Dragons and Titans – Test / Review

    Seit kurzem gibt es einen neuen Mitbewerber um den Thron der MOBAs. Dragons and Titans ist kürzlich auf Steam erschienen und hat auch schon eine kleine Fanbase um sich gescharrt. Warum ihr das Spiel trotzdem nur aus der Ferne betrachten solltet erfahrt ihr in unserem Test.

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    Erste Schritte und Steuerung

    Wie der Name schon verlauten lässt geht es um Drachen, die genretypisch in einer Runde 5vs5 gegeneinander antreten. Doch bevor wir uns ins Multiplayer-Getümmel stürzen dürfen müssen wir erst einmal ein Tutorial absolvieren, das uns die Grundlagen des Spiels und der Steuerung erklären soll. Anders als bei anderen Genrevertretern wie League of Legends oder Dota fällt diese nämlich etwas kniffliger aus. Das klassische Rechtsklick-Movement wurde durch eine Kamera ersetzt, die euren Charakter fixiert und im Bild zentriert. Nach vorne bewegen wir uns mit festgehaltener Umschalt-Taste oder alternativ der rechten Maustaste. Rückwärts bewegen wir uns mit der Leertaste und neigen können wir den Drachen mit der Maus. Warum es keine Seitwärtsbewegung gibt ist uns schleierhaft. Dadurch werden die Kämpfe mit der eigentlich dynamischen Steuerung nämlich extrem undynamisch, da wir auch immer nur in die Richtung angreifen können, in die wir uns gerade bewegen. Im Tutorial fällt das vielleicht nicht sofort negativ auf, da man in den meisten Level sowieso kein Leben verlieren kann, in den späteren PvP-Matches führt es jedoch zu fiesen Frust-Momenten.

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    Der Multiplayer

    Haben wir die Textfenster einmal hinter uns gelassen können wir endlich in den PvP-Modus ziehen und uns gegen andere Drachenreiter beweisen. Gespielt wird in 3 bereits bekannten Modi: Die klassische Map mit 3 Lanes, ein ringförmige Karte, auf der man mehrere Punkte einnehmen und halten muss und das aus LoL beliebte All Random All Mid (kurz: ARAM). Warum die klassische Karte im Spiel überhaupt nötig sein soll ist unklar, da sich die ganze Action hauptsächlich in der mittleren Spur abspielt und somit die Side Lanes überflüssig macht. Es gibt nämlich gar keine Türme sondern nur so etwas 2 mittelgroße Zwischengebäude und eine große Basis, in der wir unseren Titanen befreien müssen, der bei der gegnerischen Partei deren Hauptgebäude darstellt. Wird dies zerstört haben wir auch gewonnen. Die Partien selbst dauern dabei kaum länger als 15 Minuten, denn die Drachen leveln in kürzester Zeit nach oben.

    Wählen dürfen wir aus 33 Drachen, wobei auch einige Drachen kostenlos sind, andere müssen für Echtgeld gekauft oder erspielt werden. Zusätzlich wählt man sich noch eine von 32 Waffen aus, die einem die ganze Partie über 2 Bonusfähigkeiten verleihen. Außerdem wählt man noch 2 zusätzlich Fähigkeiten aus, wie z.B. Heilung oder Recall. Dazu kommen dann noch die Fähigkeiten des Drachen selbst, den man gerade spielt. Etwas unübersichtlich wird das ganze dann schon etwas, was aber nach etwas Übung nicht weiter ins Gewicht fällt. Extrem unübersichtlich sind jedoch dafür die Teamfights, bei denen man oft einfach seine Fähigkeiten anschmeißt und sich mitten in den Haufen hineinwirft. An einen taktischen Kampf, wie man ihn bei Dota 2 gewohnt ist kommt Dragons and Titans also nicht heran.

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    Das Free-to-Play-Modell

    Bezahlen muss man nicht um das Spiel spielen zu dürfen. Jedoch wird man an jeder Ecke dazu eingeladen doch gerne sein Geld im Shop auszugeben. Hier kann man entweder Waffen oder Drachen je im 3er-Paket zu hohen Preisen erstehen. Zwar kann jeder Drache auch durch die Ingame-Währung erspielt werden, jedoch dauert dies natürlich viel zu lang, da wir nur ein paar Punkte nach jeder Runde bekommen. In dem gekauften Paket befinden sich dann 3 völlig zufällige Drachen. Andernfalls gibt man den gleichen Preis von € 5,00 aus für nur einen Drachen und darf in sich dann zumindest aussuchen. Die horrenden Preise schrecken also mehr ab, als dass sie dazu einladen, dem Shop gerne einmal einen Besuch abzustatten.

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    Grafik und Look

    Leider kann Dragons and Titans auch hier nicht wirklich punkten. Zwar sieht das Spiel auf den ersten Blick ganz nett aus und man muss auch nicht wirklich viel von einem Free-to-Play-Titel erwarten, jedoch wirkt das Spiel bei genauerem Blick als wäre es gut und gerne 10 Jahre alt. Die matschigen Texturen paaren sich hier mit einem Grafik-Stil, der einfach nicht mehr zeitgemäß ist.

     

    Chris Wahlbuhl
    Seit ich klein war hab ich schon fleißig gedaddelt. Egal ob Retro, Action, Sport oder Strategie, ich bin keinem Genre abgeneigt. Ich freue mich mein Hobby irgendwann zum Beruf machen zu können und bis dahin bei Game2Gether als Trainee zu schreiben !