Taktische Gefechte in einem historischen Setting mit einer Spur Fantasy – das verspricht Crown Wars: The Black Prince. Wir haben uns das Spiel in der Redaktion von Game2Gether genauer angeschaut und verraten euch, worum es in dem Spiel der Artefacts Studios und Nacon geht und wie gut sich das Ganze spielt.
Story: Der Krieg der Kronen wütet
Crown Wars: The Black Prince versetzt Spieler in das Frankreich des 14. Jahrhunderts, direkt in die Wirrungen des hundertjährigen Krieges mit England. Der Konflikt ist jedoch nicht die größte Sorge, da eine dunkle okkulte Macht aus den Schatten heraus die Fäden zieht.
Ein mysteriöser geheimer Orden, dem auch wir angehören, hat sich auf die Fahne geschrieben sowohl die Okkultisten als auch den Krieg aufzuhalten. Gleitet wird der Orden von den Anführern der vier Adelshäuser Montevérac, Villantin, Laruzun und Eguiraz.
Doch leider fällt der Bund einer Belagerung zum Opfer, die Spieler im Tutorial miterleben. Gemeinsam mit einer bunten Gefährten Truppe schafft man es zu entkommen. Da auch die Adeligen – die man noch während des Tutorials kontrolliert hat – fallen, muss der Spieler die Kontrolle über eines der vier Adelshäuser übernehmen und die Aufgabe des Ordens fortsetzen.
Das ist in etwa die grobe Outline der Geschichte von Crown Wars. Die Story erstreckt sich dabei über fünf Kapitel und mehrere Missionen, auf die wir unsere Gefährten entsenden. Erzählt wird die Story in inEngine Zwischensequenzen vor und während der Schlachten oder durch starre Cutscenes mit schönen Artworks. Das Spiel hat eine moderate Länge und beschäftigt rund 10 bis 12 Stunden.
Gameplay: Das Herzstück von Crown Wars
Während der Reise ist die Domäne der Dreh und Angelpunkt aller Entscheidungen. Dabei handelt es sich um die Burg und Ländereien des von Spielern gewählten Adelshauses. Das gilt es nicht nur auszubauen, sondern hier können die Gefährten unserer Truppe angepasst, verbessert und auf Missionen entsendet werden. Für den Ausbau der Domäne werden vier Ressourcen benötigt – Gold, Leder, Metall und Holz. Diese erhalten Spieler durch den Abschluss von Missionen bzw. Schlachten.
Doch bevor man in den Kampf zieht, muss zunächst ein bis zu sechsköpfiges Team aufgestellt werden. Dabei können Spieler aus verschiedenen zufallsgenerierten Charakteren wählen, die sich auf insgesamt 6 Klassen aufteilen. Jede Klasse kommt mit besonderen Fähigkeiten und Waffen daher, der Beastmaster verlässt sich beispielsweise auf seinen treuen Tierbegleiter. Die Gefährten lassen sich dabei auch bis ins kleinste Detail anpassen. Angefangen beim Loadout bis hin zu Aussehen und Geschlecht kann alles nach Spielerwünschen gestaltet werden.
Steht das Team bereit geht es in die Schlacht. Hier glänzt Crown Wars: The Black Prince mit einem abwechslungsreichen und zum Teil fordernden Taktik-Gameplay. Die Kämpfe sind dabei rundenbasiert. Pro Zug können Spieler ihre Helden fortbewegen, hinter Hindernissen in Deckung gehen lassen oder zum Angriff übergehen. Dann ist der Gegner an der Reihe. Gewonnen hat man entweder sobald alle Gegner besiegt oder das jeweilige Missionsziel erreicht ist.
Jeder Gefährte verfügt über insgesamt 3 Aktionspunkte. Während einer davon ausschließlich für Bewegungen vorgesehen ist können die beiden anderen entweder für eine zusätzliche Bewegung oder für den Einsatz von Aktionen, Skills oder Gegenständen genutzt werden. Das Spiel legt durch die Mischung aus Nah- und Fernkampfeinheiten hohen Wert auf die Positionierung eurer Truppe.
So können Fernkampfeinheiten wie etwa der Alchemist auch aus der schützenden Deckung heraus Angreifen, während Nahkämpfer den Weg zu ihnen blockieren und mit Gelegenheitsangriffen den Feinden zusetzen, sollten diese sich von ihnen entfernen. Fallen eure Gefährten im Kampf, sterben sie entweder oder werden verwundet, wobei eine bestimmte Anzahl an Wunden ebenfalls zum Tod führt.
Ist eine Schlacht gewonnen können die erhaltenen Ressourcen für den Ausbau der einzelnen Bereiche der Domäne eingesetzt werden, die wiederum neue Upgrades für eure Gefährten freischalten.
Eine Warnung jedoch Vorweg. Das Spiel folgt Stark der X-COM-Formel. Das bedeutet man sieht sich während des Spielens oft mit verschiedenen Timern konfrontiert. Das kann mitunter zu sehr stressigen Momenten führen. Dennoch sind diese nicht so präsent wie etwa beim Genre-Titan.
Zeit spielt aber auch darüber hinaus stets eine wichtige Rolle. So benötigt das Entsenden der Truppen oder etwa das erforschen neuer Technologien eine gewisse Zeit. Jeder Schritt sollte also gut durchdacht sein.
Das Gameplay ist definitiv das Herzstück des Spiels und bringt sehr viel Spaß. Besonders dann, wenn sich die Analyse und Planung vor einem Kampf siegreich auszahlen, schlägt das Strategen-Herz gleich höher. Jedoch gibt es spielerisch einige Schwächen. Während unseres Tests war das Balancing sehr unausgeglichen, beispielsweise sah man sich zu Beginn des Spiels mit zu vielen oder zu starken Gegnern konfrontiert. Dies wurde aber inzwischen mit einem Patch behoben.
Ein weiteres derzeit noch bestehendes Problem ist, dass man während des Kampfes keinen automatischen Charakterwechsel hat. Zu Beginn einer Runde wird man einem Gefährten zugeteilt, nachdem dessen Aktionen ausgeführt sind, springt man jedoch nicht zur nächsten Einheit oder erhält einen entsprechenden Hinweis.
Ein Wechsel erfolgt nur durch das manuelle Klicken auf die Charakterportraits. Klickt man nun beispielsweise auf Zug beenden, ohne alle Einheiten manuell ausgespielt zu haben, ist selbstverständlich der Gegner an der Reihe. Eine Warnung, dass noch nicht alle Aktionen ausgeführt wurden oder einen Button, der einen zur nächsten Einheit springen lässt, wäre hier ein nützliches Feature, da man so in der Hitze des Gefechts oder durch schlichte Unaufmerksamkeit einen wertvollen Zug verschwendet. Damit würde auch Genre-Neulingen der Einstieg in das Spiel erleichtert.
Technik
Damit einem während der Taktik-Gefechte nicht von Anfang an der Kopf raucht, unterstützt das Spiel einen mit vielen nützlichen UI-Elementen. Vor einem Angriff ploppt etwa ein kleines Fenster über dem Gegner auf, welches einen über die Angriffsgenauigkeit, den möglichen Schaden, sowie über die Chance auf einen kritischen Treffer informiert. Im Log am unteren rechten Bildschirmrand hingegen können alle Aktionen von euch und der Gegner-KI nachvollzogen werden.
Dennoch ist das UI recht platzsparend und erlaubt Spielern sich die mittelalterliche Welt von Crown Wars anzuschauen. Die Level sind liebevoll gestaltet und abwechslungsreich. Die Ästhetik ist dabei überwiegend Düster. Auch das Einheitendesign ist gelungen und durch das Anpassen eurer Gefährten könnt ihr beispielsweise auch Farbe ins Spiel bringen. Die meiste Zeit betrachten Spieler das Geschehen dabei aus der Vogelperspektive. Gelingt hingegen ein Kill, wechselt die Kamera und zeigt euch einen Finisher aus nächster Nähe.
Ein weiteres kleines Highlight ist der Karten-Bildschirm, auf dem ihr eure Missionen auswählt. Dieser ist einer tatsächlichen Karte nachempfunden und statt Icons und Co. werden kleine Figuren als Marker für Domäne oder Schlachten genutzt.
Getestet wurde das Spiel sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck. Und auch auf Valves Handheld läuft das Spiel ohne Ruckler auf mittleren Einstellungen. Auf höheren Einstellungen bricht hingegen die Performance auf dem Handheld ein. Derzeit hat das Spiel keine Steam-Deck-Verifizierung, dem steht jedoch aus unserer Sicht nach einigen Tweaks nichts mehr im Wege.
Auf beiden Plattformen läuft das Spiel rund. Während unseres Tests sind abgesehen von den erwähnten Performance Schwierigkeiten auf höheren Einstellungen keinerlei Ruckler, FPS-Einbrüche oder Abstürze aufgetreten. Wer Crown Wars auf dem PC erkunden möchte, sollte folgendes mitbringen:
Minimale Systemanforderungen
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit
- Prozessor: AMD Ryzen 5 1500X, Intel Core i5-6600
- Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
- Grafik: AMD Radeon R9 380 (4GB), NVIDIA GeForce GTX 1050 (2GB), Intel Arc A380 (6GB)
- Speicherplatz: 14 GB
Empfohlene Systemanforderung
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit
- Prozessor: AMD Ryzen 5 3600, Intel Core i5-8600
- Arbeitsspeicher: 12 GB RAM
- Grafik: AMD Radeon RX Vega 56 (8GB), NVIDIA GeForce GTX 1070 (8GB), Intel Arc A750 (12GB)
- Speicherplatz 14 GB
Ton
Musikalisch liefert Crown Wars eine solide Arbeit ab. Die Musik, wenn auch stellenweise etwas zu generisch, unterstreicht die Geschehnisse während der Story oder den Schlachten entsprechend und sorgt für mehr Immersion. Der Soundtrack ist neben einigen Skins und Guides auch als optionales DLC verfügbar.
Es gibt sowohl eine englische als auch eine französische Vertonung sowie Texte in neun weiteren Sprachen, darunter Deutsch. Auch die Synchronsprecher liefern eine gute Arbeit ab.
Fazit
Alles in allem ist Crown Wars: The Black Prince eine solide Taktik-RPG-Erfahrung, die vielleicht nicht das Rad neu erfindet, aber durchaus Spaß macht. Die Story ist in Ordnung aber nicht die größte Stärke des Spiels. Dennoch unterhält sie mehr als genug, sodass man am Ball bleiben möchte. Das Gameplay hingegen ist sehr unterhaltsam und liefert viel taktische Tiefe. Besonders auf dem hohen Schwierigkeitsgrad kann das Ganze auch sehr fordernd sein. Wer auf der Suche nach ein wenig Taktik im X-COM-Style ist, sollte in jedem Fall einen Blick riskieren. Crown Wars: The Black Prince ist auf Steam, Xbox Series S/X und PlayStation 5 erhältlich. Eine Veröffentlichung für die Nintendo Switch soll im Laufe des Jahres erfolgen.
Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Launch-Trailer für euch:
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Wir bedanken uns bei den Artefact Studios und Nacon für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.