The Last of Us Part II Remastered – Test/Review

    Etwa anderthalb Jahre nachdem Part I von The Last of Us bereits einen Remaster für die PlayStation 5 erhalten hatte, folgt nun die Remastered-Edition von The Last of Us Part II. So alt ist der Titel allerdings tatsächlich nicht, gehörte er doch zu den letzten großen Titeln, der für die PlayStation 4 erschien. Die PlayStation 5 bietet jedoch viel Potenzial für eine grafisch noch ansprechendere Version, unsere Erwartungen sind dementsprechend sehr hoch.

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    Die Geschichte im Hintergrund:

    The Last of Us spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der die Menschheit stark dezimiert wurde und die Welt, wie wir sie kennen, zusammengebrochen ist. Zunächst bricht an einem Ort, dann an immer mehr Orten und schließlich weltweit eine mysteriöse Krankheit aus. Diese hat zur Folge, dass die erkrankten Menschen unkontrollierbar aggressiv werden. Ausgelöst wird dies jedoch nicht von einem Virus oder einem Bakterium, sondern von einem stark mutierten Cordyceps-Pilz.

    Der erste Teil der Serie spielte im Jahr 2033, die Überlebenden haben in Quarantänezonen, die in totalitaristischer Manier von Militär kontrolliert werden, Zuflucht gefunden. Auch die Hauptprotagonisten Joel und Ellie leben hier. Joel sicherte sich nach dem Verlust seiner Familie das Überleben als Schwarzmarkthändler, Ellie war noch eine Teenagerin. Doch sie war besonders, denn sie besaß eine natürliche Immunität gegen den Cordyceps-Pilz. Obwohl sie von einem Infizierten gebissen wurde, erkrankte sie nicht. So wurden die Fireflys auf sie aufmerksam, da sie hofften so ein Heilmittel entwickeln zu können. Daher bekam Joel den Auftrag Ellie zu ihnen zu bringen. Nach einem gefährlichen Abenteuer schafften sie es zur Basis der Fireflys, doch Joel hatte Ellie so sehr ins Herz geschlossen, dass er nicht zulassen konnte, dass sie bei der Entwicklung eines möglichen Heilmittels stirbt. Er befreite sie und flüchtete mit ihr nach Jackson.

    In Jackson führten die beiden ein verhältnismäßig friedliches Leben und integrierten sich in die Stadt. An diesem Punkt starten die Ereignisse von The Last of Us Part II. Denn die beiden werden in ihrem bis zuletzt friedlichen Leben von Joels Taten gegen die Fireflys eingeholt.

    Über Runner und Clicker:

    Mit dem Cordyceps-Pilz ist man schnell infiziert, ein Biss oder das Einatmen von Sporen reichen hier schon aus. Nach der Infektion dauert es nur 2 Tage, bis die Krankheit ausbricht. Die Erkrankung erfolgt in verschiedenen Stadien, wodurch wir mit unterschiedlich gearteten Gegnern zu tun bekommen.

    Nach der zweitägigen Inkubationszeit entwickeln sich die Erkrankten zunächst zu den sogenannten Runnern. Diese erinnern stark an Zombies, denn das eigentliche Bewusstsein geht verloren und nur eine Art Fresstrieb bleibt übrig. Die Runner reagieren empfindlich auf Geräusche und jagen teils in Gruppen die noch gesunden Menschen. Im Kampf sind diese recht leicht auszuschalten.

    In der nächsten Stufe entwickeln sie sich zu den Stalkern weiter. Dann sind sie eher alleine unterwegs. Es zeichnen sich auch die ersten Pilzauswucherungen am Körper und durch die Infektion sind die Stalker stärker als Runner.

    Die dritte Infektionsstufe erreichen die Erkrankten nach Jahren, dann werden sie so den Clickern. Diese erkennt man an extremen Pilzauswucherungen am Kopf. Zur Orientierung nutzen die Clicker Echoortung und sind somit an Klickgeräuschen zu erkennen. Die Clicker sind äußerst empfindlich in Bezug auf Geräusche, daher ist hier absolutes Schleichen angesagt.

    Es gibt auch noch eine weitere Steigerungsform der Erkrankung. Die sogenannten Bloater sind schon seit Beginn infiziert und man erkennt sie an extremen Pilzüberwucherungen. Als Attacke nutzen sie explodierende Sporen-Geschosse.

    Was wurde überarbeitet?

    Bei The Last of Us Part II liegt nicht so viel Zeit zwischen der originalen Version und der Remastered-Version, daher stellt sich natürlich die Frage, wie groß die Unterschiede ausfallen. Als Erstes fallen natürlich die Ladezeiten deutlich kürzer aus, was aber vor allem dem SSD-Speicher der PS5 zuzuschreiben ist. Aber auch optisch hat sich natürlich einiges getan, denn bei der PS5 steht die 4K-Auflösung im Fokus. Dementsprechend sind die Texturen höher aufgelöst und so deutlich feiner dargestellt. Dies kann man zum einen an Objekten und der Landschaft erkennen, zeigt sich aber auch in den Charaktermodellen. Die Personen sind feiner detailliert und bei den Haaren ist quasi jedes einzelne Haar zu erkennen. Allerdings wird hier nicht das Niveau erreicht, das beispielsweise Horizon Forbbiden West bietet, allerdings hätte man dafür das Spiel wahrscheinlich auch in einer neuen Engine erstellen müssen. Auch das Wasser wirkt mit Blick auf Reflexionen und Spritzen deutlich realistischer. Ebenfalls verbessert wurde die Darstellung der Schatten. Diese wirken nun lebensechter und sind in Kombination mit den Lichteffekten klarer abgegrenzt. Insgesamt erscheint das ganze Spiel viel klarer und sauberer dargestellt.

    Auch wenn man die ursprüngliche Version von The Last of Us Part II natürlich auch auf der PlayStation 5 spielen kann, so wurden hier die besonderen Features des DualSense-Controllers noch nicht unterstützt. Das wurde mit der Remastered-Version nachgeholt und die feineren Vibrationsfunktionen und adaptiven Trigger wurden integriert, damit sich zum Beispiel jede Waffe im Spiel anders anfühlt.

    Darüber hinaus gibt es aber auch einen neuen Spielmodus, in „No Return“ stellt man sich einer schier endlosen Schar Infizierter und versucht in jedem Run immer länger zu überleben. Das ganze findet an unterschiedlichen Orten der Spielwelt statt und man kann auch nach und nach neue Charaktere freischalten. Darüber hinaus kann man noch drei Level erkunden, die nicht den Weg in das finale Spiel gefunden haben. Auch musikalisch können wir uns austoben, denn man kann mit Ellie in einem freien Modus Gitarre spielen.

    Der erneute Anschein einer Open World:

    Ebenso, wie schon im ersten Teil, bietet auch The Last of Us Part II Remastered eine umfangreiche Spielwelt. Doch unser Weg durch diese Welt ist recht linear vorherbestimmt. Allerdings bekommt man hier nicht das Gefühl, man würde Schlauchlevel spielen. Denn durch die geschickte Führung durch die einzelnen Level mit leichten Variationsmöglichkeiten bei den Wegen und Aktionen fühlen sich die Level nicht eingeengt an und man könnte meinen, dass man sich fast frei bewegen kann.

    Anders als in einem MMO-Titel gibt es keine Variabilität bei der Abarbeitung unserer Quests. The Last of Us Part II Remastered erzählt so, wie auch der Vorgänger, eine durchgängige, linear verlaufende Geschichte und so erledigen wir auch unsere Missionen. Zu der eigentlichen Handlung des zweiten Teils wollen wir an dieser Stelle aber nicht schreiben, auch wenn der Titel an sich schon länger veröffentlicht ist, es wird sicherlich noch einige geben, die die Story nicht kennen. Es ist auch nicht zwingend erforderlich, den ersten Teil vollständig gespielt zu haben, auch wenn man dann natürlich die Hintergrundgeschichte besser nachvollziehen kann.

    Optimieren und verbessern:

    Einen klassischen Talentbaum gibt es nicht, doch wir können in der Spielwelt Pillen sammeln, mit denen wir ein paar Aufwertungen für unseren Charakter freischalten können, beispielsweise erhöhte Lebenspunkte. Auch unsere Waffen können wir verbessern, indem wir verschiedene Ersatzteile sammeln. Bei den Verbesserungen handelt es sich um Dinge wie schnelleres Nachladen, größere Magazine und weiteres. Darüber hinaus gibt es noch ein gewisses Crafting, so können wir beispielsweise Messer und Medi-Kits aus gesammelten Gegenständen herstellen. Es lohnt sich also immer die Augen offenzuhalten. Zudem sollte man immer aufmerksam durch die Spielwelt streifen, denn stellenweise benötigt man auch mal Zahlencodes, um verschlossene Bereiche zu öffnen. Hier muss man nun richtig aufmerksam sein, denn irgendwo in der Umgebung versteckt sich ein Hinweis für die Kombination. Denn zu raten kann bei fast 1 Million möglicher Kombination etwas dauern.

    Die Preispolitik:

    Nach dem Release der Remastered-Edition von The Last of Us Part I für die PlayStation 5 entbrannte eine größere Diskussion um die Preispolitik, da die überarbeitete Edition als Vollpreistitel erschien. Hier sollte man zwar berücksichtigen, dass der Arbeitsaufwand den ursprünglich noch für die PS3 erschienen Titel für die PS5 aufzuarbeiten, natürlich deutlich größer ausfiel, als es jetzt bei The Last of Us Part II der Fall ist. Dennoch war es ein happiger Preis für eine überarbeitete Edition eines Spiels. Bei The Last of Us Part II Remastered hat sich SIE für einen anderen Weg entschieden. Als Neukauf liegt der Titel mit 49,99 € im eher mittleren Preissegment. Wer bereits die ursprüngliche PS4-Version von The Last of Us Part II sein Eigen nennt, hat die Möglichkeit zu einem rabattierten Preis von etwa 10 $ ein Update auf die digitale Remastered-Edition durchzuführen.

    Fazit:

    Wie auch schon bei der Remastered-Edition vom ersten Teil ist es Naughty Dog auch hier gelungen dem Spiel die Optik eines neu erschienen Titels zu verleihen. Besonders der an sich überschaubare Preis lässt eigentlich keine Frage offen, zu welcher Version man jetzt auf der PlayStation 5 greifen sollte. Gut gelungen ist auch die Integration der neuen Controller-Features und die zusätzlichen Spielmodi. So können auch alle, die den Titel eigentlich schon längst durchgespielt haben, noch etwas neues entdecken.

    The Last of Us Part II Remastered wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.