Nokia Lumia 820 – Kurztest

Nokia hat vor kurzer Zeit die neuen Windows 8 Phones von der Leine gelassen. In unserem Kurztest wollten wir wissen, ob das Nokia Lumia 820 den alltäglichen Anforderungen eines Smartphone-Nutzers gerecht wird.

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Lieferumfang

Die knallbunte Verpackung lässt schon erahnen, was uns im Inneren erwartet. Große Überraschungen gibt es keine und so entspricht der Lieferumfang genau dem, was man bereits kennt.  Oben auf liegt das Nokia Lumia 820, in unserem Fall in der Farbvariante Weiß bzw. gloss white. Zum besseren Schutz ist das Smartphone von einer Klebefolie umgarnt, die sich ganz leicht entfernen lässt. Unter dem Gerät liegen kleine, handliche Anleitungen, um dem Nutzer einen leichten Einstieg in die Welt von Windows 8 zu ermöglichen. Ganz unten in der Schachtel liegt  das Set Kopfhörer mit einem zweiten Paar Ohrstöpsel, sowie das Ladekabel. Praktisch ist, dass der Netzstecker über eine USB-Verbindung verfügt und man so das Kabel auch vom Netzteil trennen und ggf. wechseln kann.

 

Hardware

Fangen wir an mit den nackten Zahlung und Fakten:

  • 1,5 GHz Snapdragon Prozessor
  • 1 GB Arbeitsspeicher
  • 4,3″ ClearBlack AMOLED Display
  • 800 x 480 Pixel Auflösung
  • 8 GB interner Speicher
  • 8 MP Rückkamera
  • VGA Frontkamera
  • 1650 mAh Akku
  • Größe 124 x 68 x 10 mm
  • Bluetooth 3.0, HSPA+, LTE, WLAN b/g/n, NFC
  • SAR-Wert 1,28 W/kg

So lesen sich die harten Fakten vom Hersteller. Den 1,5 GHz Snapdragon als Prozessor verwendet Nokia in beiden Modellen 920 und 820. Der mit 1 GB große Arbeitsspeicher reicht auch für hungrige Anwendungen und lässt das Gerät so schnell nicht ins Schwitzen kommen. Etwas klein ist der interne Speicher ausgefallen, zumal von den 8 GB dem Nutzer nur knapp 7 zur freien Verwendung zur Verfügung stehen. Abhilfe schafft hier das Nachrüsten mit einer Micro-SD Karte, wodurch sich der Speicher um 64 GB erweitern lässt. Wer also unterwegs gerne eine Große Bibliothek aus Musik und Video dabei haben möchte, der kommt um eine Vergrößerung des Speicherplatzes kaum herum.

Dass das Lumia 820 für die Zukunft gerüstet ist zeigen die beiden Standards LTE und NFC. Während es für NFC derzeit noch nicht viele Anwendungen gibt, so setzen viele darin doch eine große Hoffnung für zukünftige Erleichterungen des Alltags. Dank LTE wird auch Highspeed-Surfen mit dem Nokia zum Genuss. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man einen entsprechenden Tarif bei seinem Provider gebucht hat.

Nokia bietet übrigens auch eine Ladefunktion per Induktion an. Die dafür benötigte Rückschale liegt dem Paket leider nicht bei, sondern muss separat erworben werden. Das ist schade, denn eigentlich möchte man diese neue Lademöglichkeit dem breiten Publikum schmackhaft machen und gerade dann wäre doch ein entsprechendes Set im Lieferumfang wünschenswert gewesen.

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Verarbeitung und Bedienung

Wenn man das Nokia Lumia 820 in die Hand nimmt, dann hat man den Eindruck, einen Unibody zu berühren. Das ist aber ein Irrglaube, denn die komplette Rückseite lässt sich entfernen. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl und Hartnäckigkeit, denn der Deckel sitzt bombenfest am Gehäuse. Glücklicherweise muss man dieses ja nicht oft öffnen, lediglich zum Wechseln der rückseitigen Farbvariante und zum Erreichen von Micro-Sim und Micro-SD muss man hier rumwerkeln.  Apropos Farbvariation, Nokia bietet diverse Wechselcover in den Farben  rot, gelb, blau, schwarz lila, grau und weiß an.

Die Frontseite ist natürlich vom 4,3″ Display geprägt. Oben sitzt neben dem Nokia Schriftzug die VGA Frontkamera mit 640 x 480 Bildpunkten. Ganz am unteren Ende liegen die Softbuttons Zurück, Home und Suche, ganz so, wie man es gewohnt ist. Rechts am Rand befinden sich dann noch einige Hardware-Buttons. Ganz oben sitzt der Wippschalten für die Laustärke, darunter der Ein/Aus Schalter. Noch etwas weitere darunter liegt der Button für die Kamera, dazu später mehr. Ansonsten bietet das Gerät natürlich noch die Eingänge für das Micro-USB Kabel und den 3,5mm Klinke Anschluss für passende Kopfhörer.

Das Display hat augenscheinlich eine recht geringe Auflösung und trotzdem zeigten sich alle Elemente sehr scharf. Lediglich beim genauen Hinsehen merkte man, bevorzugt bei schwarzen Schriften auf weißem Grund, einen Treppeneffekt. Die Farben sehen alle super satt aus. Und auch mit der Darstellung von Schwarz und Weiß tut sich das Lumia 820 alles andere als schwer. Besonders Weiß sah im direkten Vergleich zum Samsung Galaxy S3 mehr nach Weiß und weniger gräulich aus. Und wer im Sommer draußen in der Sonne sitzt, der kann durchatmen, denn das Display lässt sich auch bei direkter Einstrahlung noch gut lesen.

 

Multimedia und Ausstattung

Der Akku liefert 1650 mAh. Das liest sich nicht nur wie pure Mittelklasse, sondern ist es auch. Wie mit jedem anderen Smartphone auch liegt es letztlich am eigenen Nutzungsverhalten, wann es dem Handy wieder nach Strom hungert. Laut Angaben des Herstellers reicht eine Akkuladung für mehr als 8h Telefonzeit, im Standby soll das Lumia 820 erst nach 360h schlapp machen.

Wir haben uns zwei Szenarien rausgepickt. Szenario 1 sah vor, dass WLAN, BT und mobile Daten konstant aktiviert waren. Außerdem wurden jede Stunde Emails per Push von mehreren Konten abgerufen. Weiterhin surften wir regelmäßig durchs Netz, knipsten ein paar Fotos und telefonierten ca. 1h. Das Resultat war, dass am Nachmittag die Akkuanzeige auf 20% gesunken war.

Szenario 2 war da schon deutlich sparsamer. Verbindungen wurden nur bei Bedarf aktiviert, außerdem riefen wir Emails nur 2x am Tag ab. Wir surfen nur sporadisch und telefonierten auch nur 30 Minuten. Und siehe da, selbst am späten Abend zeigte der Akku noch 60% Leistung.

Ob man als WP 7(.x) User zwingend auf WP8 umsteigen muss, ist Geschmackssache. Wer aber Windows 8 bereits daheim am PC nutzt, der wird sich über den leichtfüßigen Einsteig beim Lumia 820 freuen, denn viele Elemente sind identisch und auch die Konnektivität verläuft sehr komfortabel. Zu dieser ist man nun auch nicht mehr zwangsweise auf Zune angewiesen, sondern kann den Datenaustausch auch über die Campanion-App erledigen.

Die Kacheln auf dem Startbildschirm lassen sich nun frei platzieren und in ihrer Größe anpassen. Durch können bis zu drei Elemente nebeneinander auf dem Bildschirm landen. Und egal, was man auch mit dem Lumia 820 tut: Alles läuft butterweich und ruckelfrei. Das ist eben einer der Vorteile im Gegensatz zu Android, wenn Hardware und Software fast 100%ig Hand in Hand gehen.

Einen Kritikpunkt haben wir noch im Mediaplayer gefunden. Die Bedienung ist klassisch und man findet sich leicht zurecht, aber der Teufel liegt im Detail. Klangfetischisten drehen gerne am Equalizer und passen Höhen, Tiefen usw. dem jeweiligen Medium an. Diesen Equalizer sucht man im Player jedoch vergebens und findet ihn erst in den Grundeinstellungen des Handys. Hier wäre ein Update wirklich sinnvoll, da so die Aussteuerung unnötig verzögert wird.

Beim Angebot im Marktplatz muss man im Gegensatz zu Apple und Android mit Einbußen rechnen, aber das ist schon seit jeher so. Für WP stehen etwa 120.000 Apps zur Verfügung, was für jeden alltäglichen Gebrauch mehr als ausreichend ist. Die beliebtesten und wichtigsten Tools wie Skype, WhatsApp und Co. gibt es ohnehin für jedes der Betriebssysteme.

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Kamera

Vor der Veröffentlichung der neuen WP8 Geräte machte Nokia durch eine neue Kameratechnik auf sich aufmerksam. Im Gegensatz zum großen Bruder 920 muss man aber beim Lumia 820 in puncto Kamera mit ein paar Abstrichen Vorlieb nehmen. So wird auf den optischen Bildstabilisator verzichtet und PureView ist ebenfalls nicht mit von der Partie. Trotzdem schlägt sich die Kamera aber richtig gut und macht schöne Fotos.

Die 8 Megapixel sorgen für eine Auflösung von maximal 3264 x 2448 Pixel. Videos werden in 1080p FullHD aufgezeichnet, maximal 30 Frames pro Sekunde sind möglich. Für eine ausreichende Ausleuchtung sorgt der Dual LED Blitz neben der Linse. Lediglich in dunklen Räumen reicht dieser nicht aus und die Fotos werden grobkörnig und farbverzerrt.

Bedient wird die Kamera wahlweise über das Display oder den Hardware-Button an der Geräteseite. Hierüber wird durch leichten Druck das Motiv fokussiert, ein etwas festerer Druck löst dann aus. Fürs Feintuning stehen in den Optionen alle gängigen Einstellungen wie ISO-Wert, Weißabgleich, Seitenverhältnis etc. bereit. Nokia bietet via kostenlosem Download weitere Fotoapplikationen an, etwa Panoramafunktion und intelligente Bilder. Das Feature Smartshot zeigte sich im Test als kostbares Tool, denn die Kamera nimmt bei Gruppenfotos gleich mehrere Bilder auf, gleicht die Gesichter ab und mixt die Bilder dann für das optimale Ergebnis. Dass Nokia zurecht stolz auf die Kamerafunktion ist, merkt man auch an der Auswahl der zur Verfügung stehenden Apps im Marktplatz. Diese sind zahlreich vertreten und bieten teils enormen Mehrwert.

Bei den Videoaufnahmen fiel der gelegentlich lahmende Autofokus auf. Ansonsten waren alle Clips farbecht, zeigten keine Unschärfen / Kantenbildungen und waren detailreich.

 

Sprachqualität

Bei der Sprachqualität gibt es überhaupt nichts zu bemängeln. Wir selbst klangen klar, deutlich und natürlich, wie uns verschiedene Gesprächspartner bestätigten. Ebenso klang unser Gegenüber auch wie gewohnt und einen typischen blechernen Klang konnten wir nicht bestätigen. Das verarbeitete Mikrofon leistet also gute Dienste, bestätigt wird dies auch bei den Aufzeichnung von Videos, die ebenfalls durch tolle Tonergebnisse überzeugen konnten.

 

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Fazit

Das Nokia Lumia 820 besticht durch seine flüssige Performance und problemlose Konnektivität. Die gute Verarbeitung, trotz des fummeligen Rückteils, und gute Haptik machen das Gerät zu einem Hingucker in doppelter Hinsicht. Dank LTE und NFC ist man auch prima für die Zukunft gerüstet. Nutzer anderer Betriebssysteme könnten etwas enttäuscht vom kleineren Marktplatz sein, das liegt aber an WP selbst und nicht am Lumia 820. Letztlich stimmt beim Nokia Lumia 820 das Gesamtpaket!

Abschließend möchten wir uns bei getgoods.de für die freundliche Bereitstellung des Testmusters danken!

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Christoph
Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur