htoL#NiQ: The Firefly Diary – Test / Review

    Nein, der Titel dieser Review ist kein Schreibfehler. htoL#NiQ, so heißt das neue Indie-Puzzle-Game von Nippon Ichi Software. Und weil der Name fernab vom japanischen Markt doch für etwas Verwirrung sorgte, erklärt NIS America in diesem Video die richtige Aussprache. Ob das auf den ersten Blick so niedlich anmutende Spiel wohl seinem Namen gerecht wird? Erfahrt es in unserem Test:

     

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    Ein märchenhaftes Abenteuer?

    Das war zumindest unsere Erwartung an htoL#NiQ. Ein kleines Mädchen mit Geweih im Chibi-Stil, zwei niedliche Begleiter in Form von magischen Glühwürmchen und eine verwunschene Welt. Diese zauberhafte Vorstellung blieb uns allerdings nicht lange erhalten, genau genommen bis zum ersten Tod der kleinen Mion:

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    Diesen Bildschirm werden wir noch oft zu sehen bekommen…

    Blutspritzer bekleckern den Bildschirm, als das kleine Anime-Mädchen zum ersten Mal das Zeitliche segnet… Und es ist bei Weitem nicht das letzte Mal. Denn htoL#NiQ’s Puzzles und Aufgaben stellen sich als genauso schwierig heraus, wie das Entziffern seines Namens.

    Verlorene Erinnerungen

    Doch bevor wir weiter auf die Herausforderungen und Tücken des Spiels eingehen, erst einmal ein paar Worte zur Story. Mion wacht eines Tages scheinbar ohne Erinnerungen an einem unheimlichen, zerstörten Ort auf. Zusammen mit ihren zwei treuen Begleitern, Lumen und Umbra, versucht sie sich offenbar einen Weg heraus aus der unheimlichen und gefährlichen Ruine zu bahnen.

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    Licht und Dunkel: Während Mion Lumen folgt, versteckt sich Umbra in ihrem Schatten.

    Dabei kann sich das kleine, grün leuchtende, Glühwürmchen Lumen in der Welt des Lichts fortbewegen, wobei Mion ihm jederzeit folgt. Umbra dagegen bewegt sich durch die Dunkelheit und hilft Mion dabei, für sie unerreichbare Orte zu erkunden.
    Dabei erfährt man die Hintergrundgeschichte des jungen Mädchens erst nach und nach, durch das Einsammeln von Erinnerungsfragmenten, die einen in spielbare Szenen aus der Vergangenheit zurückversetzen.

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    Ein Bug im Spiel? Eher eine Reise in die Vergangenheit…

    Diese ‚Rückblicke‘ sind dabei in einer vom Hauptgeschehen verschiedenen Pixeloptik gehalten, die eine angenehme Abwechslung bietet und einen interessanten Kontrast zur Gegenwart schafft. Da es nicht immer leicht ist, diese Fragmente einzusammeln und das Spiel vollkommen ohne Text oder Sprache auskommt, ist es zuweilen schwierig, der an sich schon relativ komplexen Story zu folgen. Das Ganze lohnt sich allerdings, denn die Geschichte des Spiels ist überaus überraschend und mitreißend und stellt damit htoL#NiQ’s größte Stärke dar. So verbirgt sich hinter Mion, der ungewöhnlichen Spielwelt und den beiden Glühwürmchen viel mehr, als sie anfangs vermuten lassen.

    Mion’s Trial (and Error)

    Wer nach einem niedlichen kleinen Zeitvertreib für die Vita sucht, ist hier an der falschen Adresse. Die Puzzles sind oft frustrierend schwer, und das nicht immer dank gutem und forderndem Leveldesign, sondern an vielen Orten aufgrund von Unübersichtlichkeit und Stellen, an denen man nur durch Trial and Error die richtige Lösung herausfindet. Wir denken da zum Beispiel an den netten Endboss aus dem vierten Kapitel…
    Es gibt nur eine Sache in htoL#NiQ, die noch schwieriger ist als die Rätsel: Die Steuerung. Im Spiel kann man lediglich die beiden Glühwürmchen steuern; Mion folgt wie schon erwähnt Lumen, während Umbra in der Schattenwelt erkundet, Hebel betätigt, Fallen auslöst und mehr. Zwischen ’normaler‘ Welt und Schattenwelt kann man durch einen simplen Knopfdruck oder Tippen auf den Bildschirm wechseln, wobei in der Schattenwelt die Zeit stillsteht. Weiterhin kann sich Umbra nicht frei bewegen, sondern nur an vorhandenen Schatten entlang. Klingt doch eigentlich ganz simpel.

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    Umbra stößt in der Welt der Schatten auf unheimliche Kreaturen.

    Die vom Spiel empfohlene Steuerung besteht darin, dass man Lumen mit dem Touchbildschirm steuert und Umbra mit Hilfe des hinteren Touchpads navigiert. In der Theorie wohl keine schlechte Idee, allerdings verdeckt man damit zum einen die meiste Zeit Teile des Bildschirms, die man eigentlich unbedingt sehen muss, um seinen bevorstehenden Tod zu verhindern. Andererseits ist die Steuerung damit dermaßen unpräzise, dass man des Öfteren Mion versehentlich von einer Klippe stürzen lässt oder an engen Labyrinthen verzweifelt, durch die man Lumen führen soll ohne eine der Wände zu berühren. Das hebt künstlich den Schwierigkeitsgrad und frustriert in manchen Levels sehr schnell. Ein wenig Abhilfe verschafft das Umstellen der Steuerung auf den linken Analogstick, auch wenn auch das noch lange keine perfekte Lösung darstellt.
    Außerdem ist anzumerken, dass das Voranschreiten im Spiel eher langsam vor sich geht, was bestimmt nicht zuletzt an Mions sehr gemächlicher Laufgeschwindigkeit liegt. Insgesamt ist nämlich auch die Spielzeit und der Spielumfang eher kurz, wobei vieles von der Schnelligkeit des Spielers abhängt.

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    Lumen muss Mion vor gefährliche Fallen bewahren.

    Trotz allem bereitet das Lösen der kniffligen Rätsel sehr viel Spaß und das Aufdecken der mysteriösen Story belohnt einen auch für langwierige Passagen. Hauptsächlich geht es darum, Fallen auszuweichen, Schalter im richtigen Augenblick zu betätigen und Laufwege richtig zu timen.

    Grafik

    Die Grafik ist eine interessante Mischung aus dem niedlichen Chibi-Stil der Charaktere, der düsteren und zerstörten Welt und den Rückblicken in die Pixelwelt, die nach und nach zerfällt. Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein merkwürdiges Stilgemisch erscheint, funktioniert überraschend gut und trägt positiv zur Atmosphäre des Spiels bei.

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    Hier sieht Mions Welt noch ganz friedlich aus.

    Sound

    Auch der Sound verändert sich passend zur Stimmung und untermalt die zunehmende Verwirrung und Surrealität von htoL#NiQ. Hier gibt es nichts zu bemängeln

    Gameplay

    Wie oben schon ausführlich beschrieben, ist die Steuerung ein großer Kritikpunkt am Spiel. Abgesehen von dieser läuft htoL#NiQ allerdings vorwiegend problemlos.
    An dieser Stelle kann man loben, dass man nach seinem Tod fast immer an eine relativ nah gelegene Stelle zurückteleportiert wird und nicht noch einmal das gesamte Level durchlaufen muss.

    Fazit

    Ja, htoL#NiQ hat einige größere Mängel, doch mindestens genauso zahlreich und groß sind seine Stärken. Ich persönlich hatte viel Spaß mit dem Spiel, auch wenn ich es ein paar Mal frustriert zur Seite legen musste. Der Wunsch, mehr über Mions Geschichte zu erfahren, überwiegt die Probleme mit der Steuerung und die Story zieht einen schon nach kurzer Zeit in ihren Bann. Das Puzzle-Game ist insgesamt relativ kurz – je nach Geschwindigkeit etwa 2-5 Stunden – und zum angemessenen Preis von etwa 15€ als Download im Store zu haben.
    Von mir eine klare Kaufempfehlung für alle, die mit der etwas anstrengenden Steuerung und dem langsamen Tempo leben können und ein kniffliges Denkspiel mit toller Story suchen.

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    Kathrin
    Hallo, ich heiße Kathrin und bin bereits seit einigen Jahren bei Game2Gether dabei. Ins Team brachte mich sowohl mein Interesse am Schreiben, als auch die Begeisterung fürs Gaming. Ich bin offen für alle möglichen Spielegenres, besonders gerne spiele ich aber (Fantasy)RPGs, Puzzle-Games, Survivalspiele und Sidescroller.