Alpenföhn Gletscherwasser 280 Black – Test / Review

    Kühlleistung:

    Zum Test der Kühlperformance der Alpenföhn® Gletscherwasser 280 Black wurde zunächst der i7-10700K mit Prime95 im Small FFTs Test (maximum power/heat/CPU stress) mit konstanter Belastung gefordert. Die Tests wurden ohne Powerlimit bei 200 W und mit aktiviertem Powerlimit bei 125 W durchgeführt. Wir simulieren so einen Dauerlastfall, der im üblichen Einsatz selten auftritt. Jedoch sollte ein Kühlsystem immer so ausgelegt sein, dass es in der Lage ist die maximal mögliche Abwärme zu kühlen. Die Gehäuselüfter liefen für einen ausreichenden Luftaustausch auf halber Leistung. Dennoch muss man bei unserem Testsystem berücksichtigen, dass es sich um ein großformatiges Air-Flow-Gehäuse handelt. Die Temperaturen fallen somit etwas geringer aus als in Gehäusen mit geschlossener Front.
    Zur Erprobung des CPU-Kühlers wurden zunächst folgende Lüfterdrehzahlen festgelegt:

    • 25 % Steuersignal – 750 RPM
    • 38 % Steuersignal – 1.000 RPM
    • 50 % Steuersignal – 1.250 RPM
    • 75 % Steuersignal – 1.630 RPM
    • 100 % Steuersignal – 2.000 RPM

    Die Pumpe lief mit folgenden Drehzahlen:

    • 25 % Steuersignal – 510 RPM
    • 50 % Steuersignal – 1.450 RPM
    • 75 % Steuersignal – 2.100 RPM
    • 100 % Steuersignal – 2.650 RPM

    Die erfassten Temperaturen entsprechen dem arithmetischen Mittelwert aller CPU-Kerntemperaturen. Diese wurden mittels HWiNFO64 ausgelesen und aufgezeichnet. Bei den Tests lag die Umgebungstemperatur bei etwa 22,5 °C.

    CPU-Leistung 200 W:

    Bei maximaler Lüfterdrehzahl zeigt die AiO eine sehr hohe Kühlleistung und hält die CPU bei 200 W Leistungsaufnahme bei etwa 73 °C. Reduziert man nun die Lüfterdrehzahl zunächst mit einem Signal von 75 % steigt die Temperatur leicht auf 75 °C an. Verringert man auf 50 % stellt sich eine Temperatur von 78 °C ein. Bei 1.000 RPM sind es 80 °C und bei einem Steuersignal von nur noch 25 % gibt es einen größeren Anstieg auf 85 °C. Hier können einzelne Kerne kurzzeitig den roten Bereich erreichen. Zum Vergleich, ein großer Luftkühler wie der Noctua NH-D15S hält die Temperatur bei maximaler Lüfterdrehzahl und 200 W Leistungsaufnahme auf etwa 74 °C.

    CPU-Leistung 125 W:

    Wird die CPU nur mit 125 W Leistungsaufnahme betrieben rücken die Temperaturen stark zusammen. Bei voller Drehzahl liegt die Temperatur bei 56 °C und bei einem Steuersignal von 25 % liegt diese grade mal 7 °C höher und erreicht 63 °C. Hier könnte man die AiO ohne Bedenken nahezu auf die minimale Drehzahl drosseln.

    Vergleich 125 W vs. 200 W:

    Vergleicht man die Temperaturen bei 125 W Leistungsaufnahme und 200 W Leistungsaufnahme ergibt sich bei maximaler Drehzahl eine Differenz von 17 °C und bei 1.000 RPM eine Differenz von etwa 20 °C. Da im Alltagsbetrieb selbst bei voller Belastung ohne Powerlimit selten konstant die 200 W anliegen, insbesondere nicht beim Gaming, wird sich die Temperatur in dem hier gezeigten Bereich bewegen.

    Variation der Pumpenleistung:

    Variiert man nun bei 200 W CPU-Leistungsaufnahme und 1.000 RPM Lüfterdrehzahl die Pumpengeschwindigkeit gibt es einen interessanten Effekt, die Kurve zu einer CPU-Volllast und einer reduzierten Drehzahl mit dem Steuersignal 100 % überschneidet sich nahezu zu einer mit dem Steuersignal 75 % reduzierten Drehzahl, hier tritt kein nennenswerter Temperaturunterschied auf. Reduziert man mit 50 % weiter steigt die Temperatur um 6 °C an. Bei 25 % bricht die Fördermenge so stark ein, dass kein Betrieb möglich ist.

    Push vs. Pull:

    Ein ebenfalls interessantes Ergebnis zeigt sich, wenn man die Leistung der Lüfter in zwei verschiedenen Ausrichtungen vergleicht. Die bisherigen Tests wurden in einer Push-Konfiguration durchgeführt, bei der die Luft vom Gehäuseinneren nach außen gefördert wurde. Nun haben wir die Lüfter in einer Pull-Konfiguration montiert und ziehen Frischluft durch den Radiator von außen an, die Lüfter befinden sich also weiter an der AiO-Unterseite. Zu erwarten wäre eigentlich eine gleiche oder vielleicht sogar minimal bessere Temperatur, da nun mit Frischluft und nicht mit der Gehäuseluft gekühlt wird.

    Allerdings zeigt sich das Gegenteil und die Temperatur liegt nun um 5 °C bis 7 °C höher. Es scheint so als würde der Luftstrom der Wing Boost 3 Lüfter stark einbrechen, wenn sich auf der Ansaugseite ein erhöhter Widerstand befindet. Möchte man also bei einer Montage in der Gehäuseoberseite mit Frischluft kühlen sollte man die Lüfter zwischen Gehäuserahmen und Radiator montieren. Dann verliert man natürlich die Beleuchtungseffekte im Gehäuseinneren.

    Zusammenfassung der Tests zur Kühlleistung:

    Die AiO bietet eine insgesamt sehr gute Kühlleistung und kann hier durchaus auch die Kühlleistung von 360 mm messenden Modellen erreichen. So bietet sie auch einen klaren Vorteil gegenüber der 240-mm-Baugröße. Die einzige Situation in der eine thermische Drosselung auftrat war bei einer sehr stark gedrosselten Pumpendrehzahl, hier scheint der Kühlmittelstrom stark eingebrochen zu sein. Insgesamt gibt es aber einen großen Regelbereich in dem die Lüfter und auch die Pumpe der AiO betrieben werden kann.

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    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.