Vergiss, was du bisher in anderen Shootern gelernt hast. Bei LawBreakers gibt es keine Camperecken, der Skill ist nicht käuflich und du kannst niemand anderem für deine K/T-Bilanz die Schuld geben. Hier zählt nur dein Können und ein Berg von Waffen und Fähigkeiten – in einer Welt, wo die Schwerkraft zerrüttet ist und dich haufenweise ebenbürtige Gegner unangespitzt in den Boden rammen wollen.
Mit diesem kleine Satz schicken uns die Entwickler aus dem Hause Boss Key Productions in ihr neues Spiel Lawbreakers. Dem ersten Anschein nach handelt es sich hierbei aus einer Mischung von Quake und Unreal Tournament, verbunden mit einer Heldenauswahl wie wir sie von Overwatch kennen. Was genau hinter diesem Titel steckt erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht.
Was sagt uns der erste Eindruck?..
Das es für Lawbreakers nicht einfach werden wird, das dürfte wohl jedem unter uns klar sein bei dem momentanen Aufschwung an Shootern verbunden mit MOBAS, die auf der Basis mit Helden arbeiten. Dank dem großen Konkurrenten Overwatch aus dem Hause Blizzard hat man eine ziemlich hohe Messlatte die es zu erfüllen gibt um den ein oder anderen zu überzeugen.
Der Modus von Lawbreakers ist relativ einfach gehalten. Das Match besteht aus einem einfachen 5 vs 5 Prinzip das uns aus MOBAS wie League of Legends bekannt ist. In jeder Runde haben wir die Chance einen von 18 Charakteren zu verkörpern und mit diesen in den Kampf zu ziehen. Diese 18 Charaktere sind unterteilt in zwei Fraktionen: die „Laws“ und die „Breakers“ die sich aber eigentlich nur in dem optischen Aspekt unterscheiden. Wenn man die gestalteten Charaktere mit anderen Spielen wie zum beispiel Battleborn vergleicht könnte man sie fast als ein bisschen lieblos gestaltet bezeichnen.
Und Action!…
In diesem Aspekt allerdings kann Lawbreakers ziemlich glänzen. Denn was im Spiel bedeutend anders ist merkt man schnell. Falls eine Niederlage bevorsteht, ist es immer noch nicht entschieden das Man wirklich verloren hat.
Nehmen wir mal als Beispiel den Hochspannungs Modus. Dort ist es das Hauptziel mit seinem Team eine Batterie zu erobern und in die eigene Basis zu eskortieren. Dort ist allerdings noch der Haken das sich die Batterie 20 Sekunden aufladen muss bevor man die Runde für sich entscheiden kann. Gelingt es also dem gegnerischen Team die Batterie kurz vor ablaufen des Timers aus der Basis zu entführen und auf die eigene Seite zu schlagen hat man die Möglichkeit die Runde in allerletzter Sekunde für sich zu entscheiden.
Schnelligkeit siegt…
Was sofort nach der ersten Runde klar wurde ist die extreme Schnelligkeit die einem in Lawbreakers abverlangt wird. So kann es schon mal sein das man nach mehreren Runden sich erstmal zurück in den Stuhl oder die Couch sacken lässt um einen Moment der Entspannung zu genießen.
Jedem Spieler von Lawbreakers ist zu empfehlen sich ein sehr breites Sichtfeld anzueignen da man mit der Gefahr aus jeglicher Richtung rechnen muss. Ebenso kann mann in den teilweise hektischen Kämpfen schnell mal die Übersicht und die Orientierung verlieren. Besonders temporeich wird es in den Zonen ohne Gravitation da man dort keinerlei Boden unter den Füßen hat und so die perfekte Kontrolle bewahren sollte. Diese Bereiche werden von Hektik und Tempo beherrscht und nur wer diese beiden Sachen besonders gut meistert kann in dieser Zone siegen.
Für einen Multiplayer Shooter ist Lawbreakers ziemlich schwer gestaltet. In diesem sind kaum Mechaniken vorhanden die das Spiel erleichtern um den besseren Spielern das Handwerk zu legen. Definitiv ist es nicht zu empfehlen in diesem Spiel zu Campen da man dort relativ schnell den Spielspaß verlieren wird.
Wie schaut es denn grafisch und optisch aus?…
In diesem Punkt muss man Lawbreakers leider zugestehen das es relativ schlecht gelungen ist. Zwar war das Vorhaben der Entwickler das man mit diesem Spiel einen Kontrahenten schaffen möchte der düster, cool und blutig wird, aber wenn man sich das Ergebnis anschaut bekommt das Spiel leider einen bitteren Beigeschmack da die Karten etwas unübersichtlich wirken und die Charaktere hinter den Klassen schnell Schnee von gestern sind.
Durch die Unreal Engine 4 wird zwar eine düstere Optik hervorgerufen, die aber allerdings nicht wirklich zu 100% zur Geltung kommen mag. Durch die Engine gibt es ebenfalls ordentliche Effekte und hübsche Animationen. Grafisch mag das Spiel zwar seine Defizite haben im Vergleich zu anderen Titel ist aber im gesamten betrachtet nicht das schlechteste.
Fazit:
Mit Lawbreakers hatte ich einen wirklich schweren test vor mir. Dieses Spiel stellt einen wahrlich auf die Probe und fordert jeden einzelnen Reflex von einem ab. Der Einarbeitungsprozess ist wirklich von langer Dauer und mit viel Mühe verbunden. Aber nachdem ich das ganze ein paar Tage sacken lassen konnte habe ich erneut Angriff genommen. Mit der Zeit gewöhnt man sich an das rasante Tempo und die vielen Bewegungen. Im Spielverlauf kann man also eine deutliche Entwicklung war nehmen und an seinem persönlichen Ergebnis arbeiten das man erreichen will.
Für die Zukunft würde ich mir wünschen das man eventuell die ganze Geschichte vom grafischen Aspekt betrachtet und sich diesem nochmal widmet. Ich denke für diesen Preis ist das Produkt gelungen und hat einen einigermaßen anständigen Start hingelegt. Wenn die Entwickler jetzt noch am Ball bleiben und sich um ihr Baby kümmern kann aus diesem Spiel ein ernsthafter Konkurrent werden. Potenzial sehe ich auf jedenfall!