LEGO Brawls – Test/Review

    Mit LEGO Brawls wagen sich die berühmten Minifiguren in das Brawler-Genre. Doch wie kann man sich hier gegen die bewährten Klassiker schlagen? Erscheinen ist der Brawler für die meisten aktuellen Plattformen: Apple Arcade, Nintendo Switch, PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One und Xbox Series X|S. Getestet haben wir die Version für die PlayStation 5.

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    Auf ins Getümmel:

    LEGO Brawls verzichtet auf eine auf das Genre gemünzte Story und konzentriert sich rein auf die Kämpfe mit anpassbaren Minifiguren. Das soll aber nicht heißen, dass wir sofort die volle Auswahl haben. Denn wir starten zunächst mit nur drei verschiedenen Minifiguren, die wir aber frei kombinieren können. Mit unserer Figur müssen wir uns also direkt ins Getümmel stürzen und unsere Gegner bezwingen. Je nach Arena variieren dabei die Aufgaben, es gewinnt nicht immer derjenige, der die meisten Gegner besiegt hat.

    Die Kämpfe laufen nach unterschiedlichen Schemata ab, abhängig von der gewählten Arena. So gewinnt zum Beispiel derjenige, der die meisten Minifiguren besiegt hat, wenn man besiegt ist, spawnt man aber direkt wieder neu. Daneben gibt es auch das klassische Caputre the Flag oder Battle Royale. Hier sollte für jeden was dabei sein. Befinden wir uns in der Lobby für ein neues Match, werden immer fünf verschiedene Arenen vorgeschlagen, über die die Gruppe abstimmt.

    Je nachdem wie gut wir in den einzelnen Kämpfen abschneiden erhalten wir eine unterschiedlich große Belohnung in Form der aus LEGO-Spielen bekannten flachen, runden 1er-Steinen. Es bekommt nicht nur der Gewinner Steinchen, sondern gestaffelt über alle Plätze. Je nach Arena wird die Punktevergabe unterschiedlich gewichtet.

    Ein wichtiges Feature des Spiels basiert auf einem wichtigen Detail der LEGO-Figuren, denn wir können unsere Minifiguren frei anpassen. Sobald wir eine neue Figur freigeschaltet, können wir jedes Teil einzeln neu kombinieren. So sind bis zu 77 Billionen unterschiedlicher Kombinationen möglich. Wir finden eine Vielzahl bekannter LEGO-Themenwelten, wie Jurassic Park, Ninjago, der Wilde Westen und viele weitere.

    Crossplay:

    Zu beachten ist besonders auf den Konsolen, dass beinahe alle Partien online gegen Spieler auf aller Welt stattfinden. Dabei ist Crossplay standardmäßig aktiviert, kann aber auch ausgeschaltet werden. Es gibt aber auch einen lokalen Multiplayer-Modus, hier kann man in klassischer Manier zu viert loslegen.

    Der Einstieg ins Spiel:

    Auch wenn LEGO Brawls keine Story hat, es gibt ein Tutorial. Dies ist allerdings nicht sehr lang, da die Steuerung überschaubar ausfällt. Gegen ein paar KI-Gegner lernen wir in ein paar Minuten die Grundlagen. Unsere Minifigur kann laufen, springen und ihre Waffe einsetzen, hinzu kommt noch eine schwungvolle Angriffsbewegung nach links oder rechts. Das ist die grundlegende Bedienung. Wir können allerdings auch noch Power-Ups sammeln, die durchaus etwas Würze ins Spiel bringen. Wir sehen im Spiel welche Power-Ups wir besitzen und mit welcher Taste wir diese aktivieren können, auf der PlayStation sind dies die Dreieck- und Kreis-Taste. Nun sind wir auch schon bereit, in den Kampf zu ziehen. Sollten wir mal eine Auffrischung benötigen können wir das Tutorial jederzeit neustarten oder in der Hilfe nachlesen.

    Nach unseren ersten Kämpfen werden wir, wenn wir erfolgreich waren, auch direkt mit zweimal je einer neuen Figuren belohnt, sodass wir noch kreativer werden können. Danach müssen wir uns für eine Themenwelt entscheiden, die wir freispielen wollen. Nun dauert das Freischalten einzelner Figuren etwas länger, wir müssen hierfür Steinchen sammeln.

    Die Minifiguren:

    Werfen wir nun mal einen Blick auf die zentralen Charaktere des Spiels, die Minifiguren. Zu Beginn stehen uns drei zur Wahl: ein Ritter, eine Astronautin und ein Wrestler. Wir müssen diese aber nicht so übernehmen, sondern können sie, wie echte LEGO Figuren frei kombinieren. So kann unser Ritter eine Ritterin oder die Astronautin ein Astronaut werden. Aber auch eine Figur mit Ritterhose, Astronautenoberkörper und Wrestler-Maske ist möglich, unserer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

    Unabhängig von der Waffe besteht jede Figur aus sechs Teilen. Den Beinen, ein Teil zwischen Beinen und Oberkörper, dem Oberkörper, einem Teil zwischen Kopf und Oberkörper, dem Kopf und einem Helm. Schon hierbei gibt es hunderte mögliche Kombinationen. Zusätzlich erhalten wir nach einem Kampf aber auch immer ein einzelnes Teil einer Figur. Auch den Namen unserer Figur können wir anpassen, so setzt sich der Name unsers Charakters aus einem Adjektiv und einem Substantiv zusammen, zum Beispiel heldenhafter Ritter.

    Für noch mehr Kombinationen können wir unserem Charakter natürlich noch eine Waffe verpassen, wie wäre es mit einem Ritter mit Laserkanone? Aber das ist auch noch nicht alles, wir können hier auch noch zwei Optionen für die Power-Ups auswählen. Eine Pose und ein Fahrzeug, unser Laserkanonen-Ritter braucht ja noch ein Pferd. Wenn wir später im Kampf Power-Ups sammeln, können wir diese Dinge im Kampf einsetzen. Für unsere Kampfperformance ist also wichtig, welche Waffe wir wählen und welche Power-Ups wir vorwählen, das Outfit unserer Minifigur hat nur optische Effekte. Schade, unser Ritterpanzer schützt doch nicht besser, als die Strumpfhose des Wrestlers.

    Die Arenen:

    Bei den Arenen ist einiges an Abwechslung geboten. Denn diese unterscheiden sich nicht nur nach Optik und Themenwelt, sondern bieten auch verschiedene Spiel- und Siegmechaniken. Natürlich gibt es Arenen, in denen man gewinnt, wenn man möglichst viele Gegner besiegt hat. Es gibt aber auch andere Mechaniken, in einer Arena im asiatischen Stil muss man zum Beispiel möglichst viele Pfirsiche sammeln. In einer Arena treten immer acht Spieler an, es gibt aber auch Unterschiede dabei in welcher Form. Neben der Variante jeder gegen jeden gibt es aber auch Arenen, die man in Teams bestreiten muss. So gibt es zum Beispiel eine Jurassic-World-Arena, in der das eine Team mit dem Tyrannosaurus Rex kämpft, das andere mit dem Indominus Rex.

    Themenwelten:

    Neben vielen einzelnen Minifiguren und auch Arenen gibt es aber auch Minifiguren und Arenen, die einer Themenwelt zuzuordnen sind. Hier haben wir die Alien-Eroberung, das Schloss, die versteckte Seite,  Jurassic World, Monkie Kid, Ninjago, Ninjago Prime, Ninjago Seabound, Pirat, Galaktisch, Vivido und Western. Viele dieser Welten kennt man aus den entsprechenden Lego-Sets. Möchte man die Figuren und Gimmicks der Themenwelten freischalten, muss man sich für eine entscheiden, damit der gesammelte Fortschritt in Form von Steinchen dieser zugeführt wird. Man kann aber jederzeit wechseln und erstmal eine andere Welt weiterführen. Wir haben uns zunächst für die Jurassic-World-Themenwelt entschieden. Hier braucht man z.B. 40 Steinchen für die erste Minifigur (Claire Dearing), das ist mit zwei Siegen machbar. Einige bekannte und beliebte Themenwelten fehlen allerdings, was möglicherweise an Lizenzfragen liegt oder wir können DLCs erwarten.

    Steuerung und Grafik:

    Passend zu einem Brawler ist die Steuerung einfach gehalten. Auf die möglichen Aktionen waren wir ja bereits eingegangen und so belegen wir grade mal zwei Schultertasten, einen Stick und die vier Tasten auf der rechten Seite des DualSense-Controllers. In den Genuss der besonderen Features des Controllers kommen wir so zwar nicht, aber wir brauchen sie in diesem Spiel auch nicht. Somit ist die Steuerung aber definitiv einsteigerfreundlich und bedarf nicht viel Übung, auch Kinder werden hier schnell ihren Spaß haben, denn man muss auch nur (wenn überhaupt) grundlegend lesen können. Da die Altersfreigabe aber bei 12 Jahren liegt, ist dieser Punkt auch nicht weiter relevant.

    Entsprechend der Optik der LEGO-Figuren bieten unsere Arenen optisch eine Mischung aus LEGO- und Comic-Look. Auch auf einem großformatigen 4K-TV wird die PlayStation-5-Version durchgängig scharf dargestellt. Fahrzeuge, Waffen und Objekte bieten aber auch schöne Effekte, sodass es durchaus mal unübersichtlich werden kann. Alle Bewegungen und Aktionen sind sauber animiert, hier gibt es nichts zu beanstanden.

    Fazit:

    LEGO Brawls ist genau so, wie man einen Brawler erwartet. Der Titel ist perfekt für ein schnelles Spiel zwischendurch, aber auch ausführliche Matchrunden. Er eignet sich für eine breite Spielerschaft von jung bis alt und dank des lokalen Multiplayers kann man sich auch mit der Familie oder Freunden ins Getümmel stürzen. Allerdings sollte man bedenken, dass sich dieser Titel für Konsolenspieler nur dann anbietet, wenn ein PS-Plus, Xbox Live Gold oder Nintendo Switch Online-Abo vorliegt, da es keinen Singleplayer-Modus gibt. Aber ein Brawler richtet sich in der Regel ja auch an Fans von Multiplayer-Partien. Bei all den enthaltenen Minifiguren packt einen direkt der Sammelwahn. Aber auch die vielen unterschiedlichen Spielmodi in den Arenen sorgen für Abwechslung und halten das Spiel interessant.

    Die PlayStation-5-Version von LEGO Brawls wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.