Zombie Army 4: Dead War – Test

    Mit zeitlicher Verzögerung erschien kürzlich Zombie Army 4: Dead War für Nintendo Switch. Hier bei uns im Test erfahrt ihr, ob sich der Shooter heute noch lohnt und wie er sich Zombie Army 4: Dead War auf der vergleichsweise schwachen Hardware schlägt.

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    Untote Nazi-Zombies

    Die Softwareschmiede Rebellion ist hinlänglich bekannt für die Sniper Elite Reihe. Und bevor in wenigen Tagen dann auch Sniper Elite 5 erscheint, reicht man noch Zombie Army 4: Dead War für Nintendo Switch nach. Damit darf man rund 2 Jahre nach der Erstveröffentlichung nun also auch mobil auf die Jagd gehen, um die Welt vor untoten Nationalsozialisten zu säubern.

    Wobei es sich im Spiel nicht um den kompletten Globus dreht, sondern vornehmlich um Italien. Dort nämlich scheinen selbst nach dem Ableben des Führers noch einige SS-Schergen ihr Unheil zu stiften. Man vermutet einen geheimen okkulten Clan hinter sonderbaren Ereignissen, die dort geschehen. Riesige Höllentürme sprießen überall aus dem Boden und Scharen an untoten Zombies machen vor nichts und niemandem halt.

    Ein Sonderteam formiert sich, um diesem Kult nachzugehen und wir sind natürlich ein Teil davon. Die Story wird hauptsächlich durch Funksprüche und Dokumenten fortgestrickt, setzt also weniger auf lange Rendersequenzen. Die Teamleiterin Dr. Elfram Schweiger versorgt euch aus der Ferne regelmäßig mit neuen Infos und Einsatzzielen. Alles in allem ist die Rahmengeschichte in Zombie Army 4: Dead War mehr Mittel zum Zweck und irgendwo zwischen bizarr und hirnrissig. Trash eben, allerdings in einer ziemlich edlen und unterhaltsamen Form.

    Zombie Army 4 Test
    Bei diesen Kollegen hilft auch keine Booster-Impfung mehr

    Bekannte Spielmechanik

    Bei der Switch-Version bekommt ihr nicht nur das Hauptspiel, sondern auch den Erweiterungspass gleich mit dazu. Inhaltlich bedeutet das: 9 Kapitel aus der Hauptkampagne und drei weitere durch die Erweiterung. Jedes Kapitel unterteilt sich in 4 Abschnitte, wodurch ihr mit einer Spielzeit von rund 15h rechnen dürft. Außerdem könnt ihr natürlich unterschiedliche Schweregrade auswählen, was mitunter nochmals die Spielzeit dehnt, da ihr in höheren Schwierigkeitsgraden weniger durch die Level rusht.

    Neu sind dauerhafte Upgrades eurer Waffen, vorausgesetzt, ihr findet die passenden Kits zur Verbesserung. Ansonsten bleiben die Anpassungen eures Charakters eher rudimentär. Jede der acht wählbaren Figuren besitzt einen Vorteil, ferner darf man sich an diversen Kleidungsstücken austoben und natürlich das Waffenarsenal blättern.

    Spielerisch bietet das Game indes wenig Neues. Wer bereits frühere Zombie Army oder auch das verwandte Sniper Elite kennt, der wird sich hier sofort zu Hause fühlen. Wobei ihr hier im Gegensatz zu den Abenteuern von Scharfschütze Fishburne keine freien Abschnitte betretet und euch einen Plan zurechtlegen müsst. Euch erwarten schlauchförme Levelabschnitte, die nur gelegentliche Alternativrouten anbieten, um vom Start- zum Zielpunkt zu gelangen. Ein Zeitlimit habt ihr nicht, so dass sich kleinere Erkundungstouren durchaus lohnen können. Sammelgegenstände und nicht zu unterschätzende Ausrüstungen werden primär hier versteckt sein.

    Unterwegs werden euch Wellen von Zombies das Leben zur Hölle machen wollen. Dabei zieht der Schweregrad im Spielverlauf munter an. Seht ihr euch anfangs noch mit tumben und gemächlich schlurfenden Gestalten konfrontiert, bekommt ihr es später mit, deutlich flinkeren und auch gepanzerten Schergen zu tun. Somit werdet ihr euer Vorgehen auch ständig anpassen müssen, auf einem Platz stehen bleiben ist meist ein schlechter Plan. Besonders die Bosskämpfe erfordern von euch eine Kombination an Geschicklichkeit und punktgenauem Zielen – natürlich möglichst auf die Schwachstellen des Feindes.

    Damit die Schießorgie aus Sicht in der dritten Person nicht zu monoton wird, sorgen Nebenaufgaben für Auflockerung. So müsst ihr hier und da etwas reparieren oder einen vordefinierten Gegenstand finden und sichern. Für das Erledigen diverser Aufgaben warten bei erfolgreichem Abschluss bunte Sticker auf euch, die ihr in euer virtuelles Sammelalbum kleben könnt. Ein rein kosmetisches Sammelsurium, dass keinerlei spielerische  Vorteile bringt, aber an ein charmantes Panini Sammelalbum erinnert.

    Zombie Army 4 Headshot Kill
    Wenn man Bilder hören kann… hier folgt in wenigen Augenblicken ein Knacken

    Horde, Multiplayer, Technik

    Nach Abschluss der Kampagne könnt ihr euch im Horde-Modus austoben. Hierbei konfiguriert ihr eure Spielfigur den eigenen Wünschen entsprechend und findet euch dann in einer Art Arena wieder. Besteht möglichst lange gegen immer stärker werdende Wellen an Gegnern und sorgt somit für einen möglichst hohen Highscore. Im Horde-Modus gesammelte Erfahrungspunkte werden übrigens eurer Spielfigur gutgeschrieben, so dass ihr neue Ränge erreichen könnt.

    Und wie es sich für ein kooperatives Survival-Spiel gehört, müsst ihr euch natürlich nicht alleine den SS-Monstern stellen. Zombie Army 4: Dead War bietet im Multiplayer die Erfahrungen der Kampagne im Spiel mit bis zu 4 Spielerinnen und Spielern an. Je mehr Mitstreiter ihr an der Seite habt, umso gefahrvoller wird es. Das Spiel passt Gegnermengen und deren Stärken entsprechend an. Bots könnt ihr indes keine hinzufügen, ihr beschränkt euch also immer auf menschliche Weggefährten.

    Und wie läuft das Spiel? Die kurze und knappe Antwort wäre: Gut! Während der letzten Monate konnte man immer mal wieder Häppchen der Entwickler aufschnappen, in denen die Rede von Problemen bei der Portierung war. Von denen merkt man allerdings in der finalen Release-Version glücklicherweise rein gar nichts. Die angestrebten 30 Bilder pro Sekunde gibt es sowohl im Dock- als auch im Handheld-Modus. Und selbst dann, wenn ringsum dutzende Zombies torkeln, bleibt das Bild immer stabil und rutscht nicht unterhalb dieser Marke. Beim Sound gibt es nichts Neues zu vermelden, er bleibt schön im Hintergrund und wechselt dynamisch hin und her zwischen mal härteren und mal sanfteren Akkorden.

    Gameplay Zomie Army 4 Test Review
    Verrückte Waffen und irre Bosse – Willkommen in der Hölle!

    Fazit zum Zombie Army 4: Dear War Test

    Die größte Befürchtung unsererseits war, dass Zombie Army 4: Dead War auf der Switch Einbußen bei der Performance hinnehmen muss. Aber dem ist ganz und gar nicht so! Alles läuft zu jeder Zeit stabil und flüssig – was die gesammelte Erfahrung von Rebellion mit dem System widerspiegelt. Die spannende Kampagne weiß zu begeistern und sorgt mit kleineren unvorhersehbaren Elementen für Überraschungsmomente. Stellt euch auf einen hohen Gewaltgrad ein und auf trashiges B-Movie Flair. Solltet ihr für beides etwas übrig haben, dann können wir euch an dieser Stelle nur noch viel Freude am Spiel wünschen.

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur