten
Die Cougar 300K wird mit einem recht spartanischen Umfang gelifiert. Denn neben der Tastatur liegt nur ein kleines „Handbuch“ der Verpakung bei. Aber dies ist auch völlig in Ordnung, da es sich nicht um eine mechanische Tastatur handelt, erwarten wir keine Werkzeuge für das Entfernen der Tasten.
Tastatur ausgepackt, angeschlossen und schon kann es losgehen. Denn die 300K funktioniert laut Hersteller komplett ohne zusätzliche Software. Ja, richtig gelesen, es wird keine zusätzliche Software für die Makro-Tasten benötigt, da ein Speicher dafür in der Tastatur die ganze Geschichte übernimmt. Das hat natürlich Vor- und Nachteile, auf die ich im Abschnitt „Features“ noch zu sprechen komme.
Im folgenden die technischen Daten:
- Tastentyp: High Scissor-Switch
- Tastenbeleuchtung
- 12 Makrotasten
- Pollingrate: 1000 Hz
- 24 Tasten mit Anti-Ghosting-Funktion
- Kabellänge: 1,8 m
- Gewicht: 700 g
Verarbeitung und Design
Auf den ersten Blick macht die 300K einen sehr guten Eindruck. Ihr einfaches Design erinnert stark an eine mechanische Tastatur. Die Verabeitung ist sehr solide und auch die Tasten fühlen sich sehr gut an. Als Material wurde Kunststoff verwendet, was aber in dieser Preisklasse nicht überraschend ist.
Auf der Rückseite befinden sich ausklappbare Standfüße, um die Tastatur im 8° Winkel betreiben zu können. Zusätzlich dazu sind noch Gummifüße vorhanden, die gegen ein Wegrutschen der Tastatur sorgen. Ebenfalls ist eine Kabelmanagementvorrichtung auf der Rückseite zu finden. Damit kann das Kabel in eine gewünschte Richtung „verlegt“ werden.
Die verwendeten Scissor-Switches werden oft bei Notebooktastaturen oder sehr flachen Tastaturen verwendet. Bei der 300K wird allerdings die Scissors-Switch-Technik mit höheren Tasten und einem größerem Weg verwendet. Dadurch wird ein angenehmes Tippverhalten geschaffen, das auch Schnelltipper begeistern kann. Der Anschlag der Tasten ist gut und taugt sowohl für das tägliche Schreiben von Texten, als auch zum spielen.
Über das Tastenlayout kann gestritten werden. Bedingt durch das minimalistische Design und den Makrotasten muss Platz für Sondertasten gefunden werden. Hier fällt die linke Windows-Taste der Funktions-Taste (Fn-Key) zum Opfer. An dieser Stelle scheiden sich die Geister auf welcher Seite der Tastatur der optimale Platz für die Windows-Taste ist. Die Funktions-Taste ist dazu da, um die F-Tasten im Gaming-Mode zu verwenden oder auch die Helligkeit der Tastenbeleuchtung zu steueren. Apropos Beleuchtung, kommen wir zu den Features.
Features
Das am auffallendste Feature ist natürlich die Beleuchtung. Der Eye-Catcher einer jeder Tastatur sozusagen. Die 300K in komplett beleuchtet, allerdings nur in gelber Farbe. Die Helligkeit der Beleuchtung kann aber mittels Funktions- und Pfeiltasten in vier Stufen (0%, 30%, 60%, 100%) gesteuert werden. Leider sind keine weiteren Modi vorhanden, wie zum Beispielen eine pulsierende Beleuchtung oder ähnliches.
Zu den oben genannten Makrotasten kommen noch drei Tasten für die Lautstärkeregelung (lauter, leiser, mute) sowie eine Mode-Taste für das Umschalten zum Game-Mode hinzu.
Im Game-Mode verändert sich einiges an der Tastatur. Beim Umschalten wird die 1000 Hz Pollingrate für eine präzise Signalabtastung aktiviert. Zusätzlich dazu werden die Makrotasten „aktiviert“ und die F-Tasten können dann nur noch über die Kombination aus FN-Taste und gewünschter F-Taste bedient werden. Desweiteren wird die Anti-Ghosting-Funktion für die 24 Gaming-relevantesten Tasten aktiviert. Eine interessante Methode, um dieses Feature anzubieten, denn meist bezieht sich das Anti-Ghosting auf die komplette Tastatur.
Die angesprochenen Makrotasten funktionieren, wie oben schon erwähnt, ganz ohne zusätzliche Software. Das hat natürlich den Vorteil, dass nicht noch mehr Software auf dem Computer installiert werden muss. Der klare Nachteil davon ist, dass sich der Benutzer die Funktionen der einzelnen Makros merken muss. Mit einer Software könnte jederzeit schnell nachgeschaut werden welche Taste gerade welche Funktion erfüllen soll, bzw. kurzerhand eine Programmverknüpfung auf eine Taste gelegt werden. Da diese Makrotasten aber in erster Linie für den Gaming-Mode konzipiert sind, kann über diesen Punkt gestritten werden. Denn im normalen Windows-Betrieb wird der Gaming-Mode eher weniger verwendet.
Sicher fragt man sich: Aber wie werden die Makrotasten denn ohne Software programmiert? Dies geschieht ganz einfach: durch eine Tastenkombination wird der Macro-Record-Modus für eine Taste aktiviert und anschließend wird die gewünschte Tastenfolge eingegeben. Abgeschlossen wird der Record-Vorgang mit einem erneuten Drücken der Record-Taste. Je nach Makrotaste können 3 verschiedene Ablaufmodelle verwendet werden. Der erste Block (G1-G4) beinhaltet die sogenannten Instant-Makros. Dabei werden die Makros beim einem Tastendruck einmal ohne Verzögerung abgearbeitet. Der zweite Block (G5-G8) bietet serielle Makros. Beim Tastendruck werden diese solange ausgeführt, bis die Taste wieder losgelassen wird. Der letzte Block (G9-G12) bietet schließlich noch Infinite-Makros. Diese werden bei Tastendruck aktiviert und laufen solange, bis die Makrotaste wieder gedrückt wird.
Fazit
Die Cougar 300K macht einen sehr guten Eindruck. Natürlich hat sie nicht jedes Feature, aber das ist bei diesem Preis auch vertretbar, denn für knapp 35 € erhält hier der Käufer eine gute Tastatur für den alltäglichen Gaming-Gebrauch.
Wirklich schade ist nur, dass keine Multimedia-Tasten (bis auf die Lautstärkesteuerung) vorhanden sind. Es ist ein guter Ansatz die Tasten oben rechts über den Numernblock zu platzieren, aber mir persönlich fehlen bei dieser Tastatur Multimedia-Tasten.
Auch der Ansatz der softwarefreien Makroprogrammierung ist gut, allerdings wäre eine optionale Softwareunterstützung nicht schlecht, die die programmierten Makros anzeigt.
Wer also keinen großen Wert auf Schnickschnack wie RGB-Beleuchtung und auf der Suche nach einer nicht-mechanischen Gaming-Tastatur ist, der sollte sich die Cougar 300K definitiv anschauen. Von uns gibt es eine klare Empfehlung.