Wenige Buch- und Filmreihen schaffen es, ganze Generationen hinter sich zu versammeln. Tolkien schaffte es mit Mittelerde, George Lucas mit dem Krieg der Sterne und J.K. Rowling mit Harry Potter. Hogwarts Legacy ist das lang ersehnte Videospiel rund um Zauberlehrlinge und deren Feinde, deren Geschichte lange vor den Ereignissen rund um den Auserwählten stattfanden. Wir sind eingetaucht in diese fabelhafte, aber auch gefährliche Welt abseits der Muggel und erklären euch hier im Test alles Wissenswerte zu Hogwarts Legacy!
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Für diesen Test spielten wir Hogwarts Legacy auf Playstation 5
Zerwürfnisse spalten die Gaming-Szene
Sprachen wir noch kürzlich in unserem Test zu Forspoken vom am zweit-meisten diskutierten Spiel, dann gibt es auch natürlich einen ersten Platz. Wenig überraschend geht dieser an Hogwarts Legacy. Bevor wir uns also gleich dem Spiel zuwenden, möchten wir eingangs kurz ein paar Worte zu den Diskussionen rund um das Zauberspiel ansprechen.
Die Vorwürfe stehen wie ein weißer Elefant im Raum. Die Autorin und Erfinder des Potter-Verse J.K. Rowling macht keinen großen Hehl daraus, wie sie zu Transsexualität und LGBTQ+ steht. Zumeist äußerst sie sich meist via Twitter oder Interviews und macht ziemlich unmissverständlich klar, dass sie von diesen „neuartigen Bewegungen“ nichts halte, es sei schlicht woke. Das ist zugegeben noch ziemlich harmlos formuliert, zugespitzt wirft man ihr vor, dass sie transphob sei und wenn man sich mit der Autorin etwas beschäftigt, dann darf man diesen Vorwurf eigentlich nicht im Konjunktiv formulieren.
Als die Veröffentlichung von Hogwarts Legacy dann langsam näher rückte, schwappte die Welle der Entrüstung im Netz dann endgültig hoch. Boykottaufrufe waren allgegenwärtig, in Social Media übertraf man sich mit gegenseitigen Anschuldigungen. Schlimmer noch, es gab sogar Todesdrohungen gegen Streamer, die das Spiel streamen wollten. Wie so oft wurde leider einfach nur noch in Schwarz und Weiß gedacht, ohne dabei die vielen Farbtöne dazwischen zu beachten.
Zu diesem Thema hat letztlich jeder von uns eine eigene Meinung. Wir möchten an dieser Stelle das Spiel in den Vordergrund stellen und nicht die zahlreichen Nebengeräusche. Wer das Potter Universum mag und darin versinken möchte, der sollte unserer Meinung nach nicht dafür verurteilt werden, wenn er Hogwarts Legacy kauft und viele Stunden Spaß am Spiel hat. Denn: Nur, weil man das Spiel mag, ist man noch lange nicht transphob.
Post aus Hogwarts
Hogwarts Legacy ist zwar nicht das erste Videospiel aus dem Potter Universum, aber das mit Abstand ambitionierteste. Eine offene Spielwelt, jede Menge Quests, zig magische Tiere und Besenflüge, wohin man möchte. Nun sind wir alle wohl mittlerweile so weit geerdet, dass wir uns von Vorab-Trailer nicht mehr zu sehr blenden lassen. Denn ja, die ersten bewegten Bilder sahen extrem vielversprechend aus. Dabei schwingt dann allerdings auch immer eine gewisse Skepsis mit, ob das finale Resultat auch wirklich den schicken Trailern entsprechend kann und wird. Oder wie war das noch mal gleich mit Anthem beispielsweise? Ihr wisst schon, dieser enorme Gap zwischen Trailern und Releaseversion. Zumal das Entwicklerteam der Avalanche Games noch nicht die große Erfahrung mit dieser Art von Spiel hat.
Wir starten im Jahr 1899, also weit vor den Ereignissen rund um Dumbledore, Harry und Voldemort. Und wir beginnen auch nicht als frisch gebackener Schüler oder Schülerin, sondern befinden uns bereits in Jahr fünf unserer Karriere als angehender Magier. Zunächst erschaffen wir im Charaktereditor unser alter ego, mit dem wir uns ins Abenteuer stürzen möchten. So ziemlich jede erdenkliche Kleinigkeit könnt ihr an eurer Charaktere verändern: Geschlecht, Frisur, Augenbrauen, Haarfarbe, Stimmklang usw. können mittels Schieberegler angepasst werden. Hübsch aufgemacht ist er obendrein auch noch und passt absolut stimmig ins Gesamtkunstwerk mit seinen leuchtenden Farben und Schnörkeln.
Sobald ihr euren Zauberlehrling kreiert habt, geht es auch schon direkt los mit der Geschichte und dem Tutorial. Natürlich benötigen wir anfangs allerhand Erklärungen in die Spielmechaniken und die Buttonbelegung, logisch. Das wurde in Hogwarts Legacy schön gelöst, denn das Tutorial kommt geschickt getarnt daher und fühlt sich eher an wie ein spielerisches Intro. Zum Abschluss landet ihr dann in der bekannten Schule und der magische Hut unterzieht euch ein paar Fragen.
Mit der Beantwortung wird dann euer Haus festgelegt, wobei ihr hier nicht zurückschrecken müsst. Gefällt euch die Zuordnung nicht, dann dürft ihr das Haus auch wechseln. Für den Spielverlauf hat es kaum Auswirkungen, ob ihr Slitherine, Hufflepuff oder sonst, wen vertretet, Hogwarts Legacy hat nur ein fixes Ende und das ist für alle Häuser das Gleiche. Ihr trefft die Hauswahl also eher nach eurem eigenen Gusto und findet dann fortab alle möglichen Objekte mit dem entsprechenden Wappen verziert.
Der Unterschied innerhalb der Häuser ist euer jeweiliges Quartier. Potterheads werden es lieben, die drei weniger bekannten Häuser samt deren Zimmer zu erkunden, denn in erster Linie kennt man aus den Filmen Haus Gryffindor nur zu gut. Liebevoll und detailliert sind Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin gestaltet, alles in ihren ikonischen Farben und bis in den letzten Winkel stimmig. Neben diesen primär optischen Unterschieden innerhalb der Häuser bekommt ihr, je nach Wahl, dann auch eben den passenden Umhang samt Symbol. Weiterhin gibt es für jedes Haus eine spezifische Quest, die mal mehr und mal weniger spannend bzw. umfangreich ausfällt. Uns gefiel die Quest von Hufflepuff am besten, da sie in das unrühmliche Gefängnis von Askaban führt.
Eine Welt voller Magie
Kurz nach der Hauswahl macht ihr euch mit Professorin Weasly dann auch schon auf den Weg in eure neuen Räumlichkeiten. Hier startet ihr in aller Ruhe und macht eure ersten Schritte durch die pompösen Gewölbe der Schule. Unsere Figur ist zwar nicht so überaus bekannt wie Harry, aber dennoch scheint an uns etwas anders zu sein. Das liegt daran, dass wir nicht in der ersten Schulklasse starten, sondern bereits mit Schülern, die bereits ein paar Jahre hier zugegen sind. Den Hintergrund dazu erfahrt ihr im bereits erwähnten Intro, in dem sich herausstellt, dass sogenannte alte Magie als blauen Schimmer wahrnehmen. Obendrein ist auf genau diese auch noch der finstere Kobold Ranrok her, der, ganz im Stile eines späteren Voldemorts, Hogwarts und all die guten Dinge darin zerstören möchte.
Die Story wird natürlich immer dichter und verworrener, je weiter ihr fortschreitet. In mehr oder minder schicken Zwischensequenzen bekommen wir neue Erkenntnisse und Infos rund um Ranrok und sein Vorhaben. Selbstverständlich, auch dazu, was es mit unserer besonderen Gabe auf sich hat und wie wir den Kobolden und sonstigen Schurken Einhalt Gebieten können. Während die Animationen innerhalb der Cutscenes etwas hölzern sind, funktioniert die Sprachausgabe samt Lippensynchronität ziemlich gut. Die Dialoge sind dem thematischen Stil entsprechend geschrieben und könnten so auch 1:1 aus einem Buch stammen. Inhaltlich passt also alles zusammen, nur so richtig emotional vermag uns Hogwarts Legacy nicht zu packen.
Die Schule als Hub
Während ihr das Schulgebäude immer ausführlicher erkundet, landet ihr recht früh im Spiel auch schon vor den großen Toren und macht euch auf nach Hogsmeade. Ab diesem Moment öffnet sich für euch die Karte in ihrer gesamten Größe. Anfangs noch zu Fuß schwingen wir uns später auf den Besen und können weite Strecken im Nu zurücklegen. Außerdem findet ihr Wegpunkte, die die Schnellreise via Flohpulver ermöglichen. Auf der Map könnt ihr wählen, ob ihr den integrierten Tag-Nacht-Rhythmus nutzt, gelegentlich müsst ihr sogar die Tageszeit wechseln. Nicht immer steht eine Quest tagsüber zur Verfügung, sollt ihr z.B. eine nächtliche Ungereimtheit auf die Schliche kommen.
Das große Highlight bei allem bleibt allerdings das Schulgebäude. Man kann wahrlich Stunden hier verbringen und hat trotzdem noch längst nicht jedes Geheimnis entdeckt. Ihr nehmt am Schulunterricht teil und lernt dabei neue Zauber, die Verteidigung gegen dunkle Künste und braut Tränke zusammen. Später findet ihr zahlreiche phantastische Tierwesen, könnt diese einfangen und bietet ihnen im Gehege ein neues Zuhause. Selbstverständlich gibt es innerhalb der riesigen Gewölbe auch bekannte Orte aus Buch und Film, beispielsweise den Raum der Wünsche. Fast schon im Stile eines Animal Crossings könnt ihr diesen nach Lust und Laune ganz so gestalten, wie ihr es für wünschenswert erachtet.
Dennoch dient die Schule in Hogwarts Legacy spielerisch betrachtet lediglich als eine Art Hub, von wo aus ihr die Quests startet. Die meiste Zeit führt es euch nach draußen in die offene Spielwelt, nur eine überschaubare Anzahl an Aufgaben erledigt ihr innerhalb der Schule. Nach den Unterrichtseinheiten winkt für gewöhnlich ein neuer Zauber, den ihr dann in einer anschließenden kurzen Quest gleich zum Besten geben dürft. Zur Auflockerung des Schulaltages streute man hier und da kleinere Minispiele ein, etwa ein Duell mit einem Mitschüler, wer den Accio-Zauber am besten beherrscht.
Das Crafting wird im Spielverlauf immer wichtiger, zumal das Kaufen in einem der Shops immer deutlich teurer ist, als es selbst herzustellen. Manchmal ist etwas Geduld gefragt und ihr könnt anderen Dingen nachgehen, während euer Trank vor sich hin brodelt. Die bekannten Alraunensamen sind hingegen schon nach 15 Minuten zu einer kleinen Rübe gewachsen und können direkt im Kampf als kreischendes Betäubungsmittel eingesetzt werden. Je mehr ihr craftet, umso mehr Platz benötigt ihr im spärlichen Inventar. Unnötige Klamotten solltet ihr übrigens direkt verkaufen, da sie euch ersten wertvolle Münzen bringen und zweitens keinen Platz verbrauchen.
Zu Fuß, Besen oder Hippogreif
Hogwarts Legacy zeigt, dass die offene Spielwelt gepaart mit dem Setting der Filme und Bücher hervorragend miteinander harmonieren. Außerhalb der Schule findet ihr das Quidditch Spielwelt leider ohne die Möglichkeit, ein Hausduell zu starten. Hogsmeade als Ortschaft mit all seinen bunten Shops und altertümlichen Häusern hatten wir bereits erwähnt. Darüber hinaus erkundet ihr ein weiteres rundes Dutzend Dörfer, findet feindliche Camps, begebt euch in Höhlen und Dungeons und stoßt die ganze Zeit auf geheime und magische Orte.
Sammelobjekte sind überall versteckt und so manches Tierwesen wartet an wenig ersichtlichen Orten darauf, von euch gefunden zu werden. Passend dazu sind Missionen und kleinere Nebenquest ebenfalls quer über die Map verteilt und ihr könnt fast überall mit einem Objekt interagieren.
Beim Design der Sidequests findet ihr übrigens nur selten die typischen „Sammel 10 von X“. Stattdessen waren die Macher von Hogwarts Legacy richtig kreative Köpfe und haben abwechslungsreiche Aufgaben für euch verteilt. Am besten sind die, die euch in noch völlig neue Abschnitte der Karte entführt und ihr die Gegend gleich noch etwas erkunden könnt. Denn, siehe oben, es gibt überall eine Vielfalt an Entdeckungsmöglichkeiten. Spaßig sind die kleinen und auch mal größeren Rätsel, die gerne mit der Physik spielen und euch immer zu einer Runde Denksport antreiben.
Mitunter habt ihr dann bei der erfolgreichen Lösung nicht nur einen schicken Loot eingeheimst, sondern könnt das frisch erworbene Wissen in mehrfacher Weise anwenden. Denn Hogwarts offenbart seine vielen Geheimnisse nicht offensichtlich, aber wenn ihr bei einer Nebenquest eine Rätselmechanik erklärt bekommt, dann könnt ihr u.U. neue Bereiche im Schulgebäude dadurch öffnen.
Die Tücken im Menü
Hogwarts Legacy ist groß darin, euch Dinge selbst herausfinden zu lassen. Hilfen könnt ihr zwar per Knopfdruck jederzeit bekommen, aber das Spiel weckt den kleinen Abenteurer in euch. Wenn eine Tür verschlossen ist, ihr aber genau erkennt, dass ihr sie auf irgendeine Weise öffnen könnt, dann spornt das an. Nicht immer hilft der Revelio-Zauber, mit dem ihr Objekte sichtbar machen könnt, aber gerade beim Einfangen von Sammelgegenständen kann dieser überaus nützlich sein.
Apropos Sammelgegenstände: Hogwarts Legacy geizt nicht damit, euch mit zig Challenges zu konfrontieren. Diese sind rein optional, dahinter verbergen sich aber oft richtig tolle Belohnungen, so dass ihr diese im Blick haben solltet. Die Herausforderungen sind z. B. 10x, mit einer Ausweichrolle einem Angriff zu entgehen oder eine vordefinierte Anzahl an Buchseiten sammeln. Mit dem Abschluss winkt neuer Gear, ein neuer Zauber oder permanente Upgrades eurer Fähigkeiten. Für letzteres müsst ihr zwingend nach Beendigung einer Herausforderung ins Menü und diesen frisch ergatterten Skill auch aktivieren. Er bleibt nämlich ansonsten inaktiv, obwohl das Spiel mit dem Aufleuchten der Beendigung der Herausforderung suggeriert, dass der neue Skill bereits aktiv sei.
Ständig gibt es neue Klamotten, Umhänge, Schals und Handschuhe, die eure Werte in die Höhe pushen. Teilweise führt den zu skurrilen Erscheinungsbildern, besonders bei Brillen und Masken. Sofern euch die Optik nicht zusagt, könnt ihr diese deaktivieren und euren ursprünglichen Look beibehalten, ohne die wertvollen Boni zu verlieren.
Stupor!
Schon sehr früh lehrt euch Hogwarts Legacy, wie ihr im Kampf den Zauberstb zu schwingen habt. Vier Sprüche könnt ihr aktiv auch die rechten Tasten des Controllers legen. Manche fügen direkten Schaden zu, andere lassen Objekte schweben, Dinge sichtbar werden oder ihr selbst werdet einfach unsichtbar. Ganz grob könnte man die Zauber in offensive, defensive und Hilfszauber einteilen. Werdet ihr angegriffen, könnt ihr per Quicktime-Event dieser Attacke entgehen und zum Gegenschlag ausholen. Stetig füllt sich dabei die Magieleiste und sobald diese gefüllt ist, könnt ihr die uralte Magie entfesseln. Dieser mächtige Zauber reicht oft schon alleine aus, um das Todesurteil über einen Feind zu fällen.
Richtig spaßig werden die Kämpfe dann, wenn ihr gleich mehreren dunklen Gesellen gegenübersteht. Hogwarts Legacy geizt nicht mit Effekten und der Fight mündet in ein kleines Feuerwerk an Funken und bunten Lichtern. Spätere Feinde oder besonders große solltet ihr immer ernst nehmen und nicht plump drauflos zaubern. Studiert ihre Muster und nutzt ihre Schwächen aus, die ihr jederzeit im Handbuch nachschlagen könnt. Alles in allem machen die Kämpfe richtig viel Spaß, obwohl das Spiel gar nicht den Fokus auf sie legt.
Und ja, ihr tötet Feinde. Das mag im ersten Moment etwas sonderbar klingen, da Harry und Co. in den Filmen und Romanen niemals einen todbringenden Spruch aussprechen würden. Unverzeihliche Flüche sind also mit am Start und gehören in euer Repertoire.
Grafik & Sound
Hogwarts Legacy ist ein unfassbar schönes Spiel geworden. Das liegt weniger an einer herausragenden Grafik, sondern an der Liebe zum Detail. Die steifen Gesichter haben wir bereits angesprochen und auf der Playstation 5 stolpert man immer mal wieder über ein paar unschöne Texturen. In jedem Grafikmodus übrigens, also auch dann, wenn ihr im Quality-Modus auf die schönste Darstellung zuungunsten der Framerate setzt. Hier dürft ihr in gewohnter Weise wählen, ob es konstante 60 Bilder pro Sekunde sein sollen oder doch nur 30, dafür aber dann mit Grafiken in 4K. VRR und Raytracing sind ebenfalls mit am Start, vorausgesetzt, euer Fernseher kommt damit klar.
In der Summe geht aber das Manko der Grafik zugunsten des Detailreichtums so völlig klar. Hogwarts Legacy erzeugt einen enormen Sog und die Stimmung sitzt ab dem ersten Spielmoment auf den Punkt genau. Das perfekte Ambiente lässt uns locker über ein paar Clippingfehler hinwegsehen.
Abgerundet wird die tolle Stimmung durch einen phänomenalen Soundtrack. Er erinnert stark an die Musiken aus den Filmen, ohne jedoch die bekannten Themen zu oft aufzugreifen. Die dynamische Untermalung passt sich dem Geschehen an und hievt das Spiel auf eine neue Ebene. Dazu gesellen sich knallige Zauber, wilde Explosionen und unauffällige Hintergrundsounds. Was ihr hier auf die Ohren bekommt, ist herausragend gut! Obendrein erledigen die deutschen Synchronsprecher einen wirklich guten Job.
Hogwarts Legacy im Nvidia-Tech-Checkup
Neben dem Testmuster, welches auf der Playstation 5 gezockt wurde, haben wir uns Hogwarts Legacy noch auf dem PC angeschaut. Unser Fokus hierbei lag auf NVIDIA-Techniken wie Raytracing, DLSS und Reflex. Im Fall von Hogwarts Legacy konnten wir uns Raytracing, DLSS und DLSS FrameGeneration anschauen.
Raytracing: Raytracing findet man in immer mehr Spieletiteln auf dem heimischen PC. Doch wofür steht RTX, also Raytracing überhaupt? Mit der neuen RTX, also Raytracing-Funktion können Grafiken, Effekte in Echtzeit berechnen. Diese Technologie sorgt also dafür, dass man im Grunde eine realistische Simulation von Licht und damit den entstehenden Schatten sowie die Reflexionen mit Raytracing direkt in Echtzeit beim zocken berechnen kann.
DLSS 3.0: DLSS ist ein revolutionärer Durchbruch bei der KI-gestützten Grafik, mit dem die Leistung massiv gesteigert wird. DLSS 3 nutzt die neuen Tensor-Recheneinheiten der vierten Generation und den Optical-Flow-Beschleuniger auf Grafikprozessoren der GeForce RTX 40-Serie, um mithilfe von KI zusätzliche qualitativ hochwertige Frames zu erstellen.
Erhöht die Leistung durch den Einsatz von KI, um mehr Frames zu generieren. DLSS analysiert sequenzielle Frames und Bewegungsdaten des neuen Optical-Flow-Beschleuniger auf GPUs der GeForce RTX 40-Serie, um zusätzliche qualitativ hochwertige Frames zu erstellen.
Steigert die Leistung aller GeForce RTX-Grafikprozessoren durch die Verwendung von KI zur Ausgabe von Bildern mit höherer Auflösung aus einer Eingabe mit niedrigerer Auflösung. DLSS nimmt mehrere Bilder mit geringerer Auflösung auf und verwendet Bewegungsdaten und Rückmeldungen aus früheren Bildern, um Bilder in nativer Qualität zu rekonstruieren.
Doch genug geschnackt, kommen wir zu dem wichtigeren Teil, den Ergebnissen. Wir haben Hogwarts Legacy in 1440p und in 4K getestet und jeweils Raytracing, DLSS und DLSS FG (FrameGeneeration) verwendet. Unsere Ergebnisse packen wir euch kurz und knapp in eine Vergleichstabelle.
Hogwarts Legacy – 4K | |||||
Auflösung | 4K | 4K DLSS | 4K RT Ultra | 4K RT Ultra DLSS | 4K RT Ultra DLSS FG On |
Frames /s | 42 | 76 | 23 | 51 | 66 |
Hogwarts Legacy – 1440p | |||||
Auflösung | 1440p | 1440p DLSS | 1440p RT Ultra | 1440p RT Ultra DLSS | 1440p RT Ultra DLSS On |
Frames /s | 90 | 194 | 51 | 67 | 106 |
Als Testumgebung, wie könnte es auch anders sein, haben wir natürlich den Innen- und Außenbereich der Hogwarts School of Witchcraft and Wizardy für unseren FPS-Check gewählt. Als Preset haben wir für beide Auflösungen die Option „Ultra“ eingestellt. Hogwarts Legacy zeigt sich in 4K sehr hardwarehungrig. Sicher ist die 4070 Ti keine Highendkarte, die 3080 Ti allerdings schon und beide nehmen sich von der Leistung her nicht viel.
In 4K erreichen wir einen Durchschnitt von 42 FPS und können dies dank DLSS fast verdoppeln und erreichen einen Wert von immerhin 76 FPS. Schalten wir nun Raytracing dazu, wird es schon fast kriminell, also unspielbar, denn die ~FPS liegt bei 23. Doch hier zeigt sich DLSS von seiner besten Seite, denn ohne FrameGeneration liegen solide 51 FPS an und mit aktivierten FrameGeneration sind es gute 66 FPS.
Die Ergebnisse in 1440p sehen noch besser aus. Als Basis haben wir einen Wert von 90 FPS ermittelt und konnten diesen dank DLSS mehr als verdoppeln. Mit aktivierten Raytracing mussten wir uns mit mageren 51 FPS zufrieden geben, doch hier gibt es ja noch die Wunderwaffe DLSS. Mit DLSS sind es dann immerhin 67 FPS und dank DLSS FrameGeneration sogar über 100 FPS.
Getestet haben wir das Ganze mit einem AMD Ryzen 5950X, 64GB RAM @3733 MHz und einer von NVIDIA zur Verfügung gestellten INNO3D RTX 4070 Ti iChill X3.
Fazit
Hogwarts Legacy hat viel versprochen und löst fast alles auch tatsächlich ein. Die Potter’sche Welt rund um Magier, Hexen und dunkle Mächte bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Wie schön, dass das Spiel uns ebenso viele Freiheiten lässt und uns nur am Anfang geschickt an die Hand nimmt.
Abwechslung wird hier großgeschrieben und es gibt an allen Punkten in- und außerhalb der Schule unfassbar viel zu entdecken. Seien es lustige Easter-Eggs, bekannte Tierwesen oder die herrlich bunte Inneneinrichtung der Läden in Hogsmeade. Selbst nach etlichen Stunden Spielzeit bleibt die Motivation konstant hoch, da ihr immer tiefer in die Spielwelt gezogen werdet. Grafikfetischisten werden sich an einigen unschönen Texturen stören und ja, auch die Gesichter wirken bei allen Protagonisten ziemlich steif. Dafür bekommt ihr eine verdammt gute Dichte an Story und magischen Elementen.