Amazon Games hat in den vergangenen Jahren mit Titeln wie New World, Lost Ark oder Throne and Liberty gezeigt, dass sie in der MMO- und Online-Welt mitmischen können. Doch wer denkt, dass sich das Studio nur auf diese großen, komplexen Spielwelten beschränkt, liegt falsch. Mit King of Meat geht Amazon Games in eine ganz neue Richtung: ein kooperatives Hack-and-Slash-Abenteuer, das sich in einer verrückten Gameshow-Atmosphäre entfaltet. Entwickelt von Glowmade, erscheint das Spiel im Jahr 2025 am 7. Oktober für PC, PlayStation 5, Xbox Series X|S und Nintendo Switch. Schon jetzt ist klar: King of Meat ist eine bunte, chaotische und zugleich überraschend durchdachte Mischung aus Dungeon-Crawler, Level-Creator und Comedy-Show, die sich an ein breites Publikum richtet, von jüngeren Spielern bis hin zu Genre-Veteranen.
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Die schräge Gameshow-Kulisse
King of Meat versetzt die Spieler direkt in eine schräge, bunte Gameshow, in der Fallen, Kameras, Publikum und Gegner für reichlich Chaos sorgen. Wer den Battle-Royale- oder „Death Game“-Trend aus Serien, Filmen oder Mangas kennt, wird sofort Parallelen ziehen. Anders als in düsteren Vertretern wie Darwin’s Game oder Tomodachi Game schlägt King of Meat jedoch eine spielerischere und familienfreundlichere Richtung ein. Das Grundkonzept ist schnell erklärt: Man tritt als Kandidat in einer gefährlichen, aber witzig inszenierten Show an, muss sich durch labyrinthartige Arenen kämpfen, Gegner besiegen und Fallen überwinden. Dabei geht es weniger um realistischen Survival-Horror, sondern vielmehr um eine Mischung aus Slapstick, Geschick und Taktik. Trotz der bunten Verpackung ist King of Meat jedoch kein Spaziergang. Die Kämpfe sind herausfordernd, die Fallen clever platziert, und wer unaufmerksam agiert, wird schnell von der Arena verschlungen. Dieser Mix aus knallharter Action und überzeichnetem Gameshow-Charme sorgt dafür, dass King of Meat nicht nur eine weitere Hack-and-Slash-Erfahrung ist, sondern eine eigene Identität im Genre entwickelt.

Create Mode: für Bastler und Skeptiker
Eine der größten Überraschungen ist der umfangreiche Create Mode. Glowmade hat hier eine Baukasten-Umgebung geschaffen, die selbst Spieler anspricht, die normalerweise nichts mit Sandbox oder Kreativ-Features anfangen können. Anstatt unübersichtlich und überfordernd zu wirken, führt der Create Mode Schritt für Schritt durch den Bauprozess. Räume können verbunden, mit Gegnern gefüllt, Fallen platziert oder sogar mit Schaltern und Hebeln ausgestattet werden. Besonders angenehm ist, dass man die Räume jederzeit selbst testen kann, bevor man weitermacht. So lässt sich sofort prüfen, ob die Konstruktion funktioniert oder ob Anpassungen nötig sind. Das erinnert fast an ein Methodik-Spiel, bei dem Präzision wichtiger ist als pure Kreativität. Die Steuerung wirkt dabei intuitiv, Objekte lassen sich problemlos verschieben oder löschen. Wer möchte, kann seine Kreationen zusätzlich mit dekorativen Elementen ausschmücken, Neonlichter, Flaggen oder sogar die Tageszeit im Raum verändern. Im Gegensatz zu vielen anderen Create-Modi wirkt dieser Teil von King of Meat nicht wie eine lästige Zusatzaufgabe, sondern wie ein echtes Highlight. Die eigenen Dungeons zu gestalten, zu testen und später womöglich mit anderen zu teilen, verleiht dem Spiel eine enorme Langzeitmotivation.

Von Comedy bis Mystery, Story und Kampagne
Auch wenn der Fokus klar auf Koop-Action liegt, bietet King of Meat einen überraschend ausgearbeiteten Einzelspieler-Modus. Dieser wird als eine Art Episodenstruktur präsentiert und entführt die Spieler in eine Murder-Mystery-Geschichte innerhalb der Gameshow-Welt. Ohne zu viel zu verraten. Es geht um Intrigen hinter den Kulissen, um Sabotage und um die Frage, wer hier wirklich die Fäden zieht. Die Missionen sind anspruchsvoller als die Standard-Level, fordern strategisches Vorgehen und zeigen, dass die Entwickler auch abseits von Multiplayer-Chaos spannende Inhalte bieten. Besonders die Kämpfe erweisen sich hier als Lernfeld. Um mit den Fähigkeiten des eigenen Charakters zu experimentieren. Von Giftangriffen über Eiswirbel bis hin zu spektakulären Nahkampf-Manövern. Darunter eine Hommage an das berühmte Izuna Drop-Manöver aus Ninja Gaiden, fühlt sich das Kampfsystem abwechslungsreich und dynamisch an. Belohnungen in Form von kosmetischen Items oder neuen Fähigkeiten sorgen zusätzlich für Motivation. Das humorvolle Writing, die skurrilen Figuren und die schräge Gameshow-Atmosphäre verhindern, dass die Geschichte zu ernst oder schwerfällig wirkt. Stattdessen bleibt auch hier der augenzwinkernde Ton erhalten. Welcher King of Meat zu einem ungewöhnlichen, aber charmanten Erlebnis macht.

Vielfalt und Inklusion
Abseits von Gameplay und Story fällt auf, wie viel Wert Glowmade auf Inklusion und kreative Ausdrucksmöglichkeiten legt. Im Shop und bei der Charakteranpassung gibt es nicht nur skurrile Helme und Waffen, sondern auch eine große Auswahl an LGBTQIAP+-Flaggen und Farbmustern. Solche Optionen sind längst nicht selbstverständlich, zeigen aber, dass King of Meat eine offene und diverse Community ansprechen möchte. Dieser Aspekt mag auf den ersten Blick nebensächlich wirken, doch gerade für jüngere Spieler oder Communities, die oft wenig Sichtbarkeit erfahren, sind solche Designentscheidungen ein starkes Signal. In Kombination mit dem familienfreundlichen Ton positioniert sich King of Meat damit als Spiel, das bewusst inklusiv gedacht ist.

Gameplay für alle Altersgruppen
Einer der größten Pluspunkte von King of Meat ist seine breite Zugänglichkeit. Während Titel wie New World oder Lost Ark eine steile Lernkurve haben und viele Stunden Einarbeitung verlangen, schafft es King of Meat, sofort Spaß zu machen. Die Steuerung ist leicht verständlich, das Kampfsystem belohnt Experimente, und die Spielwelt bleibt durchgehend bunt und einladend. Gleichzeitig bietet das Spiel genug Tiefe, um auch erfahrenere Spieler länger bei der Stange zu halten. Die Fallen im Create Mode können raffiniert eingesetzt werden, die Story-Missionen stellen eine echte Herausforderung dar, und die Koop-Matches sorgen für chaotische, aber taktisch interessante Situationen. Dass ein Spiel sowohl für Kinder ab sieben Jahren als auch für Erwachsene im besten Gamer-Alter geeignet ist, ist in der heutigen Landschaft selten geworden.

Fazit und Ausblick
King of Meat ist in vielerlei Hinsicht ein mutiger Schritt von Amazon Games. Anstatt erneut ein MMO zu veröffentlichen, wagt man sich in ein völlig neues Genre und das mit erstaunlich viel Feinsinn und Humor. Glowmade hat einen Mix aus Hack-and-Slash, Dungeon-Creator und Comedy-Show entwickelt, der sowohl für Solospieler als auch für Koop-Gruppen funktioniert. Die Mischung aus verrücktem Humor, zugänglichem Gameplay, kreativen Möglichkeiten und einer spannenden Story sorgt dafür, dass King of Meat schon jetzt als Geheimtipp gehandelt werden könnte. Ob es am Ende den gleichen Erfolg wie New World oder Lost Ark feiern kann, bleibt abzuwarten. Doch die Chancen stehen gut, dass dieses Spiel vor allem durch seine Einzigartigkeit einen festen Platz in der Gaming-Landschaft einnimmt.

