Survive, Adapt, Overcome! Werdet ihr auf die Größe einer Ameise geschrumpft, ist die Welt plötzlich unerbittlich, die Frage ist dann nur noch, seid ihr es auch? Obsidian liefert mit Grounded 2 einen charmanten Survival-Sandkasten für Entdecker und Nerds. In Grounded 2 gestaltet ihr euer eigenes Miniaturabenteuer mit liebenswerten Charakteren, die jeweils unterschiedliche Fähigkeiten bieten (Mage, Rogue, Ranger, Fighter), je nachdem welchen Spielstil ihr bevorzugt. Ob ihr nun auf Präzision, List oder schiere Kraft setzt, ihr müsst euch in jedem Fall zur Wehr setzen, um gegen die Gefahren des Parks zu bestehen.
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Early-Access Fazit zum Miniatur-Abenteuer mit Maxi-Potenzial
Obsidian Entertainment meldet sich mit dem Nachfolger eines äußerst erfolgreichen Titels zurück, der die Frage stellt: Was passiert, wenn man RPG-Mechaniken, Survival-Gameplay und die reine, kindliche Entdeckerfreude in ein Setting setzt in dem man auf Insektengröße geschrumpft und in einen verwilderten Park geworfen wird?
Grounded 2 ist in vielerlei Hinsicht eine Fortsetzung im besten Sinne: Es respektiert seinen Vorgänger, erweitert ihn systemisch, stärkt die Narrative und bleibt dabei seinem nerdigen Kern treu. Aber ist es im Early-Access auch schon ein gutes Spiel? Oder „nur“ ein faszinierender Prototyp mit Herz und vielen Bugs?

Setting & Atmosphäre: Ein Park als postapokalyptisches Biotop
Vergesst den Vorgarten, es geht noch größer, schmutziger und wilder. In Grounded 2 betreten wir einen wuchernden Park, der wie ein stillgelegtes Diorama aus einer vergessenen Kindheitsfantasie wirkt: Neben achtlos weggeworfenem Unrat entdeckt man hier verrostete Fahrräder, verlassene Spielgeräte, einen gespenstischen Schuppen. Alles wirkt vertraut aber doch unheimlich und bedrohlich, wenn man selbst auf die Größe eines Gänseblümchens geschrumpft ist.
Die Welt lebt, reagiert und greift an: Unterirdische Labore, sumpfige Teiche, labyrinthische Steingärten, verlassene Eiswagen und bossbesetzte Höhenzüge sorgen für ständige Motivation den eigenen Bewegungsradius zu vergrößern. Hinzu kommt eine stimmungsvolle Soundkulisse, wie das Knacken von Mandibeln, das Rascheln von Beute und vieles mehr. Das Ergebnis ist eine dichte, fast survival-horrormäßige Atmosphäre in knallbunten Farben.

Gameplay: Mehr Tiefe, mehr Taktik, mehr Panik
Das Herzstück bleibt das klassische Survival-Gameplay: Ressourcen sammeln, Craften, Base bauen, Insekten bekämpfen. Aber Grounded 2 differenziert sich deutlich vom Vorgänger:
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Modulares Crafting: Werkzeuge lassen sich upgraden, Rüstungen anpassen, Basen mit Fallen und sogar Elektrizität erweitern.
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Verbessertes Kampfsystem: Ausweichen, Blocktiming, Statuseffekte (Gift, Verwirrung) – Kämpfe fordern mehr Timing und Strategie.
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Mounts als Gamechanger: Zähmbare Ameisen und Spinnen revolutionieren Fortbewegung und Taktik, ersetzen Ziplines und bringen Koop-Rettungsaktionen auf ein neues Level.
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Bosskämpfe: Gegen Taranteln, Libellen oder Skorpione kämpfen ist auch im Team eine echte, taktische Herausforderung.
- Künstliche Intelligenz: Wespen reagieren auf Geräusche, Spinnen patrouillieren, Skorpione graben sich aus dem Boden. Doch trotz dieser Fortschritte bleibt die gegnerische Vielfalt ein Problem. Viele Kreaturen stammen noch aus Teil 1. Dazu kommt das unausgewogene Balancing: Abseits weniger Bossgegner fehlt es an Herausforderung, Veteranen werden sich wahrscheinlich unterfordert fühlen.
Dennoch: Wo Grounded 1 oft noch improvisierte Mechaniken bot, wirkt Teil 2 wie eine RPG-Survival-Symbiose, die ernsthaft nach Tiefe strebt.

Story & Inszenierung: Nerdiger Wahnsinn mit Struktur
Der erste Teil galt in Community und Kritik zu Recht als starkes Sandbox-Erlebnis mit erzählerischen Schwächen. Grounded 2 greift diese Kritik nicht nur auf, sondern verwandelt sie in eine Stärke: Mit selbstironischem Augenzwinkern entwickelt Obsidian die zuvor dünnen Storyfäden weiter und macht sie diesmal zu einem echten Pluspunkt. Und das ist eine sehr angenehme Überraschung: Grounded 2 erzählt. Und zwar nicht nur nebenbei, sondern als tragendes Element.
Die vier Teenager, Max, Willow, Pete und Hoops, sind mehr als Stereotypen, sie wachsen an der Situation, kommentieren scharfsinnig und zugleich witzig. Die neue Antagonistin Sloane Beaumont ist ein Highlight: eine Mischung aus Disney-Stiefmutter, Influencerin und Bond-Bösewichtin, flamboyant, gefährlich und herrlich überzeichnet.
Erzählt wird in Zwischensequenzen, Audiologs und Flashbacks, die die Teenager kurzzeitig in Normalgröße zeigen, ein erzählerischer Kniff, der die Miniaturwelt kontrastiert und emotional vertieft. Humor bleibt typisch Obsidian: nerdig, meta, selbstironisch.

Base Building: Fortschritt im Schneckentempo
So sehr die Welt und Mechaniken glänzen, beim Basenbau herrscht leider (noch?) technischer, innovativer und kreativer Stillstand: Hier sorgen Platzierungsfehler, Clipping-Probleme und schiefe Strukturen zunächst einmal für mehr Frust als Freude am Bau. Zwar haben es neue Elemente wie Fallen oder modulare Werkbänke ins Spiel geschafft, doch das Grundsystem wirkt insgesamt altbacken und wenig komfortabel. Spieler, die auf architektonische Freiheit und kreative Bauprojekte hoffen, stoßen aktuell eher auf mühselige Arbeitsschritte als auf einen flüssigen Gestaltungs-Flow. In diesem Bereich hat Grounded 2 eindeutig noch Nachholbedarf.

Technik: Schön, aber fragil
Optisch überzeugt Grounded 2 mit stimmungsvollen Farben und Lichteffekten, detailverliebten Texturen und beeindruckenden Insektenmodellen. Jedes Härchen einer Spinne, jedes Schillern eines Libellenflügels wirkt handgezeichnet. Auch die Soundkulisse, das Summen, Rascheln, Knacken, ist überzeugend, eindringlich und trägt zur Dichte der Welt bei.
Im Koop-Modus blüht Grounded 2 auf. Gemeinsam durch hohes Gras schleichen, eine Basis errichten oder eine Riesenspinne erlegen. All das macht in der Gruppe deutlich mehr Spaß. Die Shared-World-Funktion erlaubt gemeinsames Fortschreiten, doch Speicher- und Inventarprobleme trüben wiederholt die Erfahrung.
Leider leidet der Koop-Modus derzeit noch unter spürbaren Verbindungsabbrüchen und Problemen bei der Synchronisation der Shared Worlds. Hinzu kommen häufige Abstürze und spürbare FPS-Drops, die laut Community, vor allem auf Konsolen auftreten und die Spielerfahrung trüben. Auch die Inventarverwaltung über mehrere Sessions hinweg funktioniert noch nicht zuverlässig, was den Spielfluss zusätzlich hemmt. So schwankt die technische Umsetzung insgesamt zwischen beeindruckendem Meisterstück und unausgereifter Early-Access-Realität.

Fazit: Grounded 2 hat sich großgeschrumpft.
Grounded 2 ist in seinem bisherigen Status keine revolutionäre Veränderung des Vorgängers, sondern vielmehr eine sinnvolle, konsequente und selbstbewusste Weiterentwicklung von Teil eins. Dem Nachfolger gelingt ein überzeugendes erzählerisches Upgrade, verbunden mit komplexerem Gameplay und einem immersiven, atmosphärisch dichten Weltdesign. Herausgekommen ist ein Spiel voller Herz, Humor und Ambition. Aber leider auch ein Spiel, das noch mit technischen Schwächen, einer zu geringen Gegner-Vielfalt und einem ausbaufähigen Basenbau zu kämpfen hat.
Wen das nicht stört, der erlebt schon jetzt ein faszinierendes Survival-Märchen mit vielen lustigen und spannenden Momenten. Wer ein technisch stabiles Game erwartet, sollte den Release 1.0 abwarten.

Basisinformationen zu Grounded 2
Plattformen & Verfügbarkeit
Grounded 2 ist seit dem 29. Juli 2025 (Early Access) auf folgenden Systemen spielbar:
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Windows PC (über Steam oder Xbox PC Game Pass)
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Xbox Series X|S
Unterstützt wird das Xbox Play Anywhere-Programm, wodurch Cross‑Progression zwischen Xbox und PC (bei Kauf über Microsoft bzw. Game Pass) möglich ist.
Crossplay & Cross-Progression
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Crossplay zwischen PC (Steam oder Microsoft Store) und Xbox ist möglich, erfordert jedoch die Verknüpfung mit einem Microsoft-Konto und das Aktivieren der Funktion in den Einstellungen, bei Xbox ist Crossplay standardmäßig aktiviert, bei Steam muss es manuell eingeschaltet werden.
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Cross‑Progression funktioniert nur innerhalb der Microsoft-Umgebung (Xbox und PC über Game Pass bzw. Microsoft Store). Steam-Spielstände lassen sich nicht übertragen.
Systemanforderungen – PC (Windows 10/11, 64-bit)
| Kategorie | Mindestanforderungen | Empfohlene Anforderungen |
|---|---|---|
| CPU | AMD Ryzen 5 2600 / Intel i5‑8400 | AMD Ryzen 5 5600X / Intel i7‑10700K |
| Arbeitsspeicher | 16 GB RAM | 16 GB RAM |
| GPU | AMD RX 5700 / Nvidia GTX 1070 / Intel Arc A580 | AMD RX 6800 XT / Nvidia RTX 3080 |
| DirectX | Version 12 | Version 12 |
| Speicherplatz | 40 GB verfügbarer Speicherplatz | 40 GB verfügbarer Speicherplatz |

