Tomb Raider I-III Remastered – Test/Review

    Bei den tausenden Videospielen der letzten Jahrzehnte gibt es einige wenige wirklich ikonische Titel, die einen prägenden Einfluss hatten. Dazu zählt auf jeden Fall die Tomb-Raider-Reihe mit den Abenteuern von Lara Croft. Mittlerweile liegt der Release des ersten Titels ganze 28 Jahre zurück, somit ist gebührend Zeit vergangen, um dem Spiel eine Frischzellenkur zu gönnen und so ist Tomb Raider I-III Remastered für den PC und die aktuellen Konsolen erschienen. Getestet haben wir die Version für die PlayStation 5.

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    Die Geschichte von Lara Croft:

    Lara Croft ist eine britische Adelige und Archäologin. In ihren Abenteuern durchreist sie die entferntesten Länder und kämpft gegen die unterschiedlichsten Gegner, von Menschen bis hin zu Dinosauriern. Neben ihren akrobatischen Fähigkeiten sind ihre beiden Pistolen ihre wichtigsten Begleiter. Ebenso bekannt, ist sie im Fall der ersten Spieltitel, auch für ihre knappe Kleidung und üppige Oberweite. Letzteres war eigentlich ein Versehen der Entwickler, wurde dann aber in die Spiele übernommen. In den neueren Titeln der Serie wurden die Proportionen immer realistischer gewählt und auch die Kleidung wurde immer länger.

    Tomb Raider I erschien 1996 zunächst für Sega Saturn, dann für DOS und die PlayStation. Im nächsten Jahr erschien bereits der 2. Teil, dieses Mal direkt für Windows, Mac OS und die PlayStation. Die Systemanforderungen beliefen sich auf eine Pentium CPU mit 100 MHz und 16 MB Arbeitsspeicher. Im Jahr 1998 folgte dann schon der dritte Teil, wieder für Windows, Mac OS und die PlayStation. Lara erhielt neue Bewegungsmöglichkeiten und auch die Hardware-Anforderungen wuchsen, auf eine 133 MHz Pentium-CPU und 32 MB Arbeitsspeicher.

    Mittlerweile sind insgesamt zwölf Spiele der Hauptreihe und einige Handheld-/Handy-Spiele erschienen. Auch ins Kino hat Lara ihren Weg gefunden. Die ersten beiden Filme erschienen 2001 und 2003 mit Angelina Jolie in der Hauptrolle. Thematisch und optisch orientierten sich diese an den ersten fünf Spieltiteln, erzählten aber eine eigene Geschichte. Der dritte Film folgte 2018 und zeigte die auch zu dieser Zeit in den Spielen etablierte, neue Lara Croft.

    Das Spielprinzip:

    In allen drei Teilen von Tomb Raider I-III Remastered ist das grundlegende Spielprinzip identisch, Lara erhält jedoch nach und nach mehr Bewegungsmöglichkeiten und unterschiedliche Ausrüstung. Die gesamte Spielwelt ist in einer 3D-Grafik erstellt. Grundlegend besteht die Landschaft auch groben Blöcken, die jedoch auch abgeschrägt sein können. Auf diese Blöcke können wir springen oder wir ziehen uns an der Kante hoch. Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir Laras akrobatische Fähigkeiten geschickt einsetzen. In den Gebieten warten immer wieder Feinde auf uns, gegen die wir uns verteidigen müssen. Hierzu sind mit grundlegend immer mit zwei Pistolen bewaffnet, die über unendlich viel Munition verfügen. Nach und nach erhalten wir weitere Waffen, wie zum Beispiels Uzis, das M16 Sturmgewehr, die Desert Eagle, einen Granatwerfer und weitere. Für diese Waffen ist unsere Munition begrenzt und wir finden neue Munition nur nach und nach im Level. Ähnliches gilt für unsere Medipacks. Diese brauchen wir, um uns von Verletzungen aus Kämpfen oder von Stürzen zu erholen.

    In jedem der Titel reist man in unterschiedliche Regionen der Welt, wo jedes Mal große Spielwelten auf uns warten. Die Welten sind keine Open-World, sondern eher linear aufgebaut. Allerdings sind es auch keine extremen Schlauchlevel. Denn wir haben immer Bereichen, in denen wir uns relativ frei bewegen können, die von, mit Rätseln verbunden Hindernissen getrennt werden. Dies kann zum Beispiel eine verschlossene Tür sein, deren Hebel wir erst in einer überfluteten Höhle finden müssen. Hier warten die verschiedensten Gegner auf uns, egal ob Tiere und Menschen. Dazu gibt es auch noch richtige Endgegner.

    Tomb Raider I:

    Angeheuert von der Industriellen Jacqueline Natla macht sich Lara auf die Suche nach dem legendären Artefakt Scion. Das Abenteuer startet in Peru, wo das Artefakt vermutet wird. Die Region ist so abgelegen, dass hier sogar noch Dinosaurier leben. Weitere Stationen des Abenteuers führen uns nach Griechenland, mit dem Palast von Midas, in die Stadt Khamoon in Ägypten, bis hin zur legendären, versunkenen Stadt Atlantis.

    Zusätzlich gibt es ein Trainingslevel, das in Croft Manor, Laras Zuhause, angesiedelt ist. Im Inneren des Hauses können wir hier die verschiedenen Fähigkeiten von Lara kennenlernen und die Steuerung erproben.

    Tomb Raider II:

    Lara ist auf der Suche nach dem Dolch von Xian, einer magischen Waffe, mit der man sich die Drachenkraft zunutze machen kann. Unser Abenteuer führt uns nach China zur großen Mauer, nach Venedig, auf eine Bohrinsel, in das Wrack eines Schiffes, nach Tibet und schließlich nach Croft Manor sowie vielen weiteren Orten.

    Im Vergleich zum ersten Teil lernt Lara etwas dazu, sie kann jetzt im Sprung eine Rolle ausführen und erhält auch zusätzliche Waffen. Laras Kleidung passt sich nun den Gebieten und er dort vorherrschenden Witterung an. Croft Manor wird zudem um einen Außenbereich mit Trainings-Parcours erweitert.

    Tomb Raider III:

    Im Dschungel von Indien befindet sich Lara auf der Suche nach dem Infada-Stein. Dabei findet sie heraus, dass es noch drei weitere Steine gibt. Um diese zu erhalten, führt es Lara nach Nevada zur legendären Area 51, nach London und in die Südsee. Im finalen Level geht es dann noch weiter in die Antarktis.

    Lara hat auch dieses Mal was dazu gelernt und kann nun kriechen, sprinten und teilweise entlang von Decken hangeln. Auf die Automatik-Pistolen und die M16 müssen wir verzichten, dafür können wir eine Desert Eagle, eine M5 und sogar einen Raketenwerfer einsetzen. Natürlich können wir hier im Trainingslevel auch wieder Croft Manor erkunden.

    Modernes und Klassisches vereint:

    An einen Remastered-Titel kann man grundlegend auf zwei Wege herangehen. Zum einen kann man das Spiel komplett neu aufbauen und sowohl Optik als auch Gameplay auf den neusten Stand der Technik bringen, sodass am Ende nur die Story erhalten bleibt. Der andere Weg besteht darin, sowohl Story, Steuerung als auch Optik des Spiels zu erhalten. Diesen Weg haben die Entwickler hier eingeschlagen. Steuerung und Gameplay sind 1:1 wie in den 90er beibehalten. Aus heutiger Sicht eine extrem umständliche und eingeschränkte Steuerung, aber sie machte natürlich auch den klassischen Titel aus. Dennoch erfährt man einen gewissen Kulturschock, denn so anstrengend hat man die Steuerung gar nicht mehr in Erinnerung. Im Spiel wird das Steuerungsprinzip liebevoll als „Panzersteuerung“ bezeichnet, es gibt aber auch die Möglichkeit auf eine moderne Steuerung umzuschalten, jedoch ist diese durchaus gewöhnungsbedürftig. Auch die Optik folgt der klassischen Darstellung, erfährt jedoch eine gewisse Frischzellenkur. Dabei wird die kantige, grobe Gestaltung der Umgebung beibehalten. Aber sie verfügen über feiner detaillierte Texturen und realistische Lichteffekte, ein idealer Mix aus alt und neu. Mit nur einem Tastenklick kann man jederzeit auf die klassische Grafik umschalten. Auch hier gibt es wieder einen kleinen Kulturschock, denn irgendwie hat man die Grafik von damals besser in Erinnerung, eher so, wie sie im Remastered-Titel dargestellt wird.

    Fazit:

    Um sich in Tomb Raider I-III Remastered wohl zu fühlen, hilft es ein Fan der klassischen Titel zu sein, oder besser noch, mit ihnen aufgewachsen zu sein. Denn das alte Gameplay ist durchaus sehr herausfordernd und wer schon an modernen Titeln herummosert, der wird hier nicht glücklich werden. Es hilft also durchaus, wenn man die Leidensfähigkeit eines Old-School-Gamers besitzt. Die optische Umsetzung ist wirklich gelungen, der klassische Stil wird nicht angerührt, erhält jedoch deutlich feinere Texturen und Lichteffekte. So sehen die Spiele gewissermaßen so aus, wie man sie meint in Erinnerung zu haben. Perfekt, um wieder einmal in Erinnerungen an die Gaming-Anfänge zu schwelgen.

    Tomb Raider I-III Remastered wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.