be quiet! Pure Loop 2 240 mm – Test/Review

    Kühlleistung:

    Zum Test der Kühlperformance der be quiet! Pure Loop 2 240 mm wurde der i5-13600K mit Prime95 im Small FFTs Test (maximum power/heat/CPU stress) mit konstanter Belastung gefordert. Er weist zwar nur sechs und nicht acht Kerne, wie der i7 und i9 auf, erreicht aber auch die Turbo-Leistungsaufnahmen der größeren CPUs. Da wir die Temperaturen der Kerne gemittelt vergleichen und die Abwärme über eine vergleichbare Fläche abgeführt wird, sollte das thermische Verhalten vergleichbar ausfallen. Auch wenn es durchaus sein kann, dass bei den größeren CPUs einzelne Kerne höhere Temperatur-Peaks erreichen. Die Tests wurden mit drei Powerlimits gemäß der TDP und PL1/PL2-Limits der Core i7/i9-CPUs durchgeführt: 125 W, 181 W und 253 W.

    Wir simulieren so einen extremen Dauerlastfall, der im üblichen Einsatz selten bis gar nicht auftritt. Jedoch sollte ein Kühlsystem immer so ausgelegt sein, dass es in der Lage ist, die maximal mögliche Abwärme zu kühlen. Die Gehäuselüfter liefen für einen ausreichenden Luftaustausch mit fester Drehzahl bei 50 % Steuersignal. Bei unserem Testsystem gilt es zu berücksichtigen, dass es sich um ein Air-Flow-Gehäuse handelt. Die Temperaturen fallen somit etwas geringer aus als in Gehäusen mit geschlossener Front.

    Testvorgaben:

    Zur Erprobung der AiO wurden zunächst folgende Lüfterdrehzahlen festgelegt:

    • 24 % Steuersignal – 500 RPM
    • 48 % Steuersignal – 1.000 RPM
    • 71 % Steuersignal – 1.500 RPM
    • 95 % Steuersignal – 2.000 RPM
    • 100 % Steuersignal – 2.100 RPM

    Die Drehzahl der Pumpe haben wir zunächst auf die volle Drehzahl von 5.500 RPM eingestellt und dann einen Vergleich mit reduzierter Drehzahl durchgeführt. Dafür haben wir uns aufgrund des Regelbereichs für 4.500 und 5.000 RPM entschieden. Die Lüfter liefen hierbei mit 2.100 RPM.

    Die erfassten Temperaturen entsprechen dem arithmetischen Mittelwert aller Kerntemperaturen der P-Cores. Die E-Cores sind unkritisch, da deren Temperatur immer unterhalb derer der P-Cores liegt. Diese wurden mittels HWiNFO64 ausgelesen und aufgezeichnet. Bei den Tests lag die Umgebungstemperatur bei etwa 22-23 °C. Für die einzelnen Messungen haben wir die Umgebungstemperaturen festgehalten und die Ergebnisse auf 22,5 °C Umgebungstemperatur normalisiert.

    CPU-Leistungsaufnahme 253 W:

    Ein Dauerbetrieb der CPU mit einer Leistungsaufnahme von 253 W bringt die AiO zwar an ihre Grenzen, jedoch liegen diese für eine 240 mm große AiO sehr hoch. Denn schaut man hier auf die Systemtemperaturen zeigt sich, dass diese auf dem Niveau (oder sogar darüber) mancher 360 mm großer AiO liegen. Selbst mit nur 1.000 RPM kann die CPU noch knapp unterhalb der Grenze zur thermischen Drosselung betrieben werden. Bei 500 RPM läuft man nach einigen Minuten in die thermische Drosslung. Die Kurven für die maximale Drehzahl von 2.100 RPM und der reduzierte Wert von 2.000 RPM sind durch den minimalen Unterschied in der Lüfterdrehzahl beinahe deckungsgleich und liegen knapp über 99 °C. Für eine auf 1.500 RPM reduzierte Drehzahl muss man eine um 4 °C höhere Temperatur einplanen, reduziert man auf 1.000 RPM sind es sogar 9 °C.

    CPU-Leistungsaufnahme 181 W:

    Wie zu erwarten, fällt bei einer Leistungsaufnahme von 181 W die Temperatur natürlich etwas geringer aus. Bei 2.100 RPM pendelt sich diese bei etwa 79 °C ein und liegt bei 1.000 RPM um 8 °C höher bei 87 °C.

    CPU-Leistungsaufnahme 125 W:

    Bei einer Abwärme von 125 W rücken die Temperaturen weiter zusammen. Bei einer Lüfterdrehzahl von 2.100 RPM stellen sich etwa 64 °C ein und bei 1.000 RPM liegt diese um 5 °C höher bei 69 °C.

    Vergleich der Leistungsaufnahmen:

    Vergleicht man nun die Temperaturen bei den unterschiedlichen Leistungsaufnahmen miteinander, ergibt sich natürlich ein recht starker Unterschied zwischen 125 W und 253 W. Schließlich liegt zwischen den beiden Werten auch der Faktor 2. Bei maximaler Lüfterdrehzahl liegt die Differenz bei 35 °C und bei 1.000 RPM bei 40 °C. Man sollte aber bedenken, dass diese Werte alle bei konstanter CPU-Leistung ermittelt wurden und so eine Obergrenze darstellen. Die Temperaturen im Gaming werden so entsprechend geringer ausfallen.

    Vergleich der Pumpendrehzahl:

    Eine Variation der Pumpendrehzahl ist zwischen 4.500 und knapp 5.500 RPM möglich. Bei einer Lüfterdrehzahl von 2.000 RPM sind die Unterschiede der Pumpendrehzahlen marginal und es liegt grade mal knapp 1 °C zwischen minimaler und maximaler Drehzahl.

    Zusammenfassung der Tests zur Kühlleistung:

    Insgesamt zeigt die be quiet! Pure Loop 2 240 mm in unseren Benchmarks eine für ihre geringe Baugröße sehr gute Kühlleistung und wird in allen Lagen den Leistungsaufnahmen und der damit verbundenen Abwärme der i5/i7/i9-CPUs gerecht. Jedoch sollte man nicht weiter über das Turbo Power Limit der i7/i9-CPUs von 253 W hinausgehen, aber in diesen Anwendungsbereichen sind auch andere Kühllösungen üblich. In der Regel wird man in einem kompakten System zu einer 240 mm großen AiO greifen. Damit auch hier die guten Temperaturen erreicht werden, sollte es sich um ein Airflow-Gehäuse handeln.
    Durch den Gehäusetausch unseres Testsetups liegen noch keine sauberen Vergleichswerte vor.

    1
    2
    3
    4
    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.