Nikoderiko – The Magical World – Test/Review-

Nikoderiko – The Magical World konnte bereits bei frühen Vorstellungen einiges an Vorschusslorbeeren einheimsen. Der anlässlich der gamescom 2024 veröffentlichte Trailer (wir berichteten) konnte ebenfalls überzeugen. Grund genug jedenfalls für uns, das Spiel vor Veröffentlichung genau unter die Lupe zu nehmen. Begleitet uns in unsere Review und in die magische Welt von Niko und Luna.

Nikoderiko – The Magical World

Niko und Luna sind zwei abenteuerlustige Mangusten und Schatzjäger. Jedoch lauert der hinterlistige Grimbald nur auf den Moment, als sie ein uraltes Artefakt finden. Mit Hilfe seiner Schergen gelingt dem Bösewicht der Raubzug. Unsere beiden Helden nehmen umgehend die Verfolgung durch die vielfältige und kunterbunte Inselwelt auf.

Gameplay

Ihr könnt entweder solo oder zu zweit die kunterbunte Inselwelt erkunden. Ganz klassisch geht es über die dem Genre namensgebenden Plattformen, über Hindernisse und Gefahrenstellen. Innerhalb der Level könnt Ihr jede Menge Sammelobjekte entdecken, müsst aber auf die vielzähligen Gegner achten. Feinde erledigt Ihr dabei auf ganz unterschiedliche Arten. Für manche Gegner reicht ein einfacher Sprung auf den Kopf aus, andere müsst Ihr mittels Rutschattacke oder Stampfangriff in die Schranken weisen. Einige Schergen von Grimbald lassen sich aber nur von vorne angreifen oder sind mit Waffen ausgerüstet.

Schwierigkeit und Steuerung

Den Schwierigkeitsgrad könnt Ihr individuell anpassen. Begleiten Euch jüngere Spieler oder steht Euch der Sinn nach einem eher entspannten Spiel, dann könnt Ihr „leicht“ auswählen. Zwar gibt es auch hier einige waghalsig-riskante Sprünge und Hindernisse, aber anstatt begrenzter Lebensanzahl, gibt es lediglich einen Zähler, der die Fehlversuche festhält. Die Rücksetzpunkte sind sehr gnädig, so dass auch eine (oder mehrere) Wiederholung(en) noch nicht direkt frustrieren. Die Abschnitt-Bosse stellen neue Herausforderungen dar, sind aber insgesamt mit ein wenig Timing und Übung zu bewältigen.

Die Steuerung ist recht intuitiv und nutzt vordergründig die Grundknöpfe (ABXY) des Controllers. Niko und Luna beherrschen einen Wandsprung, können dank eines Segelgleiters ihren Sturz verlangsamen oder eine kräftige Stampfattacke ausführen.

Gestaltung

Die Levelgestaltung ist kunterbunt und es gibt jede Menge zu entdecken. Neben geheimen Abschnitten müsst Ihr auch allerlei Sammelobjekte, Schätze und Schlüssel einheimsen. Die Macher haben hierfür jede Menge Anleihen an klassischen Plattformern getätigt. Über eine Oberwelt, die ganz nebenbei die Story vorantreibt, gelangt ihr in den nächsten Level. Diese beginnen zumeist als Sidescroler, beherbergen aber auch abwechslungsreiche 3D-Abschnitte. Die Oberwelt ist in einzelne Abschnitte unterteilt, welche die verschiedenen Vegetationsformen der Inselwelt abbilden. Vom Strand, durch die Mine und das Schneeland, in den Dschungel bis hin zum Gipfel des Berges ist für Abwechslung gesorgt.

Für noch mehr Abwechslung im hüpfenden Spielvergnügen sorgen diverse Reittiere, wie eine riesige Kröte oder ein niedlicher Dinosaurier. Ebenso darf eine rasante Lorenfahrt durch die unterirdische Minenwelt nicht fehlen.

Insgesamt haben die Macher sehr viele Elemente aus klassischen Plattformern übernommen. Wer Rayman oder auch Donkey Kong Country mochte, wird sich in der magischen Welt von Nikoderiko direkt heimisch fühlen.

Der 2-Spieler-Modus rundet das Gameplay noch ab. Gemeinsam macht die turbulente Schatzjagd erst richtig Laune.

Grafik und Musik

Dank Unreal Engine bietet sich den Spielern eine wunderhübsche Spielewelt. Die liebevolle und sehr detaillierte Gestaltung ist wirklich sehenswert. Die Figuren haben Charme und Tiefe. Die Abschnitt-Bosse sind zwar durchaus eindrucksvoll aber eher niedlich als gruselig-bedrohlich. Dadurch können auch jüngere Gamer als Spieler 2 durchaus unbesorgt mit auf die Schatzjagd gehen.

Für die musikalische Untermalung zeichnet sich David Wise verantwortlich, der bereits Donkey Kong Country zum richtigen Schwung verhalf. Auch in Nikoderiko gelingt ihm die passende Balance zwischen schwungvollen Rhythmen und spannungserzeugenden Passagen.

Die Synchronisation liegt leider nur auf englisch vor. Dafür sind die Texte der Untertitel aber hervorragend eingedeutscht.

Nichts zu meckern?

Technische Probleme gab es während der Testphase keine. Die Grafiken sind flüssig, die Steuerung reagiert ohne Verzögerung. Einzig die Ladezeiten zwischen der Oberwelt und dem nächsten Level könnten kürzer sein. Zwar gibt es ein paar Tipps im Ladebildschirm, diese wiederholen sich aber relativ bald. Betrachtet man dies jedoch als „Stilmittel“, unterstützt die Ladezeit den Oldschool-Gesamteindruck sogar. Ansonsten sind viele Ideen der magischen Welt Anleihen aus bekannten Spielen. Dennoch gibt es auch viele eigene und frische Ideen der Entwickler, die für Abwechslung und Spielspaß sorgen.

Fazit

Nikoderiko – The Magical World ist für Fans klassischer Jump ’n Runs ein Fest. Die Entwickler haben sich kräftig an Genregrößen orientiert. Warum auch nicht? Ich persönlich empfinde es als eine Hommage an großartige Games der Vergangenheit. Das Rezept geht auf. Man nehme ein paar sympathische Figuren, gebe eine unkomplizierte Story und Motivation dazu und mische noch bislang hervorragend funktionierende Spielmechaniken mit einigen eigenen Ideen dazu. Voila! Heraus kommt ein kurzweiliges und unterhaltsames Game mit Wiederspielwert. Dafür gibt es sowohl den Gold-Award als auch den Game2gether-Indie-Hit-Award.

Nikoderiko – The Magical World erscheint am 15. Oktober 2024 für PlayStation 5, Xbox Series und Nintendo Switch. Das Veröffentlichungsdatum für die PC-Version ist noch offen.

Wir bedanken uns beim Publisher für die kostenlose Bereitstellung eines Keys für die Xbox Series.

Bildquelle: VEA Games