Bravely Second: End Layer [3DS] – Review: Wie gut ist der Nachfolger des Überraschungshits, aus Japan?

    Ein JRPG von Square Enix, das ist für viele Fans des Genres immer wieder ein Grund zum Feiern. Als 2013 Bravly Default auf den Markt kam war es da nicht anders. Doch wie gut das Spiel werden würde, das haben einige unterschätzt. So haben sich auch hart eingesessene JRPG Verweigerer bald mit dem Spiel auseinandergesetzt. Es gab zwar einige Kritikpunkte und auch ein paar unschöne Fehler im Spiel, doch im Allgemeinen war das Spiel ein großer Erfolg für den Entwickler Silicon Studio. Umso größer sind die Erwartungen an Bravely Second.

    Entführung, Verrat und Ahnungslosigkeit – Story und Gameplay:

    Bravely Second Screen 1
    Der erste Kampf ist nicht zu gewinnen.

    Doch fangen wir einmal ganz vorne an. Wir starten in einen Kampf und sehen uns mit Charakteren konfrontiere die wir, wenn wir den ersten Teil nicht gespielt haben, nicht kennen. Es wird viel geredet über Heiligkeiten und Regierungen. Der selbst ernannte Kaiser will also die Päpstin vom Thron der Regierung stürzen und als Alleinherrscher fungieren, AHA! Soweit also nichts Außergewöhnliches. Den ersten Kampf verlieren wir also ohne jegliche Chance auf den Sieg, auch das ist nicht das erste Mal, dass wir so etwas erleben. Der Start ist im Allgemeinen etwas langatmig und zündet nicht richtig. Wir lesen viele Texte und laufen durch kleine abschnitte. Dabei erledigen wir auch einige kleine Tutorial Passagen und lernen zu kämpfen. Das Spiel bisher erinnert stark an Final Fantasy IX, das ist durchaus als Kompliment gemeint.

    Unsere Mission ist es die Päpstin aka. Ihre Heiligkeit, wieder zurückzubringen und den Kaiser zu stürzen. Die Kämpfe laufen dabei rundenbasiert an und dank des Bravely Systems, sind die kämpfe weitaus taktischer als in den meisten Spielen. Wir haben die Möglichkeit mehrere Attacken hintereinander abzufeuern, müssen mit dem Charakter dann aber auch dementsprechend ein paar Runden aussetzen. Töten wir den Gegner innerhalb der Angriffswelle, hat es keine Auswirkungen auf den nächsten Kampf. Am Anfang eignet es sich also gut, gleich fünfmal hintereinander anzugreifen, um die Gegner schnell auszuschalten. Eine recht einfache, aber effektive Taktik, die dank der Möglichkeit die Kampfanimation drastisch zu beschleunigen auch noch sehr schnell ist.

    Entdecken wir allerdings größere Gegner oder gar Bosse sieht es ganz anders aus. Hier ist Blocken und abwarten oft die beste Methode. Verteidigen wir eine Runde, sparen wir einen Aktionspunkt auf. Diesen können wir dann einsetzen, um zweimal in der nächsten Runde anzugreifen, ohne danach aussetzen zu müssen. Die Mischung von Verteidigung und verheerenden Combos ist erfrischend anders.

    Dank des freien Job-Systems haben wir darüber hinaus, die Möglichkeit mit den Charakteren verschiedene Rollen einzunehmen. Ob Heiler, Magier oder Schwertkämpfer ist dabei egal. Einfach Ausrüstung, Job und Zauber wechseln und schon geht es los. Wir steigern dabei unser Job und Charakter Level. Ein guter Kämpfer beherrscht also immer mehr als nur einen Job.

    Die wunderschöne Welt – Technik:

    Bravely Second Screen 3
    Bei den Gesprächen sieht man die Schwäche der grafischen Darbietung im Character Design leider sehr deutlich. Viele Gesichter wirken wie 1 zu 1 kopiert.

    Die Gespräche sind teilweise, vertont. Diese Abschnitte wirken sehr gut durchdacht und die Synchronsprecher schaffen es gut, die derzeitige Lage zu vermitteln. Der Soundtrack ist rund und fügt sich gut in die Welt ein, doch besondere Tracks die im Gedächtnis bleiben, findet man eher nicht. An den legendären Soundtrack der Final Fantasy Reihe kommt Bravely leider immer noch nicht ran.

    Die grafische Darbietung hingegen wirkt sogar etwas zu schwach. Auch wenn der 3DS natürlich durch die Hardware schon seine Grenzen hat, da wäre sicherlich mehr drin gewesen. Die Welt wirkt klein und leer. Die Weltkarte hat keinerlei Hingucker. Einzig allein die wunderschönen Hintergrundgrafiken lassen einen staunen. Zumindest die Gegner und Effekte sind gut gelungen. Jeder Zauber hat andere Effekte und manche sehen fast schon opulent aus. Die Gegner Vielfalt ist hervorragend und bringt einen oft zum Schmunzeln, wenn zum Beispiel ein geviertelter Apfel gegen uns kämpfen will.

     

    Vieles verbessert und dennoch nicht ganz da wo es sein könnte – Fazit:

    Bravely Second Screen 2
    Eine Brücke und ein Troll… Woher kennen wir das nochmal?

    Ja Bravely Second ist ein sehr gutes JRPG, das viele Schwächen des Vorgängers ausradiert hat. Die Story wirkt knackig, wenn auch klischeehaft. Die Charaktere schließt man schnell ins Herz und die Kämpfe sind herausfordernd. Die schiere Auswahl von 30(!) Jobs und vielen Zaubern macht das Ganze extrem umfangreich. Mehrere Stunden Spaß sind also, sobald man sich aus dem zähen Start befreit hat, garantiert. Doch bis auf das Kampfsystem wirkt leider alles sehr bekannt. Die Story, die Charaktere, die Zauber und selbst der Bösewicht wirkt, als ob wir das alles schon mehrmals gesehen haben. Fans des Genres ist dergleichen sicherlich egal, doch wenn ihr etwas Neues und Aufregendes sucht, dann seit ihr hier falsch.

    Die etwas zu schwache Grafik lässt mich immer wieder staunen. Ich fragte mich oft, wieso hat der Entwickler nicht ein klein wenig mehr liebe zum Detail eingesetzt? Ein paar mehr Verzierungen in der Welt, nur wenige gut in Szene Gesetze Objekte auf der Weltkarte und es wäre ein wirklich schönes Spiel geworden. So reicht es leider nicht ganz für das Jahr 2016. Zum Glück ist Grafik nicht das wichtigste und daher ist auch das leicht zu verkraften.

    Wer ein spannendes JRPG sucht, das einige frische Elemente mit sich bringt, ist bei Bravely Second gut aufgehoben. Wer allerdings noch nie etwas mit einer klischeehaften Geschichte und Charakteren anfangen konnte, sollte sich definitiv ein anderes Spiel suchen. Ich persönlich hatte große Freude an Bravely Second.