Horror Action im 90s Stil, das verspricht Tormented Souls 2, welches rund vier Jahre nach Release des ersten Teils die Geschichte um Caroline Walker fortführen will. Worum es in der Story genau geht, wie sich Tormented Souls 2 spielt und ob sich ein Kauf lohnt, haben wir uns in der Redaktion von Game2Gether genauer angeschaut. Erhältlich ist der neue Horror-Action-Titel für den PC (Steam, Epic Games), PlayStation 5 und Xbox Series X|S, getestet haben wir auf dem PC.
Vielen Dank an PQube für die Bereitstellung der Spielekeys.
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Was bisher geschah…
Im ersten Tormented Souls erwacht die junge Frau Caroline Walker nach dem Erhalt eines rätselhaften Briefes in einem alten, verlassenen Krankenhaus namens Winterlake. Der Brief, in dem sie um Hilfe für zwei vermisste Zwillingsmädchen gebeten wird, führt sie an diesen düsteren Ort, wo sie schon bald in einem wahren Albtraum gefangen ist. Nach einem brutalen Angriff findet sie sich nackt und verstümmelt in einer Badewanne voller Wasser wieder, eines ihrer Augen wurde entfernt. Von da an beginnt ein verzweifelter Kampf ums Überleben und um die Wahrheit hinter dem verfluchten Krankenhaus.
Während Caroline die verfallenen Korridore erkundet, stößt sie auf schrecklich entstellte Kreaturen und eine Vielzahl kryptischer Hinweise. Nach und nach enthüllt sie die dunkle Geschichte der Familie Wildberger, die einst Winterlake leitete. Der Vater, Dr. William Wildberger, hatte in seiner Besessenheit von Leben und Tod okkulte Rituale und grausame medizinische Experimente durchgeführt, um Unsterblichkeit zu erlangen. Dabei riss er ein Tor zur Zwischenwelt auf, das nicht nur ihn, sondern das gesamte Krankenhaus in den Wahnsinn stürzte.
Im Verlauf ihrer Nachforschungen entdeckt Caroline schließlich, dass sie selbst Emma Wildberger, eine der verschwundenen Zwillinge, ist. Ihre Schwester Anna war in der jenseitigen Welt gefangen und hatte Caroline durch den mysteriösen Brief zu sich gerufen. Die Erkenntnis, dass sie all die Jahre mit einer gelöschten Vergangenheit lebte, erschüttert Caroline zutiefst. In einem letzten Akt stellt sie sich ihrem monströsen Vater, besiegt ihn und führt ein Ritual durch, um Annas gequälte Seele zu befreien.
Am Ende entkommt Caroline dem zusammenbrechenden Winterlake Hospital, jedoch gezeichnet von der Wahrheit über ihre Herkunft und der Ahnung, dass die Verbindung zwischen Leben und Tod nicht vollständig gelöst wurde. Tormented Souls verband klassischen Survival-Horror im Stil von Resident Evil und Silent Hill mit psychologischem Schrecken und okkulter Symbolik und legte damit den Grundstein für die düstere Fortsetzung.
Was erwartet uns im zweiten Teil?
Nach den grauenvollen Ereignissen im Wildberger-Krankenhaus sucht Caroline Walker in Tormented Souls 2 endlich Ruhe, gemeinsam mit ihrer wiedergefundenen Schwester Anna. Doch der Frieden währt nicht lange. Annas düstere Visionen von Gewalt und Tod, die sie in beunruhigenden Zeichnungen festhält, entpuppen sich als Vorboten eines neuen Albtraums. Auf der Suche nach Antworten führt Carolines Weg in die abgelegene Villa Hess in den Bergen Südchiles. Dort stößt sie auf ein Krankenhaus, dessen Personal unter einer frommen Fassade ein tödliches Geheimnis verbirgt. Schon bald wird klar: Der Horror von Winterlake war nur der Anfang.

Die Bewohner von Villa Hess leben in Armut und suchen Halt bei Mutter Lucia und ihrer rätselhaften Schwesternschaft, einer religiösen Gemeinde, deren Heilsversprechen in Wahrheit Verderben bringt. Nach Annas Entführung erwacht Caroline in einer verfallenen Siedlung, in der verseuchte Einwohner, fanatische Kultisten und groteske Kreaturen ihr den Weg versperren. Auch diesmal ist der Schrecken nicht auf die reale Welt beschränkt: Jenseits unserer Realität lauern albtraumhafte Wesen von unermesslicher Macht. Caroline muss sich nicht nur mit Waffengewalt behaupten, sondern auch entscheiden, wem sie vertrauen kann, in einem Spiel, das Glauben, Wahnsinn und Überleben erneut auf gefährliche Weise miteinander verwebt.
Gameplay & Steuerung
Spielerisch erinnert Tormented Souls 2 stark an alte Horror-Spiele der 90er, wie etwa Resident Evil oder Silent Hill. Das liegt nicht zuletzt an der Kamerasteuerung, denn anders als in modernen Titeln, folgt die Kamera nicht Caroline direkt, sondern ist an fixen Punkten auf der Map platziert und wechselt erst die Ansicht, wenn sich der Charakter aus dem Sichtbereich herausbewegt. Auch wenn es das Nostalgiker Herz etwas höherschlagen lässt, bemerkt man jedoch hier und da, dass die Navigation dadurch etwas erschwert wird.
Gesteuert wird das Spiel mit dem Gamepad und folgt hier dem klassischen Kontrollschema. Mit dem linken Stick bewegt ihr Caroline durch die Welt und könnt an bestimmten Punkten mit Gegenständen in den Leveln interagieren, etwa um eine Tür zu öffnen oder ein Item aufzusammeln. Die Tastenbelegung ist intuitiv und man fühlt sich hier sofort wohl.

Die Horror-Atmosphäre wird auf Gameplay-Ebene durch einen weiteren Aspekt ergänzt: Caroline hat Angst im Dunkeln und fängt an zu hyperventilieren, wenn keine Lichtquelle in der Nähe ist. Um dem vorzubeugen, trägt sie stets ein Feuerzeug bei sich. Das erschwert allerdings auch andere Teile des Spiels, denn Caroline muss an dunklen Orten ihr Feuerzeug immer in der Hand halten, was beispielsweise das Zerstören von Kisten oder den Kampf gegen Gegner erschweren kann. Im Kampf vertraut Caroline auf ein Arsenal verschiedener Waffen, wie etwa einen Hammer, eine Nagelpistole oder eine Shotgun. Das Kampfsystem ist dabei recht rudimentär und weist keine großen Überraschungen auf. Per Tastendruck hauen wir den Monstern auf die Zwölf oder durchlöchern sie mit unseren Fernkampfwaffen.

Die Aha-Momente, die beim Kampfsystem ausbleiben, holt sich Tormented Souls 2 allerdings bei den Rätseln zurück. Diese sind, wie auch schon im Vorgänger, knackig und erfordern mitunter eine große Portion Hirnschmalz. Der Schwierigkeitsgrad variiert dabei von Rätsel zu Rätsel. Um diese zu lösen, muss man aufmerksam durch die Spielwelt streifen und dabei alle versteckten Hinweise aufsaugen. Diese gilt es dann zur rechten Zeit mit den richtigen, ebenfalls gesammelten Items, zu kombinieren.

Wie auch der Vorgänger besitzt auch die Fortsetzung zwei alternative Enden, mehr wollen wir hier aber nicht verraten.
Ton & Technik
Grafisch weiß Tormented Souls 2 insbesondere bei der Darstellung und Gestaltung der Umgebung zu überzeugen. Caroline besucht auf ihrer Suche nach Anna mehrere Orte in Villa Hess, die allesamt großartig und sehr detailreich gestaltet worden sind. Es macht Spaß, die verschiedenen Locations bis ins kleinste Detail zu erkunden, um jedes Item und jedes noch so kleine Geheimnis zu finden. Auch die Lichtstimmung untermalt das Horror-Erlebnis. Oft werden die Gänge nur von Kerzenschein oder Carolines Feuerzeug erhellt.

Einige dieser Pluspunkte verliert das Spiel leider wieder bei den Charakteranimationen, die zum Teil sehr steif wirken. Sowohl Darstellung der Gesichter, als auch die damit verbundene Mimik wirken etwas unnatürlich und halten nicht das Niveau der Umgebungsgestaltung. Hier bestünde, falls es eine Fortsetzung gibt, noch Nachholbedarf. Auch die Grafikoptionen weisen hier noch Verbesserungspotenzial auf, speziell bei den Einstellungen für Ultra-Wide-Monitore. Hierfür lässt sich keine passende Auflösung wählen, dennoch wird das Spiel korrekt dargestellt.

Musikalisch untermalt das Spiel seine ohnehin gruselig anmutenden Level mit einem passenden Soundtrack. Das Voice Acting fügt sich ebenfalls gut in den 90er-Charme des Spieles ein, wobei die Sprecher eine überwiegend gute Arbeit abliefern. An einigen wenigen Stellen fühlt sich das Gesagte jedoch etwas flach und emotionslos an. Den Soundtrack, der von NyxTheShield erstellt wurde, könnt ihr euch bei YouTube kostenlos anhören oder das Album mit allen 52 Tracks bei Steam erwerben.
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Technisch läuft das Spiel ausgesprochen stabil: In unserem Test traten auf dem PC weder Abstürze noch FPS-Einbrüche oder spürbare Bugs auf. Getestet wurde sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck, auf Valves Handheld lief Tormented Souls 2 hingegen an vereinzelten Stellen etwas hakeliger, bleibt aber im Großen und Ganzen zwischen 30 und 40fps.

Wer sich gemeinsam mit Caroline auf eine gruselige Reise nach Villa Hess begeben möchte, sollte am PC folgende Systemanforderungen beachten:
| Mindestanforderungen | Empfohlen | |
| Prozessor | Intel Core i5-3470 AMD Ryzen 5 1400 |
Intel Core i5-8600K AMD Ryzen 5 2600X |
| GPU | Nvidia GeForce GTX 960 AMD Radeon R9 380 |
NVIDIA GeForce RTX 3080 AMD Radeon RX 6950XT |
| RAM | 12 GB | 12 GB |

Fazit zu Tormented Souls 2
Tormented Souls 2 ist eine würdige Fortsetzung des Vorgängers, die den Geist der 90er-Horror-Klassiker gut einfängt, mit all seinen Pros und Contras. Die fixierte Kamera kann das Gameplay stellenweise unnötig erschweren und es scheint nicht grundlos, dass die Technik heute selten zum Einsatz kommt. Das Kampfsystem ist simpel, weiß aber zu unterhalten. Wo das Spiel hingegen glänzt, ist beim Leveldesign und seinen Rätseln. Wer nach einer Erfahrung im Stil alter Resident Evil Spiele oder ein gruseliges Spiel zu Halloween sucht, wird bei Tormented Souls 2 in jedem Fall fündig.
Die PC-Version von Tormented Souls 2 wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.


