WD_BLACK P10 – Test / Review

    WD_BLACK, die Gaming-Marke von Western Digital, bietet mit der P10 ein sogenanntes Game Drive für einen mobilen Einsatz an. Dabei handelt es sich um eine externe Festplatte für PC und Konsole. Mit dieser kann man nicht nur Spiele mitnehmen, um auf einer anderen Konsole zu spielen, man kann diese auch nutzen um den Speicher der eigenen Konsole zu erweitern. Bedingt durch die geringe Größe ist die P10 allerdings vor allem für den mobilen Einsatz vorgesehen.

    In unserem Test schauen wir uns nicht nur den Einsatz der WD_BLACK P10 an der Konsole an, sondern testen auch die Lese-/Schreibleistung quantitativ im Benchmark am PC, um zu prüfen ob die versprochenen Werte erreicht werden.

    Über WD_BLACK:

    Unter dem Markennamen WD_BLACK vertreibt Western Digital, ein Unternehmen mit langjährigen Erfahrungen im Bereich der Speichertechnologien, nun seit einigen Jahren speziell für das Gaming optimierte Speichersysteme. Dazu zählen aktuell für die Integration in PC-Systemen NVMe-SSDs und PCIe-SSDs, sowie externe SSDs und HDDs für den Einsatz mit PC und Konsole. Neu im Portfolio ist auch eine Docking-Station für Gaming-Notebooks mit integrierter SSD.
    Neben der hohen Leistung ist auch das Design der Produkte an die Zielgruppe angepasst. Man erkennt die Produkte an der passend zum Markennamen schwarze Farbgebung und dem typischen Gehäuse-/Kühlkörperdesign. Ergänzt wird dieses bei einigen Produkten mit einer softwareseitig einstellbaren RGB-Beleuchtung.

    Technische Daten:

    Kapazität 2 TB, 4 TB, 5 TB
    Schnittstelle USB 3.2 Gen 1
    Anschluss USB 3 Micro-B
    Kompatibilität
    • PlayStation 4 bzw. PlayStation 4 Pro mit Systemsoftware-Version 4.50+
    • Xbox One
    • Windows 8.1, 10
    • macOS 10.11+
    Abmessungen (L x B x H) 118 mm x 88 mm x 12.8 mm
    Garantie 3 Jahre

    Unser Testmuster verfügt über eine Kapazität von 4 TB. Dabei wird die maximale Datenübertragungsrate auf der Umverpackung mit 130 MB/s angegeben.

    Verpackung und Lieferumfang:

    Die Festplatte wird in einer kompakten Verpackung geliefert. Dabei wird sie durch eine Kunststoffhülle entkoppelt und vor starken Erschütterungen geschützt.
    Im Lieferumfang befindet sich neben der WD_BLACK P10 ein USB-Kabel von USB 3 Micro-B auf USB Typ-A und die Schnellstartanleitung.

    Design und Verarbeitung:

    Das P10 Game Drive verfügt über ein schwarzes Gehäuse im wieder erkennbaren WD_BLACK Design. Dieses ist zum Teil aus Metall ausgeführt, welches als Kühloberfläche für die verbaute 2,5″ HDD dienen soll. Optisch unterscheide sich die P10 so stark von üblichen externen Festplatten und fügt sich gut in ein Gaming-Setup ein.

    Tests mit der PlayStation 4:

    Im ersten Konsolen-Test haben wir die P10 an der PlayStation 4 erprobt. Diese bietet für den Anschluss direkt an der Front zwei USB-Anschlüsse. Je nach Revision/Version der Konsole handelt es sich um USB 3.0 oder 3.1.  Der Installationsprozess ist unabhängig vom Typ der angeschlossenen Festplatte immer der gleiche.

    Nach dem Verbinden der P10 fragt die PS4 direkt nach ob die neu angeschlossene Festplatte genutzt werden soll um den Speicher zu erweitern. Dazu ist es allerdings erforderlich die Festplatte entsprechend zu formatieren. Danach kann man diese nicht mehr für den Datenaustausch mit einem PC oder einer Xbox nutzen, bzw. müsste dafür erneut formatieren. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass bei der Formatierung alle Daten gelöscht werden. Bevor die Formatierung gestartet wird zeigt die Konsole noch einmal Gerätebezeichnung und Kapazität der Festplatte an, so kann man bei mehreren angeschlossenen Festplatten überprüfen, dass man die korrekte Festplatte formatiert. Nach Abschluss der Formatierung speichert die PS4 nun alle neu installierten Anwendungen und Spiele direkt auf der externen Festplatte. Über die Speicherverwaltung kann man auch Spiele und Anwendungen gezielt übertragen (wenn man diese z.B. mitnehmen möchte).

    Der wichtigste Punkt in unserem Test war aber nun ob sich etwas an der Spielperformance ändert, wenn die Spiele auf einer externen Festplatte gespeichert werden. Hier muss man aber auch berücksichtigen, dass die PS4 beim internen Speicher ebenfalls (nur) auf eine HDD setzt. Diese ist mittels SATA2 angebunden, für die verbaute HDD ausreichend. Die Transferraten sollten somit bauartbedingt ähnlich ausfallen, da der USB-3.0-Anschluss (bzw. USB 3.1) hier auf Grund der Bandbreite von 5 Gbit/s (bzw. 10 Gbit/s) die externe Festplatte ebenfalls nicht limitiert.

    Um die Performance quantitativ vergleichen zu können haben wir verschiedene Spiele sowohl von der internen Festplatte, als auch von der P10 gestartet, sowie Spielstände geladen. Dabei haben wir die Ladezeiten mittels Stoppuhr erfasst. Es ergab sich in allen Fällen eine gleiche, bzw. minimal geringe Ladezeit (im einstelligen Prozentbereich) wenn die Spiele auf der P10 installiert waren. Es spielt sich von der externen Festplatte genau so gut wie von der internen.

    Tests mit der Xbox One:

    Der Test mit der Xbox One lief vergleichbar zum Test mit der PS4 ab. Für den Anschluss kann man hier einen seitlichen USB-3.0-Anschluss nutzen.

    Auch hier fragt die Konsole nach dem Anschließen der P10 wie diese genutzt werden soll, ob als Speichererweiterung oder für die Wiedergabe von Medien. Zur Erweiterung des Speichers ist auch hier eine Formatierung notwendig. Dabei fragt die Konsole noch ob man neue Elemente direkt auf der externen Festplatte installieren möchte oder ob dies weiter auf der internen geschehen soll. Spiele und Anwendungen können auch hier manuell von der internen auf die externe Festplatte und zurück verschoben werden.

    Die Ladezeiten haben wir hier nach dem gleichen Schema wie bei der PS4 vergleichen. Auch hier konkurriert die P10 mit einer internen SATA2-HDD. Nach dem Vergleich verschiedener Spiele zeigt sich auch hier eine gleiche, bzw. minimal geringe Ladezeit von Spielen bei Installation auf der P10.

    Tests mit dem PC:

    Vorab kann man sagen das WD_BLACK mit den auf der Umverpackung angegebenen 130 MB/s nicht zu viel verspricht. Im Crystal Disk Mark wird die Angabe bei kleineren Dateien sogar überboten (da hilft der Cache) und bei größeren Datenübertragungen  (1 GB und 2 GB) erreicht die P10 beim Lesen eine Geschwindigkeit über 130 MB/s und beim Schreiben von 125 MB/s bis 127 MB/s. Im Benchmark mit Atto werden bei größeren Dateien bis zu 122 MB/s beim Schreiben und bis 125 MB/s beim Lesen erreicht. Kleine Dateien knacken auch hier die 130 MB/s Marke. Seitens WD_BLACK wurde hier also nicht soviel versprochen.

    Neben den Benchmarks haben wir noch die Übertragungsraten beim Kopieren von Dateien getestet. Dazu haben wir Zip-Archive (als eine einzelne große Datei) und Spieleordner (als eine Mischung verschiedener Dateigrößen) kopiert. Letzteres stellt auch einen beworbenen Einsatzzweck der Festplatte dar.
    Bei einem je 1,7 GB und 2,5 GB Zip-Archiv wird eine Übertragungsrate zwischen 120 MB/s und 123 MB/s erreicht. Da es sich bei der P10 um eine Festplatte speziell für Videospiele handelt musste auch ein etwa 75 GB großes Spieleverzeichnis zum Test herhalten. Die durchschnittliche Übertragungsrate lag hier bei 113 MB/s, maximal wurden 123 MB/s erreicht. Tatsächliche Spieleordner bestehen eben nicht nur aus einer großen Datei, sondern aus einer Mischung von einige großen und einer  Vielzahl kleiner Dateien. Üblicherweise liegen die Datenraten hier natürlich etwas niedriger, was insgesamt eine geringe durchschnittliche Datenrate bedingt (in den Benchmarks ebenfalls zu erkennen).

    Fazit:

    Das WD_BLACK P10 Game Drive überzeugt im Test mit einer sehr guten Spiel-Performance und guten Datentransferraten. Dadurch ist im Einsatz an der PS4 und Xbox One eine Vergrößerung des Systemspeichers möglich, ohne das man längere Ladezeiten in Kauf nehmen muss.

    Laut Geizhals ist die WD_BLACK P10 (Stand 05.11.2020) in der Größe 2 TB für 69,00 €, in der Größe 4 TB für 99,90 € und in der Größe 5 TB für 116,35 € erhältlich. Der Preis ist vergleichbar mit den Western Digital My Passport Modellen, es gibt keinen „Gaming-Aufpreis“.

    Pro:

    • Kompakte Bauform
    • Ansprechendes Design und Farbgebung
    • Hohe Kapazitäten erhältlich
    • Gute Datenübertragungsraten für eine HDD
    • Unterstützung für PC, Mac und Konsole
    • Gutes Preis-/Leistungsverhältnis

    Contra:

    • Für Notebooks wäre ein USB Typ-C Kabel im Lieferumfang praktisch

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.