Super Mario Galaxy + Super Mario Galaxy 2 – Test

    Mario Galaxy

    Zwei Klassiker schaffen in einem Remake ihren Sprung auf die Switch. Super Mario Galaxy und Super Mario Galaxy 2 stehen seit Kurzem in einem Bundle für Switch 1 und 2 in den Läden und im eShop. Behalten beide Klassiker ihren Charme auch auf aktueller Hardware bei? Alles Wichtige erfahrt ihr hier bei uns im Test!

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    40 Jahre Super Mario

    Rückblick: Wir schreiben das Jahr 2007 und gefühlt schüttelt der gesamte Globus die Nunchucks der Wii. Nintendo schrieb mit der Wii eine sagenhafte Erfolgsgeschichte und die Konsole schwingt sich im Nu in die Verkaufscharts. Mit nun einigen Jahren kann man einen neutralen Blick auf den Verlauf der Wii werfen. Zu den Schattenseiten gehört, dass es massenhafte Shovelware gab, also Spiele, die keinerlei Inhalte boten und nur die neue Steuerungseigenschaften nutzen. Im Gegenzug lieferte die Zugänglichkeit von Wiimote und Nunchuck auch ein paar echte Perlen. Dazu zählen zweifelsohne Super Mario Galaxy und Super Mario Galaxy 2. Ein Blick rüber zu Metacritics unterstreicht dies, denn mit einem Score von 97/100 landen beide Teile auf Platz 1 und 2 der höchstbewerteten Super Mario Spiele aller Zeit.

    Als Doppelpack auf einer Cartridge stehen nun beide Spiele für Switch und Switch 2 in den Läden parat. Mancherorts hat man sich über den UVP von knapp 60€ brüskiert, was im ersten Moment etwas happig für zwei Remaster ausschaut. Runtergerechnet sind es also rund 35€ pro Spiel. Zumal nicht nur die Preispolitik (erneut) für Stirnrunzeln sorgt, sondern diesmal auch der Release. Warum? Weil Super Mario Galaxy wurde bereits für Switch als Super Mario 3D All-Stars veröffentlicht wurde. Den ersten Teil der Galaxy Reihe besitzt man nun also zwangsläufig doppelt, wenn man sich für das physische Produkt entscheidet.

    Bei der Story halten wir uns kurz, denn an dieser hat sich nichts geändert. Bowser und seine Kumpanen stressen wieder rum, Peach wird entführt und wir starten den Rettungsversuch. Rein inhaltlich gibt es keinerlei Neuerungen, beim Gameplay hingegen schon. Eine Frage, die wir uns beim Testen solcher Remakes immer wieder stellen, ist: Funktioniert eine erfolgreiche, aber in die Jahre gekommene Formel, in heutiger Zeit noch immer so gut wie damals?

    Mario Galaxy

     

    It’s a me – Rosalina!

    Im Grunde tut sie das tatsächlich noch immer richtig gut, aber man merkt, dass an an den beiden Galaxy Spielen auch der Zahn der Zeit etwas genagt hat. Sicherlich können beide Titel nicht mehr von dem Wow-Effekt zehren, den die Duologie bei ihrer Erstveröffentlichung noch genoss. In die Jahre gekommen sind nicht nur die Grafik, sondern auch Kleinigkeiten, z.B. die teils zu starre Kameraführung. Moderne Titel erlauben deutlich mehr Freiheit und Flexibilität.

    Spaß machen beide Teile allemal, Super Mario Galaxy 2 aus heutiger Sicht vielleicht ein klein wenig mehr, weil er etwas moderner daherkommt. Der Clou damals wie heute war die clevere Nutzung der Gravitation in einem 3D Platformer. In beiden Spielen erkunden wir kleine Mini-Planeten, räumen dort kurz auf, bevor es per Sternentor ab zum nächsten geht. Dabei spielt Nintendo auf spaßige, aber auch fordernde Art und Weise, mit sich immer wieder ändernden physikalischen Regeln. Durch größere und kleinere Kniffe bekommt dadurch jeder einzelne Planet seinen ganz eigenen Charme.

    Dank des Sternenwesens Luna und der Kraft der damals frisch eingeführten Prinzessin Rosalina bekommt Mario eine mächtige Drehwirbelattacke, mit der er sich Gumbas und der meisten anderen Feinde fix entledigen kann. Außerdem bewegt er sich quer über die Planeten mit Sprüngen, Doppelsprüngen, Salto, Stampfattacken und Hechtsprung. Moves, die uns mittlerweile alle sehr geläufig sind, waren damals allesamt neu. Neu war ebenfalls, dass man mittels Pointer-Steuerung die umliegenden Sternis einsammeln kann, mit deren Hilfe man Gegner kurz betäuben kann. Diese kommt natürlich erneut zum Einsatz, alternativ könnt ihr am Controller den Stick zum Anvisieren nutzen.

    Mario Galaxy

     

    Yoshi? Yoshi!

    Drei Power Ups verwandeln Mario in gänzlich neue Form, mit denen ihr fliegen könnt. Als Biene klebt ihr obendrein noch im Honig fest, als Geist schlüpft ihr durch Hindernisse hindurch und mittels Feder springt ihr unfassbar hoch. Dazu gesellen sich erneut Feuer- und Eisblume, deren Effekte jedoch nur wenige Sekunden anhalten und meist zur Lösung des jeweiligen Levels essentiell sind. Neben Mario könnt ihr natürlich auch in die Rolle des Bruders Luigi schlüpfen.

    Für Super Mario Galaxy 2 wurde Yoshi neu eingepflegt mit all seinen bekannten Bewegungen und Aktionen. Neuerdings kann er sich mit der Zunge an Blumen haften, was dank Schwingmechanik gleich mehrere neue Orte eröffnet. Für das grüne Reittier hält der zweite Teil ebenfalls ein paar Power Ups bereit, die zeitlich begrenzt sind. Insgesamt füllt Yoshi in Super Mario Galaxy 2 eine Lücke, von der man gar nicht wusste, dass sie existiert. Er lockert das ohnehin fluffige Gameplay nochmals etwas auf und ist immer wieder eine Bereicherung für die Welten.

    Ebenfalls neu sind die Checkpoint-Flaggen, die man aus modernen Super Mario Spielen kennt. Diese sind in Super Mario Galaxy 2 neuer Standard, während ihr in Super Mario Galaxy 1 noch nach dem virtuellen Tod beim letzten Speicherstand wieder einsteigt. Zu guter Letzt findet man in Teil 2 der Collection ein paar mehr klassische 2D Level.

    Mario Galaxy

     

    Grafisch aufpoliert

    Nintendo bietet mit der Super Mario Galaxy Sammlung beide Games als Remaster an, was das ursprüngliche Geraune von „nur“ emulierten Wii-Versionen also final verstummen lässt. Auf der Switch 2 zeigen sich beide Spiele von einer hervorragend hübschen Seite! Während ihr im Handheld-Modus in 1080p über die Planeten hüpft, präsentieren sich Mario und Co im gedockten Modus in hochauflösender 4K Grafikpracht.

    Bereits erwähnt haben wir die Steuerungsvarianten mit JoyCons oder dem Pro-Controller. Während erstere ganz einfach und punktgenau präzise funktioniert, erweist sich die Steuerung am Gamepad etwas kniffliger. Da ihr mittels Stick den Pointer bewegt, müsst ihr diesen immer wieder mit der Schultertaste zentrieren – das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Spielt ihr unterwegs im Handheld-Modus, könnt ihr die Gyros der Konsole nutzen und die Switch kippen, um mit dem Pointer anzuvisieren. Auch hier werdet ihr anfangs etwas üben müssen, denn die Empfindlichkeit lässt sich leider nicht variieren. Ihr könnt lediglich die Achsen invertieren, aber nicht, wie flink sich der Pointer bewegt.

    Eine Neuerung, die auf den ersten Moment vielleicht gar nicht sonderlich auffällt, ist das neue Speichersystem. Die Galaxy Spiele speichern nun automatisch nach jedem Stern, den ihr eingesammelt habt. Der zu Wii-Zeiten notwendige Dialog, der einige Sekunden Zeit in Anspruch genommen hat, entfällt. In der Summe funktioniert das Spielen jetzt also viel schneller und ohne dauerhafte Zwangsunterbrechungen.

    Aus Mario Kart kennen wir seit einiger Zeit einschaltbare Hilfen für Anfänger und da diese wohl gut beim jüngeren Publikum ankamen, gibt es auch eben solche für Super Mario Galaxy. So spendiert der Hilfemodus vom Start weg deutlich mehr Lebensenergie, die sich obendrein auch noch mit der Zeit wieder auffüllt. Sobald ihr von einer Klippe stürzt, verliert ihr kein Leben, sondern werdet wieder zurück auf den Planeten gesetzt. Und falls alle Stricke reißen, steht euch Schatten-Rosalie immer mit Rat und Tat zur Seite und bietet euch Hilfen an, um das Level zu meistern. In Teil 2 dürft ihr außerdem zu Zweit die Planeten bestehen. Hier bei übernimmt ein Spieler Mario, während der oder die andere Luma steuert, Sterne einsammelt und Gegner betäuben kann. Besonders gut funktioniert dieser Modus, wenn euer Gehilfe die neue Maus-Steuerung des JoyCons nutzt, da diese ganz ausgezeichnet mit Luma funktioniert.

    Mario Galaxy

     

    Fazit

    Ja, was soll man da noch groß sagen? Die beiden Super Mario Galaxy Teile gehören nicht ohne Grund an die Spitze der besten Mario Titel aller Zeiten. Und damit ändert sich auch mit dem erneuten Release für Switch und Switch 2 nichts – im Gegenteil! Beide Titel bestätigen ihre Großartigkeiten einmal mehr.

    Auch wenn man sich über die Preispolitik von Nintendo ärgert, so soll dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihr in diesem Bundle zwei enorm unterhaltsame und überaus spaßige Klassiker erhaltet. Stundenlanger Spielspaß ist garantiert und dank Hilfe-Modus kommen sogar Nachwuchsspieler auf ihre Kosten.

    Technisch wurden beide Spiele einwandfrei umgesetzt und der grandiose Soundtrack mit Ohrwurm-Garantie setzt dem Ganzen das Sahnehäubchen auf. Falls euer Wunschzettel noch eine Zeile frei hat, dann könnt ihr diese ganz ungeniert mit der Super Mario Galaxy Sammlung füllen.

     

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur