Switchblade – Test

    Mit Switchblade erblickt ein neues MOBA das Licht der Welt. Und da MOBAs für Playstation 4 eher eine Rarität sind, hat es uns ganz besonders gefreut, dass wir selbst Hand an Switchblade legen durften. Unsere Eindrücke schildern wir hier in unserem Test.

     

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    Mehr Informationen

    Switchblade ist für PC und Playstation 4 verfügbar:

    Während Switchblade für PC noch in der Early Access-Phase steckt, kann man im PSN das Gründerpaket für knapp 30€ erwerben. Dieses enthält exklusive Fahrzeuge, Skins und ingame-Währung. Beide Spielversionen verfügen über einen Shop im Spiel.

     

    Auto-MOBA

    MOBAs auf Playstation 4 sind irgendwie ein Thema für sich. Während das Genre am PC schon seit vielen Jahren für Furore sorgt, geht man spannende Vertreter für Sonys Konsole eher suchen. Smite und Paladins dürfte jeder interessierte PS4-MOBA-Jünger zu genüge kennen. Mit Paragon schien es so, als sei endlich der Durchbruch geschafft. Aber dann entschieden sich die Entwickler ja bekanntlich dafür, Paragon zugunsten von Fortnite einzustampfen. Mit Switchblade steht also endlich mal wieder ein vielversprechender Titel in den Startlöchern.

    Switchblade wird unter dem Banner von Lucid Games (u.A. Blur) entwickelt. Ganz grundsätzlich handelt es sich um ein 5 vs. 5 Vehikel-MOBA. Man spielt also keinen klassischen Helden, sondern nimmt am Steuer eines Fahrzeuges Platz. Alles andere aber läuft wie bekannt: Mobs spawnen auf beiden Seiten und am Ende wartet die gegnerische Festung darauf, von den Spielern zerstört zu werden.

    Man darf aus insgesamt 5 verschiedenen Fahrzeugklassen zwei mit ins Gefecht führen. Diese kann man dann mittels Knopfdruck im Kampf wechseln, so dass man sich der jeweiligen Situation bestens anpassen kann. Der Scout ist schnell unterwegs und binnen Sekunden an der Front, hält aber kaum schwerem Buschuss stand und teilt nur mittelmäßig viel Schaden aus. Ganz anders lässt sich die Artillerie handhaben. Mir ihr bleibt man möglichst im Hintergrund und lässt schwere Geschosse auf weit entfernte Gegner prassen. Der Klassiker dürfte der Kämpfer sein, der ein ausgewogenes Maß an Hitpoint und Damage-Output hat. Der Panzerwagen steckt sehr viel ein, teilt aber kaum aus. Mit ihm befindet man sich am besten direkt an der Front und schützt eigene Mob und Mitspieler. Zu guter letzt bietet der Panzer ebenfalls einen guten Mittelweg aus Schaden und Lebenspunkten, ist aber deutlich träger als der Kämpfer.

     

    Seek & Destroy

    Bevor man sich jedoch ins Getümmel wirft, landet man zunächst in der Lobby. Diese erinnert ziemlich stark ans damalige Playstation Home. Mit seinem virtuellen Avatar kann man umherlaufen, mit anderen Spielern interagieren und diverse Galerien bzw. Statistiken begutachten. Der wichtigste Punkt ist jedoch der Sammelpunkt für das nächste Gefecht.

    Im Spiel angekommen starten dann auf jeder Seite 5 Spieler in ihrem Fahrzeug. Da eine gute Mischung aus Offensive und Defensive das A und O in MOBAs ist, ist die Funktion des Wechselns auf ein zweites Vehikel natürlich perfekt. Nicht nur, dass man dann je nach Situation agieren kann, sondern man kann auch Ungleichgewichten in der Fahrzeugverteilung vorbeugen. Tja und dann spawnen die Creeps und wir machen uns auf, um diese zu beschützen. Die Mobs laufen vorgegebene Wege auf der Karte, müssen vorbei an feindlichen Geschütztürmen, bis sie schlussendlich an der gegnerischen Base landen. Die Geschütztürme kann man nicht zerstören, sondern sie können durch Beschuss unsererseits lediglich deaktiviert werden. Sinkt ihre Energie auf 0, stellen sie den Beschuss auf unsere Mobs ein. Obacht ist geboten, denn nur nach wenigen Sekunden lädt sich die Energie auch schon wieder auf und wenn der Balken gefüllt ist, prasseln wieder unentwegt Kugeln auf unser Team.

     

    Mehr XP = Mehr Wumms

    Mit jedem zerstörten Feind sammeln wir ein klein wenig Credits ein. Damit können wir dann die Fähigkeiten vom Fahrzeug freischalten oder upgraden. Jeder Wagen verfügt neben seiner Standardwaffe über zwei Specials sowie einem Ultimate, wobei letzterer natürlich den längsten Cooldown hat. Es bietet sich an, die unterschiedlichen Klassen zunächst in einem Match gegen Bots kennenzulernen, bevor man sich im Online Multiplayer auf die Zähne beisst. Wir können aus unserer Erfahrung heraus eine Kombination empfehlen. Nehmt einen schnellen Wagen mit und als Zweitwagen einen gepanzerten. Durch den flinken Wechsel ist man mit dem schnellen Vehikel fix am anderen Ende der Map, während man dann beim Aufeinandertreffen mit Feinden zur Feuerkraft wechselt.

    Denn wenn man mit dem schweren Panzer unterwegs ist, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis man an seinem Zielort eintrifft. Tatsächlich ist die Map recht groß und bietet mit mehreren Wegen und Passagen diverse Möglichkeiten zum Manövrieren. Was dem Spiel an dieser Stelle völlig fehlt ist eine Art Boost, um mal ganz schnell wenigstens eine kurze Distanz überbrücken zu können. Der Kampf an sich ist zwar schnell und leichtfüßig, allerdings trübt ein Feature das Ganze: Es herrscht massives Auto-Aiming. Man muss quasi nur grob in eine Richtung zielen und das Spiel richtet den Rest. Das ist extrem Schade und sollte dringenst überarbeitet werden, denn gerade in schnellen MOBAs ist Skill einer der entscheidenden Faktoren.

    Eine Spielrunde dauert maximal 20 Minuten, wobei es bei Gleichstand in eine fünf-minütige Verlängerung geht. Tägliche Herausforderungen und einen Gesamtfortschritt sorgen für lange Spielmotivation. Erfreulich ist auch, dass der Shop nur kosmetische Items enthält bzw. enthalten soll, so dass man sich keinen Vorteil mittels Echtgeld erkaufen kann.

     

    Fazit

    Switchblade ist im derzeitigen Stadium schon sehr gut spielbar und macht Spaß. Eigentlich trübt nur das übertriebene Auto-Aiming den Fun-Faktor, ansonsten sieht das alles schon sehr fein aus. Das Balancing ist gelungen und an Mitspielern mangelt es nicht, so dass man keine längeren Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Switchblade sollten Fans von MOBAs unbedingt auf dem Schirm haben, denn hier steht eine echte Alternative auf der Playstation 4 in den Startlöchern.

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur