HEROish – Test

    HEROish

     

    Für Unterhaltung abseits der großen, ausufernden Geschichten eignen sich flinke und leicht zu erlernende Games. HEROish mixt Elemente eines MOBAs mit Deckbuilding und eignet sich hervorragend für eine kurze Partie zwischendurch. Hier in unserem Test erfahrt ihr, für wen sich HEROish lohnt und für wen eher weniger.

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    Für diesen Test spielten wir HEROish auf Nintendo Switch

     

    Vom kleinen auf das große Display

    Das Licht der Welt erblickte HEROish bereits Anfang vergangenen Jahres mit seiner Ersterscheinung für Apple Arcade. Nach einigen Anpassungen folgten nun kürzlich die Spielversionen für PC und Konsolen. Primär ging es dabei um das Tweaken der Steuerung: Weg vom Touchscreen und hin zum Controller, während das Spielkonzept dabei gleich blieb.

    Im Kern bietet HEROish einen gelungenen Mix aus MOBA gepaart mit Karten für Skills und Sonderangriffen. Ähnlich wie bei Marvel’s Midnight Suns, bei dem ebenfalls Skill-Karten eine entscheidende Rolle spielen, steht euch ein Pool unterschiedlichster Fähigkeiten und Spezialangriffen zur Wahl. Ihr kauft also keine Items wie bei klassischen MOBAs. Ebenfalls anders ist der Map-Aufbau, denn ihr spielt ausschließlich von links nach rechts und nicht aus der isometrischen Draufsicht.

    HEROish bietet eine maue und simple Story, die kaum der Rede wert ist. Garstige Finsterlinge aus der Hölle wollen die Welt erobern. Das tapfere Volk der Imperialen stellt sich dem entgegen und macht sich zur Aufgabe, die Angriffe abzuwehren.

    HEROish

     

    Schneller Zugang

    Aus einem Pool von sechs Helden wählt man sich einen für sich dienlichen Recken aus und zieht in den Kampf. In HEROish bewegen wir uns ausschließlich in der Horizontalen, also von links nach rechts. Hier und da gibt es ein paar Abzweigungen in nach hinten verlagerte Wege, aber das Grundprinzip bleibt stets gleich. Unterwegs treffen wir dann auf die feindlichen Schergen der Unterwelt und befördern sie idealerweise der Reihe nach zurück in die Hölle.

    Gelangt ein Feind in unsere Angriffsreichweite, dann greift unser Held automatisch mit der Standard-Attacke an. Dank dieser autonomen Aktionen kann man sich als Spieler und Spielerin also viel eher auf den Einsatz der Karten und somit die taktische Komponente  konzentrieren. Alle Karten werden per Zufallsprinzip nacheinander aufgedeckt und können dann sofort eingesetzt werden. Bis zu vier Karten habt ihr so auf eurer virtuellen Hand, die alle mit den Face-Buttons (A, B, X, Y) des Controllers getriggert werden. Dabei lohnt sich immer einen Blick auf euer verfügbares Mana zu werfen, denn die Karten kosten unterschiedlich viel davon.

    Das Gute ist, dass sich euer Mana wieder ganz von alleine schrittweise füllt. Die Anzeige am unteren Bildrand tröpfelt langsam wieder voll und den Vorrat könnt ihr auf bis zu vier Karten zeitgleich verteilen. Drückt ihr den der Karte entsprechenden Button, löst ihr damit unmittelbar den Effekt der Karte aus und das Mana wird euch abgezogen. Im Sekundentakt füllt sich dann die Anzeige wieder, bis eben zur maximalen Füllmenge.

    Logischerweise benötigen stärkere Karten in HEROish mehr Mana als weniger starke, daher macht es Sinn, sich ein vielfältiges und abwechslungsreiches Grunddeck zusammenzuschustern. Mit Hilfe der eingesetzten Karten spawnt ihr beispielsweise neue Creeps, die an eurer Seite kämpfen, beschwört magische Vernichtungszauber mit und ohne AOE Effekt oder stärkt die eigenen Kämpfer für einen kurzen Zeitraum. So oder so macht es natürlich Sinn, die Karten entsprechend der gerade bestehenden Situation einzusetzen, das wann ist also entscheidend.

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    Kloppen und ’ne Karte spielen

    Wurde eine Karte eingesetzt, erscheint an ihrem Platz direkt eine neue. Der Spielfluss bleibt also über das gesamte Level hin erhalten. Mitunter unterscheiden sich die Einsätze in ihrem Ziel, das es zu erreichen gilt. Ganz MOBA-like machen euch Abwehrtürme unterwegs das Leben schwer und die stetige Abwechslung zwischen Nahkampf-, Fernkampf und Zwischenbossen bringt frischen Wind in die Kämpfe. Mal müsst ihr einen eigenen Seelenstein beschützen, mal einen feindlichen zerstören.

    In der Summe könnt ihr drei Kampagnen im Singleplayer spielen. Pro Fraktion eine Hauptgeschichte und für jede könnt ihr aus zwei Helden wählen. Erwartet hier keine großen Sprünge innerhalb der Heroes, meist entscheidet ihr nur zwischen Nah- und Distanzkampf bzw. Magie. In jeder dieser Kampagnen erledigt ihr Hauptmissionen, die durch seichte Nebenquests ergänzt werden. Diese bieten dann doch erstaunlich viel Abwechslung: Mal muss man Wachen ausweichen, mal Barrieren durchbrechen, während man gejagt wird, ein anderes Mal müssen wir Feuer löschen usw.

    Stück für Stück levelt ihr so einen jeden Helden oder Heldin, denn mit der Beendigung eines Levels winken Erfahrungspunkte. Neben dem Steigern der Grundwerte hievt ihr ebenso eure Karten auf ganz neue Level und bekommt gänzlich neue. Dadurch seid ihr verführt, stetig an eurem Deck zu feilen und neue Variationen auszuprobieren. Ob ihr einen guten Mix nutzen möchtet, lieber viele billige oder wenige teure Karten ins Deck packt, das bleibt alleine euch überlassen. Die drei Kampagnen beschäftigen euch für einige Stunden und bieten viel Unterhaltung. Einen hohen Wiederspielwert haben sie leider nicht, selbst wenn ihr eine Kampagne mit dem zweiten Helden spielt, da es sich zu sehr nach Wiederholung anfühlt.

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    Multiplayer

    Die Langlebigkeit und der Fortbestand von HEROish basiert letztlich auf dem Multiplayer. Ihr könnt den PvP im 1vs1 oder 2vs2 auf Herz und Nieren auskosten, sowohl mit Freunden, als auch gegen die KI. Dank Crossplay solltet ihr auch immer genügend Mitspieler finden. Das Matchmaking funktioniert ziemlich gut, so dass ihr keine Sorge haben müsst, als Anfänger gegen einen Level 40 (dies ist das derzeitige Levelcap) Spieler bestehen zu müssen. In unseren Runden fiel auf, dass erstaunlich viele Spielerinnen und Spieler auf den Start-Helden Flynn setzen. Wohl weniger wegen seiner Skills, sondern eher, dass es einfach der Held ist, den man als ersten freigespielt hat.

    Technisch läuft HEROish sehr rund. Die Comic-Grafik verleiht dem Spiel einen witzigen und somit passenden Look, zeitgleich schont es Ressourcen der Konsole. Die wiederum können dann für farbfrohe Effekte genutzt werden, die ihr teils zu Hauf über den Bildschirm flimmern sehen werdet. Sounds und Sprachausgabe unterstreichen den humoristischen Ansatz passend.

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    Fazit

    HEROish ist ein Hybrid aus MOBA und Kartenspiel, das viel Charme versprüht und seine Kernelemente exzellent umsetzt. Seinen Ursprung als Handyspiel merkt man so gut wie gar nicht, was für eine tadellose Umsetzung auf Konsolen und PC spricht.

    Einsteiger wie Fortgeschrittene spricht das durchdachte System an, denn die Zugänglichkeit ist prima und die taktische Tiefe dennoch ausreichend. Und, nicht ganz selbstverständlich: Das Balancing sitzt auf den Punkt! Die spannende und abwechslungsreiche Kampagne ist leider viel zu kurz. Im Multiplayer kann HEROish mit Crossplay und flinkem Matchmaking punkten.

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur