Spiele, in denen man Kontrolle über verschiedene Tiere übernehmen kann, erfreuen sich immer großer Beliebtheit. In Empire of the Ants wird es besonders wuselig, denn hier können wir als Ameise in ein großes Abenteuer starten. Erhältlich ist der neue Strategietitel für die PlayStation 4, PlayStation 5, Nintendo Switch, Xbox One, Xbox Series, den PC und die Nintendo Switch. Getestet haben wir auf der PlayStation 5.
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Unser Leben als Ameise:
In Empire of the Ants erleben wir die Welt als eine von tausenden Ameisen einer Kolonie. Da es von uns so viele gibt, haben wir keinen Namen, sondern lediglich eine Nummer auf die wir hören. Allerdings gehören wir nicht, wie die meisten unserer Schwestern, einer Gruppe von Arbeitern oder Soldaten an. Verglichen mit dem Militär sind wir eine Art Ameisen-Offizier und werden regelmäßig damit beauftragt, das Kommando von Außenposten zu übernehmen. Hier überwachen wir Baumaßnahmen zum Schutz der Außenposten, beauftragen die Aufstellung neuer Truppen und übernehmen schließlich das taktische Kommando über die Legionen bei der Verteidigung. Eine andere unserer Aufgaben besteht darin, als Kundschafter auf Entdeckungstour zu gehen. So bekommen wir beispielsweise den Auftrag nach einer Flut einen Weg zum abgeschnittenen Außenposten zu finden und auf dem Weg dort hin einige unserer Schwestern zu retten.
Natürlich ähneln sich diese Verteidigungsmissionen durchaus, aber da mit weiterem Fortschritt unsere Auswahl an Truppen, Verteidigungen, Pheromonen und vielem mehr zunehmen und die Aufgaben auch immer herausfordernder werden, bietet Empire of the Ants hier ein gutes Potenzial für eine längerfristige Spielfreude. Auch die Erkundungsaufgaben bieten durch die liebevoll und abwechslungsreich gestaltete Landschaft stets neue Herausforderungen.
Steuerung und Gameplay:
Die Steuerung ist insgesamt intuitiv aufgebaut und wird im Spiel durch erläuternde Einblendungen sehr gut eingeführt. Besonders das Navigieren unserer Ameise gelingt überraschend gut. Neben dem reinen Herumlaufen können wir rennen, sprinten und aus großen Höhen fallen. Bezogen auf menschliche Erfahrungen erscheint die Möglichkeit zu Springen oder die Höhen aus denen wir Fallen können zunächst überdimensioniert, für eine Ameise sind diese Höhen aber durchaus realistisch. Natürlich können wir auch, wie bei Ameisen üblich, auch kopfüber an der Unterseite eines Blattes entlanglaufen. Das erleichtert uns das Klettern, für den Weg nach unten muss man dann aber durchaus mal springen oder sehr genau manövrieren, damit man nicht die ganze Zeit um ein Blatt herum läuft.
Auf in den Kampf:
Auch für das Befehligen unserer Truppen wurde eine gute Lösung gefunden, die eine schnelle Auswahl der einzelnen Gruppen erlaubt. So schalten wir über die Schultertasten durch unsere Legionen durch, um die gewünschte auszuwählen. Mit dem linken Trigger gehen wir in den Befehlsmodus und können jetzt mit dem Stick den Zielpunkt markieren und schicken mit dem rechten Trigger unsere Truppen los. So kann man sehr schnell die Truppen positionieren und auf neue Angriffe reagieren. Wichtig ist, dass wir uns dazu eine Stelle suchen, von der wir das Gelände gut überblicken können.
Wir selber können nicht aktiv in den Kampf eingreifen. Aber wir haben auch so genug zu tun, denn beim Befehligen der Truppen gilt es auch zu berücksichtigen, dass unsere Einheiten unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Insgesamt gibt es drei verschiedene Truppengattungen. Die Soldatinnen sind gegen Arbeiterinnen stark, die Arbeiterinnen wiederum gegen die Schützinnen und die Schützinnen gegen die Soldatinnen. Daher sollten wir immer darauf achten, die entsprechenden Truppen in der Hinterhand zu haben und diese richtig verteilt einzusetzen. Wenn eine Einheit geschwächt ist, können wir sie mit einem Verstärkungsruf, durch eine Pause im Nest oder über Wartezeit regenerieren.
Zur Verstärkung unserer Legionen können wir bestimmte Insekten als Unterstützung einsetzen. Zusätzlich können wir mit verschiedenen Pheromonen unsere Legionen stärken oder die Gegner schwächen. Ebenso gibt es Verteidigungsstrukturen, die wir erreichen können.
Nester und Verbesserungen:
Wie bereits oben erwähnt, ist unser Nest mehr als nur die Heimat unserer Legionen. Eine ganze Reihe an Fähigkeiten und Fertigkeiten können wir hier weiterentwickeln. Dafür benötigen wir allerdings Rohstoffe, wie Holz und Nahrung. Diese sammeln zum Beispiel unsere Arbeiterinnen aus der Umgebung. Mit Nestverbesserungen können wir hier zudem nachhelfen und die Produktion erhöhen.
Unsere Legionen werden in Nestern ausgebildet. Natürlich kann jedes Nest nur eine gewisse Anzahl an Legionen bereitstellen. In ihrem Heimatnest können wir unsere Legionen zudem heilen, mit wachsendem Spielfortschritt können wir sie hier auch aufwerten und verstärken. Dazu gibt es noch Einheiten, die wir nicht direkt steuern können. Zu diesen zählt zum Beispiel der Informationsspezialist, der unsere Aufklärung verbessert.
Für die Verteidigung der Nester können wir nicht nur Legionen nutzen, sondern auch Schutzmaßnahmen am Nest selbst erbauen. Beispielsweise können wir anrückende Gegner mit Barrieren verlangsamen oder Wachen zur direkten Verteidigung des Nestes aufstellen. So lässt sich etwas Zeit gewinnen und wir können unsere Legionen entsprechend umpositionieren.
Bei allen Einheiten und sonstigen Verbesserungen gilt jedoch das übliche Hemmnis jeder Echtzeit-Strategie, Ressourcen und Kapazitäten müssen ausreichend vorhanden sein und so ist es auch in Empire of the Ants nicht anders. Dementsprechend muss man sich hier einige Gedanken machen, um die optimale Kombination von Verbesserungen zu finden.
Grafik und Sound:
Da Ameisen nicht wirklich sprechen können, gibt es natürlich keine verständlich synchronisierten Dialoge, allerdings wären diese hier auch durchaus fehl am Platze. Ansonsten ist das Spiel akustisch eher zurückhaltend gestaltet, was hier aber durchaus sehr passend ist.
Grafisch ist Empire of the Ants eine Wucht. Es basiert auf der extrem leistungsfähigen Unreal Engine 5 und bietet so eine quasi lebensechte Grafik. In vielen Situationen kann man kaum noch sagen, ob es sich um ein Spiel oder eine Filmaufnahme handelt. Nur in Nahdarstellungen wirkt unsere Ameise tatsächlich animiert. Die Licht-, Schatten und Wassereffekte sind wunderbar umgesetzt und ebenfalls sehr realistisch. Auch unsere Bewegung durch die Landschaft ist sehr gut realisiert, man läuft nicht einfach durch irgendwelche Objekte hindurch.
Fazit:
Empire of the Ants ist auf jeden Fall ein großer Überraschungstitel. Wer hätte gedacht, dass ein Echtzeit-Strategiespiel mit Ameisen so viel Spaß machen kann. Das große Highlight ist natürlich die Grafik wir der detailreichen und lebensechten Landschaft. So machen besonders die Aufgaben, bei der wir die Umgebung erkunden müssen, besonders viel Spaß und man muss aufpassen, dass man nicht vor lauter Bewunderung der Landschaft die Aufgabe aus den Augen verliert. Aber auch das Kampfsystem und die Steuerung sind gut umgesetzt und bieten ein angenehmes Komplexitätsniveau.
Die PS5-Version von Empire of the Ants wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.