Star Fox Zero – Test / Review

    Vor knapp zwei Jahren wurde Star Fox Zero angekündigt. Viele Pressestimmen und Fans waren sich einig: Die Grafik reicht für das neueste Abenteuer nicht aus. Kurz darauf, suchte Nintendo Hilfe bei Platinum Game, die bereits mit dem ersten Bayonetta und Bayonetta 2 Erfahrungen mit der Wii U und dessen Gamepad gesammelt haben. In unserem Test verraten wir, ob die Hilfe zur rechten Zeit kam…

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    Story

    Star Fox Zero lehnt sich sehr an Lylat Wars für das N64 an (in Japan unter dem Titel Star Fox 64 bekannt). Für unseren Geschmack sogar zu sehr und man könnte Star Fox Zero durchaus als Remake von Lylat Wars sehen.
    Der Bösewicht Andross wurde auf einen unbekannten Planeten verbannt und schwört Rache zu nehmen. Eines Tages schickt Andross seine Armee in das Lylat-System, um es endgültig zu vernichten. Daraufhin kommt das berühmte Star Fox Team zusammen – bestehend aus Fox McCloud, Falco Lombardi, Peppy Hare und Slippy Toad – um dem bösen Wissenschaftler das Handwerk zu legen.

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    Gameplay

    Gleich zu Spielbeginn sind wir wieder in diesem besonderen Gefühl von Star Fox drin und fühlen uns pudelwohl. Insgesamt besitzt Star Fox Zero elf Planeten, die gemeistert werden wollen. Mal fliegen wir durch typische Schlauchlevel, als wären wir an einer Leine gebunden, ein anderes Mal fliegen wir in offenen Flugformationen. Um die Planeten von Andross Armee zu befreien, steht uns als Fox McCloud der Arwing zur Verfügung, der serientypisch mit seinen Laserkanonen daherkommt. Die Kanone lässt sich jeder Zeit aufladen, damit Feinde automatisch anvisiert werden. Für eine stärkere Durchschlagskraft, stehen uns standardmäßig drei Bomben zur Verfügung. Haben wir mal einen Feind hinter uns, der sich nicht abschütteln lässt, können wir mit der Hilfe beider Analog-Sticks den Gegner per Looping abhängen und diesen von Hinten einheizen. Außerdem lassen sich mit einer einfachen Rolle zur Seite Schüsse ausweichen.

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    In den elf Level ist viel Abwechslung geboten. Mal fliegen wir über eine grüne lebhafte Planetenoberfläche, ein anderes Mal befinden wir uns im All und müssen riesige Raumschiffe zerstören. Trotz alledem hätten wir uns noch einige mehr Level und Planeten gewünscht. Auf fast jedem Planeten erwartet uns am Ende ein Bossfight. So müssen wir eine riesige fliegende Plattform, die mit zig Kanonen ausgestattet ist aus dem Verkehr ziehen oder wir müssen ein riesen Spinnenroboter aufhalten, indem wir die Beine vernichten und so an dessen Schwachpunkt gelangen. Die Bosskämpfe sind wie die eigentlichen Level abwechslungsreich, aber haben das Problem, dass sie sehr an Lylat Wars angelehnt sind.

    In einigen wenigen Abschnitten eines Levels können wir weitere Fahrzeuge einnehmen. Mit dem Walker können wir auf Oberflächen wandern und per Analog-Stick einige Meter schweben. Der Gyrowing ist ein Gleiter, der als Passagier einen kleinen Roboter besitzt, der sich per Knopfdruck abseilen lässt. Diesen können wir per Gamepad steuern und versteckte Terminals hacken. Und der Landmaster ist ein Art Hoverpanzer, der einiges auszuteilen weiß. Zwar sind das coole neue Neuerungen, aber kommen insgesamt viel zu wenig zum Einsatz.

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    Der Schwierigkeitsgrad von Star Fox Zero ist sehr angenehm und fordernd. Dieser steigt im Verlaufe des Spieles weiter an und kann in späteren Level zu „Mission gescheitert“ führen. Trotzdem ist das Spiel nie unfair. Insgesamt beläuft sich die Spielzeit beim ersten Durchgang von Star Fox Zero um die 2-3 Stunden. Dies ist nicht allzu schlimm, da Star Fox Zero ein typisches „den nächsten Highscore schlagen“-Spiel ist. In jedem Level befinden sich fünf versteckte Medaillen, außerdem erhalten wir pro abgeschlossenen Level einen Gold-, Silber- oder Bronzerang. Zusätzlich gibt es alternative Routen, welche auch zu geheimen Bereichen führen können, bei dem am Ende ein weiterer versteckter Boss wartet.

    Im Trainingsmodus können wir mit den neuen Fahrzeugen in kleinen Areale neue Bestzeiten und Punkterekorde aufstellen. Haben wir den Story-Modus einmal gemeistert, können wir eine Serie starten, indem unser Rekord bis zum Tode aufgezeichnet wird. Zusätzlich können wir jeden Planeten mit einem Freund ansteuern. Ein richtiger Coop-Modus oder gar Deathmatch-Modus enthält Star Fox Zero hingegen nicht. Es gibt lediglich den Teammodus, indem einer die Lenkung des Arwings übernimmt und der Zweite das Fadenkreuz mit dem Gamepad steuert. Leider bietet dieser Modus keinerlei Anreize, weder Medaillen noch irgendwelche anderen erreichbare Erfolge.

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    Gamepad

    Nintendo wirbt mit der erstklassigen Steuerung von Star Fox Zero. Bei unserem Test sind wir eher zwiegespalten. Das TV-Bild zeigt die Third-Person-Sicht des Arwings, während das Gamepad die Cockpit-Ansicht darstellt. Immer wieder muss der Blick zwischen TV und Gamempad hin- und hergewechselt werden, was gerade bei hektischen Situationen sehr nervig werden kann. Dazu kommt die gewöhnungsbedürftige Gyrosteuerung. Standardmäßig müssen wir für das Zielen mit dem Fadenkreuz das Gamepad dauerhaft bewegen. Im Pausenmenü können wir die Gyrosteuerung abschalten, aber nicht vollständig. Beim Schießen bzw. beim Aufladen eines Schusses müssen wir weiterhin die Bewegungssteuerung nutzen. Leider hat es Nintendo verpasst eine alternative Steuerung – zum Beispiel Pro Controller – in das Spiel zu integrieren. So wird man regelrecht gezwungen das Gamepad zu benutzen. Ist der erste Durchgang der Story durchgespielt, hat man sich auch schon an die Steuerung gewöhnt, die aber weiterhin leicht schwammig bleibt.

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    Technik

    Was nicht alles nach der ersten Vorführung von Star Fox Zero über die Grafik diskutiert wurde. Nun zu Release sind wir alle etwas schlauer. Die Grafik sieht deutlich besser aus als bei der ersten Ankündigung. Wie bereits weiter oben erwähnt, gibt es Abwechslung in der Gestaltung der einzelnen Planeten und Level. Insgesamt ist das Design für dieser Art der Spiele sehr stimmig und passt hervorragend zu Star Fox Zero. Nichtsdestotrotz hat Star Fox Zero unzählige matschige Texturen und eine sehr detailarme Umgebung. Kantenflimmern und einige FPS-Einbrüche gehören zusätzlich zum Alltag.

    Der Sound hat seine positiven und negativen Seiten. Die Explosionen, die Geräusche der Laserkanonen und das Einsammeln von Ringen hört sich gewohnt gut an. Deutlich negativ ist da die Sprachausgabe. Diese ist lediglich und tatsächlich nur über das Gamepad hörbar. Außerdem ist die deutsche Sprachausgabe mehr als Mangelhaft. Wollen wir die Sprachausgabe auf Englisch umstellen, müssen das ganze System der Wii U auf Englisch einstellen. Das geht deutlich besser und kundenfreundlicher!

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    Fazit

    Für Leute die nur einmal eine Story durchspielen wollen, ist Star Fox Zero nicht vorgesehen. Das einmalige Erleben der Geschichte ist für Star Fox Liebhaber erst der Vorgeschmack und dient lediglich zur Eingewöhnung der Steuerung. Trotzdem hätten wir uns mehr Planeten und Level gewünscht, gerade weil Star Fox Zero einige Male verschoben wurde. Zwar gewöhnt man sich nach 2 bis 3 Stunden an die Steuerung, trotzdem hätte man eine alternative Steuerung (WiiMote, Pro Controller, uvm.) einbauen können.
    Zwar muss Nintendo mit TV und dem Gamepad zwei Bilder mit 60 Bildern pro Sekunde berechnen, aber dies erklärt gerade im Bezug auf die sehr geringe Details der Texturen die FPS-Einbrüche nicht. Trotzdem kann Star Fox Zero stimmig aussehen, gerade wenn wir durch die lebendige Landschaft fliegen und einigen Feinden den Gar aus machen.
    Knapp 45€ ist ein happiger Preis, wenn man nur den Story-Modus und wenige Flüge absolvieren will. Wer hingegen einige Highscores knacken will, der sollte auf jeden Fall einen Blick auf Star Fox Zero werfen.

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