Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway – Test

Spongebob und seine Freunde laden euch zu heißen Rennen auf glitschigen Pisten ein. Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway ist frisch erschienen und wir haben uns den Kart-Racer für diesen Test etwas genauer unter die Lupe genommen. 3… 2… 1… und los!

Für diesen Test spielten wir Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway auf Nintendo Switch

Kurze Rückblende…

… ins Jahr 2020. In genau diesem Jahr erschien nämlich der direkte Vorgänger von Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway, Nickelodeon Kart Racer 2. Teil 2 war ein ziemlich eindeutiger Klon vom Genre-Primus Mario Kart. Auf der einen Seite ist das natürlich ein waghalsiges Unterfangen, denn auf der Strecke der Entwicklung lauern deutlich mehr Gefahren als Freifahrtscheine. Andererseits aber bleibt die Mario Kart Reihe eben auch nur Besitzerinnen und Besitzern einer Nintendo Konsole vorbehalten. Und so war Nickelodeon Kart Racers ein willkommener Ersatz für alle übrigen Spielsysteme. Und ehrlicherweise spielte sich Teil 2 auch damals ziemlich gut, mal abgesehen von ein paar technischen Unsauberkeiten.

Nun also im Jahr 2022 angekommen schickt sich Teil 3 der Fun-Racer-Reihe an und will sich vom großen Vorbild zumindest etwas emanzipieren. Das klappt an einigen Punkten ganz gut, an anderen wiederum absolut gar nicht. Vor allem sind für ein Vollpreisspiel von 50€, digital im eShop oder physisch im Handel, hier doch einige No-Go’s dabei, zu denen wir gleich kommen.

Start your Engine!

Das Roster klingt gar nicht mal so schlecht. Euch erwarten 40 Charaktere aus dem Nickelodeon-Universum, einige der bekanntesten Gesichter seht ihr hier im Roster:

Mit diesen Figürchen flitzt ihr auf 36 Pisten um den ersten Platz auf dem Podest. Diese sind unterteilt auf verschiedene Cups mit thematisch unterschiedlichen Strecken.

Vor dem Start wählt ihr nicht nur die Fahrerin bzw. den Fahrer, sondern auch Kart oder Bike, Auspuffrohre und den Anstrich. Alle Wahloptionen beeinflussen euer Vehikel bei den 5 Grundwerten

• Gewicht
• Tempo
• Beschleunigung
• Handhabung
• Turbo

Lediglich der Anstrich ist rein optischer Natur und verpasst eurem Fahrzeug einen feschen Look. Oben genannte Stats kennt man zu Genüge und je nach Zusammenstellung sinken oder steigen die Werte bekanntlich.

Ein großer Unterschied zu anderen Fun-Racern ist, dass ihr noch drei weitere Figuren passiv mit ins Rennen nehmt. Den Chef, den Crew Ingenieur und den Mechaniker. Diese wählt ihr der Reihe nach aus und sie verpassen euch einen Bonus, den ihr im Spiel mit X triggert. manche Boni sind defensiv, z.B. ein temporärer Schild, andere offensiv und wieder andere dienen eher dem Support. Kenner der Spielereihe kennen dieses Feature bereits, alle anderen finden schnell in die Mechanik hinein.

Alle genannten Features, also Fahrer, Fahrzeugteile und Crewmitglieder, stehen euch zum Start nur in begrenztem Umfang zur Wahl. Den mit Abstand größten Teil werdet ihr im Verlauf des Spiels freischalten. Neu hinzugekommen sind eine Spracheausgabe aller Figuren, die typische Ausrufe aus Film und Fernsehen zum Besten geben. Ebenfalls neu sind unterschiedliche Fahrbahnuntergründe, bei denen sich das Vehikel entsprechend fix transformiert. Trefft ihr beispielsweise auf einen Fluss, wird aus dem Kart im Nu ein Rennboot.

Das große Aber

All das klingt echt gut und dürfte doch für eine Menge Unterhaltung sorgen. Doch jetzt kommt der große Knackpunkt: Die technische Umsetzung ist ein Graus!

Die Phasen, in denen Nickelodeon Kart Racers 3 wirklich flüssig läuft, sind deutlich weniger häufig als jene, bei denen die Framerate unter 30 Bilder pro Sekunde fällt. Und ab diesem Moment merkt man eben schon kleine Ruckler und davon hat das Spiel leider eine ganze Menge. Besonders spürbar werden die Frame-Einbrüche in Passagen, an denen viel passiert. Also etwa dann, wenn am Start das Fahrerfeld noch eng beieinander ist und die ersten Kisten relativ zeitgleich eingesammelt werden. Die dadurch aufploppenden Effekte bringen die Switch an ihre Grenze. Oder beim Transform von Bike zu Boot, ebenfalls von funkelnden Effekten begleitet.

Die unschöne Ruckelei raubt dem Spiel jede Form von Geschwindigkeitsgefühl. Auf den Strecken mag so gar kein Gespür fürs Pacing aufkommen. Besonders schmerzlich vermisst man das an den Schleim-Passagen, die ja eigentlich genau diesen Speedkick vermitteln sollen – ärgerlich. Ihr könnt euch jetzt selbst ausmalen, wie viel Spaß Nickelodeon Kart Racers 3 im Splitscreen macht.

Ersten Suchanfragen auf Twitter und anderen Forenplattformen lassen erahnen, dass dieses Problem nicht nur exklusiv auf der Switch dominiert. Userinnen und User, die das Spiel auf Xbox Series oder Playstation 5 spielen, berichten von ganz ähnlichen Erfahrungen. Was den Rückschluss zulässt, dass dieses Manko nicht durch die begrenzte Hardware der Switch verursacht wird, sondern dass es sich hierbei schlicht und ergreifend um eine unsaubere Programmierung handelt.

Das optische Streckendesign ist eigentlich ganz cool, zumindest sind die Settings und die Umgebungen ziemlich punktgenau auf das jeweiligen Thema zugeschnitten. Das Manko hier ist der Anspruch and den Fahrer, der quasi nicht existent ist. Kaum eine Strecke bietet eine echte Herausforderung oder gar Überraschungen.

Fazit

Leider verspricht Nickelodeon Kart Racers 3 viel mehr, als dass es einlösen kann. Halten wir fest: Ein starkes Roster, viele Strecken, diverse Modi inkl. Herausforderungen, Multiplayer samt Splitscreen. Man, das klingt so dermaßen vielversprechend, dass man total Lust auf den Fun-Racer bekommt!

Ja und dann stellt man doch ziemlich schnell fest, dass all das nichts bringt, wenn die technische Umsetzung mangelhaft ist. Was nützen die zig freischaltbaren Dinge, wenn man keine Lust hat, sich ständig mit Rucklern auseinandersetzen zu müssen? Herrje, hier muss dringend ein Patch nachgereicht werden und zwar schnell! Sonst droht das Spiel ganz schnell auf dem Rammschtisch zu landen, weil der Spielspaß fehlt.

Das hier könnte ein echter Konkurrent zum Genreprimus Mario Kart werden, WENN besagter Patch nachgereicht wird.