Demon Slayer: The Hinokami Chronicles 2 Test/Review

    Fans von Demon Slayer können sich freuen. Denn CyberConnect2, die Entwickler der bekannten .hack-Reihe und der äußerst erfolgreichen Naruto: Ultimate Ninja Storm-Serie, melden sich mit einem neuen Abenteuer im beliebten Universum zurück. Mit Demon Slayer -Kimetsu no Yaiba- The Hinokami Chronicles 2 liefert das Studio eine direkte Fortsetzung des ersten Teils und bringt das Spiel pünktlich zu einem entscheidenden Moment der Anime-Serie auf den Markt. Schließlich steht die Adaption des Infinity-Castle-Arcs in Form von drei Filmen kurz bevor. Von denen der erste im September erscheinen wird. Angesichts dieses perfekten Timings stellte sich für mich die Frage, ob das Spiel eine gute Möglichkeit ist, um die Handlung vor diesem großen Ereignis noch einmal aufzufrischen. Die Antwort lautet eindeutig: ja.

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    CyberConnect2 bleibt seinem Erfolgsrezept in jedem Fall sehr treu und liefert erneut einen Anime-Prügler, der auf einem soliden Fundament aufbaut. Das ist keineswegs ein Nachteil, auch wenn sich das Spiel in vielen Bereichen vielleicht etwas zu sicher anfühlt, in dem es nichts wirklich wagt. Ich habe auch den ersten Teil gespielt und alle der Ultimate Ninja Storm-Titel. Schon nach kurzer Zeit wird klar, dass The Hinokami Chronicles 2 stark von deren Struktur, musikalischer Untermalung und dem Einsatz von Quick-Time-Events inspiriert ist. Auch wenn die Abläufe teilweise repetitiv wirken, bietet das Spiel für Fans der Serie dennoch viele unterhaltsame Momente. Tatsächlich habe ich in einigen Passagen sogar den Eindruck, dass ich die Geschehnisse lieber auf diese Weise nachspiele, anstatt sie mir noch einmal in Animeform anzusehen. Denn die grafische Oppulenz vieler Sequenzrn steht dem Anime wirklich in nichts nach. Und ich hatte damals tatsächlich mit den Ultimate Ninja Storms meinen ersten Berührungspunkt mit Naruto, bevor ich dann die Serie geschaut habe. Somit ist das auch hier eine gute Herangehensweise.

    Die Story deckt den Weg bis zum Ende des Hashira-Training-Arcs ab

    Der Storymodus beginnt mit den Ereignissen des Entertainment-District-Arcs und reicht bis zum Finale des Hashira-Training-Arcs. Damit werden alle Handlungsstränge abgedeckt, die bislang in der Anime-Serie zu sehen waren. Die Geschichte wird wie gewohnt bei Spielen von CyberConnect2 in einer kompakten, leicht zugänglichen Form erzählt. Neben spielbaren Missionen gibt es sogenannte Memory Fragments, welche einzelne Szenen oder Hintergrundgeschichten zwischen den Missionen verdichten. Als Hauptfigur schlüpft man in die Rolle von Tanjiro Kamado und durchläuft mehrere Kapitel, die reichlich Zwischensequenzen in der Spielgrafik bieten. Diese sind komplett auf Englisch und Japanisch vertont, wodurch sich sofort ein vertrautes Seriengefühl einstellt. Genau wie bei anderen Anime-Umsetzungen, etwa Bleach: Rebirth of Souls, gelingt es dem Spiel, die typische Atmosphäre der Vorlage einzufangen und mit einem interaktiven Element zu versehen. Das bleibt von Anfang bis Ende spürbar. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch. Die Struktur der Kapitel sorgt dafür, dass man regelmäßig ins Menü zurückkehrt, anstatt die Geschichte nahtlos zu erleben. Ein fließenderer Übergang ohne ständige Unterbrechungen hätte den Spielfluss deutlich verbessert.

    Spaßiges, aber sich wiederholendes Kampfsystem

    Das Kampfsystem macht von Beginn an Spaß und kann sogar fordernd sein, da die Gegner-KI durchaus Widerstand leistet. Spieler greifen auf leichte und schwere Angriffe, Unterstützungsangriffe, Spezialfähigkeiten, Paraden, Ausweichmanöver, Schubser, Würfe und mächtige Ultimate Arts zurück. Wie bei vielen Anime-Prüglern lassen sich diese Angriffe zu spektakulären Kombos verbinden, die die Spezialleiste füllen. Diese kann für temporäre Boosts, erweiterte Angriffe oder den Einsatz der besonders effektvollen Ultimate Arts genutzt werden. Nach dem ersten Kapitel hat man die grundlegenden Mechaniken verinnerlicht und weiß, wann es am besten ist, anzugreifen, auszuweichen oder Druck auf den Gegner auszuüben. Die Kämpfe sind oft sehr spektakulär inszeniert, vor allem bei den Ultimate Arts oder in Missionen, bei denen man sich gleich mehreren Gegnern gleichzeitig stellen muss.

    Trotz dieser Stärken nutzt sich das Kampfsystem im Verlauf der Geschichte etwas ab, da es im Kern kaum variiert wird. Abwechslung bieten die Erkundungsmissionen, die an den Adventure-Modus aus Ultimate Ninja Storm erinnern. Hier kann man Nebenquests annehmen, mit NPCs sprechen und Sammelgegenstände wie Illustrationen oder Accessoires finden. Die Spielwelt ist zwar in viele einzelne Abschnitte unterteilt, dennoch sorgen diese Passagen für eine willkommene Auflockerung zwischen den Kämpfen. Spezielle Fähigkeiten von Tanjiro, Zenitsu und Inosuke kommen dabei zum Einsatz, auch wenn deren Nutzung etwas zu selten vorkommt, um wirklich einen großen spielerischen Mehrwert zu bieten.

    Viele Inhalte für Fans

    Ein interessantes neues Feature ist das Ausrüstungs- oder Gear-System. Ausrüstungsgegenstände können verschiedene Statusverbesserungen im Kampf aktivieren, etwa erhöhte Angriffskraft oder bessere Verteidigung unter bestimmten Bedingungen. Diese Boni sind vor allem hilfreich, wenn man in Storymissionen die begehrten S-Ränge erreichen möchte, um alle Belohnungen zu sichern. Höhere Ränge und abgeschlossene Missionen steigern zudem den Meisterungsgrad der jeweiligen Figur, was weitere Extras freischaltet. Neben dem Storymodus gibt es einen lokalen Versus-Modus, Onlinematches, den Modus „The Path of Demon Slayer“ als kompakte Zusammenfassung früherer Storyarcs und den „Training Paths“-Modus. Letzterer ist thematisch am Hashira-Training-Arc angelehnt und bietet verschiedene Herausforderungen, bei denen man die Fähigkeiten seines Charakters verbessern kann. Wer das Kampfsystem mag, wird hier viel Zeit verbringen.

    Das Spiel steckt voller freischaltbarer Inhalte. Die meisten davon erhält man durch den Storymodus, den Trainingsmodus oder den Kimetsu-Points-Shop. Kimetsu-Punkte verdient man durch das Abschließen von Missionen, hohe Wertungen oder das Einsammeln von Punkten in Erkundungsgebieten wie dem Butterfly Mansion oder dem Swordsmith Village. Mit diesen Punkten lassen sich neue Kostüme, spielbare Figuren und weitere Extras kaufen.

    Fazit: Sicheres Konzept und gelungene Umsetzung

    Als Fan von Demon Slayer habe ich meine Zeit mit The Hinokami Chronicles 2 sehr genossen. Das Spiel bietet die aus der Serie bekannten Stimmen und Momente, verpackt in ein actionreiches Gameplay, das typisch für CyberConnect2 ist. Zwar erfindet das Spiel das Genre nicht neu, doch es liefert genau das, was Fans erwarten. Die Inszenierung der Arcs, die Fülle an freischaltbaren Inhalten und die atmosphärische Präsentation machen es zu einer hervorragenden Möglichkeit, sich vor dem Infinity-Castle-Arc noch einmal auf den neuesten Stand zu bringen. Kleine Schwächen wie die teils unterbrochene Erzählstruktur und das wiederholende Kampfsystem mindern den positiven Gesamteindruck nur geringfügig. Wer die Anime-Serie liebt, wird hier viele Stunden Spaß haben, sei es beim Nacherleben der bekannten Geschichten oder beim Austesten der zahlreichen Spielmodi. Besonders die Darstellung des Entertainment-District- und des Swordsmith-Village-Arcs hat mir persönlich gefallen, und das Finale des Hashira-Training-Arcs steigert die Vorfreude auf die kommenden Filmadaptionen enorm.