Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

    Im Mittelpunkt steht der Titelheld Bilbo Beutlin, der unversehens an einer epischen Mission teilnehmen muss: Es gilt, dass Zwergenreich Erebor zu befreien, das vor langer Zeit vom Drachen Smaug unterworfen wurde. Überraschend taucht der Zauberer Gandalf bei Bilbo auf, und schon bald begleitet der Hobbit die Gruppe der 13 Zwerge unter der Führung des legendären Kriegers Thorin Eichenschild. Ihre Reise führt sie in die Wildnis, durch gefährliche Gebiete, in denen es von Orks, tödlichen Wargen und Zauberern nur so wimmelt. Ihr Ziel liegt zwar in den östlichen Wüsten des Einsamen Berges, doch zunächst müssen sie aus den Tunneln entkommen, wo Bilbo jenem Wesen begegnet, das sein Leben nachhaltig beeinflussen wird: Gollum. Hier, allein mit Gollum am Ufer eines unterirdischen Sees, lernt der bescheidene Bilbo Beutlin nicht nur genialen Einfallsreichtum, sondern auch Mut auf eine Art kennen, die sogar ihn überrascht. Und er kommt in den Besitz von Gollums Ring, den dieser „mein Schatz“ nennt und der über unerwartete, nützliche Kräfte verfügt … ein einfacher goldener Ring, der untrennbar mit dem Schicksal von ganz Mittelerde verbunden ist. Doch davon kann Bilbo noch nichts ahnen.

    Der Hobbit

    Es ist schon leicht verwunderlich, dass Peter Jackson ein ca. 400 Seiten langes Buch auf drei Spielfilme mit nahezu 12 Stunden Laufzeit strecken will. Außerdem wurde bereits der erste Extended Cut für die Blu-ray und DVD Veröffentlichungen angekündigt. Kann er wirklich das Material soweit strecken ohne, dass der Zuschauer Langeweile empfindet? Unsere Antwort ist ein ganz klares: Ja! Die Anfangsphase im Auenland ist zwar lang und es gibt nicht viel Action, aber diese Zeit wird benötigt um die Zwerge zu charakterisieren und um die Geschichte zu starten. Tolkien hat sich damals nicht die Zeit genommen die Zwerge so umfangreich zu beschreiben wie Jackson sie jetzt darstellt. Dies wird die Puristen sicherlich wieder verärgern und auch einige andere Szenen sind ausgeschmückt worden. Beispielsweise der Kampf der Steinriesen ist im Buch nur in wenigen Sätzen vorzufinden, aber Jackson macht aus diesen Sätzen einen beeindruckenden Kampf der mehrere Minuten einnimmt. Durch diese erweiterte Interpretation des Grundmaterials habt ihr kaum eine ruhige Minute im Film und während der Reise wird euch nie langweilig werden. Es kam uns sogar teilweise so vor, als ob einige Szenen zu kurz geraten sind.

    Der Hobbit 2

    Die Story ist daher gut umgesetzt und es gibt noch viele Szenen (beispielsweise Gollum) über die wir gerne reden würden, doch dafür müssten wir euch die hervorragende Geschichte spoilern. Von der technischen Seite aus ist dieser Film nahe an der Perfektion. Durch die Hochfrequenz-Technologie ist die Tiefenschärfe bei der 3D-Technologie weitaus besser und auch der Soap-Effekt fällt nach einer Eingewöhnungsphase kaum noch auf. Es ist beeindruckend, dass wir ein extrem klares und detailreiches Bild sehen, aber es ist trotzdem kein Make-up oder angeklebte Körperteile zu erkennen. Für die Kostümarbeit und das Make-up hat „Der Hobbit“ auf jeden Fall einen Oscar verdient. Über die schauspielerische Leistung können wir dies leider nicht sagen. Alle Schauspieler machen einen guten Job, aber da es bis zum Ende des ersten Films keine wirkliche Charakterentwicklung gibt, können wir die Figuren immer nur in der gleichen Grundstimmung erleben.

    Der Hobbit 3

    Die Animationen sind auf der einen Seite unglaublich und an anderen Stellen sind sie deutlich als Animationen erkennbar. Ihr werdet im Film einen Igel sehen, der atemberaubend realistisch aussieht. Dafür ist unserer Meinung nach das Feuer und der derzeitige Bösewicht nicht so gut gelungen. Beide Animationen sind sehr glatt und haben kaum eine eigenständige Dynamik. Dies liegt wahrscheinlich an der neuen Hochfrequenz-Technologie, aber es sind „Fehler“ mit denen wir leben können. Die Choreografien bei den Kämpfen gehören zu den besten Szenen die wir je gesehen haben und auch die animierten Gegner reagieren auf die Aktionen physikalisch korrekt. Dadurch setzt „Der Hobbit“, trotz wenig verbesserungswürdigen Animationen, neue Maßstäbe im Filmbereich und wir sind gespannt welche Techniken demnächst in nahezu jedem Film zu sehen sein werden. Über den Soundtrack müssen wir wohl kaum reden, da er wieder phänomenal ist und auch mit dem Soundtrack der Trilogie mithalten kann.

    Der Hobbit 4