In A.I.L.A. spielen wir einen Spieletester, der von einer Firma namens SyTekk ein Paket zugeschickt bekommt. In diesem Paket befindet sich eine noch unveröffentlichte Konsole namens A.I.L.A. Da das Spiel im Jahr 2035 spielt, ist die Welt technologisch schon etwas fortgeschritten, und SyTekks Konsole ist eine neue Art, um Videospiele neu zu erleben.
Die Konsole erstellt quasi in Echtzeit ein Spiel, das auf den Spielenden zugeschnitten ist. Repräsentiert wird die K.I. der Konsole von einem kleinen Mädchen, AILA. Ihr Ziel ist es, ein immersives Erlebnis für uns zu erzeugen. Und was ist immersiver als brutaler Horror? Die Entwickler schreiben es gibt ein Breitgefächertes Portfolio an Horror Genres. Darunter Survival-Horror, Psycho-Horror, Action-Horror und mehr. Zusätzlich gibt es einiges an Rätsel.
Was ist A.I.L.A.?
A.I.L.A. ist ein Anthologie Horrorspiel, in dem wir verschiedenste Geschichten bereisen, mit einer Hauptstoryline verknüpft. Die verschiedenen Geschichten, die wir als Spieletester durchleben, sind völlig unterschiedlich. Einmal rätselt man sich durch ein leerstehendes Gebäude. Die Rätsel sind besonders in dem Abschnitt wirklich gut gelungen (es gibt eine spielbare Demo, in der man diesen Abschnitt spielt – sehr zu empfehlen). Mal befindet man sich in einem düsteren Fantasy/Mittelalter-Setting und muss einem Fluch einer bösen Hexe auf den Grund gehen. Es gibt aber auch völlig andere Settings, wie z.B. eine Abgelegene Farm tief im Wald. Die verschiedenen Welten sind dabei schön abwechslungsreich gestaltet, zumal der Protagonist (der Spieletester) in der modernen Zeit lebt und auch dort eine Story erzählt wird. Die Welten bauen eine starke Atmosphäre auf, spielerisch bleibt A.I.L.A. aber klar darunter.

Die Inszenierung in Form der Präsentation befindet sich im einfachen bis eher schlechten Bereich. Das heißt, die Animationen sind nicht schön (da das Spiel von einem kleinen Team stammt, ist das zu verzeihen), aber die Sounds sind völlig falsch abgemischt. Wenn man eine Kreatur sieht, die sich gerade die Lunge aus der Seele schreit, dabei aber kaum etwas hört, bleibt man von dem Szenario völlig unbeeindruckt zurück.
Das Gameplay
Die Rätsel sind eher frustrierend als intuitiv. Das reicht von einfachen Schieberätseln bis nicht allzu guten Suchrätseln. Z. B. muss man einen großen Speer für eine riesige Armbrust finden, um einen Weg freizubekommen. Dafür können wir aber nicht die Speere nehmen, die direkt neben der Armbrust stehen, sondern müssen andere, beinahe identische, suchen. Und das ist kein Einzelfall. Es ist quasi nie sofort ersichtlich, was man machen muss. Man findet auch einen Wagenheber, befindet sich in der Nähe einer Garage, braucht ihn aber für etwas ganz anderes. Wenn das dazu führt, dass man fünfmal durch das gleiche Haus laufen muss, ist das kein gutes Gamedesign.
Wenn wir gerade beim Thema sind: Die Kämpfe sind ebenfalls nicht das, was man spannend nennen würde. Hierbei macht man das nötigste um überhaupt zu Funktionieren. Man kann Schlagen, und Blocken. Wenn man sich nach einem Schlag auf den Gegner leicht rückwärts bewegt, haben diese keine Chance dich zu treffen. So besteht ein Kampf darin, den Gegner einmal zu Treffen, sich dann langsam Rückwärts Bewegen um den nächsten Schlag des Gegners auszuweichen, um dann wieder ein Schlag zu setzen. Und bei den Bosskämpfen sieht es leider nicht besser aus.
Dass man sich kurz vor einem Bossfight befindet, erkennt man immer schön an runden Arenen. Wenn diese auftauchen, besteht der Kampf darin, in dieser Arena im Kreis zu laufen, was es für den Boss unmöglich macht, dich zu treffen: Man dreht sich schnell um, setzt einen Schlag und rennt dann weiter im Kreis. Wenn man auf Abstand bleibt, kann einem nichts passieren. Das ist alles andere als spannend.

Gute Idee, schlecht umgesetzt
Da die Demo von A.I.L.A. ziemlich gut ist, war ich ziemlich gehypt auf das Spiel, weswegen mich die eher mäßige Umsetzung des Gesamtprodukts schon sehr ernüchtert. Es ist nicht so, als hätte ich hohe Erwartungen gehabt; ein Spiel, das gameplaytechnisch seinen Zweck erfüllt, hätte mir schon gereicht.
Die Idee eines Anthologie Spiels birgt quasi ein unendliches Potenzial in sich. Durch das Setting einer digitalen Welt hat man quasi alle Freiheiten der Welt, um spannende Kurzgeschichten zu erzählen. Dazu kommt noch der Einfluss, den die Geschichten auf den Protagonisten haben.
Ich wünsche mir, dass man die Idee von A.I.L.A. weiter ausbaut und von seinen Fehlern lernt. Ich fände es sehr schade, wenn ein Spiel mit solch einer spannenden Thematik liegen gelassen wird, nur weil ein kleines Team zu viel wollte. Eine episodische Veröffentlichung hätte vermutlich besser funktioniert. So kann ich nur sagen: Wer eine hohe Frusttoleranz aufweisen kann und wem eher zweckmäßiges Gameplay egal ist, bekommt hier eine spannende Idee, die aber nicht ausgeschöpft wird. Ich werde dennoch das Entwicklerteam im Auge behalten.
A.I.L.A. erscheint am 25. November 2025 für PC, PS5 und Xbox Series X|S. Gespielt habe ich die PC-Version.
Ich bin Gilbert, danke fürs Lesen.
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